Welche Nation reist wieviel – die unrepräsentativste Statistik seit es Reiseblogs gibt

Welche Nationen trifft man auf einer Weltreise - eine StatistikWenn einer eine Reise tut, kann er was erzählen – so ein gängiges Sprichwort. Wenn einer eine Reise tut, trifft er auch ziemlich viele andere Reisende – so geschehen auf meiner Weltreise, bei der ich natürlich vor allem in Hostels, bei Busfahrten und bei verschiedensten Touren enorm viele interessante Personen traf. Als kleiner Zahlen-Freak konnte ich mir da natürlich eine kleine Zählung nicht verkneifen, sodass nach rund 10 Monaten Weltreise eine interessante Statistik herausgekommen ist. So habe ich nicht nur Reisende aus 59 Ländern getroffen – mit Katar, Djibouti oder Bangladesch waren auch ziemlich exotische Länder dabei. Was es dazu für Geschichten erzählen gibt und welche Nation ich am meisten auf meiner Reise getroffen habe, lest Ihr im folgenden Artikel.

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Als Einzelreisender ist man ja viel auf andere Kontakte angewiesen. Dies müssen nicht zwangsweise andere Backpacker sein, doch eine gewisse Sozial-Portion benötigt man schon an den meisten Tagen. Da ich während meiner Weltreise fast für ein Jahr auf mich allein gestellt war und somit das Kennenlernen vieler verschiedener Personen vorprogrammiert war, entstand die Idee, deren Auftreten nach Nationalität zu notieren und zu zählen.

353 verschiedene Reisende traf ich dabei auf meiner Weltreise. Dies mag erst einmal viel Erscheinen, doch bei genauerem Hinsehen ist dies gerade einmal rund eine Person pro Tag. Für diese geringe Menge gibt es dreierlei Gründe:
– es sind nur diejenigen Kontakte vermerkt, von denen ich die Nationalität wusste. Auch wenn gerade bei Backpackern das klassische „where are you from?“ sehr verbreitet ist, kannte ich nicht von jedem Gesprächspartner die Nationalität
– ich bin nicht unbedingt eine Person, die täglich 20 verschiedene soziale Kontakte benötigt, um glücklich zu sein. Manchmal tut es auch eine oder sogar gar keine Person.
– ich war zum Teil in abgelegenen Gegenden unterwegs, wo ich tagelang keine anderen Reisenden traf, so zum Beispiel im Hinterland von Timor-Leste, auf den Philippinen auf meinem Weg von Puerto Princesa via Iloilo und dem North Negros National Park nach Cebu City sowie in Südamerika auf meinem Weg vom bolivanischen Rurrenabaque via Puerto Busch nach Paraguay.

Die Erfassungsmethode für diese höchst inoffizielle und unrepräsentative Statistik war es, jeden der Gesprächspartner auf meiner Weltreise nach seiner Herkunft zu erfassen. Wie schon geschrieben, erfragte ich dies nicht bei jeder Person, denn mir war die Konversation weitaus wichtiger als diese kleine Statistik-Spielerei. Es zählten alle Personen, die in irgendeiner Form außerhalb Ihres Landes waren – lediglich einheimische Reisende habe ich nicht gezählt. Wenn ich einen Indonesier (die übrigens relativ gerne im eigenen Land reisen) also in Indonesien getroffen habe, habe ich diesen nicht mitgezählt. Paare oder Reisegruppen aus dem selben Land zählten nur als eine Person.

Nun aber zur Statistik selbst, deren Spitzenreiter sicher wenig überraschend ist – schließlich heißt es nicht umsonst „Reiseweltmeister Deutschland“, Hinzu kommt, dass ich als Deutscher auch tendenziell öfter von anderen Deutschen aufgesucht werde – obwohl ich selbst i.d.R. lieber mit anderen Nationen unterwegs war. Spannend wird es dann auf den weiteren Plätzen, denn das die Niederlande den zweiten Platz einnehmen, ist bei den gerade einmal 16,9 Millionen Einwohnern nicht selbstverständlich. Während ich die ersten Nationen der Liste überall auf der Welt traf, wird gerade bei Polen und Argentinien sichtbar, dass es auch Tourismus fernab unseres „normalen“ Radars gibt. So traf ich zum Beispiel mindesten die Hälfte der in dieser Statistik befindlichen 10 Polen auf meiner Reise durch Georgien und nahezu alle Argentinier aus dieser Liste habe ich in deren Nachbarländer Bolivien und Chile getroffen.

Interessant sind auch einige der Geschichten zu den Ländern ganz „unten“ in der Liste, denn wer erwartet schon andere Reisende aus Nepal, Taiwan, Estland oder Dschibuti? Diese erfahrt ihr aber weiter unten, denn zunächst möchte ich Euch meine inoffizielle und völlig unrepräsentative Weltreise-Statistik präsentieren. Welche Nation reist wieviel – oder mit anderen Worten: welche schrägen Typen hat Christian während seiner Weltreise alles getroffen? :-)

Deutschland: 59
Niederlande: 27
USA: 25
Frankreich: 24
England: 24
Kanada: 14
Australien: 13
Schweiz: 13
Itaien: 10
Polen: 10
Argentinien: 9
Irland: 6
Israel: 6
Belgien: 6
Chile: 6
Spanien: 6
Dänemark: 6
Brasilien: 5
China: 5
Österreich: 5
Schweden: 5
Japan: 4
Neuseeland: 4
Russland: 4
Südkorea: 4
Finnland: 3
Griechenland: 3
Norwegen: 3
Slowenien: 3
Ukraine: 3
Indien: 2
Iran: 2
Malaysia: 2
Portugal: 2
Schottland: 2
Südafrika: 2
Tschechische Republik: 2
Ungarn: 2
Wales: 2
Aserbaidschan: 1
Bangladesch: 1
Costa Rica: 1
Dschibuti: 1
Estland: 1
Georgien: 1
Hongkong: 1
Katar: 1
Kolumbien: 1
Mexiko: 1
Monaco: 1
Nepal: 1
Rumänien: 1
Serbien: 1
Singapur: 1
Slowakei: 1
Taiwan: 1
Thailand: 1
Türkei: 1
Venezuela: 1

