Reisebericht Berlin

Reisebericht Berlin: 3 Tage mit Stadtführung, Museen & mehr

Berlin – die Stadt mit den vielleicht meisten Facetten Deutschlands. 3 Tage sind hierfür natürlich viel zu wenig, doch können sie einen ersten Überblick geben. So stand zum Beispiel die multimediale Ausstellung „The Story of Berlin“, das neue Currywurstmuseum, ein Besuch der Bunten Schokowelt von Ritter Sport sowie ein Ausflug nach Spandau auf dem Programm.

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Reisezeitraum: Mai 2011 / Dauer 3 Tage
Geschrieben: Mai 2011

Top-Tipps Reisebericht Berlin
The Story of Berlin inkl. Atomschutzbunkerführung
kostenlose Stadtführung
– Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße (Nordbahnhof)
– Exotisches Eis bei „Der Eisladen“ oder „Inka Eis“

Interessanter Start mit „The Story of Berlin“

Start des dreitägigen Berlinbesuchs war ein direkter Einblick in 800 Jahre Stadtgeschichte. Das Wetter zeigte sich eher bewölkt, sodass sich ein Museumsbesuch anbot. Auf „The Story of Berlin“ fiel die Wahl. Hier wird Berlin von der Gründung bis zur Wende in allen möglichen Formen dargestellt und präsentiert. Auch eine Führung durch einen Atomschutzbunker und damit durch einen Teil originale Berlin-Geschichte ist mit inbegriffen. Der Besuch von „The Story of Berlin“ ist auf jeden Fall lohnenswert, was auch die entsprechende Bewertung über diese Ausstellung zeigt.

Eingang in die Ausstellung "The Story of Berlin"

Nach dem Ende dieses Besuchs ging es über den Kurfürstendamm in Richtung Bahnhof Zoo (offizieller Name Zoologischer Garten), der heutzutage ein normaler U- und S-Bahn sowie Regional-Bahnhof ist

Der Bahnhof Zoologischer Garten in Berlin

Nun meldete sich auch langsam der Hunger zu Wort, der nach einer typisch berlinerischen Mahlzeit verlangte:

Neben der Currywurst das Berliner Schnellgericht schlechthin: der Döner

Nach erfolgter (Ver-)Speisung ging es per U-Bahn zum Potsdamer Platz.

Der neue Potsdamer Platz in Berlin

Nächster geschichtlicher Stop: Topographie des Terrors

Ziel war hier die ca. 700 Meter entfernte Ausstellung „Topographie des Terrors“. Diese besteht aus zwei Teilen, wovon sich eine außerhalb und eine innerhalb des Gebäudes befindet. Die Außenausstellung zeigt in einem zusammengefassten, aber trotzdem ausführlichen Zeitstrahl die Geschichte Berlins bzw. Deutschlands zwischen 1933 und 1945. Sehr angenehm hierbei ist die Frischluft, die die sonst gewöhnliche muffige Museumsluft ersetzt.

Die Ausstellung Topographie des Terrors

Im Gebäude selbst wird alles noch extrem ausführlicher dargestellt, sodass hier Lesestoff für mindestens einen ganzen Tag vorhanden wäre. In einer extra Ausstellung wird auch auf die Nürnberger Prozesse eingegangen.

Die Ausstellung Topographie des Terrors

Insgesamt wird hier enorm viel Material geboten, was an einem Tag kaum durchzuarbeiten ist, noch dazu alles komplett kostenlos. Einen Überblick sollte man sich hier also auf jeden Fall verschaffen, Historiker finden hier wohl ihr Eldorado. Netter Nebeneffekt ist zudem, dass sich direkt neben der Ausstellung noch ein Stück alte Berliner Mauer befindet.

Ein Originalstück der Berliner Mauer in der Niederkirchnerstr

Ebenfalls nur eine Querstraße weiter befindet sich der Checkpoint Charlie.

Der berühmte Checkpoint Charlie in Berlin

Besuch im Currywurstmuseum

Diese vor allem bei Touristen immer wieder gerne angesteuerte Attraktion war jedoch nicht mein nächstes Ziel, sondern das relativ neu eröffnete Currywurstmuseum in der Schützenstraße.

Der Eingang zum Currywurstmuseum in Berlin

Vom Besuch hier war ich allerdings ein wenig enttäuscht. Für den stolzen Eintrittspreis von 11,- Euro wird hier zwar einiges Interessantes rund um die Currywurst geboten, insgesamt ist aber zu wenig Gehaltvolles dabei. Mehr dazu auch im Bericht über das Currywurstmuseum.

