Reisebericht Simbabwe – schwierige Busse, schöne Rhinos, spannendes Geld

Wer als erstes an Simbabwe denkt, hat wahrscheinlich eine von den drei folgenden Gedanken im Kopf: faszinierende Nationalparks und Safaris, die einzigartigen Victoriafälle oder einen Staat, der sich von Währungskrise zu Währungskrise hangelt und in dem nicht allzu viel funktioniert. Auch wenn unsere Reise nach Simbabwe eher nur als Transitreise auf dem Weg von Sambia nach Mosambik gedacht war, dauerte unser kurzer Simbabwe-Urlaub am Ende doch 9 Nächte, sodass wir einen guten (ersten) Eindruck von Simbabwe erhielten. Welche Erfahrungen wir hierbei in Bezug auf das Leben im Land machten, welche Reiseziele in Simbabwe wir ansteuerten und unbedingt noch einmal besuchen wollen und welche Empfehlungen wir Euch in Bezug auf Währungen und Bezahlen in Simbabwe geben können, erfahrt Ihr im folgenden Reisebericht Simbabwe.

Reisezeitraum: März 2023
Geschrieben: Dezember 2023
Veröffentlicht: Februar 2024

>> Zu unseren Unterkünften in Simbabwe
>> Alles über die Victoriafälle in Sambia & Simbabwe
>> Zu den weiteren Afrika-Reiseberichten: Gambia, Senegal, Ägypten (folgt), Kenia (folgt), Sambia, Mosambik (folgt), Tansania
>> Zu den Reiseberichten über Bulawayo, den Matobo National Park und die Eastern Highlands in Simbabwe
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Anreise nach Simbabwe

Unsere Anreise nach Simbabwe

Unsere Anreise nach Simbabwe war überraschend einfach – und zudem richtig spektakulär.

Zunächst möchte man meinen, dass die Anreise über den Landweg nach Simbabwe unkomfortabel und schwierig ist. Doch das Gegenteil ist der Fall, denn der Grenzübergang an den Victoriafällen ist die wahrscheinlich spektakulärste Grenze in ganz Afrika. Auf dem Weg vom Grenzposten in Sambia zum Grenzposten in Simbabwe überquert Ihr die Victoria Falls Bridge mit einem wahrhaft atemberaubenden Blick auf die Victoriafälle.

Ausblick von der Brücke an den Victoria Falls

Mehr dazu lest Ihr auch im separaten Artikel zu den Viktoriafällen – theoretisch könnt Ihr Euch nämlich mit dieser Überquerung sogar den Eintritt zu den Victoria Falls sparen.

Ausblick von der Brücke an den Victoria Falls

Auch sonst war die Einreise nach Simbabwe enorm einfach. Das Visa-On-Arrival bekommt Ihr problemlos gegen Zahlung von 30 USD. Ihr müsst hierfür einfach nur ein Formular ausfüllen, bezahlen und erhaltet daraufhin das Visa in Euren Pass geklebt.

Mehr dazu findet Ihr auch im Artikel über den Grenzübergang von Sambia nach Simbabwe.

Insofern Ihr aus einer anderen Richtung Afrikas kommt, hat Simbabwe neben Sambia noch gemeinsame Landesgrenzen mit Botswana, Südafrika und Mosambik.

Flüge nach Simbabwe

Wollt Ihr von Deutschland aus nach Simbabwe, sind Eure Möglichkeiten durchaus etwas begrenzt. Immerhin gibt es derzeit Direktflüge (mit technischem Zwischenstopp in Windhoek, Namibia) mit Discover Airlines (~) von Frankfurt nach Victoria Falls. Eine seltene Möglichkeit, direkt und derart schnell an die Viktoriafälle zu kommen.

Eine weitere Option sind die etablierten Linienfluggesellschaften aus Europa, vom Golf oder teils auch aus Afrika, die im Wesentlichen die Hauptstadt Harare anfliegen. Die besten Verbindungen mit nur einem Umstieg aus Deutschland gibt es mit Emirates über Dubai, mit Ethiopian Airlines über Addis Abeba oder mit Qatar Airways über Doha. Gute Preise liegen bei 750 bis 900 Euro, alles darunter ist sehr gut und nur in Ausnahmefällen geht es sogar noch günstiger.

