Flugbericht Ryanair (London – Stockholm)

Geübte Ryanair-Flieger wie mich kann der irische Billigflieger eigentlich nicht überraschen. Online-Check-In, strenge Gewichtsbegrenzungen und das Umgehen zahlreicher Zusatzangebote während des Buchungsprozess’ stellen keine Hürden mehr dar. Ok, ich musste die nicht unempfindliche Gepäckgebühr berappen, da ich erstmals überhaupt bei Ryanair ein Koffer aufgab, aber neben dieser kleinen Premiere gab es bei diesem Flug noch eine echte Besonderheit – eine ungeplante Zwischenlandung im mehr als beschaulichen schwedischen Norrköping.

Reisezeitraum: September 2012
Geschrieben: September 2012

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Alles war eigentlich wie immer bei Ryanair. Der Flug von London-Gatwick nach Stockholm-Skavsta kostete mich netto nur 15 Pfund, ein sehr attraktiver Preis. Netto schreibe diesmal aus einem bestimmten Grund, denn während ich sonst im Schnitt für 6 Euro brutto mit Ryanair hin- und herflog, musste ich diesmal aus zweierlei Gründen noch etwas mehr berappen:
– Ryanair hat nach der Visa Electron (bis 2009) nun auch die Mastercard Prepaid (bis 2011) als kostenloses Zahlungsmittel abgesetzt. Während ich diese beiden Karten jeweils besaß und genau für diese Anlässe gerne benutzte, ist nun der Ryanair-Cash-Passport alleiniges kostenfreies Zahlungsmittel. Da ich diesen aufgrund meiner geringen Ryanair-Aktivitäten derzeit nicht besitze, musste ich die 6 Pfund Bezahlgebühren löhnen.
– Da dieser Flug mit Ryanair Teil einer Fernreise war, reiste ich mit Koffer und musste diesen ebenfalls für nicht ganz günstige 25 Pfund bezahlen.
Dennoch war Ryanair mit Abstand die günstigste Möglichkeit für diesen Flug.

Auch die Gepäckabgabe sowie das Flugzeugboarding mit Abreißen der selbst ausgedruckten Bordkarte, dem strengen Blick des mitgeführten Handgepäcks inkl. der gegebenenfalls fälligen Nachkontrolle sowie der freien Sitzplatzwahl beim Einsteigen verliefen wie gewohnt. Auch die üblichen Passagiere, die beim Einsteigen minutenlang mit Gepäck im Gang stehen, um völlig unwissend alles rundherum zu blockieren, waren Routinebeobachtung, ebenso wie die zweistündige Dauerwerbesendung der wie immer jungen Ryanair-Flugbegleiter, die u.a. rauchfreie Zigaretten, Snacks, Getränke, Rubbellose oder Duty-Free-Waren an den Mann oder an die Frau bringen wollten. Der Flug hielt im übrigen auch wunderschöne Ausblicke bereit, denn neben tollen Blicken von oben auf London und die Themse, gaben auch die Schären vor dem Festland Schweden im Lichte der Abendsonne ein richtig tolles Bild ab. Schade, dass meine Kamera zu diesem Zeitpunkt leider nicht funktionierte, weswegen dieser Flugbericht auch ohne Bilder auskommen muss.

Nachdem der Anblick der schönen Schären aber recht lange vor dem Fenster blieb und wir vor allem nach dem schon eingeleiteten Sinkflug nicht wirklich mehr an Höhe verloren, überlegte ich schon, ob hier nicht irgendwas im Busche sein möge. An etwas Schlimmes dachte ich dabei auch gar nicht, denn Ryanair gehört allgemein zu den sichersten Fluggesellschaften dieser Welt.

Nachdem dann der eigentliche Zielort Stockholm-Skavsta wieder in weitere Ferne rückte, meldete sich auch der Kapitän zu Wort. Aufgrund eines starken Unwetters über Skavsta sei eine Landung nicht möglich gewesen, sodass man nun in Norrköping landen werde, ca. 50 Kilometer von Skavsta entfernt. Gerade aufgrund dieser Landung auf einem sonst nicht von Ryanair angeflogenen Airport (was in der Regel der Airline zusätzliches Geld kostet) kann man eigentlich davon ausgehen, dass das Unwetter in Skavsta wirklich eine Landung unmöglich machte und somit im Sinne der Sicherheit gehandelt wurde.

Nach der Landung auf dem wirklich provinzialisch anmutenden Flughafen von Norrköping (nur Flybe fliegt hier noch eine Verbindung nach Helsinki) informierte uns der Kapitän erneut, dass man zunächst das Unwetter abwarten möchte, um dann einen neuen Versuch in Skavsta zu starten. In der Zwischenzeit wurden auch die Anschnallzeichen ausgeschaltet, sodass man sich frei an Bord bewegen sowie die Toiletten benutzen konnte. Auch dies ist insofern beachtlich, als das in den Medien bei solchen Fällen (vor allem mit Ryanair) immer wieder von miserablen Zuständen (keine Infos, keine Bewegung im Flugzeug, keine Nutzung der Waschräume, keine Unterstützung bei Weiterbeförderung) berichtet wird. Die Crew, die solche Verspätung lt. vielen übereinstimmenden Berichten nicht extra bezahlt bekommt, beschäftigte sich in der Zwischenzeit überwiegend mit Ihren Handys, stand aber für Fragen jederzeit und überwiegend freundlich zur Verfügung.

Nach ca. 15 Minuten meldete sich schließlich erneut der Kapitän und gab bekannt, dass es wohl auf einen Weiterflug von Norrköping nach Stockholm-Skavsta hinauslaufen wird, da dies schneller sei, als den Transport mit Bussen zu organisieren. Nach weiteren 10 Minuten wurde diese Entscheidung dann final verkündet und die Anschnallzeichen wieder angeschalten, sodass sich alle Passagiere schon einmal wieder langsam zu ihren Sitzen begeben konnten. Nach einem insgesamt dann 45-minütigen Aufenthalt in Norrköping folgte der Start und schließlich der nur ca. 10 Minuten dauernde Flug nach Stockholm-Skavsta, mit einer Ankunft ca. 100 Minuten nach der geplanten Zeit.

Damit waren wir schließlich doch noch am geplanten Zielort gelandet, quasi Ende gut, alles gut. Während dieser doch nicht alltäglichen Situation hat mich vor allem das sehr gute Verhalten der gesamten Ryanair-Crew überrascht, die diesen unfreiwilligen Stopp routiniert über die Bühne gebracht hat. Für mich war es zwar etwas nervig, nach den bereits absolvierten Flügen Grenada – Barbados und BarbadosLondon-Gatwick hier noch zwei extra Stunden anzuhängen, aber die Sicherheit geht natürlich vor. Wenigstens kann ich mir nun einen solch ungewöhnlichen Flughafen wir Norrköping ins „Logbuch“ schreiben. ;-)

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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