Die spannende Frage ist jetzt sicher: wie trifft man Reisende aus Exoten-Staaten wie Dschibuti, Bangladesch oder Monaco? Nun, bei den meisten handelte es sich nicht um klassische Backpacker. So war zum Beispiel der eine Thailänder der Statistik auf Reise durch Ost-Myanmar, welches sich direkt an der thailändischen Grenze befindet. Der Serbe war ein weitgereister Hitchhiker, der schon in Jordanien, Ägypten und Syrien gewohnt hat. Der junge Mann aus Bangladesch, den ich auf dem Flug mit Qatar Airways traf, hatte einen Auftrag im aserbaidschanischen Baku und war deswegen unterwegs. Und nicht zuletzt waren die beiden Iranerin, die ich traf, zum Studium in anderen Ländern beheimatet und daher tendenziell etwas westlicher ausgerichtet.
Doch es gibt in der Tat auch den klassischen Backpacker aus Exoten-Staaten. So war die junge Dame aus Estland, der Mann aus Katar, ein cooler Typ aus Monaco oder die freundliche Taiwanesin tatsächlich als klassische Rucksack-Reisende unterwegs – so wie ich in diesem Fall auch.

Eine interessante Statistik ergibt sich auch, wenn man die Anzahl der Reisenden ins Verhältnis zur Bevölkerungsgröße setzt. Denn das viele Deutsche reisen, liegt nicht nur an unserem ausgeprägten Drang zum Weltentdecken sowie unserer wirtschaftlichen Situation, sondern auch an unserer deutlich größeren Bevölkerung im Vergleich zu Holland, Schweden & Co, sodass die Führung in obiger Rangliste eigentlich keine Kunst ist.

Angabe der Zahl in Reisende pro 10.000.000 Einwohner
Monaco: 278,55
Niederlande: 16,17
Schweiz: 16,05
Slowenien: 14,29
Irland: 12,77
Dänemark: 11,63
Dschibuti: 11,11
Neuseeland: 9,09
Estland: 7,69
Israel: 7,33
Deutschland: 7,33
Wales: 6,50
Norwegen: 6,00
Australien: 5,91
Österreich: 5,88
Finnland: 5,56
Belgien: 5,41
Schweden: 5,26
Katar: 5,26
England: 4,45
Kanada: 4,01
Frankreich: 3,77
Schottland: 3,76
Chile: 3,45
Griechenland: 2,78
Polen: 2,60
Costa Rica: 2,22
Georgien: 2,22
Argentinien: 2,21
Ungarn: 2,02
Tschechische Republik: 1,90
Portugal: 1,89
Singapur: 1,89
Slowakei: 1,85
Italien: 1,64
Serbien: 1,45
Hongkong: 1,41
Spanien: 1,30
Aserbaidschan: 1,08
Südkorea: 0,82
USA: 0,80
Malaysia: 0,69
Ukraine: 0,66
Rumänien: 0,50
Taiwan: 0,43
Südafrika: 0,39
Venezuela: 0,34
Nepal: 0,32
Japan: 0,31
Russland: 0,28
Brasilien: 0,26
Iran: 0,25
Kolumbien: 0,21
Thailand: 0,14
Türkei: 0,13
Mexiko: 0,09
Bangladesch: 0,07
China: 0,04
Indien: 0,02

Während ich das Abschneiden von Monaco in dieser Rangliste aufgrund der extrem geringen Bevölkerungszahl einmal außen vor lassen würde, sind die Niederlande und die Schweiz auf den Plätzen schon interessant. Mit ihren überschaubaren Einwohnerzahlen sind sie doch sehr oft in der Welt vertreten – vor allem Holländer sind gefühlt überall. Auf der anderen Seite sind Japan und die Vereinigten Staaten ziemlich weit hinten in der Liste: Japaner sicherlich, weil sie ein ganz anderes Reiseverhalten haben im Vergleich zu meiner Weltreise und dass Amerikaner nicht gerade die Weltentdecker sind, dürfte auch mehr oder weniger bekannt sein.

Wie schon eingangs beschrieben, ist diese Statistik völlig unrepräsentativ. Dennoch vermittelt sie einen guten Eindruck, mit wem man so auf Reisen rechnen kann. Am wichtigsten ist die Liste aber vor allem als Erinnerungsstück, denn die kleinen Anekdoten des Traveller-Alltags bleiben somit noch viel länger greifbar.

Wen trefft Ihr auf Reisen am häufigsten und am liebsten? Und was haltet Ihr von solchen Statistiken? Wenn Ihr mehr davon lesen möchtet oder Idenn für weitere (unrepräsentative) statistische Erhebungen habt, lasst mir einen Kommentar da.

2 KOMMENTARE

  1. Saucoole Statistik. Go Monaco, go!

    Mehr solche verrückte Ideen bitte. ;)

    P.S.
    Habe auch schon Bangladeschis getroffen, in und außerhalb von Bangladesch. Die beiden waren auf Pilgerreise in Indien und haben sich gewundert wie modern und sauber alles ist ;)

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