Ein relativ ereignis- und informationsreicher Tag quer durch Berlin war somit zu Ende. Es folgte nur noch ein kurzer Abstecher zu den Hackeschen Höfen, ehe es zurück zur „Privatunterkunft“ ging. :-)

Die Hackeschen Höfe in Berlin

Stadtführung durch Berlin

Am nächsten Tag stand eine ausgiebige Stadtführung durch Berlin auf dem Programm. Wie immer (wenn möglich) vertraute ich hierbei auf die Guides von Sandemans New Europe, deren Touren kostenlos (Tips only Basis) sind. Auf dem Weg der ca. 4-stündigen Führung mit vielen Informationen lagen u.a. das Brandenburger Tor, das Holocaust-Mahnmal sowie der Gendarmenmarkt.

Das Brandenburger Tor am Pariser Platz in Berlin

Das Holocaust-Mahnmal im Zentrum Berlins

Der Gendarmenmarkt in Berlin

Weitere Infos zum genaueren Verlauf dieser Stadtführung gibt es hier.

Die Bunte Schokowelt von Rittersport

Direkt im Zentrum Berlins, genauer in der Französischen Straße, befindet sich auch die „Bunte Schokowelt“ des bekannten Herstellers Ritter Sport. Hier gibt es ein entsprechendes Café, eine kleine Ausstellung über die Herstellung der berühmten Tafeln, die Möglichkeit, seine eigene Tafel zu kreieren sowie last but not least natürlich einen Shop mit Ritter Sport soweit das Auge reicht.

Die Bunte Schokowelt von Ritter Sport in der Französischen Straße

Die Bunte Schokowelt von Ritter Sport in der Französischen Straße

Nur unweit dieses Flagstores befindet sich das Vorzeigelokal eines weiteren namhaften Unternehmens: der TUI. In der Markgrafenstraße, nur zwei Querstraßen von Ritter Sport entfernt, befindet sich ein Reisebüro völlig neuen Formats, welches erst Ende letzten Jahres eröffnet wurde: keine klassischen Reisebüro-Counter, integriertes Mini-Café, einladendes Design sowie interaktive Touchscreen-Weltkarte sollen das Reise buchen hier zu einem Erlebnis machen. Für die meisten sicher uninteressant, für mich als Touristiker doch einen genaueren Blick wert.

Das neue TUI-Reisebüro-Flagschiff in der Markgrafenstraße

Auch dieser Tag nahm somit sein Ende. Abendbrot gab es schließlich noch bei IKEA, Kötbullar ab 18:00 zum halben Preis. :-)

Ausflug nach Spandau

Am Tag 3 meiner Berlin-Tour verließ ich die Innenstadt und machte mich auf nach Spandau. Einen konkreten Grund gab es hierfür nicht, viel mehr verlangte mein Bauchgefühl nach einem Trip etwas abseits der typischen Berlinpfade.
Also ging es mit U- und S-Bahn hinaus in Berlins Westen. Erster Anlaufpunkt war die Zitadelle Spandau. Leider fand hier gerade ein Berufsfindungstag für Jugendliche statt, sodass die gesamte Anlage von werdenden Erwachsenen nur so überfüllt war. Von der Geschichte und dem Reiz der Anlage bekam ich so relativ wenig mit, aber wenigstens war der Eintritt dadurch an diesem Tag umsonst.

Eine alte Berliner Festungsanlage: die Zitadelle Spandau

Eine der Bastionen der Zitadelle Spandau

Unter anderem kann man hier auch den 30 Meter hohen Juliusturm besteigen. Von hier aus hat man einen guten (aber nicht überragenden) Blick auf die Umgebung und bis ins Zentrum nach Berlin.

Ausblick vom Juliusturm der Zitadelle Spandau bis zum Fernsehturm Berlin

Spandau selbst besitzt auch eine eigene kleine Innenstadt. An einer Fußgängerzone säumen sich die verschiedensten Geschäfte und Restaurants (Foto oben) sowie die St. Nikolaikirche (Foto unten).

Die Fußgängerzone in der Altstadt von Berlin-Spandau

Die St. Nikolaikirche in Berlin-Spandau

Rückweg nach Berlin via Olympiastadion

Wer von Spandau aus zurück in Richtung Berliner Zentrum möchte, kann auch einen Stopp am Olympiastadion einlegen. Gleich bei der Ankunft sieht man die eindrucksvoll großen Gleisanlagen, die vor und nach einem Spiel den Menschenmassen Herr werden müssen.

Die umfangreichen Gleisanlagen der S-Bahn-Haltestelle Olympiastadion

Zum Olympiastadion selbst ist es dann nicht mehr weit, maximal 5 Fußminuten trennen die Arena von der Bahnstation. Normalerweise kann man auch außerhalb von Spielen das Stadion besichtigen (Eintritt 4 Euro), auf Grund des in 3 Tagen anstehenden DFB-Pokalfinals war dies zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht möglich. So blieb mir nur ein Foto vom Osteingang zu schießen.

