Ausflug zu den Tobago Cays

Die Tobago Cays in den Grenadinen – eine absolute Traumwelt. 5 kleine Inselchen inmitten eines endlosen scheinenden türkisblauen Ozeans, darunter zeichnen sich in dunklerer Farbe die Korallenriffe ab und auf diesem schimmernden Wasserteppich schaukeln die zahlreichen kleinen Jachten ruhig mit dem eigentlich nicht vorhandenen Wellengang. Ein Traum? Richtig, einfach traumhaft.

Reisezeitraum: Februar 2012
Geschrieben: März 2012

>> Zum Reisebericht Carriacou & Tobago Cays
>> Zu meinem zweiten Besuch in den Tobago Cays, ca. 2 Jahre später
>> Zum zugehörigen zweiten Reisebericht Carriacou & Tobago Cays II

Blick von Petit Bateau auf die Tobago Cays

Planung

Die Tobago Cays sind eine kleine Inselgruppe im Staat von St. Vincent und die Grenadinen. Sie befindet sich hierbei im Süden, zwischen den Inseln Canouan und Union Island. Die nächste bewohnte Insel ist Mayreau, die zum Teil allerdings noch mit zu den Tobago Cays gezählt wird. Erreichbar sind Sie lediglich per Segel- oder Motorboot, nach Mayreau fährt auch meistens einmal pro Tag eine Fähre (request only stop).

Bei der Planung stellt sich also die Frage, wie man die Tobago Cays am besten erreicht. Hier gibt es verschiedene Varianten:
– Tagesausflug ab Union Island: ein Aufenthalt kann am besten im Rahmen eines Inselhüpfens realisiert werden; Flüge ab Grenada, St. Vincent und Barbados sind vorhanden, ebenso wie Fährverbindungen ab St. Vincent, Bequia und Canouan
– Jachtcharter: mehrtägiger (Segel-)Törn auf einer kleinen Jacht, mit der man dann auch die anderen Inseln der Grenadinen perfekt erkunden kann
– Tagesausflug ab Carriacou: optimal für alle, die nur einen Aufenthalt in Grenada planen. Notwendig, damit es zeitlich passt, ist aber mindestens eine Übernachtung auf Grenadas Schwesterinsel Carriacou.

Start und erste Etappe nach Petit Martinique

Für unser schon einige Wochen ins Auge gefasste Ziel entschieden wir uns für die aus Grenada-Sicht einfachste und günstigste Variante: ein Ausflug auf die Tobago Cays ab Carriacou.
Dieser startete am Samstagvormittag um 10:00 im Norden Carriacous im kleinen Örtchen Windward bei den Bayaleau Point Cottages. Eine Voranmeldung ist unbedingt zu empfehlen, der Kostenpunkt liegt regulär bei 115 US$ pro Person inkl. Lunch und Getränke. Direkt in der angrenzenden Bucht wartete schon das kleine Boot auf uns, welches unser Begleiter für den ganzen Tag sein sollte – die den sehr passenden Namen tragende „Mostly Harmless“.

Das Boot für die Tobago Cays, die Mostly Harmless

Pünktlich um 10:00 Uhr und nach dem Aussuchen und Anprobieren der Schnorchelausrüstung ging es mit insgesamt sieben Personen auch schon los. Schon auf den ersten Metern zeigte die Mostly Harmless, welche Power die beiden Außenbordmotoren haben, und bretterte über die Wellen in Richtung Petit Martinique. Diese kleine ebenfalls noch zum Staat Grenada gehörende Insel hatte ich bereits im November besucht, nachzulesen im Reisebericht Carriacou & Petit Martinique. Damals war es allerdings sehr regnerisch, sodass sich heute die Küste der 900 Einwohner zählenden Insel gleich in einem viel schöneren Gewand zeigte.

Blick auf die Schwesterinsel von Grenada und Carriacou, Petit Martinique

Grund des Stopps auf Petit Martinique war aber nicht die Landschaft, sondern ein anderer: für den anstehenden Tag musste das kleine Motorboot erst einmal betankt werden – an einer doch richtig authentischen Boots-Tankstelle.

Eine Bootstankstelle in Petit Martinique

Der Weg in die Tobago Cays

Nach dem 15-minütigen Halt ging es nun (im wahrsten Sinne des Wortes) volle Fahrt in Richtung Tobago Cays. Hierbei passierten wir neben Petit St. Vincent (einer Privatinsel mit Luxusresort), Mopion (einer Sandbank mit Sonnenschirm) auch die nächste Privatinsel – hier im Bild Palm Island mit einer gleichnamigen 5-Sterne-All Inclusive Anlage, die sich über die komplette Insel erstreckt.

