Reisebericht Colombo – ein bisschen Ordnung für eine chaotische Stadt

Colombo stellt für 99% aller Reisenden nach Sri Lanka den Anfangs- und Endpunkt des Urlaubs dar – schon alleine aufgrund des einzigen nennenswerten internationalen Flughafens. Die meisten flüchten nach spätestens einer Nacht in das wunderschöne Hinterland von Sri Lanka, doch mit ein wenig Orientierung und Planung ist die Stadt gar nicht mal so übel. Lest hier einen kleinen Colombo-Guide, mit dem Ihr auch Euren Ankunfts- und Abreisetag in Sri Lanka viel entspannter verbringen könnt.

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Reisezeitraum: August/September 2014 / Dauer: 1+2 Nächte
Geschrieben: September 2014
Veröffentlicht: Oktober 2014

Colombo: vom Flughafen in die Stadt

Für die meisten wohl ein Graus: Ankunft in einem neuen Land, kein Plan und eine Horde von Taxifahrern, Unterkunftsvermittlern und anderen Verkäufern. Doch so schlimm ist es in Colombo gar nicht einmal. Ein privater Bus fährt für 120 Rupien (ca. 0,60 €) direkt vom Terminal nach Colombo Fort, ebenso die Linie 187 (100 Rupien) von der Kruezung ca. 500 Meter vom internationalen Bandaranaike Flughafen entfernt. Die knapp 40 Kilometer können je nach Verkehrslage zwischen 60 und 180 Minuten dauern.

Die typischen Busse Sri Lankas im Bahnhof von Trincomalee

Bezüglich des Abfahrtsort der beiden Busse fragt ihr am Besten die Einheimischen – diese sind immer sehr nett und hilfsbereit, selbst am Flughafen.

Wer nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren möchte, nimmt entweder ein TukTuk (motorisiertes Dreirad) oder aufgrund von Gepäck und Distanz das empfehlenswertere klassische Taxi für um die 2500 Rupien (ca. 15 €).

Wo in Colombo übernachten?

Im wesentlichen gibt es drei Möglichkeiten, in Colombo zu übernachten. Die Erste ist direkt im Zentrum rund um Pettah und Fort. Ihr seid damit direkt im Geschehen und könnt somit den lebendigen Markt oder die historischen Gebäude erkunden. Allzu viele Unterkünfte gibt es hier allerdings nicht, die Auswahl – gerade im Budget-Segment – ist begrenzt.

Eine Vielzahl an Unterkünften steht an der ebenso quicklebendigen Galle Road zur Verfügung. Diese zieht sich vom Zentrum aus durch ganz Colombo bis nach Süden und geht sogar noch um die 100 Kilometer weiter bis nach Galle. Die Straße ist im Prinzip immer voll, chaotisch und laut, doch gerade hier bekommt ihr das komplette Leben von Colombo mit. Bäckereien, Imbisse, Süßwarenläden, Supermärkte, Banken sowie sonstige Shops und Tante-Emma-Läden reihen sich hier kilometerlang aneinander, sodass Ihr alles immer in Gehweite habt. Unterkünfte gibt es hier in allen Variationen – vom günstigen Hostel bis zum chicen Boutique-Hotel. Gute Unterkünfte sind übrigens sehr gut schallisoliert, sodass auch die hupenden Busse und TukTuks keine Rolle spielen. Meine erste Nacht habe ich hier im Clock Inn Colombo verbracht.

Das Clock Inn Hostel in Colombo

Wem die Stadt nicht so wichtig ist und lieber schon vom ersten Tag an etwas Sand unter den Füßen spüren möchte, für den kann Mount Lavinia eine gute Option darstellen. Offiziell gehört es nicht mehr zu Colombo, ist im Prinzip allerdings nur die Fortsetzung von oben beschriebener Galle Road. Mit einem einzigen Unterschied: der gar nicht mal so üble Strand von Mount Lavinia befindet sich direkt nebenan. Hier habe ich die zwei Tage vor meiner Abreise aus Sri Lanka im Colombo Beach Hostel verbracht. Auch Unterkünfte mit direktem Strandzugang sind in Mount Lavinia vorhanden.

Der Mount Lavinia Beach südlich von Colombo

Kleine Nachteil: von Mount Lavinia sind es rund 45 Minuten mit dem Bus bis in die Innenstadt von Colombo.

Wie bewegt man sich in Colombo fort?

