Reisebericht Tobago

Reisebericht Tobago: mehr als nur Baden & Pauschalurlaub

Ende Oktober stand für uns ein Wochenende in Tobago auf dem Programm. Die Rahmenbedingungen ergaben sich durch einen vorgebuchten Mietwagen sowie zwei verschiedene Unterkünfte. Tobago an sich ist vor allem bekannt durch einen attraktiven Mix aus schönen Stränden, interessanter Landschaft und attraktiven Ausflügen. Was wir daraus machten, könnt ihr im folgenden Reisebericht selbst lesen und miterleben.

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Reisezeitraum: Oktober 2011 / Dauer 3 Tage
Geschrieben: Dezember 2011

Top-Tipps Reisebericht Tobago
– Mietwagen-Fahrt entlang der Nord-/Westküste
Ausflug nach Little Tobago
Blue Waters Inn in Speyside

Start war an einem Freitagnachmittag in Grenada. Mit Liat ging es in weniger als 45 Minuten nach Trinidad, wo wir zunächst in den Staat Trinidad und Tobago einreisen und die Zollkontrolle durchlaufen mussten. Inkl. dem Einchecken für den nächsten Flug hat dies bereits 2 Stunden gedauert, sodass die großzügig gebuchte Umstiegszeit Gold wert war. Weiter ging es schließlich mit dem kleinen Inselhüpfer von Caribbean Airlines von Trinidad nach Tobago, der einen in nur 25 Minuten von der Mutter- zur Schwesterinsel transportiert. Alle Informationen über diesen Flug und auch über das Umsteigen am Piarco International Airport in Trinidad sind im Flugbericht Caribbean Airlines (Trinidad – Tobago) nachzulesen.

Die Nordküste von Trinidad während des Flugs mit Caribbean Airlines nach Tobago

In Tobago angekommen, warteten wir erst einmal auf unseren Mietwagen. Eigentlich sollten wir hier empfangen werden, doch leider war keiner da. Nach einer kurzen Auskunft bei der Touristinformation versuchten uns schon zahlreiche Taxifahrer abzuwerben und entweder zum Hotel zu fahren oder ein anderes Auto zu mieten, aber letztendlich wurden wir dann doch empfangen und sogar noch zum Hotel gebracht.
Bezüglich Hotel sind wir auch gleich beim nächsten Thema. Eigentlich hatten wir zwei Doppelzimmer im Seahorse Inn gebucht, einem Gästehaus in der Stone Heaven Bay. Da aber bei einem Zimmer die Klimaanlage kaputt war, wurde uns eine Alternativunterkunft in den Black Rock Dreams Apartments angeboten, die wir nach dem ersten Blick natürlich sofort annahmen. Warum dies ein guter Deal war, sollten die beiden folgenden Bilder verdeutlichen.

Die Küche in der Flamboyant Suite, Black Rock Dream Apartments

Der Balkon in der Flamboyant Suite, Black Rock Dream Apartments

Trotzdem wäre auch das Seahorse Inn keine schlechte Wahl gewesen, wie sich am nächsten Morgen zeigte. Zum einen nahmen wir hier das kontinentale Frühstück in Anspruch, welches sehr liebevoll und individuell serviert wurde (nicht üblich für ein kontinentales Frühstück), zum anderen konnten wir noch einen Blick in die Zimmer werfen und uns durchaus von der Attraktivität dieser Räumlichkeiten überzeugen, wenngleich nicht ganz so pompös wie in den Black Rock Dream Apartments.

Ein Doppelzimmer des Seahorse Inn in Tobago

Zu beiden Unterkünften finden sich hier auf den Seiten über das Seahorse Inn sowie die Black Rock Dreams Apartments genauere Informationen und weitere Bilder.

Nach einer sehr entspannten Nacht mussten wir natürlich zunächst die direkte Strandlage unserer Flamboyant Suite ausnutzen und einen Sprung ins angenehm temperierte Wasser unternehmen. Beim wirklich malerischen Grafton Beach in der Stone Heaven Bay fällt das auch nicht wirklich schwer.

