Flugbericht Winair (St. Maarten – Saba – St. Maarten)

Saba ist ein regelrechtes Mini-Eiland unter den unzähligen Inseln der Karibik. Gerade einmal 4 x 4 Kilometer misst diese Insel, die zudem noch äußerst bergig ist. Nicht viel Platz also, um hier einen Flughafen unterzubringen. Gerade deshalb hat es der Flughafen von Saba auch zur kürzesten Landebahn der Welt geschafft, was den Flug mit Winair auch so besonders macht.

Reisezeitraum: April 2013
Geschrieben: Mai 2013
Veröffentlicht: Mai 2013

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Mit Winair zur kürzesten Landebahn der Welt auf Saba

Die Buchung

Bei diesen beiden Komponenten – höchstinteressante Insel und einzigartiges Flugerlebnis – konnte mein Buchungsfinger einfach nicht still halten. Die Sache war schnell und einfach erledigt. Trotz der sehr überschaubaren Größe von Winair ließ sich der Flug von St. Martin nach Saba und zurück (SXM – SAB – SXM) direkt online auf der Website der Airline buchen, sodass ich mir für rund 140 US$ return dieses kleine Abenteuer gönnte.

Die Anreise

Winair fliegt in St. Martin vom großen internationalen Princess Juliana Airport ab (SXM), der auch durch den direkt anliegenden Maho Beach berühmt ist. Die Anreise kann man bequem mit dem Minibus ab Philippsburg (2 US$) erfolgen, wenn man nicht zur unchristlichen Uhrzeit (07:00, so wie ich) abfliegt. Zwar reicht der Check-In 45 bis 60 Minuten vor Abflug locker aus, dennoch fahren um diese ganz frühe Uhrzeit noch keine Busse, sodass ich ein ziemlich teures Taxi (45 US$ inkl. Nachtzuschlag) vom Orient Bay Beach / Alamanda Resort bezahlen musste.

Einchecken, Sicherheitskontrolle und Passkontrolle waren dann innerhalb von kürzester Zeit erledigt. Spätestens beim Anblick unseres kleinen Inselhüpfers, der mich sowie exakt zwei weitere Passagiere nach Saba bringen sollte, war das teure Taxi dann auch vergessen.

Eine DHC-6-Twin Otter der FLuggesellschaft Winair

Der Hinflug

Das Boarding konnte dann auch ziemlich pünktlich beginnen. Da wie gesagt lediglich 3 Passagiere an Bord der 20-sitzigen Twin Otter waren, setzte ich mich direkt hinter das offene Cockpit und konnte so das Geschehen noch intensiver beobachten.

Mit Winair auf dem Weg von St. Maarten nach Saba

Nachdem alle Instrumente gecheckt wurden (es war der erste Flug der Maschine an diesem Tag) ging es auch schon los. Naturgemäß, da der Start ab SXM fast immer landseitig erfolgt, starteten wir erst einmal mit einer kleinen Panoramarunde über St. Martin.

Blick auf die Simpson Bay nach dem Start vom Princess Juliana Airport in St. Maarten

Blick auf die Simpson Bay nach dem Start vom Princess Juliana Airport in St. Maarten

Der Flug nach Saba war insgesamt gerade einmal mit 13 Minuten angesetzt. Entsprechend blieb nach dem Start und dem Abdrehen nach Süden auch nicht viel Zeit, ehe sich die Vulkaninsel ins Blickfeld bewegte. Schon beim Anflug waren die steilen Hänge und schroffen Felsen von Saba sehr gut zu erkennen, auch wenn ich nur ein Teil der Insel auf das Bild bekam. Die Erwartungen für die nächsten 24 Stunden waren somit klar gesetzt.

Anflug mit Winair auf Saba

Landung in Saba

Nun folgte also die mit Spannung erwartete Landung. 400 Meter Landebahn sind verdammt kurz. Offiziell ist diese am Anfang und am Ende sogar mit einem großen „X“ gekennzeichnet, was heißt, dass sie offiziell nicht genutzt werden darf. Nur Winair darf hier mit einer Sondergenehmigung sowie bei spezieller Schulung der Piloten starten und landen. Aus dem Cockpit sieht die Landung auf dem so wohl klingenden Namen des „Juancho E. Yrausquin Airport“ dann so aus.