Fortbewegung in Simbabwe

Ein wichtiges und spannendes Thema in Bezug auf eine Simbabwe-Reise ist die Fortbewegung, da es hier im Vergleich zu anderen Ländern deutliche Eigenheiten gibt. Hier funktioniert Simbabwe lt. unseren Erfahrungen tatsächlich ein wenig anders als andere Länder.

Schauen wir hier im Rahmen dieses Simbabwe-Reiseblog zunächst einmal auf den typischen ÖPNV, der für Euch wichtig ist, wenn Ihr – ebenso wie wir – eine Individualreise in Simbabwe plant. Was eine Reise in Simbabwe auf eigene Faust ein wenig schwierig macht ist der Fakt, dass es außerhalb der Städte kaum geeignete Transportmittel gibt. Einen typischen Busbahnhof mit Verbindungen in alle möglichen Dörfer ist oft nicht vorhanden oder die touristischen Ziele sind derart abgelegen, dass ohnehin kein ÖPNV diese Gegend bedient, was vor allem bei den Nationalparks in Simbabwe der Fall ist.

Bus-Terminal von Inter-Africa-Bus in Bulawayo

Auf der anderen Seite gibt es in den Städten wie Bulawayo oder Mutare keine organisierten Taxi-Systeme. Aufgrund von Stromausfällen und mäßigem Internet haben es Ride-Share-Apps wie Grab, Bolt oder Uber in Simbabwe ohnehin schwer, doch auch reguläre Taxi-Unternehmen sind für Simbabwe-Urlauber auf den ersten Blick schwer zu erkennen, da es entweder keine Taxi-Organisation gibt und/oder diese keine einheitlichen Farben und auch meist keine Taxischilder auf dem Dach haben. Zudem gab es zumindest in Victoria Falls, Bulawayo und Mutare kein oder nur ein schwer verständliches System an Stadtbussen, wobei der Begriff „Bus“ hier definitiv nicht wörtlich zu nehmen ist.

Entsprechend waren wir froh, unsere Unterkünfte in Simbabwe meist in Gehentfernung zum Busterminal gefunden zu haben, wenngleich es natürlich immer die Möglichkeit gibt, über die Unterkunft sich Taxis zu organisieren.

Trotz dieser Hürden konnten wir Simbabwe als Backpacker bzw. Individualreisende (wir sind wohl irgendetwas dazwischen ;-) ) dennoch gut bereisen. Vor allem die Intercity-Busse klappten erstaunlich gut, auch wenn man beim Komfort natürlich nicht zu viel erwarten darf. Teils haben die Busse 5 Sitze in einer Reihe (2-3er Konfiguration), sind aber nicht breiter als ein durchschnittlicher Reisebus. Zudem wird noch alles in den Gang gequetscht, was irgendwie am Wegesrand aufgesammelt werden kann. Trotzdem funktionierten unsere Fahrten von Victoria Falls nach Bulawayo und von Bulawayo nach Mutare relativ gut – wir hatten definitiv schlimmere Busfahrten in Afrika, allen voran den unvergessenen Endlos-Horror (leicht übertrieben) von Chimoio nach Vilankulos in Mosambik.

Unser Bus von Victoria Falls nach Bulawayo

Wenn Euch diese Bedingungen für Euren Simbabwe-Urlaub zu ungewiss oder unkomfortabel sind, besteht natürlich auch die Möglichkeit, geführt das Land zu erkunden. Hierbei könnt Ihr entweder bei einer lokalen deutschsprachigen Agentur Eure Simbabwe-Reise inkl. Unterkünfte, Safaris und Guide komplett aus einer Hand buchen oder alternativ nur einen Teil als Komplettpaket organisieren, zum Beispiel im Rahmen einer Safari.

Unterkünfte in Simbabwe

Auch bei den Unterkünften ist Simbabwe etwas speziell, denn die Auswahl bei Booking, Expedia & Co. ist zumindest im Niedrigpreissegment relativ beschränkt. Aus diesem Grund dürfte Simbabwe das erste Land sein, bei dem wir erstmals keinerlei Unterkünfte online buchten, sondern uns diese meist vor Ort suchten oder – wie im Falle von Mutare – per WhatApp abklärten.

