Reisebericht Jost van Dyke – das BARadies der British Virgin Islands
Die spontanen Besuche sind doch meist die Besten. Eigentlich wollte ich nach meinem Start in St. Croix die folgenden Tage in St. Thomas verbringen, doch es ergab sich die spontane Gelegenheit, in den British Virgin Islands auf einen Katamaran zu steigen und so zwei Tage Jachtreise-Atmosphäre zu schnuppern. Also stieg ich fix auf eine Fähre von Charlotte Amalie nach Tortola und weiter von Tortola nach Jost van Dyke, um schließlich in meinem Paradies für die nächsten 2 Tage anzukommen.
Reisezeitraum: Mai 2016 / 2 Nächte
Geschrieben: Juni 2016
Veröffentlicht: Juli 2016
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Überblick Reisebericht Jost van Dyke
- Anreise nach Jost van Dyke
- Die 3 Buchten Jost van Dykes: Great Harbour, Little Harbour und White Bay
- Wanderung zum Majohnny Hill auf 321 Meter
- Die Inselchen vom Inselchen: Little Jost can Dyke, Green Cay und Sandy Spit
- Segeln in Richtung US Virgin Islands
- Fazit
Inhalt dieses Reise-Artikels
Anreise nach Jost van Dyke
Jost van Dyke ist lediglich ein kleines Fleckchen der British Virgin Islands, gerade einmal 300 Einwohner zählt das Paradies im Nordwesten von Tortola. Angesichts dieser bescheidenen Anzahl an Menschen, ist es fast verwunderlich, dass fünfmal am Tag eine Fähre Jost van Dyke mit der Hauptinsel Tortola verbindet. Die Überfahrt kostet 15 USD und startet in West End.
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Da meine Kamera das türkisblaue Meer in Jost van Dyke genauso attraktiv fand wie ich und daher mit mir gemeinsam ein Bad nahm, gibt es diesmal keine eigenen Fotos von mir. Ein paar Impressionen von Jost van Dyke konnte ich mir dennoch von Freunden und Bekannten zusammensuchen. |
In West End auf Tortola kommen auch die Fähren aus St. Thomas an. Die Verbindung stellt eine der wichtigsten Verbindungen zwischen US und British Virgin Islands dar. Es ist somit sehr einfach möglich, innerhalb von wenigen Stunden von den US Virgin Islands nach Jost van Dyke zu fahren, da die Wartezeiten in Tortola nur kurz sind.
Wer mit dem Flugzeug kommt, muss ebenfalls über eine der Nachbarinseln anreisen, denn Jost van Dyke hat keinen eigenen Flughafen. Die nächsten Optionen sind Beef Island / Tortola (EIS) oder der weitaus größere Cyril E. King Airport (STT) auf St. Thomas mit vielen Verbindungen vor allem in die USA. Anschließend geht es dann ebenfalls wie oben beschrieben per Fähre weiter.
Die 3 Buchten Jost van Dykes: Great Harbour, Little Harbour und White Bay
Wer schließlich mit der Fähre in Jost van Dyke ankommt, kann sich schnell die Dimensionen dieser gemütlichen Insel vorstellen. In der Hauptbucht, Great Harbour, wartet nicht viel mehr als ein Miniatur-Fährhäuschen, einige in der Bucht ankernde Boote sowie an Land eine hand voll Bars (generell dürfte das Verhältnis von Einwohner zu Bars auf Jost van Dyke gefühlt bei nahezu 1:1 liegen), die sich am Rande einer Sandpiste aufreihen. Mit Glück findet man noch ein lokales Gästehaus oder eine Bäckerei im Dorf (was seinen Namen nicht wirklich verdient), das wars dann aber auch.
