Reisebericht Stettin

Reisebericht Stettin: Ausflug ab Berlin für einen Tag

Als kleiner Ausflug ab Berlin ging es für mich vorgestern nach Stettin, einer Stadt mit ca. 400.000 Einwohner im äußersten Nordwesten Polens und damit nur unweit der deutsch-polnischen Grenze.

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Reisezeitraum: Mai 2011 / Dauer 1 Tag
Geschrieben: Mai 2011

Top-Tipps Reisebericht Stettin
– Der Rote Faden durch die Innenstadt
– Schloss der Pommerschen Fürsten
– Anreise ab/bis Berlin für 20,- Euro mit der Deutschen Bahn

Die Anreise erfolgte mit der Deutschen Bahn, die auf der Strecke Berlin-Stettin ein günstiges (Dauer-)Special anbietet. Eine Strecke kostet dabei nur 10,- Euro, Hin- und Zurück nur 20,- Euro und bei zwei bis fünf Personen kostet es mit dem Berlin-Brandenburg-Ticket nur insgesamt 28,- Euro, da Stettin mit zu diesem Verkehrsbereich gehört und somit dieses Ticket für die komplette Reise genutzt werden kann. Selbst der öffentliche Personennahverkehr innerhalb Stettins ist dabei mit inklusive.

Los ging es also für mich am frühen Morgen am Ostbahnhof von Berlin.

Zug nach Stettin am Ostbahnhof von Berlin

Die Fahrt von Berlin nach Stettin dauert knapp zwei Stunden, manchmal mit Umsteigen in Angermünde, manchmal als Direktfahrt.

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Der Hauptbahnhof von Stettin gehört nicht zu den schönsten seiner Sorte, liegt aber verglichen mit anderen polnischen Bahnhöfen im Mittelfeld.

Übersicht über Stettin Glowny, den Hauptbahnhof von Stettin

Wenigstens herrscht hier im Bereich der Anzeigetafeln noch echte Handarbeit (wenn gleich es auch eine mechanische Tafel gibt).

Abfahrtstafel im Stettiner Hauptbahnhof

Stettin eignet sich hervorragend für einen kurzen Tagesausflug, da sich die Stadt über den „Roten Faden“ besonders gut erkunden lässt.

Der Rote Faden von Stettin, optimal für eine Stadtbesichtigung

Dieser Rote Faden führt auf 7 Kilometern quer durch die Innenstadt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten entlang. An den meisten dieser Punkte, die jeweils mit einem nummerierten Kreis auf dem Boden gekennzeichnet sind, finden sich (zum Teil etwas versteckt) kurze Hinweistafeln zur Erklärung, jeweils dreisprachig ausgezeichnet (polnisch, englisch, deutsch). Ich nutzte diese Gelegenheit und ging den Roten Faden so ziemlich komplett ab und kam hierbei u.a. an folgenden Sehenswürdigkeiten vorbei (Fotos von oben nach unten entsprechend der Liste):
– Rathausplatz
– Altes Rathaus
– Königstor
– Solidarnosc-Platz
– Jacobikirche
– Berliner Tor

Schöne Fassaden am alten Rathausplatz

Das Alte Rathaus von Stettin

Das Königstor von Stettin

Der Dampfermast am Solidarnosc-Platz

Die Jacobikirche von Stettin

Brama Portowa - das Berliner Tor

Ebenfalls am Weg lag das Schloss der Pommerschen Fürsten, vielleicht das schönste Bauwerk in Stettin. Das Anwesen ist sehr schön restauriert und vor allem die Uhr am Glockenturm ist interessant anzusehen.

