Reisebericht Bogotá

Reisebericht Bogotá: 3 Tage rund um Kolumbiens Hauptstadt

Kolumbien ist definitiv ein Trendziel in Südamerika. Vor rund 10 Jahren noch kreuzgefährlich, lockt es heute Touristen aller Alters- und Interessensklassen. Kein Wunder, denn Kolumbien bietet eine Vielfalt an spannenden Zielen, wie man sie sonst nur selten findet. Einer dieser sehenswerten Orte ist auch Kolumbiens Haupstadt Bogotá, die mit ihrer historischen Altstadt sowie dem spannenden Umland ein idealer Startpunkt für eine Kolumbien-Reise ist.

Reisezeitraum: Januar 2018 – 4 Tage
Geschrieben: März 2018
Veröffentlicht: Juni 2018

>> Zur Street-Art Tour in Bogotá
>> Zur Salz-Kathedrale von Zipaquira
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>> Zum Reisebericht Kolumbien aus 2016
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Überblick Reisebericht Bogotá

  1. Mit dem Transmilenio durch Bogotá – und vom Flughafen
  2. La Candelaria – die historische Altstadt von Bogotá
  3. Street-Art und Graffiti in La Candelaria
  4. Usaquén – das chice Ausgehviertel von Bogotá
  5. Zipaquira – die größte Salz-Kathedrale der Welt
  6. Suesca – das Kletterparadies im Norden von Bogotá
  7. Fazit

Mit dem Transmilenio durch Bogotá – und vom Flughafen

Kommt Ihr aus Europa in Kolumbien an, wird dies höchstwahrscheinlich am El Dorado Airport in Bogotá erfolgen, denn der sehr moderne und gut organisierte Flughafen im Nordwesten der Stadt ist das Haupt-Gateway des Landes. Von hier aus kommt Ihr ziemlich easy in die Stadt, denn der öffentliche Personennahverkehr in Bogotá ist sehr gut ausgebaut. Vom Flughafen Bogotá könnt Ihr zum Beispiel die Linie 500 nehmen und kommt damit schon relativ schnell in das erweitere Zentrum von Kolumbiens Hauptstadt. Alternativ nehmt Ihr die 16-14 oder die K86 bis zum Portal El Dorado und habt dort Anschluss an das gesamte Transmilenio-Netz. Der Transmilenio ist das wesentliche und sehr schnelle öffentliche Transportsystem, welches Euch sicher, bequem und in beachtenswerter Organisation durch Bogotá bringt.

Der Transmillenio in Bogota, ein kompliziertes aber recht zuverlässiges ÖPNV-Mittel

My Travelworld Tipp
Um den Transmilenio und einige andere Busse in Bogotá nutzen zu können, benötigt Ihr eine Chip-Karte, die Ihr sowohl am El Dorado Flughafen als auch an jeder Haltestelle in Bogotá bekommt. Diese kostet 5000 COP (ca. 1,35 €) und kann dann mit einem beliebigen Betrag (eine Fahrt 2200 COP, ca. 0,60 €) aufgeladen werden.

Aber Achtung, dass Verkehrssystem in Bogotá ist nicht ganz so einfach wie es aussieht. Zusätzlich zum Transmilenio, der die wesentlichen Hauptrouten bedient, gibt es auch noch haufenweise ergänzende Busse, die alle Viertel abseits der Transmilenio-Strecken anfahren. Diese sind sehr verwirrend, denn es gibt sie in allen möglichen Buchstaben- und Zahlenkombinationen.

Der Transmillenio in Bogota, ein kompliziertes aber recht zuverlässiges ÖPNV-Mittel

Zudem liegt Google Maps, welches ich sehr gerne zur Reiseplanung nutze, in Bogotá nicht immer richtig – besser, Ihr fragt einfach mehrere Einheimische nach der besten Route. Wollt Ihr zum Beispiel nach Uzaquen, kommt Ihr um die kleinen Busse nicht drum herum (alternativ natürlich Taxi oder Uber), denn der Transmilenio fährt Usaquen nicht direkt an. Und auch der Transmilenio ist nicht immer ganz eindeutig zu verstehen – siehe folgendes Schaubild :-).

Der Transmillenio in Bogota, ein kompliziertes aber recht zuverlässiges ÖPNV-Mittel

Aber dennoch, der Transmilenio ist ein exzellentes Verkehrsmittel, um Bogota sicher, schnell und einfach zu erkunden.