Immerhin, in Great Harbour gibt es eine Sehenswürdigkeit. Dabei handelt es sich, wie auf Jost van Dyke üblich, um eine Bar. Foxy’s ist so etwas wie die ureigenste Institution auf Jost van Dyke. Wer mit Seglern, Residenten oder ehemaligen Urlaubern redet, wird mindestens eine legendäre Geschichte über Foxy’s hören. Zudem ist Foxy’s so etwas wie der Gemischtwarenladen der Insel, denn neben der Bar (die größte auf Jost van Dyke) und einem Restaurant gibt es bei Foxy’s auch einen Kajakverleih, Unterkünfte, ein Wassertaxi, einen Souvenirshop, Free WiFi, Hängematten und alle anderen möglichen Services, die man auf solch einer kleinen Insel brauchen kann.
Doch Great Harbour und Foxy’s ist nicht das einzige gemütliche Fleckchen auf Jost van Dyke. In der angrenzenden White Bay (ca. 20 Minuten zu Fuß, 10 Minuten per Wassertaxi) könnte man wohl endlose Adjektive gebrauchen, um die Atmosphäre zu beschrieben – vorrangig aus dem englischen Sprachgebrauch: relaxed, chilled, laid-back, paradiesisch, idyllisch, gemütlich, pittoresk. Je nach Wunsch dürfen gerne auch Superlative für diese absolut traumhafte Bucht benutzt werden.
Dank meiner ungewöhnlichen Übernachtungsmethode – Couchsurfing auf einer Jacht – durfte ich gleich zwei Tage in diesem Idyll verbringen. Schwimmen, Paddleboarden, Rum trinken – das waren meine wesentlichen Aktivitäten in der White Bay. Es gibt definitiv Schlimmeres!
Übrigens ist die größte Attraktion der White Bay – wie kann es anders sein – ebenfalls eine Bar. Nahezu weltberühmt (ich galt direkt als Außenseiter, diese Institution nicht zu kennen) ist die Soggy Dollar Bar („Bar des nassen Dollarscheins“), die ihren Namen dadurch bekam, dass es in der White Bay keinerlei Möglichkeit gibt, ohne Dinghy das Ufer trockenen Fußes zu erreichen, da es keinen Anlegesteg gibt. Aus diesem Grund werden alle Getränke immer mit nassen Geldscheinen bezahlt – daher der Name.
Ich selbst war nicht in dieser Bar (jedoch ankerten wir direkt davor), denn unsere Rumvorräte auf der Jacht waren prall gefüllt. Dennoch scheint sich aufgrund des vorherrschenden Kommerz in der Soggy Dollar Bar zum Teil leichter Widerstand zu heben, denn scheinbar sind auch die Drinks nur minderer Qualität. Das darf dann aber jeder selbst ausprobieren, wenn er den berühmten Painkiller, das Nationalgetränk der British Virgin Islands, bestellt.
Dritte Bucht, die ein Grundstock an Infrastruktur sowie Ankerplätze und Bars bereithält, ist Little Harbour. Hier rauschten wir lediglich mit dem Dinghy vorbei, sodass ich hier keine exklusiven Erfahrungen für Euch habe.
Wanderung zum Majohnny Hill auf 321 Meter
Wer dann doch einmal die Buchten, die zugehörigen Bars sowie den omnipräsenten Rum kurz aus den Augen verlieren möchte, dem sei die Tour zum 321 Meter hohen Majohnny Hill empfohlen. Der höchste Berg von Jost van Dyke lockt mit einem richtig knackigen Anstieg sowie einer spektakulären Aussicht über nahezu ganz Jost van Dyke. Die Tour auf den Gipfel dauert nicht länger als 30-45 Minuten, hat es aber in sich und fördert ordentlich Schweiß. Die Belohnung ist eine tolle Aussicht über die grüne Insel sowie auf Great Harbour.
Eine richtig schöne, rund 1,5-2 Stunden dauernde Tour ist der Start in White Bay in Richtung Westen. Die Straße, zugleich die einzige der Insel, führt über den Bergrücken von Jost van Dyke auf den verschiedenen Hügeln entlang und bietet schließlich die Möglichkeit zum Aufstieg auf den Majohnny Hill. Auf dem Rückweg zweigt man in Richtung Great Harbour ab, kann dort ggf. einen Drink nehmen (2 Stunden ohne Rum auf Jost van Dyke reichen ja dann auch irgendwann auch … ;-) ) und läuft anschließend die reguläre Straße in Richtung White Bay zurück. Besser kann man Jost van Dykes Umgebung nicht kennenlernen.
