Flugbericht Seaborne Airlines – mit dem Wasserflugzeug durch die Virgins

Es ist selten, dass es nach 300 Flügen noch Neuheiten gibt. Der Flug mit Seaborne Airlines von St. Croix nach St. Thomas brachte jedoch eine echte Premiere, denn ein Wasserflugzeug stand für mich (und 2 andere Passagiere) bereit. Das heißt, es ging von Hafen zu Hafen statt von Asphaltpiste zu Asphaltpiste. Entsprechend gespannt war ich und erzähle Euch hier gerne, wie Ihr auch in den Genuss eines solch einmaligen Erlebnisses kommt.

Reisezeitraum: Mai 2016
Geschrieben: Mai 2016
Veröffentlicht: Juni 2016

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Über Seaborne Airlines

Seaborne Airlines ist eine Fluggesellschaft mit Sitz in Puerto Rico, die viele Verbindungen in der nördlichen Karibik fliegt. Von San Juan aus geht es unter anderem auf die British und US Virgin Islands, nach Dominica, nach St. Kitts & Nevis oder in die Dominikanische Republik. Ein wenig vergleichbar ist Seaborne Airlines mit Liat. Beide sind zwischen den nur wenig bevölkerten Inseln der Karibik unterwegs und setzen dabei kleine Flugzeuge ein.

Eine Saab 340 der Seaborne Airlines auf dem Flughafen von San Juan

Seaborne ist im deutschen Markt relativ unbekannt, jedoch weitestgehend zuverlässig. Durch ihren Hub in San Juan kann Seaborne vor allem für alle eine Option sein, die die Direktflüge mit Condor nach Puerto Rico nutzen und von dort aus die nördliche Inselwelt der Karibik erkunden wollen.

Buchung

Gebucht werden können Flüge mit Seaborne Airlines ganz einfach über deren Website (~). Seaborne hat fünf verschiedene Tarifstufen, die sich vor allem in Sachen Umbuchungs- und Stornierungsbedingungen unterscheiden. Sehr interessant ist aber der Promo-Tarif, denn in diesem gibt es einige Strecken schon ab für die Karibik unglaublich günstigen 39 USD one-way. Normalerweise ist in diesem Subkontinent unter 100 USD one-way kaum etwas zu haben.

Dank einer passenden Zeitplanung konnte ich gleich 3 Flüge mit Seaborne Airlines zum Promo-Preis von 39 USD buchen. San Juan – St. Croix, St. Croix – St. Thomas und St. Thomas – San Juan. Während die beiden Flüge von und nach San Juan mit klassischen Propellermaschinen durchgeführt wurden (SAAB 340), war der Flug zwischen den US Virgin Islands eben jener Flug mit dem Wasserflugzeug. Die Buchung erfolgt genauso wie alle „normalen“ Flüge, jedoch muss bei der Auswahl der Flughäfen entweder „St. Croix Seaplane SSB“ und/oder „St. Thomas Seaplane SPB“ angeklickt werden. Das sind genau jene Flughäfen, die die beiden Seaports repräsentieren, sprich genau die beiden „Wasserpisten“.

Die „Seaplane Terminals“

Wer sich mit den beiden „Wasser-Flughäfen“ beschäftigt, dem liegen die Vorteile schnell auf der Hand. Beide befinden sich direkt im Zentrum von Christiansted (St. Croix) bzw. Charlotte Amalie (St. Thomas), sodass es die schnellste Verbindung zwischen den beiden Inseln ist.
In Christiansted befindet sich dieser direkt am Ende des kleinen Boardwalks, der gewissermaßen den Mittelpunkt des aktiven Lebens von St. Croixs Hauptstadt darstellt.

Das Seaplane Terminal von Seaborne Airlines auf St. Croix

Auch in St. Thomas befindet sich das Seaplane Terminal unmittelbar im Zentrum, direkt neben den Fähren und nur 5 Gehminuten von der Touristenzone Charlotte Amalies entfernt.

Das Seaplane Terminal von Seaborne Airlines auf St. Thomas

Interessant ist bei solchen „Terminals“ immer die Gestaltung. So besteht zum Beispiel das Seaplane Terminal in St. Croix nur aus einem kleinen Open-Air Check-In sowie einem Wartebereich mit Blick auf das Meer.

