Reisebericht Singapur: eine teure Stadt mit Tipps für Budgetreisende

Singapur ist eine der teuersten Städte der Welt: ein Bier im Supermarkt für mehr als 2 Euro (in der Bar ab 6 Euro), Eintritt zum Marina Bay Sands für 15 Euro und die günstigsten Zimmer (aka Kaschemme; Hotels gibt es erst ab 100 Euro) kaum unter 50 Euro. Doch auch Singapur lässt sich günstig bereisen – hier zeige ich Euch, wie es geht.

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Reisezeitraum: November 2014 / Dauer: 4 Tage
Geschrieben: Januar 2015
Veröffentlicht: Februar 2015

Vorwort: Singapur im Rahmen meiner Weltreise

Singapur war ländertechnisch gesehen das 9. Land meiner Weltreise. Es stand – auch wegen der hohen Preise – nicht unbedingt ganz oben auf meiner Wunschliste. Da mich allerdings ein Freund aus Deutschland zwei Wochen begleitete und sein Rückflug in Singapur startete, nahm ich den hochentwickelten Stadtstaat am Südzipfel der malayischen Halbinsel gerne mit.

Angereist sind wir aus Penang in Malaysia mit Malindo Air, weiter ging es für mich schließlich 3 Tage später mit Tigerair nach Bangkok.

Singapur: vom Flughafen in die Stadt

Der Changi International Airport in Singapur ist einer der modernsten Flughäfen der Welt. Klare Beschilderungen, ein modernes Design und sogar sonst selten gesehene Bepflanzung im Terminal lassen bereits bei der Ankunft Urlaubsfeeling aufkommen.

The Changi International Airport in Singapur

Ebenfalls gut ausgeschildert ist die Metro, die in Singapur MRT heißt. Diese ist mit 2.50 SGD (ca. 2 €) recht erschwinglich und ist daher Wahl Nr. 1 für den Weg vom Flughafen in die Stadt. Zudem sieht man so auch gleich eines der modernsten Verkehrsmittel der Welt. Die Metrobahnen in Singapur fahren komplett führerlos und kommen auch sonst überwiegend ohne Personal aus. Die Fahrt vom Flughafen ins Zentrum von Singapur dauert rund 60 Minuten.

Die Metro von Singapur, eine der modernsten U-Bahnen der Welt

Natürlich stehen auch andere Transportmöglichkeiten zur Wahl, die allerdings deutlich teurer sind. So gibt es Shuttle-Busse mit einem Hotel Drop-Off ab 9 SGD und Taxis für ca. 25 SGD.

Günstig Übernachten in Singapur

Günstige Unterkünfte zu finden, ist nicht ganz einfach – vor allem, wenn man das Preisniveau aus den anderen südostasiatischen Staaten kennt. Dennoch muss auch Singapur nicht sündhaft teuer sein. So landete ich zum Beispiel mit meinem gebuchten „The Hive Singapore Hostel“ einen echten Glücksgriff. Saubere Betten, inkludiertes Frühstück, sehr gutes Wi-Fi, freundliches Design – was wünscht man sich mehr bei einem Hostel für 10 €?

Das günstige Hostel in Singapur: The Hive Singapore

Die meisten günstigen Unterkünfte in Singapur befinden sich in Chinatown oder wie das „The Hive“ in und um Little India. Teurer ist es im direkten Zentrum und im Finanzdistrikt, wo wir die erste Nacht im 5footway.inn Project Boat Quay übernachteten – eine überaus empfehlenswerte Alternative für alle, die Wert auf einen guten Preis-Komfort-Mix legen.

Das Boutique-Hostel 5Footway Inn Project Boat Quay

My Travelworld Info-Box: in Singapur kostenlos mit der Kreditkarte Bargeld abheben
Noch ein weiterer Tipp zum Geld sparen in Singapur: Schon seit Jahren nutze ich die DKB-Kreditkarte und kann damit weltweit kostenlos Bargeld abheben. Auch in Singapur funktionierte dies wieder reibungslos, sodass ich an allen Geldautomaten im Land problemlos an die lokale Währung (Singapur-Dollar, SGD) kam. Für Reisen empfehle ich Euch solch eine Kreditkarte unbedingt. Aus diesem Anlass habe ich einen ausführlichen Artikel geschrieben, in dem ich auf die Vor- und Nachteile einzelner Kreditkarten-Anbieter eingehe – auch auf die DKB-Visa-Card.