Der Grafton Beach an der Stone Heaven Bay gegenüber des Seahorse Inn

Nach dem dann folgenden und oben schon erwähnten Frühstück im Seahorse Inn ging es schließlich auf große Inseltour. Erste Station war hierbei die Hauptstadt von Tobago, Scarborough. Wie für karibische Hauütstädte üblich, war hier zum Samstag Vormittag volles Gewusel: Markt-Treiben, Verkehrskollaps, alle Geschäfte geöffnet und dazu legte auch gerade die Fähre aus Trinidad an.

Die Innenstadt von Scarborough, der Hauptstadt von Tobago

Ansonsten hatten wir uns schnell einen ersten und genügenden Überblick über Scarborough verschafft. Nach einem kurzem Abstecher zum French-Dutch-Battles Memorial begaben wir uns wieder in Richtung unseres Mietwagens und kamen nach zwei Kreuzungen an folgender (für mich) wirklich beeindruckener Werbung vorbei.

Carib-Werbung im Herzen von Scarborough

Anschließend machten wir uns auf den Weg in Richtung unseres Tagesziel – Speyside. Allerdings wollten wir uns nicht auf dem direkten und schnellsten Weg dorthin begeben, sondern auf dem landschaftlich schöneren entlang der Westküste. Um von Scarborough an die andere Seite von Tobago zu gelangen, wollten wir eigentlich die (angeblich) landschaftlich schönste Querverbindung der Northside Road nutzen, um schließlich in Moriah auf die Westküstenstraße zu gelangen. Im Straßengewirr von Scarborough und Umgebung misslang dieses Vorhaben aber deutlich, sodass wir schließlich in Plymouth auf die Küste stießen – von hier aus waren es mindestens 10 Kilometer bis Moriah.

Wie dem auch sei, dennoch bahnten wir uns unseren Weg und ab Moriah begann dann auch der landschaftlich schöne Teil der Straße. Der erste schöne Aussichtspunkt befand sich kurz vor Castara, als sich von hoch oben ein wunderschöner Blick auf die gleichnamige Bucht eröffnete.

Die Castara Bay an der Nordwestküste von Tobago

Die Castara Bay nahmen wir schließlich gleich selbst in Augenschein. Der von oben erhaschte Eindruck bestätigte sich durchaus und brachte uns einen attraktiven und sehr einheimischen Karibik-Strand.

Die Bucht und der Strand von Castara - Karibik aus dem Bilderbuch

Einziges Manko (für uns nicht weiter störend) war, dass das Baden aufgrund der relativ starken Brandung während unseres Besuchs komplett untersagt war (rote Flagge).

Für uns ging es nach Castara weiter in Richtung Norden. Nächste Bucht war die Englishman Bay, die sowohl im Internet als auch in Reiseführern zum Teil als Schönste von Tobago bezeichnet wird. Wenn gleich es sich hier sicherlich um keine schlechte Bucht handelt, konnten wir diese verbreitete Ansicht jedoch nicht teilen.

Die Englishman Bay, zwischen Castara und Parlatuvier gelegen

Ein interessanter Nebeneffekt war übrigens, dass wir auf dem Weg zur Englishman Bay einige wild umherlaufende Menschen sahen, die sich ihren Weg durch den Regenwald bahnten. Mein erster Gedanke, dass es sich hier um einen Hash handeln muss, bestätigte sich, als wir auf den vollen Parkplatz der Englishman Bay kamen und dort neben entspannter Musik auch Leute mit T-Shirts mit der Aufschrift POSHHH sahen, was so viel heißt wie Port of Spain Hash House Harriers. Im kurzen Gespräch erfuhren wir, dass die Hash-Gruppe aus Trinidad (Pendant zu den Grenada Hash House Harriers) einmal pro Jahr ein Hash-Wochenende in Tobago durchführt, was just in diesen Tagen der Fall war. Wer sich näher über das Thema Hashen informieren will, findet weitere Informationen im Artikel Hashing in Grenada.

Nach diesem kurzen Abstecher setzten wir dann unsere Küstentour fort und kamen erneut an einen wunderschönen Aussichtspunkt. Diesmal bot sich ein Blick auf die Parlatuvier Bay.