Das Schloss der Pommerschen Herzöge in Stettin

Die Glockenuhr im Schloss der Pommerschen Herzöge in Stettin

Vom Schloss der Pommerschen Fürsten gelangt man in nur 5 Minuten, ebenfalls über den Roten Faden, zu den Hakenterrassen. Dies soll sozusagen die Vorzeigepromenade von Stettin darstellen und wurde im Prospekt hoch gelobt, sogar vom kleinen Paris ist die Rede. Zwar sind die Hakenterrassen ganz nett anzusehen, mehr aber auch nicht. Hier wurde eindeutig zu viel Marketingsprache verwendet.

Die Hakenterrassen von Stettin

Die Hakenterrassen, das Meeresmuseum und das Regionalparlament

Neben dem Roten Faden machte ich noch einen Abstecher in Richtung Nordwesten der Innenstadt. Hier kam ich zunächst am Plac Grunwaldzki vorbei, einem großen Kreisverkehr mit acht Ausfahrten (auch hier soll Paris das Vorbild sein …). Anschließend ging es über die Promenadenstraße Jana Pawla II (Foto oben) zum Stadthaus (Foto mittig), an welches sich mit dem Jasne Blonia (Foto unten) und dem Park Kasprowicza zwei große Grünanlagen anfügen.

Die Promenadenstraße Jana Pawla II

Das Stadthaus von Stettin

Jasne Blonia, eine der vielen Grünanlagen in Stettin

Zurück in Richtung Zentrum ging es dann mit der Tram. Diese fahren in der Regel alle 10 bis 12 Minuten, besitzen aber nicht die hohe Wertigkeit, wie z.B. in Dresden. Dies zeigt sich vor allem an den langen Wartezeiten an den Kreuzungen, sodass es insgesamt ein relativ langsames Verkehrsmittel ist. Neben richtig alten und klapprigen Tatrawagen gibt es auch bereits einige neue Modelle, auch wenn diese noch in der Unterzahl sind.

Eine neue Straßenbahn in Stettin von innen

Eine neue Straßenbahn in Stettin

Auf dem Rückweg in Richtung Bahnhof kam ich übrigens noch an einem netten Schild vorbei, wobei ich glaube, dass dieses Etablissement kaum deutsche Kunden hat.

Schönes Schild: der Salon Gier

Einige Zeit vorher suchte ich zum Mittagessen übrigens verzweifelt ein Lokal oder einen Imbiss, welches Euros akzeptiert. Nachdem ich hierbei dreimal auf ein nein stieß, entschied ich mich dann doch, zumindest 20 Zloty (ca. 5 Euro) vom Automaten zu ziehen. Da mein 30cm-Sub allerdings nur 15 Zloty kam, war es kurz vor dem Verlassen Polens noch meine Aufgabe, die restlichen 5 Zloty (ca. 1,25 Euro) möglichst effektiv einzusetzen. Also suchte ich einen Kiosk auf und genehmigte mir für 4,80 Zloty ein Menü aus Erfrischungsgetränk, Eis und Nektarine. Keine schlechte Ausbeute, wie ich finde:

Was bekommt man in Polen für 5 Zloty?

Damit ging mein kleiner Trip schon wieder zu Ende. Die Rückfahrt nach Berlin dauerte ebenfalls noch einmal ca. zwei Stunden und ich konnte auf einen interessanten Tag mit dem Besuch einer Stadt zurückblicken, die an sich ganz nett ist, aber auch nicht wirklich ein Must-See. Der Rote Faden ist eine tolle Idee und erleichtert die Stadtbesichtigung ungemein, weshalb diese sehr zu empfehlen ist. Stettin an sich fehlen jedoch die absoluten Highlights, um dies als eine 1a-Destination zu bezeichnen.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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2 KOMMENTARE

  1. Schöner Bericht, gibt es einen Rat von dir wo man am besten mit dem roten Faden anfängt, Tourende- bzw Anfang? Ist mir noch nie aufgefallen, obwohl ich schon ein paar mal an den Hakenterrasssen war ?! Über baldige Antwort freue ich mich, denn schon Donnerstag möchte ich noch mal nach Stettin, vielleicht hast du einen Tipp für mich…

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