Flugbericht Condor II (San José – Frankfurt – Tobago)

Condor gilt gemeinhin und auch im Eigenmarketing als einer der besten deutschen Ferienflieger. Dieses Urteil kann ich durchaus so unterschreiben, denn Condor brachte auch auf dem Flug von San José de Costa Rica nach Frankfurt und zurück von Frankfurt nach Tobago wieder eine sehr gute Leistung – abgesehen vom Essen, wo es immer noch starken Verbesserungsbedarf gibt.

Reisezeitraum: Mai 2013
Geschrieben: Juli 2013
Veröffentlicht: August 2013

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Die Buchung

Geflogen bin ich diesmal die relativ spannende Kombination San José (Costa Rica) – Santo Domingo – Frankfurt und zurück Frankfurt – Tobago. Es war die günstigste Option, meinen kurzen Urlaub in Nicaragua mit meinem Aufenthalt in Deutschland sowie dem Rückweg in die Karibik zu verbinden – trotz des zusätzlich notwendigen Fluges (mit Taca) von Managua nach San José. Die Buchung nahm ich dann bei Condor USA telefonisch vor. Condor Deutschland kann Flüge mit Abflug in Costa Rica (ebenso z.B. Barbados, Tobago u.a.) nicht buchen.

Von San José nach Santo Domingo

Der Flug von San José nach Frankfurt sah noch einen Zwischenstopp in der Dominikanischen Republik vor (Santo Domingo), um dort Urlauber abzuladen und Heimkehrende mit nach Deutschland zu nehmen. Die Flugzeit betrug immerhin knapp 3 Stunden, sodass es auch einen kleinen Snack gab.

Kleiner Snack auf dem Zwischenhüpfer von San José nach Santo Domingo

Der Flug war zu rund 85% ausgelastet, wobei deutlich erkennbar war, dass viele „Einheimische“ mit von der Partie waren, die in Santo Domingo entweder zu Hause sind oder Familie besuchen. Einen entsprechend spanischen Einschlag hatte der Flug. Die Boeing 767-300, die eingesetzt wurde, war sehr modern und hob sich in Design und Ausstattung deutlich von anderen Condor-Maschinen ab (wie zum Beispiel der auf dem Rückflug). So waren zum Beispiel die Overhead-Compartments riesig groß, sodass mein relativ großer Rucksack dort bequem hinein passte und ich selbst auf dem späteren Flug nach Frankfurt mit einer 100%igen Auslastung das Staufach ganz für mich alleine hatte.

Zwischenstopp in Santo Domingo

In Santo Domingo landeten wir schließlich pünktlich, sodass der kurze Passagierwechsel beginnen konnte. Wir als weiterfliegende Gäste konnten direkt im Flieger sitzen bleiben, mussten allerdings am Platz bleiben und auf das Gepäck aufpassen – herrenloses Handgepäck würde sonst aus dem Flugzeug entfernt werden.

Typische Condor-Maschine der Boeing 767-300

Insgesamt erfolgte der Passagierwechsel relativ schnell, sodass wir nach rund einer Stunde auch schon wieder starten konnten. Die Zwischenlandung war somit zwar insgesamt (ein vorher angezeigter und bekannter) Zeitverlust, aber insgesamt kein Problem und nicht wirklich nervig.

Von Santo Domingo nach Frankfurt

Nach der Zwischenlandung in Santo Domingo war das Flugzeug dann noch besser gefüllt – 100%, kein einziger Platz war mehr frei. Auch wenn der Sitzabstand wie immer sehr knapp bemessen war, ließ sich der 10-Stunden-Flug dennoch aushalten – es gab schon schlimmere vollständig ausgelastete Flüge, bei denen gefühlt weit weniger Platz zur Verfügung stand. Etwas doof war nur, dass der Flug bereits so früh startete (08:00 in Costa Rica, 13:50 in Santo Domingo), wodurch ein Schlafen nahezu unmöglich war (so ging es auch vielen anderen Passagieren in der Kabine), da die innere Uhr einfach noch voll auf Tag programmiert war. Dank einiger Zeitungen, die ich mir besorgen konnte (Welt kompakt lag am Eingang bereits, die anderen beiden im Magazinfach des Overhead Compartments) und somit für mich die erste deutsche Lektüre seit Monaten bedeuteten, konnte ich die Zeit aber relativ gut vertun.

Inoffizielle Zeitschriftenauswahl bei Condor in der Economy Class

Allerdings gab es die beiden Magazine nur in sehr begrenzter Auswahl. Daher meine Bitte, damit auch die nachfolgenden Fluggäste etwas zu lesen haben: Lesematerial nach Benutzung wieder zurücklegen! (besonders die Magazine)

Die Flugbegleiterinnen waren während des gesamten Fluges sehr freundlich und auch das Essen war diesmal zumindest im Durchschnitt annehmbar. Zwar gab es wie schon vor zwei Jahren auf meinem Flug von Frankfurt nach Tobago wieder die olle Condor-Pasta (ohne Wahlmöglichkeiten), aber immerhin war der Hühnchen-Paprika-Salat als Beilage mal eine willkommene Abwechslung.