Der Finanzdistrikt am Singapore River

Genau aufgrund der Lage des letztgenannten Hostels starteten wir unsere Erkundungstour durch Singapur mit einem Spaziergang entlang der Wolkenkratzer des Finanzdistrikts. Einen hervorragenden Ausblick auf diese hat man vom Boat Quay, einer Fußgängerpromenade am Singapore River mit dutzenden Restaurants.

Der Boat Quay am Singapur River - eine Vorzeigepromenade in Singapur

Der Boat Quay mündet schließlich in die Marina Bay, wo sich Singapurs historisches Wahrzeichen befindet: der Merlion.

Der Merlion in der Marina Bay, das Wahrzeichen von Singapur

Wer Freund von Wolkenkratzern ist, wird hier sicher sein Eldorado finden.

Die Marina Bay in Singapur

Neben all den weiteren Hochhäusern, zahlreichen Malls und hochklassigen Hotels befindet sich an der Marina Bay auch noch Singapurs vielleicht neues Wahrzeichen: das Marina Bay Sands, berühmt für seine einzigartige Architektur mit dem 3 Gebäude überspannenden Pool.

Das berühmte Marina Bay Sands Hotel in Singapur

Singapurs neue Ikone: das Marina Bay Sands

Genau dieses Marina Bay Sands ist es dann auch, was die Massen in Singapur anzieht. Kein Wunder, hat das 5-Sterne-Hotel doch 2.561 Zimmer, eine Aussichtsplattform im 57. Stock sowie nebenan eine riesige Shoppingmall mit ziemlich vielen exklusiven Geschäften.

Das Marina Bay Einkaufszentrum

Alle bisher vorgestellten Ziele waren mehr oder weniger kostenlos zu sehen. Wer jedoch auf die Aussichtsplattform oder sogar in den berühmten Pool des Marina Bay Sands möchte, der wird kräftig zur Kasse gebeten.

My Travelworld Tipp
Die Aussicht vom Marina Bay Sands ist definitiv sehr spannend. Sucht Ihr weitere tolle Aussichtspunkte und Rooftop-Bars in Singapur, kann ich Euch den Beitrag von Cornelia vom Reiseblog SilverTravellers sehr empfehlen. Hier findet Ihr die coolsten Spots, um eine spektakuläre Aussicht auf Singapur zu genießen (~), u.a. den Singapore Flyer, das Fullerton Hotel sowie das Mandarin Oriental.

Für die Aussichtsplattform werden glatt einmal 23 SGD fällig, also rund 15 Euro. Mehr durch Zufall fanden wir jedoch das Treppenhaus (wofür kein Eintritt fällig wird) und nutzten die Gelegenheit für eine kleine Sporteinheit. Während uns bis in die 21. Etage noch der Lift brachte, waren anschließend die Beinmuskeln gefragt. 36 Etagen später waren wir oben – mit tollem Ausblick über die Stadt bzw. den Hafen.

Blick vom Marina Bay Sands auf Singapur

Blick vom Marina Bay Sands auf Singapur

Somit waren wir komplett kostenlos in die 57. Etage des Marina Bay Sands gelangt.
Wer in den Pool möchte, muss dann allerdings wirklich löhnen. Prinzipiell ist der Eintritt zwar kostenlos, doch zugehörig ist die sogenannte Club Lounge. Der Konsum, zumindest von Getränken dürfte hier obligatorisch sein (wir haben es nicht ausprobiert). Diese schlagen mit 16 SGD (ca. 11,50 €) für ein Bier und 24 SGD (ca. 17 €) für einen Cocktail gleich einmal ordentlich zu Buche.

Singapur bei Nacht

Auch Singapur am Abend ist ein Spaziergang wert, der sich sehr kostengünstig gestalten lässt. Zunächst stellt sich natürlich die Frage des Abendessens. Am preisbewusstesten geht dies in einem der Hawker Center, den in Malaysia und Singapur omnipräsenten Ansammlungen von kleinen Essensständen. In Singapur befinden sich diese vor allem in den großen Einkaufszentren, aber auch an anderen zentralen Plätzen. (Da ich in Singapur kein Foto eines Hawker Centers gemacht habe, muss ich an dieser Stelle mal ein Bild aus Malaysia einfügen)

Ein klassisches Hawker Center in Georgetown

Bekannte Hawker Center sind u.a. das Maxwell Food Centre, das Tekka Centre oder das Newton Food Centre. Ein Essen gibt es hier ab rund 4 SGD, also ca. 3 Euro. Den Versuch, in den ebenfalls omnipräsenten 7-Eleven-Märkten (eine Kette von Tante Emma Läden mit immer gleichem Sortiment) günstiger einzukaufen, solltet Ihr vergessen – das wird nicht klappen. Lasst Euch daher lieber das leckere Essen Singapurs schmecken.