La Candelaria – die historische Altstadt von Bogotá

Auch La Candelaria könnt Ihr mit dem Transmilenio erreichen, zum Beispiel über die Stationen Aguas, Museo del Oro oder Jimenez. La Candelaria ist die historische Altstadt von Bogotá, die mit hübschen Straßenzügen, einer großen Fußgängerzone, historischen Gebäuden und der Nähe zum Montserrat, dem Hausberg von Bogotá aufwartet. Schon 2016 besuchten wir die durchaus sehenswerte Altstadt.

Die historische Altstadt von Bogota - La Candelaria

Durch die Candelaria kann man sich einfach ein bisschen treiben lassen. Gerade die Straßenzüge rund um den Plazoleta Chorro de Quevado, einen der historischsten und wichtigsten Plätze in Bogotá, sind sehr hübsch und gemütlich – genauso wie der Platz selbst, wo es nicht nur einige nette Bars und Cafés gibt, sondern der zugleich auch Treffpunkt von vielen Künstlern und Kreativen ist.

Spannende Graffiti-Tour durch Bogota mit viel Street-Art

Der Plazoleta Chorro de Quevado, der wohl historischste Platz von Bogota

Sehr empfehlenswert ist auch der Aufstieg durch den Parque La Candeleria zur Carrera 1, der überhalb der Altstadt verlaufenden Hauptstraße. Zwar weiß ich nicht, ob es die sicherste Gegend von Bogotá ist, aber es ist definitiv eine mit den schönsten Ausblicken der Stadt, ausgenommen natürlich den Ausblick vom anliegenden Berg Montserrat.

Die wichtigsten Links & Reisetipps für Euren Kolumbien-Urlaub
Christian, Kopf und Reisender hinter My TravelworldHier sind meine Top-Empfehlungen für Eure Kolumbien-Reise:

Egal ob am Vormittag oder zum Sonnenuntergang, der Blick hinunter auf das riesige Bogotá ist atemberaubend. So war es schon im Jahr 2016 (oberes Foto) als auch bei unserem diesjährigen Besuch 2018 (unteres Foto).

Toller Ausblick auf das Zentrum von Bogota

Toller Ausblick bei Abendsonne auf Bogota

Ansonsten ist die Candelaria vor allem eine Gegend mit vielen Hostels, Cafés und Bars – perfekt also für jüngere Reisende und Backpacker.
Wer ein wenig Kultur möchte, geht zum Plaza de Bolivar im Südwesten von La Candelaria, wo sich Kathedrale, Rathaus und Kapitol von Bogotá befinden.

Der Plaza de Bolivar in Bogota

Der Plaza de Bolivar in Bogota

Street-Art und Graffiti in La Candelaria

Doch es gibt noch ein anderes beherrschendes Thema in La Candelaria, und zwar Graffiti und Street Art. An vielen Ecken gibt es verschiedenste bunte Portraits und Kunstwerke, die auf offener Straße perfekt zu besichtigen sind. Um diese Szene besser zu verstehen, schlossen wir uns der Graffiti-Tour Bogotá an, einer Art kostenlosen Stadtführung, welche sich nahezu ausschließlich mit dem Thema Street Art beschäftigt.

Spannende Graffiti-Tour durch Bogota mit viel Street-Art

Bekanntester Vertreter von Street Art in Bogotá ist natürlich die Carrera 2, welche sich an den oben bereits genannten Plazoleta Chorro de Quevado anschließt. Hier ist nahezu die gesamte Straße „bemalt“ – ein ziemlich spannender Anblick.

Spannende Graffiti-Tour durch Bogota mit viel Street-Art

Doch auch sonst gibt es in dieser Zone der Altstadt viel zu entdecken. Mit offenen Augen durch die Gegend zu laufen lohnt sich hier allemal. Die Graffiti-Tour ist dabei perfekt, um einige der Zusammenhänge der Street-Art-Szene Bogotás zu verstehen – und damit auch aktuelle Themen des Landes, die diese zum Teil ansprechen. Treffpunkt und weitere Informationen zu dieser Tour findet Ihr in meinem Artikel über die Street-Art-Tour in Bogotá.

