Skigebiet: Big Sky – das größte Skigebiet der USA

Big Sky ist laut Eigenwerbung das größte Skigebiet der USA. Es bietet also genügend Platz für Jeden und ausreichend Spielraum für alle Könnerstufen. Doch es kommt nicht nur auf die Quantität an, denn Big Sky in Montana hat definitiv noch ausreichend Verbesserungspotential in Bezug auf die Qualität.

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Reisezeitraum: Februar 2015
Geschrieben: März 2015
Veröffentlicht: April 2015

Das Skigebiet

Das Skigebiet besteht eigentlich aus zwei Teilen: Big Sky und Moonlight Basin. Seit der Fusion der beiden Resorts ist allerdings eine Trennung kaum mehr wahrnehmbar, denn die Verbindung zwischen den beiden ehemals selbstständigen Gebieten funktioniert ziemlich gut. Zudem wird überall nur noch der Name Big Sky verwendet.

Thronender König von Big Sky ist der Lone Mountain, der sich immerhin rund 3.400 Meter in die Höhe streckt. Er ist allerdings lediglich mit der 15 Personen fassenden Lone Peak Tram zu erreichen. Diese Beförderungskapazität (1 Gondel à 15 Personen aller 10 Minuten) ist für das größte Skigebiet der USA definitiv ein Witz – Anstehen ist entsprechend vorprogrammiert.

Die Lone Peak Tram - Gondelbahn zum 3.403 Meter hohen Lone Mountain

Die schwache Beförderungskapazität zieht sich auch durch das gesamte Big Sky. Lediglich 6 kuppelbare (und damit schnelle) Sessellifte sind im Skigebiet vorhanden, wobei lediglich 4 davon strategisch und skifahrerisch wichtig sind. Bei allen anderen Aufstiegen muss man sich mit langsamen und alten Sesselliften herumschlagen, die zudem in den oberen Bergregionen aufgrund des Windes richtig unangenehm werden können. Dies kann bei stärkeren Böen oft auch bis zur Schließung der Liftanlagen führen.

Große Basis von Big Sky ist das so genannte Mountain Village. Hier starten die meisten Lifte in mehrere Bergrichtungen, es gibt Skiverleihe, Gastronomie-Einrichtungen, Ticketkassen sowie ausreichend kostenpflichtige und kostenfreie Parkplätze. Wer letztere nutzt, wird von einem sehr gut organisierten Freiluft-Shuttle zum Base Camp gefahren.

Das Base Camp im Big Sky Mountain Resort in Montana

Einen Pluspunkt bekommt Big Sky definitiv für das Panorama. Dank der Höhe sowie der exponierten Lage sind tolle Aussichten möglich, besonders, aber nicht nur vom Lone Mountain.

Blick vom Lone Mountain über das Skigebiet Big Sky und die Berge von Montana

Für Anfänger

Ski-Anfänger sollten sich Big Sky einmal ganz fest einprägen. In kaum einem Skigebiet in den USA habe ich bisher solch eine Vielfalt und Länge an Einsteigerpisten gesehen. Während es in vielen Gegenden nur kleine Anfängerhänge mit langsamen 2er-Sesselliften gibt, wird in Big Sky den Neulingen richtig Rechnung getragen. Wer mit dem Swift-Current-Express nach oben fährt, kann mehr als drei Kilometer auf einer ruhigen grünen Piste nach unten cruisen, die auch komplett als Langsamfahrgebiet deklariert ist. Noch besser wird es am Spirit und Andesite Mountain, wo gleich drei Lifte – davon zwei High-Speed-Quads – reihenweise Anfängerpisten erschließen. Mehr Beginner-Terrain geht kaum, zumal nach beendeten Skitag ebenfalls eine grüne Piste für die Rückkehr ins Mountain Village wartet.

Für Fortgeschrittene

Auch fortgeschrittene Skifahrer kommen in Big Sky voll auf ihre Kosten. Im gesamten Skigebiet gibt es ausreichend angenehme blaue Cruiser-Pisten und einfachere schwarze Pisten. Besonders empfehlenswert sind hier die Expresslifte Six-Shooter, Swift-Current und Ramcharger. Gerade die ersten beiden sind aufgrund ihrer Länge und Schnelligkeit sehr attraktiv, erlauben sie doch im Gegenzug schöne und ausreichend lange Abfahrten.

Klassische Anfängerpiste im Big Sky Mountain Resort

Möchte man Experten-Terrain vermeiden, muss man jedoch ein wenig aufpassen. In Big Sky gibt es einige Lifte, die lediglich schwarze und anspruchsvolle Pisten bedienen, darunter die Lone Peak Tram oder der Headwaters Double.