Welche Unterkünfte wir dabei fanden, erfahrt Ihr im separaten Artikel über unsere Hotels in Simbabwe.

Eines der wenigen Hostels in Simbabwe, das Ubuntu Backpackers in Mutare

Anders sieht dies natürlich aus, wenn Ihr richtige Hotels (3 Sterne und aufwärts) oder spannende Safari-Lodges in Simbabwe sucht. Diese findet Ihr auch online problemlos, sodass Ihr Euch die entsprechenden Unterkünfte bei Booking & Co. zusammensuchen könnt, wenngleich diese nicht günstig sind. Eine Auswahl spannender Hotels in Simbabwe findet Ihr auch hier im Victoria Falls Reisebericht, wo ich Euch einige spannende Optionen aufgelistet habe.

Bezahlen in Simbabwe (Währung & Geld)

Eines der spannendsten Themen einer individuellen Simbabwe-Reise ist das Thema Währung und Geld, denn wer kennt nicht die (traurigen) Geschichten der Inflation, bei denen immer wieder gerne Simbabwe als Beispiel genommen wird. Galoppierende Inflation, Streichung vieler Nullen, Neugründung einer Währung, ständiges Drucken von neuem Papiergeld etc.. Und in der Tat, schaut man sich vor allem die finanzpolitische Geschichte Simbabwes an, ist dies ein einziges Trauerspiel.

Entsprechend gespannt waren wir, wie die währungstechnische Realität aussieht, denn Infos in älteren Reiseblogs zu Simbabwe waren hier oft nur wenig hilfreich, vor allem aufgrund der mangelnden Aktualität.

Zunächst einmal muss man ganz klar sagen – und das war die einzige Info, die auf anderen Reiseblogs zu Simbabwe stimmte – der US-Dollar ist Euer Freund. Der US-Dollar war in den meisten Zeiten des Landes das stabilste Tauschmittel und wird dies aller Voraussicht nach auch in Zukunft bleiben, egal welche neuen oder alten Währungen in Simbabwe im Umlauf sind.

Darüber hinaus sind in Bezug auf das Bezahlen in Simbabwe anhand unserer Erfahrungen vor allem die folgenden 4 Punkte wichtig:

Geldautomaten:
Entgegen anderer Informationen sind Geldautomaten zumindest in den Städten problemlos auffindbar. Alleine in Victoria Falls gab es mindestens eine Hand voll ATMs. Aufpassen solltet Ihr lediglich bei den Automatengebühren, die manchmal unglaublich hoch sein können. In der Regel liegen sie bei 5-15 USD pro Bargeldabhebung.

Zimbabwe-Dollar:
Die aktuell (halb)offizielle Währung in Simbabwe ist der Simbabwe-Dollar, oft auch nur ZimDollar genannt. Allerdings wird damit nur selten gezahlt und das System ist nicht unbeding leicht zu verstehen. Vor allem im Supermarkt sind alle Preise in der Regel in Simbabwe-Dollar ausgezeichnet – bezahlt und abgerechnet wird dann aber in US-Dollar. Je nach Supermarkt liegt der Wechselkurs zwischen US-Dollar und ZimDollar bei 1:950 bis 1:1200. Alle anderen Preise, vor allem Unterkünfte, Eintritte und Busse in Simbabwe, werden in der Regel direkt in US-Dollar ausgezeichnet bzw. berechnet.

Wechselgeld:
Wechselgeld in Simbabwe erhaltet Ihr in allen möglichen Formen. Kleine Beträge gibt es häufig in Simbabwe-Dollar zurück, größere Beträge in US-Dollar und wenn beides nicht vorhanden ist, bekommt man auch schonmal Rand (Südafrika) zurück. Da man mit allen 3 Währungen in Simbabwe jedoch bezahlen kann, ist dies an sich kein Problem – ein bisschen intelligentes Finanzmanagement im Verlauf der Reise kann hier aber unseren Erfahrungen nach nicht schaden.

Kreditkarte:
In vielen ärmeren Ländern ist Cash King, so auch in Simbabwe. Vor allem wer Unterkünfte vor Ort bucht, muss diese ausschließlich auch in Cash bezahlen. In den Supermärkten sowie in den Nationalparks (Matobo National Park und Victoria Falls National Park) konnten wir jedoch problemlos mit Kreditkarte bezahlen.

