Unterkünfte in Peru – ein Überblick

Mit Ausnahme der etwas separiert liegenden Guyana und Suriname sollte Peru meine erste Reise nach Südamerika werden. Entsprechend gespannt war ich auch, was mich unterkunftstechnisch erwarten würde – schließlich sollte ich auch in Peru nahezu jede Nacht eine neue, günstige, aber auch ordentliche Bleibe finden müssen. Zumindest preistechnisch konnte eines der beliebtesten Länder in Südamerika mit Südostasien mithalten. Ob auch qualitätsmäßig alles in Ordnung war, erfahrt Ihr in meinem obligatorischen Überblick über die Unterkünfte. Vorhang auf nun für Peru!

Reisezeitraum: Februar/März 2015
Geschrieben: März 2015
Veröffentlicht: Juni 2015

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Vorwort: Generelles zu Unterkünften in Peru

Peru wird gemeinhin nicht gerade als Günstig-Reiseziel dargestellt. Mit Bolivien kann es nicht mithalten, mit Südostasien schon gar nicht. Dieses (Vor-)Urteil muss ich ganz klar widerlegen. Ebenso wie in Laos, Indonesien oder auf den Philippinen konnte ich auch in Peru für im Schnitt ca. 5 Euro am Tag übernachten.

Die zweite Überraschung wartete schließlich in den Badezimmern. Während man in Südostasien bei günstigen Unterkünften außerhalb des Hostel-Standards schon einmal mit den Squad-Toiletten (Stehklo) Vorlieb nehmen muss (diese aber in der Regel sehr gepflegt sind), gibt es in Peru zwar normale Kloschüsseln, doch unter Umständen ohne Sitz. Dies ist so ziemlich die unbequemste Form, die man sich für eine Toilette vorstellen kann. Auch die Pflege ließ manchmal ein klein wenig zu wünschen übrig, was aber bei nur etwas mehr als einer Hand voll Unterkünften wenig Aussagekraft hat.

Dritte Auffälligkeit in Peru ist der so genannte Gringo-Trail. Der beliebte Touristenpfad führt von Lima über Arequipa und Cuzco zum Titicacasee. Aufgrund der Vielzahl von Reisenden gibt es hier ein Übermaß an Unterkünften und vor allem Hostels, die ideal für Backpacker geeignet sind. In Peru muss man sich also (genauso wenig wie in fast allen anderen Ländern dieser Welt) keine Sorgen machen, dass man keine Unterkunft findet.

Dies nur als kurzes Vorwort zu Peru. Im Folgenden findet Ihr nun die von mir genutzten Unterkünfte im Land.

Yuppie Hospedaje in Pisco

Mein erstes Hostel in Südamerika – und was für Eines! Die Unterkunft weißt kein Schild auf, keiner kennt das Hostel, ich war der einzige Gast und mit der Betreiberin bin ich noch heute in Kontakt.
Schon die Anreise ist speziell. Gefunden habe ich das Mini-Hostel eigentlich nur, weil die sehr nette und englischsprachige Betreiberin gerade auf dem Balkon saß. Andere Einheimische auf der Straße wollten mir schon sagen, dass die Yuppie Hospedaje geschlossen hat (was auch durchaus einmal vorkommen kann). Wollt Ihr ebenfalls zum Hostel, geht auf die Straße Calle San Clemente und orientiert Euch dort mittig zwischen Ramoin Aspillaga und Barrio Nuevo. Es befindet sich zwischen zwei anderen Gästehäusern.
Das Hostel selbst ist ansonsten unspektakulär. Der 4er-Schlafraum bietet außer 4 Betten kaum mehr Einrichtung und das Badezimmer ist eher zum Vergessen. Bettwäsche gibt es, Handtücher nicht und WiFi ist kostenfrei nutzbar. Da die Yuppie Hospedaje mit 20 Soles (ca. 5,70 €) aber die mit Abstand günstigste Unterkunft in Pisco und auch in Paraguas ist, kann ich es für alles Budgetreisenden definitiv weiterempfehlen. Wer auf die nahe gelegenen und sehr attraktiven Islas Galletas möchte, findet rund 5 bis 10 Gehminuten von der Yuppie Hospedaje entfernt zahlreiche Touranbieter.