Der Landeanflug auf die kleinste Landebahn der Welt am Juancho Yrausquin Airport in Saba

An diesem Bild wird auch eindrucksvoll deutlich, was das Besondere am Flughafen in Saba ist. Nicht nur, dass er wie schon beschrieben mit 400 Metern die kürzeste Landebahn der Welt besitzt, sondern auch, dass diese vor und nach diesen 400 Metern steil die Klippen hinabstürzt. Eine Auslaufzaune gibt es nicht. Wer zu spät aufsetzt oder beim Start nicht in die Luft kommt, der hat ein (großes) Problem. Passiert ist allerdings bisher noch nie etwas.

Bei der Landung merkte ich dann auch warum. Zum Einen wurde die kleine Propellermaschine ziemlich heftig abgebremst, zum Anderen war auch sehr gutes Wetter (kein Regen, kein Rückenwind), sodass wir gerade einmal rund die Hälfte der 400 Meter benötigten. Dennoch, höchstinteressant war es allemal.

Willkommensschild am Juancho E. Yrausquin Airport auf Saba

Damit war ich nun also auf der kleinen Insel Saba gelandet. Mehr zu meinem Aufenthalt hier dann im Reisebericht Saba.

Rückflug nach St. Martin

Ziemlich genau 24 Stunden später – erneut musste ich zeitig aufstehen und erneut war Taxifahren angesagt, da es auf Saba gar keine andere Möglichkeit gibt, vom und zum Flughafen zu kommen – stand wieder der Rückflug auf dem Programm. Diesmal war die Maschine mit 15 Passagieren immerhin zu 75% ausgelastet.

Der Start war erneut pünktlich, jedoch überraschenderweise noch etwas spannender als die Landung. Das Flugzeug hob nämlich nicht wie sonst üblich von der Landebahn ab, sondern wurde quasi zum Fliegen gezwungen – weil die Landebahn einfach aufhörte und sprichwörtlich der Boden unter den Rädern weggezogen wurde. So einfach geht also fliegen … ;-)

Der Flug war erneut mit 13 Minuten angegeben. Da wir ohne große Kurven und Extrarunden nach St. Martin flogen, gab es diesmal keine spektakulären Panoramablicke. Die Immigration in St. Martin bestand anschließend lediglich aus einem kleinen Blick in den Pass, einen neuen Einreisestempel gab es diesmal nicht.

Fazit

Dieser Flug mit Winair gehört definitiv zu den spannendsten Erlebnissen, die ich im aviatischen Bereich bisher erleben durfte. Auch wenn die Landung in Saba im Verhältnis zum Titel „kürzeste Landebahn der Welt“ noch relativ unspektakulär war, war es ein toller kleiner Hüpfer. Dazu trugen auch die schönen Ausblicke, der interessante Start sowie das Gefühl, irgendwo ins nirgendwo zu fliegen bei. Jeder, der in St. Martin Urlaub macht, sollte einen Trip nach Saba erwägen – egal, ob aus flugtechnischer Sicht oder weil die Insel einfach an sich so einzigartig ist.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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2 KOMMENTARE

  1. Bin ich froh, dass ich damals mit dem Boot angereist bin! :)
    Ich habe ein kleines Flugzeug auf Saba landen sehen und mich damals schon gefragt, ob ich das überhaupt überleben oder vorher vor Angst sterben würde!

    Bin gespannt, was du von Saba berichten wirst. ich hatte vor nicht allzu langer Zeit auch einen Post über die Mini-Insel geschrieben. ;)
    VG Maike

  2. Hi Maike,

    das hättest du sicher überlebt – ganz so schlimm war es nicht. ;-) Bei der Bootsfahrt hatte ich auch einige Berichte gelesen, dass die sehr choppy sein soll. Da ich ohnehin das Fliegen liebe, fiel mir die Entscheidung dann auch nicht schwer, zumal die Fähre auch nicht gerade günstig ist.

    Deinen Bericht über Saba schau ich mir dann gleich mal an. :-) Cool, dass du auch dort warst.

    LG, Chris

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