Der Osteingang des Berliner Olympiastadion

Hauptbahnhof und die kürzeste U-Bahn-Linie Berlins

Nach diesem gezwungenermaßen etwas kurzen Besuch ging es wieder zurück in Richtung Berliner Zentrum bis zum neuen und modernen Hauptbahnhof.

Der neue Berliner Hauptbahnhof, hier die oberste Etage

Hier startet übrigens auch die kürzeste U-Bahn Berlins, ja vielleicht sogar ganz Deutschlands. Sie hat einen Anfangpunkt, genau eine Zwischenstation sowie eine Endhaltestelle und ist genau 1,8 Kilometer lang. Die Fahrt dauert sagenhafte 2,5 Minuten.

Die vielleicht kürzeste U-Bahn Deutschlands: die U55 mit 1,8 Kilometern Länge zwischen Berlin Hbf. und Brandenburger Tor

Bereits zur Hälfte dieser Fahrt verließ ich die U-Bahn und landete so (fast) direkt vor dem Reichstag.

Der deutsche Reichstag in Berlin

Gedenkstätte Berliner-Mauer an der Bernauer Straße

Weiter ging es nun von der S-Bahn-Haltestelle Brandenburger Tor direkt zum Nordbahnhof. Hier befindet sich die Gedenkstätte Berliner Mauer. Im Besucherzentrum kann man sich zunächst mit zwei ca. 15-minütigen Filmen auf das Thema einstimmen, wobei diese sehr eindrucksvoll den Wahn der Verantwortlichen rund um den Mauerbau darstellen. Der Eintritt ist übrigens kostenlos.

Die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße

Im umliegenden, ebenfalls frei zugänglichen Gelände, kann man sich sowohl über die Funktionsweise, den Aufbau sowie die Opfer der Berliner Mauer informieren. Nur wenige hundert Meter weiter, an der Kreuzung Bernauer Str. / Ackerstr., gibt es zudem einen Aussichtsturm, von dem aus ein noch original erhaltenes Stück Berliner Mauer inkl. Todesstreifen, Schutzanlagen, Wachturm und vorderem und hinterem „Fangwall“ zu sehen ist. Sehr beeindruckend!

Die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße

Besonderes Eisvergnügen zum Abschluss

Das war es dann auch schon fast mit Berlin. Nach dem „Mauerbesuch“ gab es noch einen kleinen Ausflug nach Kaulsdorf, wo es lauter Berliner Zeitung eine der besten Eisdielen der Stadt geben soll. „Der Eisladen“ hat hier in Kaulsdorf sein Stammhaus und verkauft unter anderem auch etwas exotischere Sorten wie Honig-Möhrensalat, Erdbeer-Rhabarber oder Guana Bana. Für Freunde ausgefallener Eissorten also auf jeden Fall eine gute Adresse, wobei man wahrscheinlich auch die beiden Filialen in Berlin-Mitte besuchen kann und nicht extra nach Kaulsdorf rausfahren muss.
Noch exotischere Eissorten gibt es übrigens bei Inka Eis in Schöneberg – Acerola, Tamarino oder Lucuma. Mit 1 Euro pro Kugel sind diese nicht gerade günstig, dafür gibt es aber wirklich ausgefallene Sorten, alle mit südamerikanischem Touch oder Ursprung. Auf jeden Fall ein Muss für experimentierfreudige Eisesser.

Fazit

Damit geht der Reisebericht über Berlin mit vielen Erfahrungen zu Ende. Natürlich können die vorgestellten und durchgeführten Aktivitäten nur einen Bruchteil des Berlinangebots widergeben. Die Hauptstadt unseres Landes hat einfach so viel zu bieten und gerade in den Themen Historie und Kunst eine unglaubliche Tiefe, die wohl selbst in mehreren Wochen nicht durchzuarbeiten ist.

Während dieser Woche hatte ich im Übrigen eine Berlin Welcome-Card genutzt, auf die ich im folgenden Artikel (und auch auf den Unterschied zur Berlin CityTour Card) noch etwas genauer eingehe.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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Meine Top-Empfehlungen für Eure Reisen:
1. Persönliche Reiseberatung und individuelles Coaching
2. Spar-Tipps & Gutscheine für Eure Hotelbuchungen
3. überall auf der Welt kostenlos Geld abheben
4. immer die richtige Auslands-Krankenversicherung parat
5. nie wieder etwas vergessen: die Packliste mit Insider-Tipps
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2 KOMMENTARE

  1. Hallo,

    ich würde gerne eines Ihrer Berlin-Fotos als Buchcover im Self-Publishing verwenden
    und mich nach den Lizenzbedingungen erkundigen.

    Mit besten Grüßen

    Ulrich Wenzel

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