Back-to-Basic Tour im Dschungel von Suriname – eine Nacht in der Hängematte

Zu solch einem Erlebnis kommt man selten: da ist man schon mitten im Dschungel von Suriname, 80 Kilometer von der nächsten Straßenanbindung entfernt und dann geht man noch einmal zu Fuß 10 Kilometer in den dichten Urwald hinein – mit anschließender Übernachtung in der Hängematte in der wilden Natur. So geschehen bei der Back-to-Basic-Tour, ausgehend vom Pingpe Jungle Resort.

Reisezeitraum: April 2014
Geschrieben: April 2014
Veröffentlicht: Mai 2014

>> Zur Reise mit dem Koreal entlang des Suriname River
>> Unser Ausgangspunkt für die Tour, das Pingpe Jungle Resort
>> Zu unseren Tierbeobachtungen in Suriname
>> Zum Reisebericht über meine komplette Tour durch Suriname

Bepackt lediglich mit Rucksack starteten ich sowie zwei weitere kleine Abenteurer inkl. Guide im Ureinwohner-Dorf Pingpe. Das letzte Mal sollten wir nun den omnipräsenten Suriname River für die nächsten 24 Stunden sehen – anschließend gab es für die Augen ausschließlich dichtesten tropischen Regenwald.

Mit dem Koreal von Botopasi nach Pingpe

Eben diesen Regenwald durchkämmten wir nun für die nächsten 10 Kilometer auf einem für Dschungel-Verhältnisse relativ guten Trail – hier hat jemand mit der Machete vorher ordentliche Arbeit geleistet. Mit von der Partie waren auch unser Guide sowie unsere Köchin, die die Lebensmittel traditionell in einer Schale auf dem Kopf trägt.

Beginn der Wanderung durch den Dschungel: die Back-to-Basic-Tour

Die Wanderung war nicht spektakulär, doch mit etwas aufmerksamen Blicken nach links oder rechts gab es auch interessante Pflanzen zu sehen.

Der Dschungel von Suriname während unserer Back-to-Basic-Tour

Der Dschungel von Suriname während unserer Back-to-Basic-Tour

Das untere Foto zeigt übrigens die klassische Palmfrucht, aus der das Palmöl hergestellt wird.

Was?Back-to-Basic Tour in den Dschungel – zweitägige Wanderung mit Übernachtung in einer Hängematte mitten in der Natur
Wo?Pingpe, Suriname River, Suriname
Buchbarüber das Pingpe Jungle Resort
Dauer?2 Tage
Bewertung8/10

 

Sehr interessant ist auch der Telefonbaum (ohne Foto, da aufgrund seiner Größe schwierig abzubilden), der – beim Anschlagen mit der Machete – ein so lautes Geräusch macht, dass man es mehrere Kilometer weit hört. Dies wird im Dschungel allgemein benutzt, um in Notsituationen um Hilfe zu rufen.

Was gibt es ansonsten noch im Dschungel zu sehen … *trommelwirbel* … genau, dichtesten Dschungel. Der kann mal so und mal so aussehen.

Der Dschungel von Suriname während unserer Back-to-Basic-Tour

Der Dschungel von Suriname während unserer Back-to-Basic-Tour

Der Dschungel von Suriname während unserer Back-to-Basic-Tour

Gemeinhin wird ja auch vermutet, im Regenwald leben besonders viele Tiere. Prinzipiell ist dem auch so, doch diese sind alle ziemlich scheu. Während es sich die größeren Tiere (nämlich genau die, die ein Mensch jagen könnte) lieber hunderte Kilometer weiter im Inneren des Dschungels bequem machten, bekamen wir immerhin einige kleinere Exemplare zu sehen – u.a. einen knallgrünen Frosch, eine Echse in perfekter Tarnfarbe sowie die giftige, aber wunderschöne Korallenotter.

