Skigebiet: Squaw Valley

Squaw Valley ist eines der Aushängeschilder der Region rund um den Lake Tahoe. Hier wurden 1960 die olympischen Winterspiele ausgetragen, dementsprechend selbstbewusst ist man in Squaw. Noch dazu oder gerade deswegen kommt ein über die Landesgrenzen der USA hinaus bekannter Name. Wie so oft in hochgelobten Skigebieten, ist auch in Squaw Valley nicht alles Gold was glänzt – dennoch kann man hier einen durchaus anspruchsvollen, ordentlichen oder auch einfach nur gemütlichen Skitag erleben.

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Reisezeitraum: Februar 2011
Geschrieben: März 2011

Die Base Lodge mit dem Olympia-Symbol in Squaw Valley

Was?Squaw Valley
Tagesticket88$
Wo?Lake Tahoe, Kalifornien
Bewertung7/10

 

Das Skigebiet

Bei der Betrachtung des Skigebiets und dem zugehörigen Übersichtsplan fällt sofort eine Besonderheit auf, die ich bisher in noch keinem Skigebiet so gesehen habe. Es gibt in Squaw Valley keinen Pistenplan, sondern lediglich eine Mountain Map. Hierbei sind die Lifte farblich nach Schwierigkeitsgrad sortiert, d.h. blaue Lifte bedienen überwiegend blaues Terrain. Diese Variante der Auszeichnung ist zwar erst gewöhnungsbedürftig, allerdings nicht die schlechteste Möglichkeit, da Squaw Valley ohnehin ein einziges Skigebiet ohne Hindernisse, Zwischentäler oder andere die Fall-Linien unterbrechende Naturformen ist. Hier ein Blick in den riesigen Ski-Kessel von Squaw Valley:

Das Skigebiet von Squaw Valley im Überblick

Das Skigebiet von Squaw Valley im Überblick

Durch diese ungewöhnliche Kennzeichnung lässt sich Squaw Valley auch relativ schnell charakterisieren: blau – schwarz – blau – grün – blau – schwarz. So zumindest die Aufteilung, wenn man das Gebiet auf dem Plan von links nach rechts betrachtet.
Neben dieser Einteilung sind vor allem die leistungsstarken Lifte sowie die extrem glatt gebügelten und breiten Pistenautobahnen charakteristisch. Gerade letzteres hat auch einen Nachteil, denn die Durchschnittsgeschwindigkeit aller Wintersportler zusammen genommen ist hier in Squaw Valley schon extrem hoch, was teilweise – gerade auf den Hauptabfahrten – zu einigen gefährlichen Situation führt.

Für Anfänger

Für Beginner des Wintersports gibt es eine wunderbare „grüne Zone“, die sich ausnahmsweise nicht rund um die Base Lodge erstreckt, sondern in der Höhe zwischen High Camp und Gold Coast angesiedelt ist. Mit 5 Sesselliften besteht hier reichlich Auswahl. Wer diesen Bereich erfolgreich gemeistert hat, kann sich schließlich auf die lange Talabfahrt wagen, die unter den blau markierten eher zum sanfteren Terrain gehört.

Für Fortgeschrittene

Fans des gepflegten Cruisens kommen in Squaw Valley recht gut auf Ihre Kosten, müssen sich aber zum Teil auf viele vorbeirauschende Skifahrer und Snowboarder einstellen. Die längste blaue Abfahrt dürfte eine der zahlreichen Varianten vom Squaw Peak oder vom Emigrant hinunter zur Base Lodge sein, wobei sich das Gefälle eher gen grün orientiert. Schöne blaue Pisten gibt es auch am Shirley Lake und Far East Express – beiden fehlt es jedoch an einer entsprechenden Länge. Empfehlenswert sind da schon eher die gewalzten schwarzen Pisten, z.B. am Granite Chief, von dem man im Übrigen auch wunderbare Ausblicke genießen kann, u.a. auch auf den Lake Tahoe.

Ausblick vom Granite Chief auf den Lake Tahoe

Ausblick vom Granite Chief auf das Hinterland von Squaw Valley

Für Experten

Adrenalin und Herausforderung suchende Skifahrer dürften in Squaw Valley wohl am meisten auf ihre Kosten kommen. Besonders erwähnenswert sind vor allem der KT-22 und der Silverado Bowl. Von Ersterem gehen eine Vielzahl von interessanten Pisten in Richtung Base Lodge ab, u.a. kilometerlange Buckelpisten am West Face oder eine besonders steile Piste am Women’s Downhill.

Die Abfahrt Womens Downhill am KT-22

Fast noch empfehlenswerter ist der SIlverado Bowl. Zwar wird dieser nur von einem langsamen und sehr windanfälligen 3er-Sessellift bedient, dafür ist der Bowl aber mit gut sichtbaren Warnschildern der extremen Güte bestückt und schreckt daher einen Großteil der Skifahrer ab. Wartezeiten wird es daher – entgegen dem KT-22 – nie geben. Im Bowl an sich finden sich dann auch perfekte Tiefschnee-Verhältnisse und mit 7 Gates bietet dieser ausreichend Auswahl, um sich einen ganzen Tag lang die Zeit zu vertreiben.

Das Drum und Dran

Neben den diversen Liftanlagen, die in Ihrer Anzahl und Dichte fast schon alpine Verhältnisse annehmen, gibt es an der Base Lodge noch ein typisches Skidorf mit Geschäften und Unterkünften. Trotz dieses amerikanischen Charakters wartet Squaw Valley mit noch einer (negativen) alpinen Eigenschaft auf: das Anstehen – sollten denn mal Wartezeiten vorhanden sein – verläuft trotz ausreichend Personal sehr ungeordnet. Hier liegen andere Skigebiete meilenweit vorne. Gar nicht alpin ist Squaw Valley hingegen bei der Anzahl der Verpflegungsstationen. Außerhalb der Base Lodge gibt es im Skigebiet gerade einmal zwei Restaurants mit einer enormen Massenabfertigung. Wer jedoch auch nach 7 Stunden Skifahren noch nicht genug hat, kann in Squaw sogar noch bis 21:00 auf der langen und beleuchteten Nachtskifahrpiste weitercruisen.

Fazit

Squaw Valley sollte man besucht haben, wenn man einen Skiurlaub am Lake Tahoe macht. Dafür sprechen vor allem
+ die anspruchsvollen Pisten am KT-22 und am Silverado
+ leistungsstarke Lifte und
+ extrem gut gepflegte Pisten. Weiterhin ist Squaw
+ das größte Skigebiet am nördlichen Lake Tahoe und bietet daher auch Abwechslung für mehrere Tage. Nicht zuletzt ist auch die
+ grobe Einteilung des Skigebiets in grüne, blaue und schwarze Zonen gut.
Leider gibt es – wie so oft bei großen Namen – auch eine Reihe von Kritikpunkten. Hier zu nennen wären
– die dichte Bebauung der Lifte und damit recht volle Pisten, auf denen zudem ein rasantes Treiben herrscht,
– der fehlende Pistenplan, die schlechte gastronomische Versorgung und das unamerikanische Anstehen am Lift sowie
– die windanfällige Lage des Skigebiets.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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