Fazit: Wohl einziges Hostel & Budget-Unterkunft in Pisco und Paraguas (Update Juni 2015: Hostel ist wohl derzeit leider geschlossen)

Carola del Sur in Huacachina

Huacachina (~) ist eine Oase mitten in den Wüstendünen rund um Ica und genau solch eine Oase war auch das Carola del Sur – allerdings eine schlechte Oase. Der 16-Schlafraum war nicht gerade ein Vorbild an Gemütlich- und Sauberkeit, doch die Sanitäreinrichtungen übertrafen dies um ein Vielfaches: da der Wasserdruck nicht bis in den zweiten Stock reichte, lagen alle Duschen und Klos dort im Trockenen – mit dem Problem nur, dass die Toiletten dennoch benutzt (und nicht gereinigt) waren. Das visuelle und geruchstechnische Ausmaß könnt Ihr Euch vorstellen. Duschen war somit quasi nur im Pool möglich und die einzige Toilette befand sich an der Rezeption.
Nett war dem hingegen der gemütliche Innenhof mit Hängematten sowie der Blick auf die Sanddünen von Huacachina. Wie fast in allen Unterkünften in Peru gab es Bettwäsche und WiFi, dafür aber keine Handtücher.

Fazit: Carola del Sur passt sich dem Niveau von Huacachina an: überteuert, touristisch, nicht empfehlenswert
Buchbar über: derzeit (Stand Mai 2020) nicht buchbar, die Unterkunft scheint nicht mehr existent – schaut Euch hier die besten Unterkünfte in Huacachina an (~) )

Das Hostal Carola del Sur in Huacachina im Westen von Peru

Friendly AQP Hostel in Arequipa

Einfach, klassisch, solide, günstig – das Friendly AQP Hostel in Arequipa bietet alles, was man von einem guten Hostel erwarten kann. Ausreichend Schlafräume mit gutem Platzangebot, ordentliche Betten, saubere Waschräume, eine kleine Küche zur Selbstverpflegung, inkludiertes kontinentales Frühstück, schnelles WiFi, freundliche Mitarbeiter, Gepäckaufbewahrung selbst für mehrere Tage, einen Gemeinschaftsraum und viele Freizeitbeschäftigungen wie Tischtennis, TV, Snooker etc.
Noch Fragen?

Fazit: Klasse Preis-Leistungsverhältnis in Arequipa – Top-Empfehlung
Buchbar über: Hostelworld (hier direkt Verfügbarkeiten und Preise prüfen (~) )

Das sehr schöne Friendly AQP Hostel in Arequipa

Pachamama in Cabanaconde

Im Bergdorf Cabanaconde am Colca Canyon fanden wir die gemütliche Pachamama-Herberge. Auf relativ kleinem Raum finden sich hier einfache Doppelzimmer sowie ein 6-Bett-Schlafraum, die auf drei Etagen verteilt sind – erreichbar über eine Wendeltreppe im Innenhof. Diese führt auch zur Frühstücksterrasse, die mit einem fantastischen Ausblick über Cabanaconde aufwartet. Das Frühstück ist zudem inkludiert. Auch das Restaurant ist nicht zu verachten. Gemütlich lockt es mit für Cabanaconde relativ günstigen Speisen, einem wärmenden Ofen und einer Bar. WiFi gab es hier in einem Dorf, welches ab 20:00 so schwarz ist wie die Nacht, nicht.