Ein giftgrüner Frosch im Dschungel-Camp

Eine Echse in Tarnfarbe am Baum im Suriname

Die Korallenotter im Dschungel von Suriname

Doch neben Tieren und Pflanzen war ja auch noch das Back-to-Basic-Camp als spannende Komponente – schließlich verbringt man nicht alle Tage eine Nacht in der Hängematte mitten in der Wildnis. Nach 10 Kilometer Wanderung war es nun also erreicht – unser Basis-Camp für die nächsten knapp 24 Stunden: ohne Stromanschluss, ohne Toiletten, ohne Betten – lediglich wir 3 Gäste, unser Guide, unsere Köchin, die Hängematten, ein Schutzdach und wir.

Unser Back-to-Basic-Basis-Camp mitten im Dschungel von Suriname

Der Aufenthalt vor Ort war verhältnismäßig unspektakulär – oder unser Guide hatte eine große Gabe, uns eventuelle Unannehmlichkeiten oder Gefahren gar nicht erst zu erzählen. ;-)
Jedenfalls verbrachten wir eine entspannte Zeit im Camp. Zum sicheren Gemüt trugen definitiv auch die Moskitonetze bei, die wir über die Hängematten spannten sowie an allen möglichen Öffnungen verknoteten. So hatten alle nur denkbaren Vier- und Mehrbeiner wirklich keine Chance, unseren Schlaf in der Nacht zu stören.

Unser Back-to-Basic-Basis-Camp mitten im Dschungel von Suriname

Die Nacht war dann auch durchaus schlafreich, nachdem ich einmal eine praktische Position in der Hängematte gefunden hatte. Ein paar kleine Tipps:
– möglichst diagonal in die Hängematte legen, also zum Beispiel mit dem Kopf oben links und den Füßen am anderen Ende rechts. Das senkt den benutzten Krümmungswinkel der Matte und sorgt so für eine ebenere Schlafposition.
– unbedingt etwas kissenähnliches mit in die Hängematte nehmen, um Kopf und Nacken zu justieren und stabilisieren (eine gerollte Hose mit Shirt tut es auch)
– wenn möglich, eventuelle „Toilettengänge“ auf vor dem Schlafengehen legen (hat leider bei mir nicht geklappt (-; ) – des Nächstens aus Hängematte inkl. Moskitonetz aufstehen ist mehr als nervig
– der wichtigste Tipp: einen professionellen Hängematten-Knoten zeigen lassen, ansonsten saust man irgendwann in der Nacht kräftig nach unten, blaue Flecken und Prellungen inklusive.

Wer empfindlich gegen Geräusche jeglicher Art ist, für den können auch Ohropax noch ein guter Tipp sein. Allerdings verpasst man damit das großartige Konzert aus Fröschen, Grillen und anderen Bewohnern des Dschungels. Ein besonderes Highlight erlebten wir hier, als plötzlich die Brüllaffen mit ihrem „Gesang“ loslegten – ein echtes Spektakel für die Ohren und in ungefähr so laut, als wenn in 50 Meter Entfernung eine Autobahn verläuft. Die Brüllaffen wurden ihren Name also mehr als gerecht.

Mehr unwiderstehliche Momente wie die eben beschriebenen wurden leider ein wenig von unserem Guide verhindert. Anstatt uns noch spannende Informationen über den Regenwald von Suriname zu vermitteln, einige Pflanzen- oder Tiererkundungen anzubieten oder uns in der „Dschungelküche“ ein wenig einzubeziehen, ließ er leider diese Möglichkeiten ungenutzt und zog es vor, mit der Köchin sowie einem weiteren einheimischen Saramaccaner sich den Tag und den Abend zu vertreiben. Eine gemütliche Camp-Atmosphäre gab es somit nicht, einzige positive Folge waren die sehr schönen Gespräche mit den beiden anderen Tour-Teilnehmern,

Lagerfeuer im Dschungelcamp

Außer diesem doch etwas größeren Wermutstropfen war es aber wirklich eine tolle Erfahrung, die wir mit der 10 Kilometer langen Wanderung zurück nach Pingpe abschlossen. Es wird definitiv ein anhaltendes Erlebnis bleiben, einmal mitten in der natürlichen Wildnis übernachtet zu haben. Die Back-to-Basic-Tour reihte sich damit in die Liste der fantastischen Erfahrungen in Suriname ein und war somit ein weiteres Highlight bei meiner Trip durch die Region des Suriname River.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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