Die Privatinsel Palm Island mit dem gleichnamigen Luxusresort

Fotografieren war während der Fahrt übrigens nicht ganz so einfach, denn unsere Mostly Harmless bretterte zum Teil regelrecht über die Wellen, sodass es ein ums andere Mal ordentlich unter dem Bug krachte.

Nach ca. halbstündiger Fahrt kamen wir dann unserem Ziel näher. Vor uns bauten sich nun langsam die ersten Inseln der Tobago Cays auf, die Farbe des Meeres wechselte plötzlich von meeresblau zu einem nahezu durchsichtigen hellblau bis weiß. Es fühlte sich an, als wenn man gerade den Eingang ins Paradies gefunden hätte …

Anfahrt auf die Tobago Cays

Anfahrt auf die Tobago Cays

Es war nahezu unglaublich. Die Farben, die Idylle, das Flair – Karibik kann einfach so schön sein. Mit nun deutlich langsamerem Tempo suchten wir uns einen Ankerplatz und fanden sicher nicht den schlechtesten Platz, unter anderem mit Blick bis nach Canouan (Bild oben) und Union Island (Bild unten).

Blick von den Tobago Cays bis nach Canouan

Blick von den Tobago Cays auf Jamesby und Union Island

Schnorcheln in den Tobago Cays

Nachdem wir die ersten Eindrücke verarbeitet hatten, ging es an eine ausgiebige Schnorchelrunde. So schön die Tobago Cays über der Wasserfläche sind, so vielfältig und beeindruckend zeigt sich auch die Unterwasserwelt. So waren in den verschiedensten Korallenriffen vor allem sehr farbenfrohe Papageienfische, Riffbarsche und Falterfische zu sehen. Beeindruckend war auch, als plötzlich ein doch ziemlich großer Stachelrochen ca. einen Meter unter mir hinwegschwomm.
Insgesamt hatten wir hier beim Schnorcheln ausreichend Zeit. Bei einem zweiten Ankerplatz lag dann der Fokus vor allem auf den Meeresschildkröten, die hier in unmittelbarer Nähe schwimmen und sogar berührt werden konnten.
An diesem Ankerplatz bestand auch die Möglichkeit, zur Nahe gelegenen Insel Baradal zu schwimmen – eine der fünf Inseln der Tobago Cays.

Baradal, eine der fünf Inseln der Tobago Cays

Nach diesem ausgiebigen Schnorchelvergnügen mit vielfältigen Eindrücken begaben wir uns auf eine Mini-Fahrt (2 Minuten) zum nächsten Ankerplatz, diesmal vor der Insel Petit Bateau.

Petit Bateau, eine weitere Insel der Tobago Cays in den Grenadinen

Erkundung zu Fuß – Petit Bateau

Dies ist die einzige Insel wo es tagsüber eine Art Mini-Infrastruktur gibt: Souvenir-Verkauf, ein paar Picknick-Plätze, ein Lobster-Grill und eine kleine Bar. Aber auch dies lässt man relativ schnell links liegen, wenn man sich wieder den Blicken auf die fantastische Landschaft widmet. So kann man selbstverständlich auf die gegenüberliegende Insel Petit Rameau schauen (Bild oben), aber auch bis nach Mayreau (Bild unten).

Blick von Petit Bateau auf Petit Rameau

Blick von Petit Bateau auf Mayreau

Ein nicht mindertolles Fotomotiv ist die Insel selbst.

Die Insel Petit Bateau, Teil der Tobago Cays und der Grenadinen

Nach kurzem Spaziergang gab es dann erst einmal das inkludierte Mittag, bestehend aus Nudelsalat, Quiche, etwas Gemüse und richtig leckerem frischem Brot, welches schmeckte wie aus einer deutschen Bäckerei. Dazu kam natürlich ein kühles Bierchen oder wahlweise ein frischer Rumpunch.

Nach dem zwar nicht edlen, aber dennoch schmackhaften und füllenden Miitagessen hatten wir anschließend Zeit, die Insel Petit Bateau zu entdecken. Man wusste gar nicht so recht, ob man hier ein neues Paradies entdeckt hat oder man sich bereits die ganze Zeit in diesem befindet, denn nach 3 Minuten Fußweg befanden wir uns an der gegenüberliegenden Küste, wo ein Anblick schöner als der andere war.

