Reisebericht Guyana: 5 Tage Kontraste zwischen Stadt und Natur

Übersetzt heißt Guyana „Land der vielen Wasser“. Dies trifft dank der breiten Flüsse und riesigen Deltas auch zu, doch eigentlich müsste es auch „grünes Land“ oder „Land des riesigen Regenwalds“ heißen, denn die Dimensionen, des guyanischen Hinterlands sind schon enorm, wie ich auf meiner Reise eindrucksvoll feststellen konnte.

Reisezeitraum: Februar 2013
Geschrieben: März 2013
Veröffentlicht: März 2013

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Übersichtskarte von Guyana in Bezug auf meine Reise durch das Land

Ankunft in Guyana

Bevor ich das satte Grün Guyanas erkunden konnte, startete ich aber erst einmal in Georgetown. Hier landete mein unspektakulärer Flug mit Caribbean Airlines mitten in der Nacht (01:30), sodass ich mir schnell ein Taxi suchte und für 25 US$ die 40 Kilometer in das Zentrum fuhr, wo schon mein gebuchtes Zimmer in der Budget-Unterkunft New Tropicana Hotel auf mich wartete.

Mein erstes Zimmer im Hostel-ähnlichen New Tropicana Hotel in Georgetown

Nach einer entspannten Nacht sammelte ich dann am frühen Morgen die ersten Eindrücke von Georgetown. Dies erledigte ich quasi nebenbei, denn zunächst standen erst einmal vier organisatorische Dinge auf meiner To-Do-Liste.

Geld in Guyana

Die Nr. 1 war die Suche nach einem ATM. In den wenigen existierenden Internetquellen über das Reisen in Guyana hatte ich gelesen, dass es nur eine handvoll an Geldautomaten im ganzen Land gibt und außerhalb von Georgetown Kreditkarten praktisch überhaupt nicht akzeptiert werden. Dies kann ich nicht zu 100% bestätigen, denn auch im nur per Boot oder Flugzeug erreichbaren Bartica fand ich eine Scotiabank mit Geldautomat.

Die Währung in Guyana ist der Guyana-Dollar (GYD), der im Verhältnis 200:1 zum US$ festgesetzt ist. Ein funktionierendes Kopfrechnen ist daher notwendig, um sich nicht mal aus Versehen bei der Anzahl der Nullen zu irren.
Etwas ungewöhnlich ist jedoch, dass der größte Schein ein Tausender ist – das sind umgerechnet gerade einmal knapp 4 Euro. Da ich am Anfang in Georgetown auch zwei Inlandsflüge bezahlen musste und somit, um auch noch etwas für die kommenden Tage zu haben, 55.000 GYD abhob, war mein Portemonaie so dick wie ein Buch, zumal ich auch noch ein paar US$ (kann man im Notfall überall gebrauchen), TT$ (Reste aus Trinidad von meinem Mini-Stopover) sowie EC$ (einheimische Währung von Grenada) einstecken hatte, sodass ich nun auf mindestens 80 Scheine kam. So sehen dann übrigens ca. 100 Euro aus:

Bargeld in Guyana - der Guyana-Dollar, ein nicht gerade hochwertiges Zahlungsmittel

Der Weg zu den Reisebüros

Wie in meiner Reiseplanung über Guyana berichtet, hatte ich mir für meinen 5-tägigen Aufenthalt auch zwei Inlandsflüge gebucht. Zum einen wollte ich einen Abstecher nach Bartica am Essequibo River, ein Stück im Landesinneren, machen und dann von dort aus mit Trans Guyana Airways zurückfliegen, zum anderen waren die Kaieteur Falls ein absolutes Muss auf meiner Reise. Beides buchte ich im Vorhinein per E-Mail, konnte es allerdings nicht per Kreditkarte bezahlen, da beide Anbieter nicht in der Lage sind, von Kreditkarten abzubuchen, wenn ihnen diese nicht vorliegt. Also hieß es – als Nr. 2 und 3 meiner organisatorischen To-Do-Liste – die jeweiligen Reisebüros zu suchen, in denen die Bezahlung möglich sei. Dies gelang mir dann auch relativ schnell, sodass ich zuerst bei Wilderness Explorers meinen Flug von Bartica nach Georgetown-Ogle bezahlen konnte und anschließend bei Connections Travel auf der Avenue of the Republic vorstellig wurde, wo ich meine 29.000 GYD$ für den Halbtagesausflug inkl. Flug hin und zurück zu den Kaieteur-Falls loswerden konnte.