Fazit: Guter und empfehlenswerter Ausgangspunkt für Wanderungen in den Colca Canyon
Buchbar über: Booking.com (hier direkt Verfügbarkeiten und Preise prüfen (~) )

Das Pachamama Hostel in Cabanaconde am Rande des Colca Canyon

Pousada de Gloria in San Juan de Chocco (Colca Canyon)

Meine Wander-Unterkunft im Colca Canyon. Nach ordentlichem Aktivprogramm landete ich hier im Tale des Colca Canyon im kleinen Örtchen San Juan de Chocco. Die Pousada besteht aus nicht mehr als einigen sehr sehr einfachen Zimmern (mehr als ein Bett passt dort nicht hinein) und einem kleinen Aufenthaltsbereich zum Sitzen und Essen. Immerhin, die beiden Toiletten waren sehr sauber und gut nutzbar und die größte Überraschung folgte, als sich angenehm warmes Wasser bei meiner Dusche über mich ergoss – nicht selbstverständlich in einem Dorf, was kaum mit Strom aufwarten kann. Die Unterkunft war mit 10 Soles (ca. 3 Euro) die günstigste Herberge meiner Peru-Reise. Ein ziemlich schlechtes Abendessen wurde für 10 Soles gekocht, ein überaus besseres Frühstück für 8 Soles. Etwas nervig war, dass darüber hinaus für alles extra kassiert werden wollte. Heißes Wasser zum Trinken gab es nur gegen Aufpreis, ebenso wie Strom.

Fazit: Einfache und günstige Übernachtung im Colca Canyon
Buchbar über: Booking.com (hier direkt Verfügbarkeiten und Preise prüfen (~) )

Die Pousada de Gloria in San Juan de Chocco im Colca Canyon

Sumayaq Hostel in Cuzco

Meine Lieblingsunterkunft in Peru. Im touristischen, Backpacker überlaufenen und partyträchtigen Cuzco hatte ich das Glück, diese kleine und ruhige Oase zu finden. Besonders schön ist der überdachte Innenhof des alten Kolonialhauses, der mit viel Grün, Ruhe und sehr gutem WiFi zum Entspannen einlädt. Die Schlafräume mit knarrenden Holzfußboden haben einen ganz besonderen Touch und das kontinentale Frühstück ist eines der besseren seiner Art: neben den obligatorischen Toast, Marmelade, Butter, Kaffee und Tee gab es auch Trinkjoghurt, Milch und Müsli. Die Bäder im Sumayaq Hostel waren ebenfalls von der besseren Sorte im Peru-Vergleich, der Eigentümer war sehr freundlich und hilfsbereit und last but not least stimmte auch der Preis mit ca. 20 Soles. Was will man mehr von einer Unterkunft, wenn man nicht (!) auf der Suche nach einem Party-Hostel ist.

Fazit: Top-Empfehlung für Cuzco – für alle die auf Party und Entertainment verzichten können
Buchbar über: Booking.com (hier direkt Verfügbarkeiten und Preise prüfen (~) )

Das Sumayaq Hostel in Cuzco, der beliebtesten Stadt in Peru

Hospedaje Eco Mapi in Aguas Caliente

Diese Unterkunft habe ich nicht selbst gebucht, aber Sie war im Rahmen des 5-Tages-Salkantay Trek am letzten Tag für unseren Aufenthalt in Aguas Caliente vorgesehen. Da ich einen der günstigsten Tourpreise buchte, konnte man natürlich von solch einer Unterkunft nicht allzu viel erwarten. Im Prinzip erfüllte Sie letztendlich Ihre Pflicht: drei saubere und bequeme Betten, ein Badezimmer mit lang ersehntem warmen Wasser und eine zentrale Lage in Aguas Caliente. Mehr braucht man nicht, wenn es ohnehin wieder um 04:30 aus den Federn geht, um Machu Picchu zu erklimmen. Für alle, die nahe der heiligen Inka-Stadt lediglich einen Platz zum Schlafen brauchen, ist dieses Hotel sicher kein schlechter Deal.

Fazit: Einfach, günstig, ordentlich – Unterkunft für Budgetreisende im Machu Picchu Dorf Aguas Caliente
Buchbar über: derzeit (Stand Mai 2020) nicht buchbar – schaut Euch hier die besten Unterkünfte in Aguas Caliente und Machu Picchu an (~) )

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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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