Die Parlatuvier Bay - ein Traum von Karibik

Überhaupt ist diese Strecke mit den zahlreichen Buchten und Stopps sehr attraktiv und erinnerte uns doch sehr an den legendären Highway No. 1 in Kalifornien, den wir zu Beginn dieses Jahres befuhren. Auch hier bietet der Blick von der Küstenstraße auf das Meer immer wieder atemberaubende Blicke, wie auch in diesem Reisebericht nachzulesen und vor allem zu sehen ist.

Zurück zu Tobago, denn nach der Parlatuvier Bay ging es zunächst durch das Landesinnere. Die Roxborough-Parlatuvier Road durchkreuzt das wichtigste Naturgebiet der Insel, den Tobago National Forest Reserve.

Die Roxborough-Parlatuvier Road im Norden von Tobago

Nach weiteren 15 Minuten Fahrt kamen wir schließlich erneut an der Ostküste der Insel an. Auf direktem Wege ging es dann ab Roxborough noch für ca. weitere 15 Minuten bis in den äußersten Norden der Insel, nach Speyside. Hier befinden sich neben einigen Hotels und Restaurants auch viele bekannte Tauchspots sowie der Startpunkt für einen Ausflug nach Little Tobago.

Die Inseln Little Tobago und Goat Island von Speyside aus gesehen

Zunächst hieß es für uns aber einchecken ins gebuchte Hotel. Das Blue Waters Inn befindet sich in der Nachbarbucht von Speyside und ist über eine kleine Straße – geschätzte 500 Meter – zu erreichen. Allein diese Bucht ist ein Besuch im Blue Waters Inn wert.

Das Blue Waters Inn in seiner malerischen und geschützen Bucht im Norden Tobagos

Da zum frühen Nachmittag unser Zimmer noch nicht bezugsfertig war, unternahmen wir zuerst noch einen kleinen Ausflug an den wirklich nördlichsten Zipfel von Tobago, nach Charlotteville. Dieses kleine und sich an den Hang schmiegende Dorf liegt zwischen der Pirates Bay und der Man’O’War Bay und hat neben einigen kleinen Kneipchen auch einen Badestrand.

Der kleine Strand in Charlotteville

Viel interessanter ist aber eigentlich die Aussicht von weiter oben. Zum einen kann man per Mietwagen oder Mountainbike zum Flagstaff Hill fahren, einem der höchsten Punkte im Norden von Tobago, von wo aus man zum Beispiel St. Giles und Melville Island sehen kann.

Ausblick vom Flagstaff Hill auf St. Giles Island und Melville Island

Zum anderes hat man bereits von der Straße nach Charlotteville einen schönen Blick auf die zu Fuße liegende Bucht.

Blick auf die Bucht vor Charlottevile

Anschließend ging es wieder zurück zum Blue Waters Inn, denn nun war unser Zimmer endlich fertig. Mit diesem hatten wir einen richtig guten Fang gemacht, denn neben dem tollen Meerblick auf Little Tobago und Goat Island konnte auch die Einrichtung und das Ambiente komplett überzeugen.

Ein renoviertes Deluxe-Zimmer im Blue Waters Inn in Speyside

Auch das Restaurant nahmen wir sowohl am Abend als auch am Morgen in Anspruch und waren hiervon vollauf begeistert. Die komplette Bewertung könnt ihr beim Blue Waters Inn nachlesen.

Am Tag darauf hatten wir einen Ausflug nach Little Tobago geplant, ohne uns vorher über die genauen Zeiten zu informieren. Dennoch kamen wir problemlos auf ein Boot, da die Touren je nach Anbieter in der Regel zweimal täglich angeboten werden und es zudem in der Nebensaison nur eine mäßige Nachfrage gibt.

Die Tour selbst war sehr interessant, da es nicht nur eine Tour nach Little Tobago war, sondern vor allem eine Kombination aus mehreren spannenden Dingen: Entdeckung einer unbewohnten Insel, Vogelbeobachtung, Glasbodenbootfahrt sowie Schnorcheln über dem Angel Reef. Den kompletten Bericht über die Vielfältigkeit dieses Ausflugs gibt es in der Bewertung über Little Tobago.