Die Chancen sind hoch, dass Ihr eine der beiden zuletzt genannten Alternativen bucht, rein von der Verteilung der Unterkünfte her gesehen. Wer nicht ganz auf jeden Cent achtet, kann sich dann vom Hotel aus mit dem TukTuk fortbewegen. Diese gibt es an jeder Ecke und bringen Euch überall hin, wo Ihr möchtet. Ein Kilometer sollte nicht mehr als 50 Rupie (ca. 0,30 €) kosten. Wer noch nie in Asien war, wird die kleinen Dreiräder zunächst etwas ungewöhnlich finden, denn sie quetschen sich überall hindurch – zwischen parkenden Autos, heran rauschenden Bussen oder die Straße überquerenden Fußgängern.

Eines der klassischen Tuktuks, die überall in Sri Lanka herumfahren

Wer es ganz günstig haben möchte, nutzt einfach die stadtinternen Busse. Start, Ziel und Nummer stehen immer am Display angeschrieben. Wichtig sind vor allem die Busse 100 und 101, die die gesamte Galle Road bis hinter Mount Lavinia entlang fahren. Mit diesen kommt ihr für 20-30 (ca. 0,20 €) Rupien bis ins Zentrum. Die Busse verkehren aller 2-3 Minuten. Mehr zur Fortbewegung in Colombo und Sri Lanka allgemein sowie den Buspreisen findet Ihr auch in diesem Artikel.

Was ist der beste Ausgangspunkt für eine Tour durch Colombo?

Am besten startet Ihr einen kleinen Stadtrundgang am Fort. Hier befinden sich u.a. die zentrale Busstation (an dem die meisten Buslinien enden) und der Bahnhof, wo Ihr ggf. auch Tickets für Eure Weiterreise kaufen könnt. Von hier aus ist es schließlich nicht weit zum Markt von Pettah oder zu den historischen Gebäuden der Altstadt.

Was gibt es in Colombo zu sehen?

Wie schon erwähnt, sind der Markt und die Altstadt interessante Sehenswürdigkeiten. Auf dem Markt rund um Pettah und Fort gibt es alles, was das Herz begehrt: Früchte, Taschen, Snacks und ganz viel Krimskrams. Die Besonderheit am Markt in Colombo: die Stände sind nach Produkten sortiert. Wer also gerade in der „Rucksack-Straße“ ist, wird es schwer haben, Bananen und Mangos zu finden.

Die belebten Straßen rund um Pettah sind eine beliebte Attraktion für jeden Markt-Fan

Die Altstadt von Colombo ist ebenfalls nett anzusehen, wenngleich alles doch sehr überschaubar ist. Hauptsächlich sind die wenigen kolonialen Gebäude interessant, die Colombo zumindest ein Stück weit historisches Flair verleihen.

Einige wenige historische Gebäude im Stadtteil Fort hat auch Colombo zu bieten

Einige wenige historische Gebäude im Stadtteil Fort hat auch Colombo zu bieten

Das Parlament von Sri Lanka südlich der Altstadt von Colombo

Wer die unmittelbare Altstadt rund um Fort und Pettah verlässt, dem sei noch die Gegend rund um Kollupitiya empfohlen, wo sich der Beira Lake, der Gangaramaya Tempel sowie der Viharamahadevi Park befinden. Alle diese Punkte lassen sich am besten mit einem kleinen Spaziergang verbinden, der am Beira Lake startet. Hier befindet sich mit dem Seemamalakaya nicht nur ein kleiner Tempel mitten im See, sondern auch ein sehr schöner Blick auf Colombo.

Schöner Blick am Beira Lake auf die Skyline von Colombo

Nur zwei Querstraßen sind es anschließend bis zum Gangaramaya Tempel. Er ist einer der wenigen Stätten, die zwar für Touristen geöffnet sind, wo aber nicht der große Ansturm herrscht. Aus diesem Grund kann man hier auch die Eindrücke ein wenig genießen und sich nicht nur den Andachtsraum mit Buddha-Statue anschauen, sondern auch die zugehörigen Einrichtungen wie ein kleines Museum oder die Schule. Der Eintritt kostet 200 Rupien (ca. 1,20 €).

Der Gangaramaya-Tempel, eine der Attraktionen von Colombo

Quasi direkt hinter dem Tempel befindet sich der Viharamahadevi Park. Wer eine Auszeit vom Trubel Colombos benötigt, ist hier genau richtig. Viele Bänke, unendliches Grün und ausreichend kulinarische Versorgung durch die vielen kleinen Händler bieten ein perfektes Umfeld.