Die Departure Lounge im Seaplane Terminal von Seaborne Airlines auf St. Croix

Der Flug

Am Morgen ging es dann also los nach St. Thomas. Nachdem ich aufgrund meines zeitigen Erscheinens noch auf einen früheren Flug umgebucht wurde, konnte ich in der „Departure Area“ – sprich den 4 aufgestellten Bänken – Platz nehmen. Eine Besonderheit bei Seaborne Airlines ist, dass es an allen Flughäfen und Seaports kostenfreies WiFi zu geben scheint. Bisher kann ich das für San Juan, St. Croix Seaport, St. Thomas Airport und St. Thomas Seaport bestätigen.

Anschließend ging es auf ins Flugzeug – eine DHC Twin-Otter mit 15 Sitzplätzen.

Das Wasserflugzeug von Seaborne Airlines im Seaport von St. Croix

Wie üblich bei solchen Propellermaschinen ist der Platz im Innenraum sehr begrenzt, sodass jegliches Gepäck vor dem Flugzeug abgegeben wird.

Unkomplizierte Gepäckausgabe nach dem Flug mit dem Wasserflugzeug

Ebenso typisch bei dieser Art von Flugzeugen ist, dass die Sitzplätze nach Körpergewicht vergeben werden. Beim Check-In also nicht schummeln! :-)

Der Flug an sich war verhältnismäßig unspektakulär – Start und Landung auf dem Wasser fühlten sich sogar ruhiger an als auf einer normalen Asphaltbahn. Interessant ist der Blick aus dem Fenster auf die Schwimmer, die die ganze Zeit mitfliegen und nicht wie ein normales Fahrwerk am Flugzeug mal schnell eingeklappt werden können.

Auf dem Weg mit dem Wasserflugzeug von St. Croix nach St. Thomas

Sehr spannend kann auch der Blick an den Schwimmern vorbei sein – nach unten auf die beiden Inseln St. Croix und St. Thomas. Aufgrund eher mäßigem Wetters war dieser bei mir zwar nicht allzu attraktiv, doch aufgrund der geringen Flughöhe sollte man immer ein Auge nach draußen – oder wenn es gerade nichts spannendes zu sehen gibt – nach drinnen haben.

Auf dem Weg mit dem Wasserflugzeug von St. Croix nach St. Thomas

Auf dem Weg mit dem Wasserflugzeug von St. Croix nach St. Thomas

Auf dem Weg mit dem Wasserflugzeug von St. Croix nach St. Thomas

Sehr cool und authentisch waren übrigens auch die Piloten. Diese tragen keine klassische Pilotenuniform, sondern nur ein Hemd mit Abzeichen sowie kurze Hosen – klassisch karibisch irgendwie.

Sicherheitseinweisung der Piloten bei Seaborne Airlines

Fazit

Der Flug nach St. Thomas war nach 20 Minuten schließlich schon wieder vorbei. Nach der Landung im Hafen von Charlotte Amalie gleiteten wir entspannt zum Terminal. Der Flug war schließlich unspektakulärer als gedacht, aber die Rahmenbedingungen mit Mini-Terminals und kleinem Wasserflugzeug sehr spannend. Da es ohnehin die günstigste und schnellste Verbindung zwischen St. Croix und St. Thomas ist – eine Fähre existiert nicht – kann ich diesen Flug in den US Virgin Islands nur empfehlen. Und wer einen Promo-Tarif für 39 USD ergattert, zahlt ungefähr soviel wie für ein Abendessen im Restaurant auf den sonst so teuren Jungferninseln.

Jetzt seid Ihr dran! Seid Ihr bereits mit dem Wasserflugzeug geflogen? Oder hattet ihr ähnlich coole Flugerlebnisse? Erzählt mir davon in den Kommentaren!

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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4 KOMMENTARE

  1. Moin. Schöner Bericht. Ich suche schon ne Weile nach einer Möglichkeit mit einem Wasserflugzeug zu nutzen um ein paar Inseln der Karibik zu besuchen. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und alles Gute.

    Beste Wünsche, Daniel

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