Ein Blick auf die Ostküste von Little Tobago

Nach diesem kleinen Erlebnis machten wir uns direkt auf in Richtung Süden, denn vor dem Abflug in Richtung Trinidad bzw. Grenada stand noch die halbe Inselumrundung auf dem Programm. Die Straße entlang der Süd-/Ostküste ist hierbei allerdings wesentlich schneller als die Strecke, die wir am Tag zuvor entlang Castara, Englishman Bay und Parlatuvier gefahren sind. Ca. 75 Minuten brauchten wir, um von Speyside nach Crown Point, dem Flughafen und zugleich Touristenzentrum, zu gelangen. Ab und an war auch während dieser Fahrt noch die ein oder andere nette Ansicht zu sehen.

Belle Garden auf der Strecke von Speyside nach Scarborough

Kurz vor Crown Point hatten wir dann noch ein wahres Vergnügen, wohingegen einem in Deutschland bei selbiger Aktion eher die Tränen kommen: TANKEN! Hier in Tobago und selbstverständlich auch auf der Mutterinsel Trinidad ist der Sprit so günstig, dass selbst Wasser teurer ist.

Eine Tankstelle in Tobago - der Liter Diesel für weniger als 20 Eurocent

Ganze 18 Euro-Cent kostet hier der Liter Diesel, beim Normalbenzin ist man schon mit wucherartigen 32 Euro-Cent pro Liter dabei. Zum Vergleich: Trinkwasser in der 5-Liter-Gallone kostet ca. 45 Euro-Cent pro Liter, ist also zweieinhalb Mal so teuer wie Diesel. Was für Verhältnisse …

Nach diesem Hallelujah-Erlebnis fuhren wir weiter direkt nach Crown Point, um zunächst im Conrado Beach Hotel die Koffer der noch eine Nacht in Tobago bleibenden „Reisegruppe“ abzustellen. Anschließend hatten wir noch kurz Gelegenheit, Pigeon Point, den bekanntesten Strand Tobagos, zu besuchen. Der Eintritt hier kostet normalerweise ca. 1,50 Euro pro Person pro Tag, kann aber – für Leute die zu Fuß sind – im wahrsten Sinne des Wortes umgangen werden. Für diesen Eintritt bekommt man dann allerdings auch eine top gepflegte Anlage.

Pigeon Point, der bekannteste Strand in Tobago

Auch der Strand sah sehr gut aus, zumal hier auch eine gute Infrastruktur bezüglich kleinen Bars, Strandliegen und Sonnenschirmen vorherrscht. Lediglich an ein paar mehr Besucher im Vergleich zu freien und unbesuchten Badebuchten muss man sich gewöhnen.

Pigeon Point, der bekannteste Strand in Tobago

Dies war die letzte kleine Sehenswürdigkeit auf Tobago. Anschließend ging es zurück zum nur 3 Autominuten entfernten internationalen Flughafen Crown Point, wo es für mich mit Caribbean Airlines zunächst zurück nach Trinidad ging, um anschließend mit selbiger Airline weiter nach Grenada zu fliegen. Einige Bilder und weitere Information zum kurzen Inlandsflug findet ihr auch im Flugbericht Caribbean Airlines (Trinidad – Tobago).

Das war es also mit unserem Trip nach Tobago. Generell machte Tobago einen sehr guten Eindruck – ideal um zwei, drei Tage die Insel zu erkunden und anschließend vielleicht in einem schönen Hotel zu entspannen. Für zwei Wochen wäre mir hier aber definitiv zu wenig los, zumal es neben Pigeon Point nicht unbedingt viele weitere 1A-Strände gibt. Auffällig war die Ähnlichkeit Tobagos zu Grenada. Dies bezieht sich vor allem auf die Infrastruktur, die Menschen, die Verkehrsverhältnisse, die Landschaft sowie auch die Inselgröße. Wer also ein Inselhüpfen durch die Karibik plant und möglichst viele verschiedene Inseln sehen möchte, muss nicht unbedingt Tobago mit Grenada kombinieren. Ansonsten ist Tobago eine wunderschöne Insel und zu Recht bei vielen Deutschen beliebt, natürlich auch dank der guten Fluganbindung mit Condor. Wer allerdings auf Entdeckung, Erlebnis und viel Abwechslung steht, für den reicht allerhöchstens eine Woche auf dieser Insel. Wie auch immer man sich entscheidet, Tobago ist definitiv empfehlenswert und wird sicher auch noch einmal in einen meiner nächsten Trips berücksichtigt werden.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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