Letztendlich waren unseren Erfahrungen in Simbabwe in Bezug auf Bezahlen & Währung wesentlich entspannter und einfacher, als wir es vorher vermuteten, sodass diesbezüglich einer Simbabwe-Reise nichts im Weg steht.

Unsere Reiseroute in Simbabwe (+ weitere Beispiele)

Soviel also zu den Informationen zur Reiseplanung in Simbabwe. Ein wenig Vorbereitung kann hier aufgrund der einen oder anderen Eigenheit nicht schaden, aber am Ende ist alles wesentlich weniger dramatisch als man dies beim Gedanken an dieses Land auf den ersten Blick vielleicht vermuten mag.

Entsprechend hoffe ich, dass ich Euch hier im Reiseblog zu Simbabwe einige hilfreiche Informationen geben kann – vor allem zu den von uns besuchten Reisezielen in Simbabwe.

Da wir aus Sambia kamen und nach Mosambik weiterreisen wollten, gab es für unsere Reiseroute im Prinzip nicht allzu viele Optionen. Entweder reist man von Lusaka direkt über Harare in Richtung Mosambik, würde dann aber die Victoriafälle von Sambia und Simbabwe verpassen.

Da dies für die meisten Reisenden sicher weniger attraktiv ist, bietet sich für eine Simbabwe-Reise auf jeden Fall der Grenzübergang an den Victoria Falls an. Dieser ist nicht nur recht entspannt machbar, sondern auch richtig spektakulär, vor allem aufgrund der Aussicht.

Ausblick von der Victoria Falls Bridge auf die Viktoriafälle

Unsere Reiseroute in Simbabwe stellte sich von hier aus quasi von selbst auf, denn seitdem der Zug von Simbabwe nach Mosambik nicht mehr fährt, gibt es mit öffentlichen Verkehrsmitteln eigentlich nur den Grenzübergang bei Mutare oder jenen im Osten von Simbabwe bei Cochemane zwischen Harare und Tete.

Aus diesem Grund ging es für uns von den Victoria Falls über Bulawayo nach Mutare und von dort weiter nach Mosambik. Wer möchte, kann in dieser Simbabwe-Reiseroute problemlos auch noch Harare einbauen. Natürlich wären noch einige weitere Nationalparks in Simbabwe möglich, hierfür braucht es dann aber in der Regel geführte Touren (so wie unsere Tour zum Matobo National Park).

Natürlich gibt es noch viele weitere Reiserouten in Simbabwe, die aber vor allem davon abhängen, von welchem Land aus Ihr ein- und wieder ausreist.

Plant Ihr ausschließlich einen Simbabwe-Urlaub mit Flügen ab/bis Harare oder Victoria Falls, könnte Eure Reiseroute wie folgt aussehen (wobei beide nur mit gemieteten Fahrzeugen oder Touren möglich sind – es gibt entlang der Nordgrenze Simbabwes kaum oder keine öffentlichen Busse):

– Victoria Falls – Hwange National Park – Bulawayo mit Matobo National Park und Khami-Ruinen – Mutare und Eastern Highlands inkl. Nyanga National Park – Harare – Mana Pools National Park – Lake Kariba – Victoria Falls
oder
– Harare – Mana Pools National Park – Lake Kariba – Victoria Falls – Hwange National Park – Bulawayo mit Matobo National Park und Khami-Ruinen – Mutare und Eastern Highlands inkl. Nyanga National Park – Harare

Reisen in Simbabwe - ein spezielles Abenteuer

Alternativ, kombiniert Ihr Simbabwe mit anderen Ländern, sind viele weitere Möglichkeiten denkbar. Die Kombinationen sind nahezu unendlich, aber hier sind einige Möglichkeiten:

Reiseroute von Botswana via Simbabwe nach Sambia:
Makgadikgadi Pan (Salt Flats Botswana) – (Francistown) – Ramokgwebana/Plumtree Grenze (Botswana/Simbabwe) – Bulawayo mit Matobo National Park und Khami-Ruinen – Hwange National Park – Victoria FallsVictoria Falls GrenzübergangLivingston (Sambia)