Reisebüro auf der Avenue of the Republic in Georgetown

Auf der Suche nach Adapter

Neben Geld holen und Flüge bezahlen kam ich auch direkt in Kontakt mit der hiesigen Shopping-Szene, da ich leider keinen passenden Adapter für Laptop und Kamera-Akku mithatte. Daher durchlief ich die Straßen ein wenig auf der Suche nach dem passenden Geschäft. Zunächst suchte ich in den besonders modern ausschauenden Läden und fand dabei an der Camp Street Ecke Regent Street ein ziemlich modernes Einkaufszentrum, in dem es übrigens auch (für europäische Verhältnisse und im Vergleich zu Grenada) sehr günstige und gute Klamotten gab – nur leider keine Adapter.

Modernes Einkaufszentrum an der Camp Street Ecke Regent Street

Letztendlich wurde ich dann in einem lokalen „Alles-Laden“ fündig – so nenne ich die in der Karibik üblichen Geschäften, wo einfach alles quer Beet verkauft wird. Die Adapter waren hier so günstig, dass ich mir gleich einmal vier Stück verschiedener Sorten für insgesamt einen Euro kaufte – man weiß ja nie, in welchen Ländern man gerade welche Adapterkonfiguration benötigt.

Erste Eindrücke von Georgetown

Während dieser rund zweistündigen Organisations-Tour durch die Stadt bekam ich zwangsläufig auch die ersten Eindrücke von Georgetown mit. Auf mich wirkte die Stadt vor allem sehr
– pulsierend und lebendig, was unter anderem auch am chaotischen Straßenverkehr lag,
– aufstrebend, was ich anhand der vorhandenen Diversität von lokalen Läden und modernen Geschäften ausmachte sowie
– sehr dreckig, da nahezu an jeder Straßenecke riesige und zum Teil stinkende Müllberge herumlagen.
Trotzdem mochte ich die Stadt irgendwie und genoss das hektische Stadtbild von Georgetown sehr.

Sehenswürdigkeiten von Georgetown

Ganz nebenbei und anschließend auch gezielt sah ich dann auch einige der Sehenswürdigkeiten von Georgetown. Hierzu gehörten u.a.
– der Stabroek Market, das Wahrzeichen und Herz der Stadt (Foto oben),
– die St. Georges Church, eine der größten Holzkirchen der Welt (Foto mittig)
– sowie das Regierungsgebäude, ein überraschend schönes Haus nahe des Marktes. (Foto unten).

Der Stabroek Market, das Wahrzeichen von Georgetown

Eine der größten Holzkirchen der Welt, die St. Georges Kirche in Georgetown

Das Regierungsgebäude von Georgetown in Guyana

Weitere Sehenswürdigkeiten und die ausführlichen Eindrücke aus der Stadt habe ich auch im Reisebericht Georgetown beschrieben.

Fahrt nach Bartica

Nach der kleinen Runde durch Georgetown führte mich mein Weg schließlich nach Bartica. Endlich, muss man sagen, denn auf diesen Trip fernab von nahezu jeglicher Zivilisation und rein in das guyanische Hinterland hatte ich mich schon richtig gefreut. Direkt am Stabroek Market stieg ich in den Minibus der Nr. 32 und fuhr so rund eine Stunde in Richtung Parika, einem kleinen Ort am mächtigen Essequibo River. Unterwegs überquerten wir u.a. auch die Demerara Harbour Bridge, eine der längsten Pontonbrücken der Welt.

Die Pontonbrücke Demerara Harbour Bridge aus der Lift

In Parika stieg ich dann auf das Speedboat um, welches mich noch ungefähr weitere 40 Kilometer gen Süden den Essequibo River hinauf bringen sollte. Dieser ist übrigens ein rund 1000 Kilometer langer Fluss durch Guyana, dessen Mündungsdelta ca. 20 Kilometer breit ist. Hier würde locker die ganze Insel Grenada Platz finden.

Das riesige Delta des Essequibo River

Die Fahrt mit dem Speedboat war dann nicht gerade die Komfortabelste, aber sie war landschaftlich und vom Abenteurer-Gefühl her sehr interessant. Wer mehr über diese Fahrt wissen möchte, dem sei der Artikel „Von Georgetown nach Bartica per Minibus und Speedboot“ empfohlen.