Die Insel Petit Bateau, Teil der Tobago Cays und der Grenadinen

Die Insel Petit Bateau, Teil der Tobago Cays und der Grenadinen

Von hier aus führt auch ein kleiner Weg auf den höchsten Punkt der Insel. In ca. 15 Minuten, mit etwas Wegsucherei vielleicht auch etwas länger, gelangt man auf eine Höhe von immerhin etwas mehr als 40 Metern. Wer bisher noch nicht von den Tobago Cays begeistert war, wird es jetzt sein, denn von hier oben eröffnete sich einfach ein Ausblick, den man ohne zu übertreiben, einfach den hellen Wahnsinn nennen kann – weswegen hier einfach die Bilder sprechen sollen.

Ausblick von Petit Bateau auf die Tobago Cays - ein Karibik-Traum

Ausblick von Petit Bateau auf die Tobago Cays - ein Karibik-Traum

Ausblick von Petit Bateau auf die Tobago Cays - ein Karibik-Traum

Ausblick von Petit Bateau auf die Tobago Cays - ein Karibik-Traum

Ausblick von Petit Bateau auf die Tobago Cays - ein Karibik-Traum

Blick von Petit Bateau auf die Tobago Cays

Letzter Stop: Mayreau

Nach diesem Spektakel begaben wir uns zurück zu unserer Mostly Harmless, die uns nun noch nach Mayreau brachte. Ziel war hier die Saltwhistle Bay, die sich wie aus dem Bilderbuch gemalt als halbrunde seichte Badebucht präsentiert.

Die Saltwhistle Bay in Mayreau

Aufgrund des bereits weit voran geschrittenen Nachmittags hatten wir hier auf Mayreau nicht allzu viel Zeit. Ohnehin wirkte die Insel ziemlich verschlafen und nur auf ein paar Jachten und Boote wartend – kein Wunder bei nur rund 500 Einwohnern. Dennoch, die Saltwhislte Bay und auch ein kleiner Spaziergang über Mayreau (wer etwas mehr Zeit hat, sollte den kurzen Aufstieg zur Kirche nehmen) ist durchaus ein attraktives Ziel, denn auch hier lässt es sich exzellent wohlfühlen.

Die Saltwhistle Bay in Mayreau

Damit war nun endgültig das Ende unseres Tagesausflugs auf die Tobago Cays eingeläutet. Noch einen letzen Rumpunsch und anschließend ging es wieder über die Wellen bretternd zurück nach Carriacou. Unterwegs bot sich noch ein schöner Blick auf Union Island, die südlichste der bewohnten Inseln von St. Vincent und die Grenadinen.

Union Island, die südlichste der bewohnten Grenadinen-Inseln

Union Island, die südlichste der bewohnten Grenadinen-Inseln

Quasi im wahrsten Sinne des Wortes im Vorbeifahren überfuhren wir auf dem Meer die nicht sichtbare Grenze zwischen den Staaten St. Vincent und Grenada, weswegen bei diesem Ausflug trotz Eintritt in ein anderes Staatsgebiet kein Reisepass benötigt wird. Nach knappen 7 Stunden, also ca. 17:00 legten wir wieder in Windward in der Watering Bay an und konnten auf einen unglaublich ereignisreichen Tag in den Tobago Cays zurückblicken.

Fazit

Ein Ausflug in die Tobago Cays gehört einfach zum absoluten Pflichtbesuch eines jeden Besuchs von St. Vincent, den Grenadinen oder Grenada. Diese Inselgruppe ist so unglaublich paradiesisch und bietet dank einer vielfältigen Unterwasserwelt sowie einem traumhaft schönen Archipel einfach ein einmaliges Erlebnis. Um dieses zu erleben, ist der Ausflug ab Carriacou mit Dave von den Bayaleau Point Cottages durchaus eine sehr lohnenswerte Alternative. Mit 7 Stunden handelte es sich hier um einen sehr langen Ausflug, bei dem man zwar keinen Luxuskatamaran und 5-Sterne-Essen erwarten sollte, aber vor allem dank der vielen Stopps neben den Tobago Cays an sich auch noch Mayreau und Petit Martinique sehen kann. Ein echtes kleines Inselhüpfen-Programm also – und das an einem Tag.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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