Reiseroute von Südafrika via Simbabwe nach Mosambik:
Pretoria/Johannesburg (Südafrika) – (Kruger Nationalpark) – Beitbrigde Grenze (Südafrika/Simbabwe) – Bulawayo mit Matobo National Park und Khami-Ruinen – Harare – Cochemane-Grenze (Simbabwe/Mosambik) oder Mutare-Grenzübergang (Simbabwe-Mosambik)

Reiseroute von Sambia via Simbabwe nach Südafrika:
Livingston (Sambia)Victoria Falls Grenzübergang (Sambia/Simbabwe)Victoria Falls – Hwange National Park – Bulawayo mit Matobo National Park und Khami-Ruinen – Beitbrigde Grenze (Südafrika/Simbabwe) – (Kruger Nationalpark) – Pretoria/Johannesburg (Südafrika)

Unsere Simbabwe-Reiseroute: von Sambia via Simbabwe nach Mosambik:
Livingston (Sambia)Victoria Falls Grenzübergang (Sambia/Simbabwe)Victoria FallsBulawayo mit Matobo National ParkMutare und Eastern HighlandsMutare-Grenzübergang (Simbabwe/Mosambik) – Chimoio – Vilankulos (Mosambik)

Reiseziele in Simbabwe

Bei den eben genannten Reiserouten könnt Ihr bereits die meisten der wichtigen Reiseziele in Simbabwe erkennen, doch im Folgenden möchte ich diese noch einmal etwas ausführlicher erklären – und vor allem auch mit unseren Erfahrungen in Simbabwe kombinieren.

Victoria Falls: Beginn unserer Simbabwe-Reise

Den Auftakt zu unserem Simbabwe-Trip, der mit rund 10 Tagen etwas kürzer ausfiel als die anderen von uns besuchten afrikanischen Länder Ägypten, Kenia, Tansania, Sambia und Mosambik, machte Victoria Falls, das Top-Reiseziel in Simbabwe. Der Grenzort zu Sambia ist vor allem aufgrund der namensgebenden Viktoriafälle berühmt, welche wir gleich von beiden Seiten besuchten – Sambia und Simbabwe. Während wir Sambias Teil der Victoriafälle richtig spannend fanden, konnte unser Besuch der Victoria Falls in Simbabwe nur bedingt mithalten. Wenn Ihr allerdings nur den Simbabwe-Teil der Fälle besucht, solltet Ihr diesen aber unbedingt besuchen. Mehr über unsere Victoria Falls Erfahrungen könnt Ihr hier nachlesen.

Aussichtspunkt an den Viktoriafällen in Simbabwe

Wenn Ihr eine Kombinations-Reise aus Simbabwe und Sambia plant, solltet Ihr Euch zudem auf keinen Fall den Grenzübergang an den Victoria Falls entgehen lassen. Dieser ist richtig spektakulär, wie Ihr weiter oben im Reisebericht Simbabwe bereits gesehen habt.

Ansonsten ist der Ort Victoria Falls nicht allzu spannend, vor allem, da er sehr verstreut ist und kaum günstige Transportmittel zur Wahl stehen. Im Vergleich zum benachbarten Livingston wäre Victoria Falls unseren Erfahrungen nach nur unsere zweite Wahl.

Victoria Falls, der Ort neben den berühmten Victoriafällen

Wofür der Ort Victoria Falls jedoch ideal ist, sind die vielzähligen Action-Aktivitäten, darunter Helikopterrundflüge, Bungee Jumping, der berühmte Devils Pools an den Victoria Falls oder Rafting. Die entsprechenden Optionen habe ich Euch ausführlich im Victoria Falls Reiseblog-Artikel erläutert.

Übrigens werden in Victoria Falls (als auch Livingston in Sambia) auch Tagestouren in den Chobe National Park in Botswana angeboten. Dies ist als Tagestrip ohne Visa möglich und daher eine ideale Möglichkeit, wenn Ihr Euren Simbabwe-Urlaub mit einem Abstecher nach Botswana kombinieren wollt. Auch hierzu findet Ihr konkrete Tour-Empfehlungen im Artikel über die Viktoriafälle, sowohl ab Livingston als auch ab Victoria Falls.

