Reisebericht St. Croix

Reisebericht St. Croix: Rum und Regen auf den US Virgin Islands

Endlich mal wieder eine neue Karibik-Insel! Nachdem ich derzeit ja vor allem die Dominikanische Republik erkunde, machte ich mal wieder einen Abstecher in Richtung West Indies und wollte St. Croix einen Besuch abstatten, Teil der US Virgin Islands. Die Insel ist vor allem bekannt für seinen Rum, der besonders in preislicher Hinsicht neue Maßstäbe setzt. Viel Natur gibt es ebenfalls in St. Croix zu erleben, genauso wie zwei kleine hübsche Städtchen.

Reisezeitraum: April 2016 / 2 Nächte
Geschrieben: Juni 2016
Veröffentlicht: Juli 2016

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Überblick Reisebericht St. Croix

  1. Anreise nach St. Croix
  2. Cruzan Rum Destillery
  3. Das historische Frederikstad
  4. St. Croix als Teil der West Indies
  5. Die Hauptstadt Christianstad
  6. Point Udall, Isaac Bay, Jacks Bay
  7. Fazit

Anreise nach St. Croix

St. Croix ist zwar die größte Insel der amerikanischen Jungferninseln (US Virgin Islands), hat aber einen Flughafen, der lediglich von wenigen Airlines angeflogen wird, u.a. American Airlines, Delta Airlines und Jetblue aus den USA sowie Norwegian als einzige Fluggesellschaft aus Europa. Hof- und Haus-Carrier von Puerto Rico sowie den US Virgin Islands ist jedoch Seaborne Airlines, mit denen ich von San Juan aus einflog. Eine mittelgroße Propellermaschine brachte mich zum Henry E. Rohlson Airport von St. Croix, um genauer zu sein eine Saab 340.

Eine Saab 340 der Seaborne Airlines auf dem Flughafen von San Juan

Der Flughafen von St. Croix befindet sich im Südwesten der Insel, nahe dem kleinen Städtchen Frederiksted. Die führende Rumdestillerie von St Croix ist sogar nur 4 Kilometer entfernt, sodass ein Besuch direkt vom Flughafen aus möglich ist.

Cruzan Rum Destillery

Dorthin führte mich dann auch gleich mein Weg, schließlich bin ich nicht nur Karibik-Fan, sondern auch Rum-Liebhaber. Der Rum von St. Croix ist der Cruzan Rum, der international recht unbekannt und mir bisher nur einmal durch Zufall in Grenada im Duty Free über den Weg gelaufen ist. Der Kokosnuss-Rum ist mir damals aber extrem lecker in Erinnerung geblieben.

Umso mehr freute ich mich nun also auf meinen Besuch in der Cruzan Rum Destillerie. Eine Führung inkl. 2 Cocktails kostet 8 USD und ist das Geld auf jeden Fall wert.

Besuch in der Cruzan Rum Destillery auf St. Croix

Zunächst einmal dürfte die Cruzan Rum Destillerie eine der größten Destillerien der Karibik sein, die eine Führung durch die eigentliche Produktionsstätte anbieten (Bacardi bietet das in der Standard-Tour zum Beispiel nicht an). So kann man bei der Melasseverabeitung zuschauen, geht in die Lagerhalle und beobachtet schließlich das Öffnen der Rumfässer.

Besuch in der Cruzan Rum Destillery auf St. Croix

Besuch in der Cruzan Rum Destillery auf St. Croix

Die Anzahl der entsprechend eingelagerten Rumfässer war beeindruckend, genauso wie der Geruch der verarbeiteten Melasse. Da könnte man schon beim Riechen ein wenig besoffen werden. :-)
Selbst die Melasse konnten wir anschließend kosten.

Besuch in der Cruzan Rum Destillery auf St. Croix

Spannend waren auch die interessanten Fakten über die Cruzan Rum Destillery. So gehört Cruzan zum Weltkonzern Jim Beam, für die Lagerung werden dementsprechend alte Jim Beam Whiskeyfässer verwendet, die Flaschen werden schließlich in Kentucky abgefüllt (nur, um sie danach wieder in die Karibik zu transportieren), und aufgrund des beliebten Rums gibt es auf St. Croix eine zollfreie Menge (bei Ausreise auf das amerikanische Festland) von 6 Rumflaschen (!) pro Person! Kein Wunder, dass bei Preisen zwischen 8 bis 10 USD pro Liter (!) nahezu jeder Besucher seine 6 Flaschen abtransportierte.