Unser Speedboat für den Weg von Parika nach Bartica

Aufenthalt in Bartica

In Bartica checkte ich erst einmal im eigentlich von einer Agentur für mich vorreservierten Platinum Inn Hotel ein, die jedoch davon nichts wussten. Das machte aber nichts, da ohnehin noch Zimmer frei waren. Das Hotel machte auf den ersten Blick einen guten Eindruck, wenngleich beim näheren Hinsehen einige Mängel zum Vorschein kamen. Aber sei es drum – es war nur für eine Nacht.

Das kleine Zimmer im Untergeschoss des Platinum Inn Hotel

Interessant war, dass keines der 4-5 Hotels in Bartica per E-Mail erreichbar ist, sondern lediglich telefonisch. Von einer Buchung per Internet brauchen wir natürlich gar nicht erst reden. Wer mehr darüber wissen möchte, findet weitere Informationen in der Hotelbewertung über das Platinum Inn Hotel.

Außenansicht des Platinum Inn Hotel in Bartica

Anschließend verschaffte ich mir erst einmal einen Überblick über Bartica. Ok, das war schnell getan, denn prinzipiell besteht die Kleinstadt aus rund 7×7 Straßen, wobei sich das wesentliche Leben auf der First Avenue abspielte. Hier gibt es auffällig viele (sogar relativ einladende) Restaurants, Cafés und Geschäfte.

Die First Avenue in Bartica

Insgesamt ist die kleine Stadt trotz ihrer geringen Größe aber sehr aktiv. Für mich bot sich so am Abend eine verhältnismäßig große Auswahl, etwas Ess- und Trinkbares zu finden. Letztendlich landete ich dann in einem brasilianisch angehauchten Restaurant, wo lecker gegrillt wurde.

Eines der brasilianischen Restaurants in Bartica

Dies ist übrigens auch eine Besonderheit von Bartica – hier leben mindestens 50% Brasilianer, bedingt durch die großen Gold- und Diamantvorkommen, die hier von den Arbeitern abgebaut werden. In der Stadt sind viele Sachen zweisprachig ausgezeichnet und im Restaurant oder den Geschäften kann es schon einmal vorkommen, dass Englisch gar nicht erst verstanden wird.

Brasilien mitten in Guyana - wie auch hier in einem Cafe in Bartica

Selbst ausschließlich portugiesische Schilder gibt es in Bartica

Ansonsten gibt es in Bartica eigentlich nicht viel zu sehen. Am nächsten Morgen ging ich ein wenig die Küste entlang, doch spektakulär war das alles nicht. Eigentlich hatte ich den Besuch der Marshall Falls geplant (zu denen die Informationslage im Netz ebenfalls sehr mau ist), doch bei näherem Fragen vor Ort musste ich feststellen, dass diese nur auf dem Wasserweg erreichbar sind. Immerhin konnte ich den Guide hierfür aufspüren, doch leider hätte eine Tour 250 US$ gekostet. Was sich bei 4 Personen lohnt, war dann für mich als Einzelreisender doch zu teuer. Schade, denn laut Guide Balkaran, mit dem ich mich kurz unterhielt, besteht bei der Wanderung von der Anlegestelle zu den Fällen auch die Möglichkeit, Wildlife und mit etwas Glück sogar Jaguare zu sehen.

Somit blieb mir also nur, mir den zugegebenermaßen etwas langweiligen Tag in Bartica um die Ohren zu schlagen. Damit ich wenigstens noch ein bisschen was von der Umgebung sehen konnte, nutzte ich die einzige Minibus-Linie und fuhr ins knapp 10 Kilometer entfernte Potaro. Hier lag allerdings der Hund begraben. Interessant war jedoch die Fahrt an sich, da diese über ziemliche Schlaglochpisten ging – wenn denn überhaupt Asphalt vorhanden war. Das war schon echtes „off the beaten track“-Feeling.

Die Straße von Bartica nach Potaro

Ein für Guyana typischer Bedford-Truck auf der Straße von Bartica nach Potaro

Kulinarische Probierstunde in Bartica

Wenn schon erkundungstechnisch nicht wirklich viel ging, musste ich mich wenigstens ein bisschen durch das gastronomische Angebot von Bartica probieren. Auch hier wurde zum Teil der brasilianische Einfluss deutlich.