Bulawayo: Zwischenstopp auf dem Weg gen Osten

Von Victoria Falls aus nahmen wir schließlich den Bus nach Bulawayo (vor Ort am Tag der Abreise gebucht, ca. 7 Stunden, 15 USD), der uns verhältnismäßig schnell und für Simbabwe-Verhältnisse komfortabel in die zweitgrößte Stadt des Landes brachte.

Unser Bus in Simbabwe von Victoria Falls nach Bulawayo

Bulawayo hat an sich nur wenig zu bieten, doch in dessen Umgebung befinden sich gleich zwei der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Simbabwe: der Matobo National Park und die Khami-Ruinen, die Ihr auch oben bei den Reiserouten einige Male erwähnt seht.

Während Ihr zum Matopos National Park im nächsten Abschnitt hier im Reisebericht Simbabwe gleich noch einige Infos findet, kurz noch einige Informationen zu Bulawayo. Die Stadt hat einen durchaus spannenden Charakter, da sie gefühlt den Glanz Simbabwes von vor rund 30-40 Jahren vermittelt. Extrem breite Straßen, verhältnismäßig historische und stabile Gebäude sowie keine große Hektik oder Chaos im Vergleich zu anderen Großstädten in Simbabwe zeichnen Bulawayo aus – zumindest am Tag. In der Nacht sind die Straßen nämlich nahezu komplett ohne Strom und Bulawayo daher ein einziges Loch der Dunkelheit.

Typische Straße in Bulawayo, der zweitgrößten Stadt in Simbabwe

Als Zwischen-Reiseziel auf den langen Wegen durch Simbabwe dient Bulawayo allemal. Mehr zur Stadt und ebenso zu den Anreisemöglichkeiten findet Ihr auch in meinem kurzen Reisebericht über Bulawayo.

Matobo National Park: den Nashörnern extrem nah

Die spannendsten Erfahrungen in Simbabwes zweitgrößter Stadt machten wir jedoch im Matobo National Park (bis vor kurzem noch Matopos National Park), der weniger als 1 Stunde von Bulawayo entfernt ist. Dieser ist vor allem aufgrund einiger kultureller Besonderheiten berühmt (u.a. dem Grab von Cecile Rhodes und dem Top of the World Aussichtspunkt), aber auch aufgrund seiner besonders hohen Nashorn-Population bekannt.

Während die Rundfahrt im Matobo National Park eher semi-interessant war (meine Eindrücke zum Nationalpark hier) und sicher nicht zu den absoluten Top-Sehenswürdigkeiten in Simbabwe zählt, zählte die anschließende Rhino Safari im erweiterten Parkgebiet definitiv zu den schönsten Erfahrungen in Simbabwe. Mit einem Nationalpark-Ranger ging es zu Fuß (!) auf Pirsch und es dauerte gar nicht allzu lange, bis wir eine Gruppe Nashörner entdeckten – hier im Matobo National Park sind vor allem die Spitzmaul- und Breitmaulnashörner beheimatet.

Walking Safari zu den Nashörnern im Matobo National Park in Simbabwe

Die Beobachtung aus nächster Nähe, quasi von Angesicht zu Angesicht, war definitiv eines unserer schönsten Safari-Erlebnisse in Afrika – und dazu noch überaus günstig. Für gerade einmal 20 USD pro Person konnten wir uns auf den Rhino Walk begeben, wobei hierfür zumindest teilweise ein Fahrzeug notwendig ist. Auch die Gebühr für den Eintritt in den Matobo National Park in Höhe von 15 USD muss bezahlt werden (insofern vorher im Rahmen der Rundfahrt durch den Park noch nicht geschehen). Dennoch, angesichts dieses spektakulären Erlebnis war es dieses Geld allemal wert.

Beeindruckender Rhino Walk im Matopos National Park in Simbabwe

Mehr Informationen zur Planung einer Safari im Matopos National Park findet Ihr hier im separaten Artikel. Ebenfalls empfehle ich Euch sehr meinen Artikel über die besten und günstigsten Safari-Erlebnisse in Afrika.

Mutare: gemütliche Stadt mit Wohlfühl-Atmosphäre

Von Bulawayo aus ging es für uns mit einer rund 8-stündigen Busfahrt weiter nach Mutare (18 USD, Tickets im Bus gebucht). Warum es mit dem Nachtbus nicht klappte, lest Ihr im Reisebericht Bulawayo, letztendlich war der Tagbus via Masvingo aber ziemlich ordentlich und wesentlich schneller und angenehmer als gedacht. Das Wort komfortabel wäre dann aber doch ein wenig übertrieben.