Besuch in der Cruzan Rum Destillery auf St. Croix

Am Ende der Tour gab es schließlich noch pro Person zwei Cocktails. Da Cruzan vor allem für seine unheimliche Anzahl von Flavoured Rums (sprich „Rumsorten mit Geschmack“) bekannt ist, ergeben sich hier zahlreiche interessante Möglichkeiten. Hinzu kam, dass die Cocktails nicht nur billige Werbeversprechen waren, sondern richtig leckere Drinks. Die Auswahl war groß wie an einer ordentlichen Bar und auch die Qualität war außerordentlich, sodass dies wirklich ein sehr attraktiver Abschluss der Tour war – und zeitgleich beste Werbung für den Cruzan Rum.

Besuch in der Cruzan Rum Destillery auf St. Croix

Besuch in der Cruzan Rum Destillery auf St. Croix

Das historische Frederiksted

Von der Cruzan Rum Destillerie machte ich mich schließlich auf nach Frederiksted, der ehemaligen Hauptstadt von St. Croix, nur rund 10 Fahrminuten von der Destillerie entfernt. Das kleine Städtchen ist an Ruhe und Verschlafenheit kaum zu überbieten. Durch die hübschen Straßen kann man entspannt und nahezu ungestört flanieren. Links und rechts finden sich dabei fast im Wechsel historische Gebäude und gemütliche Cafés.

Das kleine Städtchen Frederiksted an der Westküste der Insel

Das kleine Städtchen Frederiksted an der Westküste der Insel

Das kleine Städtchen Frederiksted an der Westküste der Insel

Das kleine Städtchen Frederiksted an der Westküste der Insel

Neben der Strandpromenade und der dort verlaufenden Strand Street ist eigentlich nur noch die parallel verlaufende King Street interessant. Viel mehr gibt es in Frederiksted schließlich nicht, was jedoch bei nur rund 700 Einwohnern auch kein Wunder ist.
Erzählt wurde mir, dass jedoch zum Sonnenuntergang und am frühen Abend das Städtchen – vor allem am Strand – ein wenig aktiver werden soll.
Zudem konnte ich aus dem Flugzeug heraus den Sandy Point Beach beobachten, der dank seiner Farben und Ausmaße sicher einen Besuch wert ist.

Sandy Point Beach, der südwestlichste Punkt von St. Croix

St. Croix als Teil der West Indies

In Frederiksted war es übrigens auch, wo die Freude über meinen Besuch in St. Croix sprunghaft in die Höhe schnellte. Hier entdeckte ich nämlich mein erstes Carib auf der Insel, welches wohl weltweit mein absolutes Lieblings-Bier ist. Auf Grenada war es drei Jahre lang Begleiter für einen gemütlichen Abend am Strand, in der Dominikanischen Republik, meinem derzeitigen Wohnort, wird Carib leider nicht vertrieben.

Carib, mein Lieblingsbier und weit verbreitet auf den West Indies

Zwar wusste ich grob, dass St. Croix mit seiner Vergangenheit als Danish West Indies wie auch die anderen karibischen Inseln zwischen Puerto Rico und Venezuela zu den Westindischen Inseln gehört, die vielen Gemeinsamkeiten untereinander waren für mich aber dann doch überraschend. Neben dem Carib-Bier freute ich mich auch auf ein Wiedersehen mit der auf den Kleinen Antillen sehr populären Soca-Musik sowie den typischen Speisen und Snacks wie Roti, Saltfish oder Turnover.
Auch die Menschen und deren Dialekt waren typisch für die West Indies. So gehören die Einheimischen zu den Nachfahren der afrikanischen Sklaven und das Englisch ist manchmal arg abgekürzt und mit viel Slang versehen. Auch das „Liming“, eine in Grenada berühmte Form des Nichtstuns, ist in St. Croix bekannt.

Die Hauptstadt Christiansted

Nach diesem kleinen Exkurs über St. Croix und dessen Zugehörigkeit zu den West Indies nun aber zurück zu meinen Erkundungen. Von Frederiksted fuhr ich schließlich mit dem Vitran, einer Art rudimentären öffentlichen Personennahverkehr, nach Christiansted.

My Travelworld Info-Box
Auf St. Croix gibt es ein öffentliches Transportsystem namens Vitran. Hierbei handelt es sich um große Minivans bzw. kleine Busse, die im Wesentlichen Frederiksted und Christiansted miteinander verbinden. Eine großflächige Abdeckung ist nicht vorhanden, aber für die Hauptverbindungen reicht es. Eine Fahrt kostet mit dem größeren offiziellen Vitran-Bus 1 USD, mit den Shared Minivans 2.50 USD. Es gibt designierte Haltestellen, ein Handzeichen reicht aber in der Regel aus, um einsteigen zu können.

Die Hauptstadt von St. Croix befindet sich an der Nordküste der Insel und lädt mit einer hübschen kleinen Altstadt zum Verweilen ein. Vor allem der Boardwalk ist sehr nett, allerdings so klein, dass er in maximal 2 Minuten erkundet ist und man sich spätestens dann für eine der Bars und einen Cruzan Rum entscheiden muss.