Zunächst gab es ein sehr leckeres Frühstück. Pastry ist zwar in der Karibik sehr verbreitet, doch frisch in der Pfanne zubereitet bekommt man sie selten. Ergebnis war ein leckeres mit Hühnchen gefülltes Gebäcktäschchen.

Leckeres Frühstück in Bartica: selbstgemachte Pastry mit Cajusaft

Der eigentliche Hammer war aber der Saft. Es handelte sich hier um einen ebenfalls frisch gemachten Caju-Saft. Es war eine Tropen-Wonne pur! :-)

Weiter ging es dann am Nachmittag, als ich einen Stand mit interessanten Früchten entdeckte. Die Marktfrau ließ mich freundlicherweise von der Cuju-Frucht probieren (nicht zu verwechseln mit obigem Caju-Saft). Sie schmeckte interessant, doch mein Favorit wird die nach einer Kombination aus Aprikose und Kartoffel schmeckende Frucht nicht werden.

Eine vor allem in Brasilien bekannte Cuju-Frucht

Direkt im Anschluss kaufte ich mir an einem weiteren Straßenstand noch einen der oft in Guyana anzutreffenden Eggballs. Hierbei handelt es sich um ein gekochtes Ei, welches mit einer Art Kartoffelmasse umzogen ist und mit einer herzhaft gewürzten Sauce serviert wird. Ebenfalls interessant und wert zum Probieren, aber auch hier hielt sich meine Begeisterung, dies noch einmal zu essen, in Grenzen.

Typisch Guyana und oft auf den Straßen verkauft: Eggball

Dass das Ei bereits mehrere Stunden in der warmen Straßenwärme lag, machte meinem Magen nichts aus – genauso wie die anderen geschmacklichen Abenteuer.

Last but not least schloss ich meinen Probiertag dann am Abend (bereits wieder zurück in Georgetown) mit einem Black Pudding ab. Zwei Einheimische überzeugten mich solange von der Schmackhaftigkeit dieses Essens, was eigentlich vom Hinhören eher nach „bäh“ klingt: in Blut gekochter und in Kuhdarmhaut eingewickelter Reis, serviert mit einem Mango-Chutney.

Black Pudding, gegessen im Jerries Restaurant des New Tropicana Hotel

Was soll ich sagen? Vielleicht lag es daran, dass es wie eine Bratwurst aussah, vielleicht auch am sehr scharfen Mango-Chutney – es war richtig lecker. Der Black Pudding konnte sich damit also hinter dem Caju-Saft Platz 2 des gastronomischen Tages sichern und war an den folgenden Tagen sogarkurz davor, noch einmal von mir verspeist zu werden.

Rückflug nach Georgetown

Nachdem ich mir die Zeit in Bartica mit Spazieren, einer Runde Reisebericht schreiben, Minibus fahren sowie den oben erwähnten kulinarischen Ausflügen totgeschlagen hatte, war es endlich Zeit für den Rückflug, der dann auch zugleich das Highlight des Tages werden sollte.

Der Check-In erfolgte direkt in Bartica in der kleinen Bretterbude … äh … im Büro von Trans Guyana Airways. Nachdem alle Passagiere beisammen waren, ging es gemeinsam mit dem Check-In-Agent zum Hafen – hier wartete nun unser Boot was uns zum Flughafen bringen sollte.

Das Boot, welches uns zum Flughafen von Bartica bringen sollte

Ja, richtig, es ging per Boot zum Flughafen von Bartica, denn dieser war lediglich über den Wasser- oder Luftweg erreichbar, da er sich auf Baganara Island befindet. Bis dahin waren es satte 15 Minuten mit dem Speedboat, ohne zu sehen, wo denn der Flughafen hier plötzlich auftauchen soll. Tolles Erlebnis, auch weil der Essequibo River wie schon am Vortag so ein Gefühl von 100% Natur und „fernab von allem“ ausstrahlte.

Seitenstrom des mächtigen Essequibo Rivers auf der Fahrt zum Bartica Airport

Der Flug an sich war dann ebenfalls nicht minder spektakulär. Dafür sorgten schon die tollen Ausblicke aus der relativ geringen Flughöhe. Beeindruckend war vor allem der nochmalige Flug über den Essequibo River, die Dichte des Regenwald, der unter uns herzog, sowie die wie Oasen durch die Landschaft ziehenden Flüsse.

