Fahrradtour zum Grand Etang National Park – die Königsetappe von Grenada

Der Grand Etang ist eines der höchsten per Straße erreichbaren Gebiete in Grenada, über den auch der wohl steilste „Gebirgspass“ der Insel führt. Immerhin rund 600 Höhenmeter führt die kurvige Straße nach oben – Grund genug, diese Herausforderung mit dem Fahrrad zu erklimmen, noch dazu am selben Tag in der Gegend auch ein Hash stattfand.

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Reisezeitraum: Juli 2013
Geschrieben: Juli 2013
Veröffentlicht: August 2013

Los ging es wieder einmal Freitagnachmittag nach Büroschluss. Wie schon bei unserer ersten Tour entlang der Westküste sowie der Inselumrundung mit dem Fahrrad liehen wir uns auch diesmal wieder die Bikes bei Adventure Tours aus. Mittlerweile bin ich dort schon namentlich bekannt, sodass die Fahrräder nahezu automatisch an die richtige Stelle zur richtigen Zeit geliefert werden, ohne, dass ich überhaupt etwas sage.

Bike während unserer Fahrradtour entlang der Westküste von Grenada

Der Auftakt verlief aber diesmal so gar nicht rund. Schon nach etwas mehr als 2 Kilometern suchte uns der erste Platten heim. Da wir kein Flickzeug dabei hatten, riefen wir bei Adventure Tours an, die dann auch einen „Techniker“ in die Spur schickten. Obwohl es sich zunächst typisch karibisch anließ („yes, we’ll send you someone“ … „he will be there shortly“ … (nach 30 Minuten) „yes, I called him, he is just waiting for something, he’ll be there shortly“), waren wir nach ca. eineinhalb Stunden wieder startklar.

Dennoch, die Verzögerung spielte uns nicht gerade in die Karten, denn es war bereits 17:00 und wir hatten noch 32 Kilometer Berg- und Talfahrt mit einigen knackigen Anstiegen vor uns. Zwar konnten wir unseren Plan, in Grenville zu übernachten, noch halten, doch die letzten 15 Minuten mussten wir im Dunkeln fahren – nicht gerade angenehm ohne Licht am Fahrrad.

Durch die Verzögerung am Anfang kamen wir dann logischerweise auch später als geplant in Grenville an. Eigentlich hatten wir am Tag zuvor noch das Valley Breeze Guesthouse für diese Nacht gebucht, doch von der Eigentümerin war weit und breit nichts zu sehen (oder war sie es doch, die DEN Mann in DAS Zimmer brachte, wo schon jemand auf ihn wartete?) und auch ihr Handy inkl. Mailbox hörte sie für die nächsten mehr als 60 Minuten, die wir warteten, nicht ab.

Innerlich schon mit Plan C beschäftigend, versuchten wir zunächst, Plan B doch noch zum Erfolg zu bringen – eine andere Unterkunft im ziemlich untouristischen Grenville zu finden. Hierfür gab es genau eine Chance – auf dem Weg fuhren wir an einem kleinen Gästehaus namens Rainbow Inn vorbei, wohl die einzige weitere Unterkunft in Grenville. Diese suchten wir auch auf und hatten Glück, dass uns die Eigentümerin öffnete. Obwohl das Haus eigentlich mit Renovierungsarbeiten beschäftigt war, konnte Sie uns ein Zimmer anbieten – unsere Rettung des Abends, ansonsten hätten wir uns ein Taxi entweder nach Hause oder zumindest zur Cabier Ocean Lodge nehmen müssen. Das Zimmer sei zwar erst in rund einer Stunde bezugsfertig (mittlerweile dann 22:30), doch dies war kein Problem für uns – schließlich waren wir froh, überhaupt etwas gefunden zu haben, was zudem mit 135 EC$ für das Zimmer auch noch sehr bezahlbar war.