Der Viharamahadevi Park, eine der seltenen grünen Oasen in Colombo

Am Ende des Viharamahadevi Parks befindet sich übrigens auch das Rathaus von Colombo.

Das Rathaus von Colombo

Last but not least, wer es dann gar nicht mehr in Colombo aushält, lässt es sich am oben bereits gezeigten Strand von Mount Lavinia gut gehen. Vorsicht aber beim Baden aufgrund der Strömungen.

Hier findet Ihr übrigens weitere Sehenswürdigkeiten in Colombo (~), die zum Teil auch etwas aktueller sind – meine Reise nach Colombo liegt ja nun doch schon einige Jahre zurück.

Und wie geht es aus Colombo weiter?

Colombo wird für jeden Sri Lanka Reisenden nur eine Zwischenstation sein. Von hier aus kann man sich im Prinzip in alle Richtungen der Insel fortbewegen, sei es an die Strände im Süden rund um Unawatuna und Mirissa, ins Hochland mit seinen Teeplantagen und gemütlichen Dörfern oder ins kulturelle Zentrum von Sri Lanka rund um Anaradhapura, Polonnaruwa und Sigiriya. Ausreichend Bus- und ggf. auch Zugverbindungen stehen für jedes der Ziele zur Verfügung.

Fazit

Colombo ist definitiv keine Traumstadt. Die verstopften Straßen und das nicht gerade saubere Erscheinungsbild lassen die meisten wohl so schnell es geht in die schöneren Teile Sri Lankas fliehen. Doch ein bisschen Zeit hat Colombo auf jeden Fall verdient. Die Hand voll Sehenswürdigkeiten, die unglaublich vielen (und sehr leckeren) Essensmöglichkeiten an der Galle Road sowie der stadtnahe Strand von Mount Lavinia sind definitiv Pluspunkte für die Stadt.

Ward Ihr bereits in Colombo? Wie hat es Euch gefallen?

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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4 KOMMENTARE

  1. Hey Chris :) Erstmal vielen Dank für den aktuellen Bericht über Colombo. Nur eine kurze Frage. Ich plane im Sommer wieder mit dem Rucksack auf reisen zu gehen und werde mich durch Thailand und Malaysia schlagen. Ich habe jetzt einen Flug gefunden, bei welchem ich auf der Rückreise 13h Aufenthalt in Sri Lanka hätte. Natürlich reicht das nicht um das Land wirklich zu erleben… Aber würde die Zeit deiner Meinung nach reichen um in die Stadt zu kommen, sich ein wenig umzuschauen und etwas von dem Flair aufzunehmen, bevor man sich wieder auf die Heimreise begiebt?
    Wie kommt man abends zurück an den Flughafen? Fahren da noch die Busse oder müsste ich dann auf ein Taxi/TuckTuck umsetigen?
    Schonmal vielen Dank und weiterhin viel Spaß auf deinen Reisen!

    • Hallo Jakob,

      13h wären meiner Meinung nach für einen Trip nach Colombo ausreichend. Besonders wenn es tagsüber ist, solltest du einen kurzen Überblick über die Stadt bekommen können. Alternativ – wenn dir Colombo zu weit ist (mit dem Bus solltest du mindestens 2h einplanen, der fährt auch abends noch) – kannst du auch nur nach Negombo gehen. Das ist näher und die Stadt versprüht ein wenig mehr Beach-Flair, wenn dir das eher zusagt.

      Beste Grüße und dir schon einmal einen tollen Trip nach Malaysia und Thailand.
      Chris

  2. Hallo Chris,
    Wie sieht es denn aus mit Bussen wenn man erst gegen 24Uhr in Colombo ankommt bzw. Der Flieger landet. Kommt man trotzdem noch mit dem Bus rein? Haben ein Hostel im Fort gebucht :)
    Liebe Grüße Pirkko

    • Hallo Pirkko,

      ich kann es zwar nicht wirklich beantworten, aber mit Blick auf andere ähnliche Flughäfen bezweifle ich, dass du nach Mitternacht noch mit dem Bus wegkommst. Ich denke, dir wird da nur das Taxi bleiben oder alternativ die Übernachtung im Airport, um am Morgen dann den Bus zu nehmen.

      LG, Chris

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