Blick auf den Essequibo River nach dem Start in Bartica

Blick auf den nahezu unendlichen Regenwald während des Fluges mit Trans Guyana Airways

Die vorbeiziehende Landschaft während des Fluges von Bartica nach Georgetown Ogle

Mehr zu diesem interessanten Flug inkl. der spannenden Anreise findet Ihr im Flugbericht Trans Guyana Airways.

Der Abend in Georgetown

Nach der Landung in Georgetown und dem Weg zurück ins New Tropicana Hotel ging ich noch effektiv zwei „Runden“ durch Georgetown. Bei der ersten war ich noch fast in voller Montur unterwegs, erkundete einige Ecken und holte anschließend noch etwas Wasser für die kommenden Tage.

Ein für den Nationalfeiertag dekoriertes Haus auf der Camp Street

Nach dem Abendessen ließ ich dann (wie durch eine innere Eingebung) außer Schlüssel, Kamera und ein paar $ alles im Hotel und schaute mir das sehr aktive vorkarnevalistische Treiben an, schließlich war am nächsten Tag landesweit der Mashramani angesagt. Dabei hatte es auch eine Jugend-Gang auf mich abgesehen, die mich glücklicherweise nur um eben jene wenige Dollar erleichterte – mehr zu dieser überraschenden Begegnung der anderen Art habe ich ausführlich im Reisebericht Georgetown beschrieben.

Der Nationalfeiertag Guyanas – Mashramani

Der Mashramani ist das größte Volksfest in Guyana – kein Wunder, findet es doch immer zum Nationalfeiertag statt, der zum Anlass der Unabhängigkeit des Landes eingeführt wurde. Zudem ähnelt der Mashramani sehr dem typischen karibischen Karneval, sodass ein großes Spektakel gewissermaßen gesichert ist.

Dies waren auch meine Eindrücke während meines Samstags, der komplett im Zeichen des Mashramani stand. Bereits am Vormittag startete die Parade in der Church Street, sodass ich mich quasi direkt vom Bett zur Paradestrecke begab (nur zwei Blöcke entfernt), um mir den Mash, wie er in der Kurzform genannt wird, anzusehen. Außer einer ausgiebigen Mittagspause wohnte ich gemeinsam mit zwei weiteren Backpackern der Parade bis zum Abend an unterschiedlichen Stellen bei, sodass wir danach von Musik, Herumlaufen, Sonne und Action ziemlich erschöpft den Weg in Richtung Hostel antraten. Insgesamt war der Mash sehr interessant, wenn auch nicht ganz so beeindruckend wie zum Beispiel die Parade of the Bands in Grenada. Viele weitere Eindrücke und Bilder auch im seperaten Artikel Mashramani in Guyana.

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Besuch der Kaieteur Falls

Am Sonntag, meinem vierten Tag in Guyana, folgte schließlich ein weiteres absolutes Highlight meiner Reise. Die Kaieteur-Falls standen auf dem Programm, die mit zu den größten Wasserfällen der Welt gehören. Über die Buchung und Bezahlung des Fluges hatte ich ja bereits weiter oben berichtet, nun konnte es am Sonntagmittag endlich losgehen.

Cessna Grand Caravan 208B von Air Services Limited am Flughafen Georgetown Ogle

Der Hinflug war noch relativ unspektakulär – allerdings nur, bis wir nach einer Stunde Flug dann an den Fällen vorbeirauschten. Was für ein Anblick!

Atemberaubender Anflug auf die Kaieteur Falls

Nach der Landung wurden wir dann zu einer rund zweistündigen Führung zu drei verschiedenen Aussichtspunkten mitgenommen. Diese waren allesamt sehr beeindruckend, zumal man sogar bis direkt an das Wasser heran kann. Klar, dass bei diesen Anblicken die Kamera nicht mehr stillstand.

Die Kaieteur Falls vom ersten Aussichtspunkt

Beeindruckende Kaieteur Falls in Guyana

Perfekter Blick vom dritten Aussichtspunkt auf die Kaieteur Falls

Das Sahnehäubchen auf diesen Trip, den ich übrigens ganz ausführlich auch hier im Artikel über die Kaieteur Falls beschrieben habe, war dann der Rückflug, als wir nochmals – und diesmal in einer noch besseren Perspektive – an den Wasserfällen vorbeiflogen. Einfach nur Hammer!