Unser Bus in Simbabwe von Bulawayo nach Mutare

Mutare war für uns die schönste und spannendste Region unserer Simbabwe-Reise. Die Stadt ist nicht zu groß, leidet unter keinem Verkehrschaos, ist landschaftlich reizvoll von den Bergen umgeben und bietet eine schnelle Erreichbarkeit von verschiedenen Wanderungen.

Blick auf das lokale Busterminal in Mutare

Auch ein Grund, warum wir uns in Mutare so wohlfühlten, war das Ubuntu Backpackers. Wie Ihr im Artikel über unsere Hotels und Unterkünfte in Simbabwe nachlesen könnt, fanden wir hier eine tolle Bleibe mit bestens ausgestatteter Küche, sehr gemütlichen Zimmern und tollen Tipps für Unternehmungen und Wanderungen. Auch, dass sowohl der Markt als auch die wichtigsten Punkte von Mutare fußläufig erreichbar waren, half, uns hier wohlzufühlen. Nur das Busterminal mit den aus Bulawayo kommenden Bussen war deutlich weiter entfernt, mit einem Minibus fanden wir jedoch unseren Weg ins Zentrum.

Eastern Highlands

Der wesentliche Grund, warum uns Mutare so begeisterte, waren jedoch die Eastern Highlands. Wer an Urlaub in Simbabwe denkt, impliziert zunächst sicher nicht spannende Wanderungen, doch in der Tat erlebten wir hier in den Eastern Highlands einen tollen Tag und hätten sowohl dort als auch im benachbarten Nyanga National Park noch ausreichend Möglichkeiten gehabt, erlebnisreiche Wanderungen in Simbabwe zu unternehmen – alles recht einfach ab Mutare erreichbar, vor allem, wenn man die sonst nicht immer optimalen Transportmöglichkeiten in Simbabwe als Maßstab nimmt.

Eine tolle Wanderung in Simbabwe, Aufstieg zum Castle Beacon und Bvumba Mountain in den Eastern Highlands

Unsere Erfahrungen für den Moment beschränkten sich auf die Eastern Highlands, wo wir die Nyachowa Falls und den Castle Beacon erwanderten, kombiniert mit vielen Eindrücken aus den lokalen Dörfern, von der einheimischen Landwirtschaft und den lokalen Dorfbewohnern. Hinzu kamen die fantastischen Ausblicke vom Castle Beacon auf die nahezu komplette Bergkette der Eastern Highlands, die diesen spannenden Tag letztendlich veredelte.

Eine Wanderung durch die Eastern Highlands in Simbabwe

Mehr dazu findet Ihr auch in meinem Artikel zu unserer Wanderung in Simbabwe.

Diese Gegend rund um Mutare wäre nach bisherigem Stand auch der einzige Grund, für uns noch einmal nach Simbabwe zu reisen, denn hier gibt es wirklich noch viel zu entdecken. Vor allem der Nyanga National Park würde uns definitiv reizen (zusätzlich zu anderen Nationalparks in Simbabwe, die aber i.d.R. nur per teuren Safaris zu erreichen sind).

Weitere Reiseziele in Simbabwe

Zu diesen weiteren Reisezielen in Simbabwe gehört u.a. der Mana Pools National Park sowie der Hwange National Park – beide sind auch oben bei den Reiserouten erwähnt.

Während der Hwange National Park für seine große Artenvielfalt berühmt ist, stehen bei Besuchern im Mana Pools National Park vor allem die Großtiere Löwe, Elefant, Büffel, Leopard und Gepard hoch im Programm.