Mittagsgericht bei Condor von Santo Domingo nach Frankfurt - Pasta oder Pasta?

Noch besser war sogar das Frühstück: Condor sparte sich und mir das nie genießbare Flugzeug-Rührei und tischte stattdessen ein warmes Brötchen, klassischen guten Schinken und Käse sowie sogar frische Früchte in Form von Ananas, Kiwi, Papaya und Orange auf, die anhand der Qualität wohl direkt aus Santo Domingo stammten. Seltenes Lob für ein Condor-Essen!

Durchaus annehmbares Frühstück bei Condor in der Economy Class

Gleich vornweg: dieser positive Essenseindruck wurde auf dem Rückflug aber gleich wieder mehr als zu Nichte gemacht.

Die Landung in Frankfurt erfolgte schließlich fast pünktlich, ungefähr 15 Minuten nach der geplanten Ankunftszeit.

Von Frankfurt nach Tobago

Anderthalb Wochen später sollte es nun wieder mit Condor zurück gehen. Zum Flughafen Frankfurt gelangte ich bequem per Rail & Fly Ticket, welches ich telefonisch einige Wochen nach meiner ursprünglichen Flugbuchung noch problemlos hinzufügen konnte – ganz im Gegensatz zur damaligen Rail & Fly Posse bei Air Berlin.

Auch diesmal erfolgte der Abflug nahezu pünktlich, die Maschine war zu meiner Freude jedoch nicht voll ausgelastet, sodass mein Nebenplatz frei blieb. Servicetechnisch war es auch diesmal wieder ein Flug auf gutem Niveau mit einer freundlichen Kabinencrew, die mit einem steten Lächeln durch die Kabine spazierte.

Wie schon auf dem Hinflug gab es auch während dieses Fluges wieder eine kleine Auswahl an Zeitungen sowie vor dem ersten Essen einen kostenlosen Willkommenscocktail – alle anderen alkoholischen Getränke während des Fluges sind in der Economy Class sonst nur gegen Gebühr erhältlich. Auch den kostenfreien Wein zum Essen, den es vor 2 Jahren noch gab, muss man zusätzlich bestellen. Alkoholfreie Getränke gibt es jedoch in ausreichender Anzahl und können bei Bedarf auch in der Galley nachgeholt werden.

Was sich seit 2 Jahren jedoch nicht verändert hatte (mit Ausnahme des oben beschriebenen Hinflugs), war das mehr als schreckliche Essen (hier wieder der Hinweis, dass ich sonst Flugzeugessen aufgrund niedriger Erwartungen kaum kritisiere). Erneut gab es Pasta ohne Wahlmöglichkeit und ohne Schmackes und beim gereichten Brötchen weilten meine Gedanken mehr bei praktischen Wurfgeschossen denn bei gesunder Nahrungsaufnahme.

Wieder einmal Pasta bei Condor - langsam kann ich sie nicht mehr sehen

Das negative Highlight war schließlich das „kalte Abendbrot“ gegen 14:00 Ortszeit. Nicht nur, dass es fettigste Mayonaise mit ein paar Kartoffelstückchen (aka Kartoffelsalat), einem kalten „Plastik-“Hühnchenschnitzel sowie Schwarzbrot und Butter gab – der Oberhammer war eigentlich, dass es exakt das selbe „Menü“ war, wie 2 Jahre zuvor.

Inakzeptabler Snack bei Condor in der Economy Class vor der Landung in Tobago

Dass ich nach meinem Weiterflug von Tobago nach Trinidad dann erst einmal genüsslich zu Subway wanderte, versteht sich wohl von selbst. ;-)

Ansonsten gab es während des Fluges aber keine Auffälligkeiten. Der Pilot meldete sich wie gewohnt zu Beginn, während und am Ende des Fluges zu Wort und die Turbulenzen beschränkten sich auf die üblichen Wackler. Die Landung in Tobago erfolgte schließlich rund 20 Minuten nach dem Zeitplan.

Fazit

Im Grunde genommen hat sich nichts verändert. Service weiterhin (im Verhältnis zu Preis und deutschen Maßstäben) top, Kabinenausstattung in Ordnung (Hinflug sehr neue Maschine, Rückflug eher älter), Getränkeversorgung ok und das Essen absoluter Flop – darüber konnten auch die positiven Tendenzen auf dem Hinflug nicht hinwegtäuschen. Dennoch bleibt Condor auf vielen Strecken nach wie vor Nr. 1, vor allem aufgrund der Direktflüge und der bequemen Anreise nach Frankfurt – wenn insgesamt der Preis stimmt.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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