Alternativ lässt es sich auch sehr günstig in Little India oder Chinatown speisen.
In den indischen Garküchen konnte ich sogar ein einfaches Rice & Curry für 1,50 SGD (ca. 1 Euro) ergattern.

Als Verdauungsspaziergang bietet sich dann nochmals der Boat Quay an. Der Blick auf den Finanzdistrikt bei Nacht ist einfach atemberaubend und eine der schönsten Ansichten, die Singapur zu bieten hat – und dazu noch komplett kostenlos.

Toller Ausblick auf den Financial District in Singapur

Als weitere Option könnt Ihr auch an der Orchard Road vorbeischauen, Singapurs berühmteste Shoppingmeile. Auch am Abend ist hier noch jede Menge Begängnis, verstärkt von einer gerade um die Weihnachtszeit heftigen Beleuchtung.

Die Orchard Road - berühmte Einkaufsstraße in der Stadt

Spaß und Entspannung aus Sentosa Island

Wem das Stadtleben im zwar geschäftigen, aber immer perfekt organisierten und sauberen Singapur (eine sehr willkommende Abwechslung im Vergleich zu anderen Städten in Südostasien) irgendwann einmal zu viel wird, kann einen Abstecher nach Sentosa Island unternehmen. Diese Insel im Süden von Singapur bietet jede Menge Entertainment in Form von Freizeit- und Vergnügungsparks, aber auch einfach ein paar nette Strände zum Entspannen und Sonne genießen.

Sentosa Island, die vorgelagerte Entspannungsinsel in Singapur

Der Eintritt ist mit 1 SGD (ca. 0,70 €) moderat und wer einmal auf der Insel ist, kann einen kostenlosen Shuttle nutzen, der verschiedene Ziele anfährt. Sentosa selbst ist zu Fuß oder mit der Metro (Ticket im Schnitt 2 SGD; ca. 1,40 €) zu erreichen.

Fazit

Ein oder mehrere Tage in Singapur müssen nicht teuer sind – wie die oben genannten Beispiele zeigen. So ist es selbst hier möglich, mit einem Tagesbudget von 20-25 Euro auszukommen, was aber zugegebenermaßen ein wenig Übung benötigt.

Abgesehen davon waren meine 3 Tage in Singapur eine sehr interessante Erfahrung und ein wirklich krasses Kontrastprogramm zum restlichen Südostasien. Die Ordnung ist in dem kleinen Stadtstaat manchmal sogar übertrieben hoch, wird aber dann auch an vielen Ecken und Enden angenehm spürbar. Zudem versprüht die Stadt ein sehr modernes, aber ebenfalls wohnliches Flair, welches von den schönen Sehenswürdigkeiten abgerundet wird.

Was haltet Ihr von Singapur? Elegant und modern oder eher teuer und abgehoben? Schreibts mir in die Kommentare!

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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2 KOMMENTARE

  1. Hallo Chris, ich habe eben Deine Berichte über Singapore und Penang sowie Kuala Limpur gelesen. Sehr beeindruckend, in kurzer Form alles Wesentliche!!
    Ich bin 70 Jahre und seit kurzem Witwe, wir haben gut 10 Jahren in der o.a. Gegend gelebt, mein Mann war mit der Firma Siemens unterwegs, das Reisefieber hat mich auch jetzt – Gott -Lob – nicht verlassen.
    Im Moment trage ich mich mit dem Gedanken, auf Memory-Tour zu starten. Daher (Witwenrente) lese ich mit großem Interesse Deine Budget-Tipps!!
    Wie sieht es jetzt bzgl. Sicherheit für allein reisende Frauen (älteren) in SOAsien aus??
    Ich wünsche Dir noch spannende Tage/Wochen auf Deinen weiteren Reisen
    Herzlich Anke Deutschmann von der Ostsee

    • Hallo Anke,

      danke für deinen Kommentar. Nun, ich bin natürlich nicht der optimale Ansprechpartner bzgl. alleinreisende ältere Frauen, doch ich denke, dass gerade Südostasien diesbzüglich schon machbar ist. Vielleicht sollte man sich nicht unbedingt als Newbie auf Reise begeben, doch da du ja schon sehr erfahren bist und zudem 10 Jahre in der Gegend gelebt hast, kennst du dich ja mit den Gepflogenheiten bestens aus. Sicher wird das ein oder andere Problem auftreten, doch insgesamt sollte es meiner Meinung nach kein Problem darstellen.

      LG, Chris

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