Weitere Reiseziele in Simbabwe, die wir während dieses Trips nicht besuchten sind
– Great Zimbabwe nahe Masvingo: historische Ruinen, die zu den wichtigsten archäologischen Stätten in Afrika gehören, da die antike Stadt lange Zeit ein Zentrum des Handels und der politischen Macht war
– Lake Kariba an der Grenze zu Sambia: einer der größten Stauseen der Welt, auf denen Bootssafaris möglich sind
– Chinhoyi Caves, 125km von Harare entfernt: ein unterirdisches Höhlensystem mit klaren blauen Seen, ideal zum Tauchen und für Höhlentouren
– Gonarezhou National Park im Süden an der Grenze zu Mosambik: Nationalpark, bekannt für seine abwechslungsreiche Tierwelt, darunter Elefantenherden, Raubtiere und eine Vielzahl von Vögeln

Essen in Simbabwe

Auch ein Grund, warum wir nicht sofort noch einmal einen Simbabwe-Urlaub verbringen müssen ist das Essen. Dieses war ähnlich mau wie im nördlichen Nachbarland, wo ich die Details im Reisebericht Sambia beschrieben habe.

Auch in Simbabwe besteht das lokale Essen im Wesentlichen aus 3 Grundbestandteilen:
– Sadza, einem relativ geschmacklosen Maismehlbrei, was mit leckerer Soße oder guten Beilagen aber durchaus essbar ist (in Kenia und Tansania beispielsweise aßen wir relativ oft Sadza, was dort Ugali heißt)
– Covo, einem grünen Blattgemüse, ähnlich Mangold, welches selbst uns als Quasi-Vegetarier zu bitter ist
– Fleisch in allen Formen, oft aber in Form von Gulasch

Während wir in anderen Ländern oft kein Problem haben, nur Sättigungsbeilage und Gemüse zu essen, war uns dies hier in Simbabwe beim besten Willen nicht möglich. Sadza und Covo schmeckt einfach nicht.

Zum Glück machten wir wie schon in Sambia auch in Simbabwe ähnlich gute Erfahrungen mit den Supermärkten. Diese waren stets mit einer Deli-Theke ausgestattet, sodass wir uns dort unsere Mahlzeiten kaufen konnten – und das wie schon in Sambia zu absolut verträglichen Preisen, oft für 2-3 Euro pro Mahlzeit.

Essen in Simbabwe aus dem Supermarkt

Erwartet kulinarisch also nicht zu viel, wenn Ihr Euch für einen Urlaub in Simbabwe entscheidet.
Bulawayo in Simbabwe

Fazit und Weitereise

Wenn man an Simbabwe denkt, könnte man meinen, es ist ein Staat, in dem nichts funktioniert – so zumindest wird es manchmal von den Medien suggeriert. Auch wenn dies vor allem wirtschaftlich und politisch zumindest teilweise der Fall sein mag, ist dieser Eindruck auf der Straße überhaupt nicht wahrzunehmen. Wir als Touristen wurden überall enorm freundlich empfangen und auch das Reisen in Simbabwe funktioniert überwiegend wie in anderen afrikanischen Ländern – vom auf kleinerer Ebene etwas eingeschränkten Transportsystem vielleicht einmal abgesehen.

Auch das Bezahlen war letztendlich wesentlich einfacher als gedacht. Mit US-Dollar sowie Kreditkarte kommt man in Simbabwe eigentlich ganz gut zurecht.

Betrachtet man die Reiseziele in Simbabwe, gehörten vor allem die Rhino Safari im Matobo National Park sowie die Wanderung in den Eastern Highlands zu den absoluten Highlights. Auch die Victoria Falls in Simbabwe sollte man sicher nicht verpassen. Nicht zu unterschätzen sind die Distanzen im Land, die wirklich etwas Zeit in Anspruch nehmen, zumal Nachtbusse oft unbequem sind und Züge nicht (mehr) existieren.

Immerhin drei verschiedene Regionen konnten wir in Simbabwe besuchen. Das es nicht mehr wurden, lag vor allem daran, dass Simbabwe eher nur ein Transitland auf dem Weg von Sambia nach Mosambik für uns war. Dennoch erlebten wir hier 10 spannende Tage mit den eben genannten Highlights.

Für uns ging es anschließend über den Grenzübergang bei Mutare nach Mosambik weiter, wo im nahegelegenen Chimoio zunächst eine Horror-Busfahrt auf uns wartete, ehe wir die Faszination von Vilankulos, Tofo und Bilene erleben konnten.

Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Discover Airlines veröffentlicht. Vielen Dank dafür! Der Reisebericht spiegelt (wie jeder Artikel hier bei My Travelworld) ausschließlich meine eigene subjektive Meinung wieder.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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