Die kleine und gemütliche Hauptstadt Christiansted

In den angrenzenden kleinen Strässchen und Gässchen lohnt der Blick auf die sehr hübschen Gebäude sowie die vielen kleinen Lädchen und Cafés. Wie auch in Frederiksted hält sich der Umfang jedoch stark in Grenzen, sodass man schon eine der zahlreichen Bars nutzen muss, um sich für einige Zeit in Christiansted zu beschäftigen.

Die kleine und gemütliche Hauptstadt Christiansted

Die kleine und gemütliche Hauptstadt Christiansted

Ansonsten gibt es neben zahlreichen Angeboten für Wassersport – vor allem Kayaktouren, Stand-Up-Paddling und Tauchen – sowie Exkursionen in das Naturschutzgebiet von Buck Island nicht allzu viele Attraktionen in Christiansted direkt. Wer möchte, kann noch das Fort Christian besichtigen oder auf die gegenüberliegende Insel für einen Strand- oder Restaurant-Besuch im Hotel on the Cay hinüberfahren. Beide Punkte geben schöne Fotomotive ab.

Die kleine und gemütliche Hauptstadt Christiansted

Protestant Cay gegenüber der Altstadt von St. Croix

Point Udall, Isaac Bay, Jacks Bay

Ich machte mich daher auf, ein wenig die Natur von St. Croix zu erkunden. Aufgrund von extensiven Regenschauern war dies leider nur bedingt möglich, aber immerhin schaffte ich es zum Point Udall, dem östlichsten Punkt der gesamten USA – schließlich gehört St. Croix ja zu den US Virgin Islands und damit auch zu den Vereinigten Staaten.

Point Udall, the östlichste Punkt der USA

My Travelworld Tipp
Wer mit dem Mietwagen nach Point Udall fährt und sein Auto dort parkt, sollte unbedingt alle Wertsachen aus dem Auto nehmen, die Fenster geöffnet (!) und die Türen unverriegelt lassen. Es scheint am Point Udall Gang und Gebe zu sein, Autos nach Wertsachen zu durchsuchen und ggf. die Scheiben einzubrechen, die Fahrzeuge jedoch nicht zu klauen.

Point Udall ist sehr abgelegen, umso interessanter ist die eindrucksvolle Szenerie ohne jeglichen Einfluss von Zivilisation. Sehr empfehlenswert ist ein kleiner Wanderweg, der nur wenige Meter vor Point Udall startet und sich entlang der Strände und Buchten von Isaac Bay, Jack Bay und Grapetree Bay schlängelt. Wer nicht viel laufen möchte, nimmt nur einen kurzen Abstecher zur Isaac Bay (15 Minuten one-way), wer Zeit hat, kann die gesamte Küstenlinie ablaufen (6 Kilometer), dessen Weg schließlich auf der „Hauptstraße“ der Southshore Road mündet.

Wanderung von Point Udall entlang von Jack Bay und Isaac Bay

Wanderung von Point Udall entlang von Jack Bay und Isaac Bay

Wanderung von Point Udall entlang von Jack Bay und Isaac Bay

Wanderung von Point Udall entlang von Jack Bay und Isaac Bay

Die kleine Wanderung ist landschaftlich sehr beeindruckend und empfehlenswert. Die raue Küste, die sehr grünen Hügel und die wunderschönen Buchten geben ein interessantes Wechselspiel der Natur. Der Weg ist gut zu finden und zum Teil ausgeschildert.

Fazit

Leider konnte ich aufgrund des besagtem Wetters die Insel leider nicht weiterführend zu Fuß erkunden. Dennoch hat mir gerade diese Tour vom Point Udall einen guten Eindruck gegeben, wie schön St. Croix sein kann. Ansonsten hat mich vor allem die kulturelle Nähe zu den West Indies mit Carib, Roti, Soca & Co. beeindruckt, die ich aufgrund seiner Zugehörigkeit zu den US Virgin Islands nicht unbedingt erwartet hätte. Ansonsten ist St. Croix jetzt nicht so mega spektakulär, als das es unbedingt Teil eines jeden Karibik-Urlaubs sein muss. Immerhin gibt sie aber einen guten Geheimtipp ab, denn der Tourismus ist hier nicht so stark entwickelt wie auf St. Thomas und anderen westindischen Inseln wie Antigua oder Barbados.

Ward Ihr bereits auf St. Croix und konntet noch weitere Entdeckungen vornehmen? Plant Ihr eine Reise auf die US Virgin Islands? Oder mögt Ihr einfach den Cruzan Rum genauso wie ich? ;-) Lasst mir einen Kommentar da!

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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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