Spannende Graffiti-Tour durch Bogota mit viel Street-Art

Spannende Graffiti-Tour durch Bogota mit viel Street-Art

Spannende Graffiti-Tour durch Bogota mit viel Street-Art

Usaquén – das chice Ausgehviertel von Bogotá

Neben La Candelaria besuchten wir auch noch einen weiteren Stadtteil in Bogotá, Usaquén. Dieser befindet sich eher im Norden der Stadt und ist so etwas wie das hippe Ausgehviertel, vor allem was Restaurants und gemütliche Kneipen betrifft. Abends ist hier – im Gegensatz zu La Candelaria – echtes Begängnis, an einigen Kneipen, unter anderem dem fantastischen „Wok“, in dem wir essen waren, muss man sich sogar anstellen und ein Weilchen warten. Die dutzenden Restaurants aller kulinarischen Stilrichtungen sind eher im gehobeneren Bereich Bogotás angesiedelt – aufgrund des generell sehr günstigen Preisniveaus in Kolumbien kann man aber dennoch für rund 10 € gut satt werden. Zudem ist Usaquén perfekt, um abends einfach ein bisschen zu schlendern und sich den schönsten Platz herauszusuchen, überall lauern kleine und hübsche Etablissments. In der Calle 116Bis gibt es sogar einen kleinen Markt.

Der hübsche Stadtteil Uzaquen, das Ausgehviertel in Bogota

Doch auch am Tag lohnt sich ein Spaziergang durch Usaquén, denn durch die zum Teil gepflasterten Straßen und die hübsch restaurierten Backsteinhäuser ergibt sich hier ein ganz besonderes Flair. Auch wenn Usaquén eher ein Upper-Class Viertel von Bogotá ist, wirkt es absolut nicht abgehoben, sondern richtig kleinstädtisch und gemütlich.

Der hübsche Stadtteil Uzaquen, das Ausgehviertel in Bogota

Der hübsche Stadtteil Uzaquen, das Ausgehviertel in Bogota

In Usaquén übernachteten wir übrigens im richtig hübschen Rua116 Hostel, welches mit seiner künsterlischen Wandgestaltung glatt in die Street-Art Szene von La Candeleria gepasst hätte.

Der hübsche Stadtteil Uzaquen, das Ausgehviertel in Bogota

Mehr zu unseren Unterkünften in Kolumbien gibt es auch hier.

Zipaquira – die größte Salz-Kathedrale der Welt

Ebenfalls im Norden von Bogotá liegt das Portal del Norte, die nördlichste Transmilenio-Station, von wo aus viele Stadtbusse in Richtung Bogotá starten,aber genauso auch viele Überland- und Kleinbusse in Richtung Norden. Einer davon fährt in Richtung Zipaquirá, einem beliebten Ausflugsziel rund 45 Kilometer nördlich von Bogotá.

My Travelworld Tipp
Die Busse nach Zipaquirá fahren mehr als regelmäßig aller 5-10 Minuten und starten am Portal del Norte, dem Ende einiger Transmilenio-Linien aus der Stadt. Die Fahrt nach Zipaquirá kostet 5.200 COP, also ca. 1,50 €. Der Eintritt in die Salz-Kathedrale kostet 50.000 COP, also ca. 15 €.

Beliebt (und bekannt) ist Zipaquirá vor alle aufgrund seiner Salz-Kathedrale, die zugleich die größte der Welt ist. Sie ist in einem ehemaligen Salzbergwerk untergebracht und diente damals den Minenarbeitern als Ort der Ruhe und des Gebets. Heute erstreckt sich in den langen und ausschließlich aus Salz umgebenen Gängen eine ziemlich große Touristen-Attraktion, um nicht zu sagen die populärste des gesamten Großraums Bogotá.

Die riesige Salz-Kathedrale von Zipaquira in der Nähe von Bogota

Mein Fazit zur Kathedrale und ob es sich lohnt, diese zu besuchen, könnt Ihr hier in meinem separaten Artikel nachlesen.

Doch bei Zipaquirá sollte man auch einen Blick neben die alles dominierende Salz-Kathedrale werfen, denn gerade das kleine Städtchen ist richtig hübsch. Sowohl der Plaza de la Independencia sowie der Parque Principal mit der Stadtkirche (nicht aus Salz :-) ) bieten richtig hübsche Ansichten.