Ausblick während des Fluges auf die beeindruckenden Kaieteur Falls von Guyana

Wer in Guyana ist, sollte diesen Ausflug unbedingt auf seine persönliche To-Do-Liste schreiben, insofern man das Fliegen nicht vollkommen hasst – denn die Anreise kann nun mal aufgrund der abgelegenen Lage mit über 200 Kilometern im Hinterland nur per Flugzeug erfolgen.

Der letzte Tag in Guyana

Am Tag 5 war bereits der Tag der Abreise gekommen. Am Morgen drehte ich nochmals eine Runde durch Georgetown und besuchte unter anderem den unspektakulären Promenade Gardens (Foto oben) sowie das schon etwas interessantere Guyana National Museum (Foto unten).

Promenade Gardens in Georgetown

Das Guyana National Museum in Georgetown

Beide Anlaufpunkte waren aber eher Lückenfüller für mich (und überhaupt nicht zu vergleichen mit den Vortagen), da ich mich bereits am Mittag wieder in Richtung Flughafen begeben musste – der Rückflug nach Grenada wartete. Erneut leistete ich mir für die 40 Kilometer lange Strecke ein Taxi und kam so pünktlich am Flughafen an. Wer mehr über die letzten Eindrücke wissen möchte, dem sei hier auch nochmals gerne der detailiertere Reisebericht Georgetown empfohlen.

Etwas Probleme hatte ich, meine überschüssigen 5000 Guyana-Dollar (25 US$) wieder in US$ zurückzutauschen. Etwas ist noch gelinde gesagt, denn es war schlichtweg nicht möglich. Eine Bank oder Wechselstube gab es nicht und weder Imbiss, noch Café, Restaurant, Airport Authority oder Taxifahrer konnten oder wollten mir ein paar US$ zurückgeben. Somit musste ich gezwungenermaßen erstmals überhaupt im Duty-Free des Flughafens „vorstellig“ werden und meine letzten GYD verprassen – denn ich rechne erst einmal nicht damit, dass ich diese doch recht exotische Währung in den nächsten Monaten oder Jahren noch einmal benötigen werde.

Fazit

Da ist es nun, das Fazit meines doch exotischsten Trips der letzten Zeit. Die Vorbereitung war kurz, sie war schwierig und sie war ungewohnt – aber, trotz aller Halb-Reservierungen, fehlenden Informationen und offenen Zahlungen klappte meine Reiseplanung ziemlich gut und so wie ich mir das vorstellte. In den (scheinbar noch natürlicheren und vor allem tierreicheren) Süden des Landes schaffte ich es dabei aber leider nicht, was aufgrund des vorhandenen Zeit- und Geldbudgets einfach nicht möglich war. Die Angebote, die ich mir hier im Vorhinein herausgesucht hatte, bewegten sich alle bei 1000 US$ aufwärts – nur für Inlandsflug und Unterkunft.

Dafür hatte ich ja aber den beschwerlichen und mindestens ebenso interessanten sowie zum Teil auch abenteuerlichen Weg nach Bartica auf mich genommen – was auch ein tolles Erlebnis war und mir definitiv einen Teil des andere Guyanas zeigte. Mindestens auf einer Stufe steht dabei auch mein Ausflug zu den Kaieteur Falls, der ebenfalls hielt, was ich mir davon versprochen hatte – und das trotz der hohen Erwartungshaltung, schließlich hatte ich ihn schon lange ins Auge gefasst.

Auch Georgetown konnte mich bis auf die unrühmliche Ausnahme am Freitagabend überzeugen, auch wenn die Stadt kaum Städtereisepotential hat. Dafür ist sie einfach zu dreckig. Das Flair der Stadt mit seinem schwer beschreiblichen Mix aus südamerikanischer Hektik und karibischen Einflüssen ist interessant, wenngleich aber auch nicht für jeden attraktiv.

Letztendlich steht allerdings eine höchstinteressante Reise zu Buche, die mich mit sehr vielen Eindrücken bereicherte und bei der ich keinen ausgegebenen (und geklauten) Dollar bereute. Noch einmal Wiederkommen würde ich allerdings nur im Rahmen einer Südamerika- oder zumindest 3-Länder-Reise (Guyana, Französisch-Guyana, Suriname) mit einem dann auch deutlich größerem Budget (oder alternativ deutlich mehr Zeit, um die langsamen Busverbindung durch das Land nutzen zu können), damit ich auch die hintersten und am schwersten erreichbaren Ecken von Guyana erreichen kann.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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