Unser Doppelzimmer im Rainbow Inn in Grenville

Den späten Abend konnten wir dann durchaus als gelungen ansehen. Zuerst gab es nach der Anstrengung (von der wir ganz schön platt waren) ein leckeres Abendessen beim Chinesen in Grenville, anschließend die erfrischende Dusche in unserem Zimmer und dann noch den Gute-Nacht-Trunk in Form von Rum & Coke im nächsten lokalen Rum Shop. So muss das sein!

Damit ließ sich dann auch trotz der Moskitos in unserem Zimmer, die ich mit Bettdecke und Mückenspray versuchte, von mir fernzuhalten, relativ gut schlafen, sodass wir am nächsten Morgen ausgeruht und frisch zur Erklimmung des Grand Etang starten konnten. Mehr zum Rainbow Inn findet Ihr übrigens auch in der separaten Hotelbewertung.

Das Rainbow Inn in der Nähe von Grenville in Grenada

Am nächsten Morgen ging es dann los, wir starteten in Richtung Grand Etang. Zwar sind es von Grenville bis auf den Gipfel gerade einmal 11 Kilometer, für relativ ungeübte Beine (mit Ausnahme der beiden letzten Fahrradtouren) sind die 800 Höhenmeter in so kurzer Zeit (600 Höhenmeter effektiv + 200 Höhenmeter up and down) aber doch nicht ganz ohne.

Die ersten 6,5 Kilometer gingen noch recht zügig von der Pedale. Zwar hatten wir bereits hier einige Anstiege zu bewältigen, konnten uns aber beim Bergabfahren immer wieder kurz entspannen. Hinzu kam das traumhafte Panorama und die unberührte Landschaft links und rechts von uns.

Einer der zahlreichen idyllischen Flussläufe in Grenada

Ausblick von Birch Grove auf die höchsten Berge von Grenada

Der idyllische Ort Birch Grove zwischen Grenville und Grand Etang

In Birch Grove legten wir dann eine kleine Pause ein. Ein kühler Bach lockte meinen Mitfahrer an. Auch hier wieder das gleiche Bild: intakte Natur, schönes Panorama, einfach herrlich und trotz der (zurückliegenden und noch folgenden) Anstrengungen sehr entspannend.

Grenadas Berge

Der Balthazar River in Birch Grove, Grenada

Der Balthazar River in Birch Grove, Grenada

Ab Birch Grove wandelte sich dann das Fahrprofil. Vom leichten auf und ab kannte die Straße nun nur noch eine Richtung: nach oben – und das gnadenlos. Die 4,5 Kilometer zum Grand Etang hinauf gehen mit einer durchschnittlichen (!) Steigung von 10% einher. Teilweise war es so steil, dass ich fast hinten über vom Fahrrad gefallen wäre.

Aber, die Anstrengung lohnte sich, schneller als gedacht erreichten wir schließlich den Grand Etang, an dem wir uns dann nach dem Aufstieg bei sengender Mittagshitze erst einmal mit einer Dusche belohnten.

Ziel unserer Fahrradtour und Mittelpunkt des Grand Etang National Park

Nach etwas Wartezeit und einem Hamburger ging es für uns dann schon mit der nächsten Aktivität weiter, dem Hash. Ein sehr schöner Runners Trail wartete auf uns, der von tollen Ausblicken über schöne Matschbahnen bis hin zu Abstiegen à la Tarzan im dichten Regenwald wieder alles bereithielt.

Nach dem Hash gab es ausnahmsweise mal nur ein Bier, denn direkt danach wartete noch die lange Abfahrt nach St. George’s auf uns. Spätestens, als ich meine Bremsen mindestens 2 Kilometer lang auf Anschlag hielt, merkte ich, welche enorme Steigung wir doch am Mittag hochgeklettert sind. Dies setzte dann auch den Schlusspunkt unter eine wieder einmal tolle Fahrradtour, die gerade durch die Kombination aus Bike und Hash sehr abwechslungsreich war. Wo die nächste Tour hingeht, steht nun noch etwas in den Sternen, denn die wichtigsten Straßen und Ecken von Grenada haben wir nun definitiv erst einmal fahrradtechnisch abgefahren.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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