Der super schöne Parque Principal in Zipaquira in der Nähe von Bogotá

Der hübsche Ortskern von Zipaquira im Norden von Bogotá

Suesca – das Kletterparadies im Norden von Bogotá

Eine weitere Attraktion im Norden von Bogotá – im Gegenteil zu Zipaquira aber völlig versteckt und definitiv ein Geheimtipp – ist das kleine Dorf Suesca, rund 60 Kilometer von Kolumbiens Hauptstadt entfernt. Hier würden sich wohl Fuchs und Hase Gute Nacht sagen (genauso wie in unserer Unterkunft), wenn es nicht in unmittelbarer Nähe eine Reihe von Kletterfelsen geben würde, die Suesca zu einer Art Kletterparadies machen.

Suesca ist das Mekka zum Felsklettern in der Umgebung von Bogota

Aufgrund des schon erwähnten günstigen Preisniveaus in Kolumbien leisteten wir uns hier daher einen privaten Einsteigerkurs von 2 Stunden, bei dem wir direkt die steilen Felsnadeln hochklettern konnten – und das durchaus mit Erfolg. Auch wenn es mega anstrengend war und vor allem die Arme ordentlich schuften mussten (falsche Technik lässt grüßen, denn eigentlich ist Klettern ein Beinsport), war es ein tolles Erlebnis rund 25 Meter senkrecht nach oben zu klettern und die von der Natur gestellten Hindernisse zu überwinden.

Suesca ist das Mekka zum Felsklettern in der Umgebung von Bogota

Richtig spannend ist diese Klettergegend zudem noch, weil direkt unterhalb der Felsen eine Bahnstrecke verläuft, die heute auch noch (wenn auch selten) genutzt wird. Entlang dieser kann man auch wandern oder Mountainbike fahren, sodass sich hier – auch dank der zahlreichen Aktiv-Anbieter – zahlreiche Outdoor-Sportarten anbieten.

Suesca ist das Mekka zum Felsklettern in der Umgebung von Bogota

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Unsere Kletterkurs unternahmen wir mit dem Anbieter El Nomada, der auch ein Hostel und Café in Suesca betreibt und neben Kletterkursen aller Art auch Mountainbikes verleiht oder Wanderungen anbietet. Die 2-stündige Tour (inkl. Equipment-Probe und kurzer Wegstrecke zum Kletterfelsen knapp 3 Stunden) kostete uns für 2 Personen 160.000 COP, also knapp 50 Euro. El Nomada kann ich für solch einen „Spaßkurs“ sehr empfehlen, denn unser Guide ließ uns einfach klettern. 2 Personen waren auch die perfekte Anzahl, denn so konnten wir jeder zweimal hinaufklettern, jeweils eine unterschiedliche Route.

Fazit

Wie Ihr seht, ist Bogotá, wenn man das Umland einbezieht, eine absolut abwechslungsreiche Stadt. Neben den hier erwähnten und von uns besuchten Schwerpunkten La Candelaria inkl. Street-Art, Usaquén, Zipaquirá und Suesca gibt es noch unzählige weitere Sehenswürdigkeiten – alle nicht unbedingt weltverändernd oder spektakulär, aber durchaus interessant. In Bogotá zählen dazu unter anderem die zahlreichen Museen inkl. dem berühmten „Museo de Oro“ (Goldmuseum) sowie der Berg Montserrat, den man am besten per Gondelbahn erreichen kann und von dem man eine unvergleichliche Aussicht auf Bogotá hat. Im Umland gibt es mit Villa de Leyva, Guatavita, Tobia, Villavicencio oder dem Nationalpark Chingaza ebenfalls eiine Menge zu entdecken. Wer viel Zeit in Bogotá verbringt, dem wird also nicht langweilig. Wer jedoch nur 2-3 Wochen zur Entdeckung Kolumbiens Zeit hat, dem würde ich empfehlen, den Aufenthalt in Bogotá maximal auf 2 Tage zu begrenzen, denn es gibt in diesem super spannenden Land ohnehin viel zu viel zu entdecken. Nicht zuletzt wartet Bogotá aufgrund der Höhenlage von immerhin rund 2.650 Metern auch nicht immer mit dem angenehmsten Klima auf, sodass eine Weiterfahrt in Richtung Cartagena und Karibikküste doch ziemlich verlockend erscheint, oder? :-)

Ward Ihr bereits in Bogotá? Was waren Eure besonderen Erlebnisse in der Hauptstadt Kolumbiens?

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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