Für Experten

Anhand der letzten Aussage mag man denken, dass Big Sky nun ein Eldorado für die versiertesten Skifahrer ist. Leider ist dem nicht so. Zwar gibt es auf dem Pistenplan auf den ersten Blick eine überwältigende Anzahl an schwarzen und doppelschwarzen Pisten, doch diese vereinen gleich mehrere Probleme:
– oft sind nur kurze Abschnitte wirklich anspruchsvoll. Um diese zu erreichen, sind entweder lange Ziehwege oder ein flacher (langweiliger) Auslauf notwendig.
– die Mehrzahl der doppelschwarzen Pisten liegt im so genannten „Hike-to-Terrain“, sprich es ist nur zu Fuß und einer damit verbundenen 30- bis 45-minütigen Wanderung zu erreichen.
– ebenso befinden sich die Experten-Pisten in sehr windanfälligem Terrain. Zum Teil können dann mit der Schließung eines Liftes auch ganze andere Bereiche des Skigebiets nicht mehr erreicht werden.

Gerade der erste Punkt war in Big Sky richtig auffällig und nervig. Kaum hat man ein tolles Stück Piste gefunden, ist dies auch schon wieder zu Ende und wird mit einem Ziehweg oder einer grünen Piste fortgeführt.

Aber natürlich gab es auch einige wirklich gute und nahezu durchgehende schwarze und doppelschwarze Pisten. So ist der Thunderwolf-Express ein schönes Revier und auch der Lone Tree Triple sowie der Headwaters Double haben steile und anspruchsvolle (wenn auch sehr kurze) Pisten im Angebot. Den besten Schnee gab es dann auch an eben den letzt genannten Gegenden sowie im Lenin- und Marx Bowl – die jedoch nur mit der Lone Peak Tram und damit mit gehörigem Anstehen zu erreichen sind (sowie ebenfalls wieder Kilometer an Ziehwegen erfordern).

Der fantastische Headwater Bowl in Big Sky - eines der tollsten Reviere im Skigebiet

Das Drum und Dran

Big Sky ist ein klassisches Skiresort in den USA aus der Schublade. Außer dem Mountain Village mit seinem Ausgangspunkt zum Skifahren sowie einer ordentlichen Anzahl an Unterkünften gibt es lediglich noch das rund 8 Kilometer entfernte Big Sky Village, welches allerdings ebenfalls nur aus Unterkünften, Cafés, Restaurants und Skiverleihen besteht. Immerhin, die Architektur ist zum Teil ganz nett und kann nicht unbedingt als Bausünde bezeichnet werden.

Das Big Sky Village in Montana

Die nächste größere Stadt ist Bozeman (viertgrößte Stadt im Bundesstaat Montana) in rund 1 Autostunde Entfernung. Zum Westeingang des Yellowstone Park (der im Winter gesperrt ist) sind es ebenfalls rund 60 Minuten Fahrt.

Im Skigebiet selbst ist auffällig, dass das Personal in Sachen Service und Freundlichkeit nicht ganz an die sonst in den USA gewohnten Standards in anderen Resorts heranreicht – was im Vergleich zu Europa aber immer noch völlig ausreichend ist.
Sehr angenehm ist der relativ moderate Besucherandrang, sodass mit Ausnahme der Lone Peak Tram nirgendwo angestanden werden muss. Hier macht sich der Zusammenschluss der Skigebiete definitiv bezahlt.
Das Tagesticket in der Saison 2014/2015 kostet 102 US$ und liegt damit im amerikanischen Durchschnitt für Skipässe von großen Skigebieten.

Fazit

Ja, Big Sky ist groß und vielleicht auch das größte Skigebiet, doch Quantität führt nicht gleich auch zu Qualität. Besonders die vielen Ziehwege und flachen Ausläufe sowie die langsamen Beförderungsanlagen waren zum Teil schon eine kleine Belastungsprobe (auf hohem Niveau). Dennoch gab es einige echte skifahrerische Leckerbissen, die man allerdings über das gesamte (in der Tat große) Skigebiet suchen musste – so zum Beispiel den Headwater Bowl oder den Lenin- und Marx-Bowl.

Insgesamt kann man mit Big Sky sicher nichts falsch machen, zumal die Alternativen in Montana beschränkt sind. Doch den Titel „bestes Skigebiet in den USA“ kann ich dem „größten Skigebiet der USA“ sicher nicht verleihen.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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