Wer noch weiterlaufen möchte, kann die Runde einfach über Little Harbour erweitern, was einer Gehzeit von rund 4 Stunden entsprechen sollte.
Die Inselchen vom Inselchen: Little Jost can Dyke, Green Cay, Sandy Cay und Sandy Spit
Als wenn Jost van Dyke nicht schon klein genug wäre, hat es auch noch drei mehr oder weniger bekannte Nebeninseln, die nicht viel mehr als einen Klecks im Meer darstellen – allerdings zum Teil wunderschöne Kleckse. Besonders Sandy Spit wird dem Traum eines Paradieses gerecht, handelt es sich doch nicht viel mehr als um eine Sandbank mit einem Minimum an Vegetation.
Ein bisschen erinnert dies auch an ähnliche Mini-Inseln, z.B. Sandy Island bei Carriacou, die Tobago Cays in den Grenadinen oder Cayo Arena in der Dominikanischen Republik.
Während Green Cay lediglich eine unbewohnte Insel mit interessanten Tauchplätzen ist, gibt es auf dem ebenfalls unbewohnten Little Jost van Dyke immerhin ein wenig Action. Dabei handelt es sich – Achtung Überraschung – um eine Bar!
B-Line ist die einzige Bar auf Little Jost van Dyke und zugleich auch die Neueste auf ganz Jost van Dyke und ist nicht viel mehr als ein Holzverschlag. Aber was für einer! Zu entspannten Soca- und Reggaerhythmen gibt es richtig leckere Cocktails, den hauseigenen Passion Confusion oder eine gute Auswahl an Bieren, unter anderem auch mein geliebtes Carib.
Spätestens hier fühlte ich mich, wie schon in St. Croix, wieder richtig an Grenada erinnert. Kein Wunder, die British West Indies, wie alle ehemaligen britischen Kolonien in der Karibik heißen, verbinden eben doch viele Traditionen und Gemeinsamkeiten.
Segeln in Richtung US Virgin Islands
Doch auch mein Aufenthalt auf Jost van Dyke war von endlicher Dauer, sodass wir nach zwei Tagen in Richtung US Virgin Islands segelten. Immerhin war ich auf einer Jacht, sodass sich das karibische Feeling quasi unvermindert fortsetzte.
Beim Segeln erlebt man schließlich noch einmal ein ganz anderes tropisches Gefühl. Musik, Fahrtwind und die wie Farbtupfer im Meer liegenden Inseln der Virgin Islands zeichnen ein einzigartiges Gefühl. Nahezu egal, welche der benachbarten Inseln man ansteuert, die Fahrtdauer übersteigt selten zwei Stunden, sodass man schon bald das nächste Paradies sein eigen nennen kann – wie in unserem Fall St. John (auch wenn es bereits der Start meiner Heimreise war).
Fazit
Jost van Dyke ist eine Insel, die wohl in vielen der klassischen Karibikträume vorkommt. Idyllisch, ruhig, paradiesisch – besser kann man es nicht beschreiben. Dank der vielen Bars auf der Insel sowie der vielen Segler in den Buchten herrscht überall die berühmte Laid-Back-Atmosphäre und dank der günstigen Getränkepreise auf den gesamten Virgin Islands (im Gegensatz zu den horrenden Lebensmittel- und Restaurantpreisen) ist der Cocktail am Traumstrand immer in Griffweite. Viele Aktivitäten gibt es auf Jost van Dyke außer Bar- und Strandhopping jedoch nicht. Hier kommt man wirklich zur Erholung her und genießt das Karibik-Leben in vollen Zügen.
Wer kennt ebenfalls Jost van Dyke? Welches war die bisher paradiesischste Insel, die ihr entdeckt habt? Lasst mir einen Kommentar da!
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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