Reisebericht Paris – 12 Tipps, die Eure Paris-Reise besser machen

Eigentlich bin ich kein Fan der riesigen Touri-Hotspots, vor allem nicht im Städtebereich. Dennoch stand für uns aus verschiedensten Gründen ein Besuch in Paris an – eine riesige Stadt mit vielen berühmten Sehenswürdigkeiten. Interessant war jedoch, dass es in Paris viele Dinge gibt, die anders sind als in vergleichbaren Mega-Metropolen. Anstatt Euch hier alle Sehenswürdigkeiten der Stadt aufzulisten, habe ich Euch daher hier eine Übersicht erstellt, mit welchen Paris-spezifischen Tipps Ihr Eure Reise in die Stadt der Liebe deutlich attraktiver und entspannter gestalten könnt.

Reisezeitraum: Januar 2020 / 5 Nächte
Geschrieben: Juni 2020
Veröffentlicht: Juli 2020

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Personalisiert Euren Eiffelturm-Besuch

Seid Ihr zum ersten Mal in Paris, darf sicher ein Besuch am Eiffelturm nicht fehlen. Doch hier seid Ihr mit Sicherheit nicht allein, sodass das Ganze schnell in dichtem Gedränge enden kann.
Mein Tipp daher: personalisiert Euren Eiffelturm-Besuch. Wir kombinierten dies zum Beispiel mit einem selbst organisierten Picknick. Wir kauften uns leckeres frisches Baguette, Käse, Wein und Trauben im Supermarkt und nahmen aus unserem Hotel eine Decke mit und hatten so eine perfekte (und romantische 😉 ) französische Käse-Stunde direkt unterhalb des Eiffelturms – und das mit Ausnahme der Lebensmittelkosten sogar for free. So hatten wir einen wesentlich intensiveren Eindruck von unserem Eiffelturm-Besuch als wenn wir einfach nur ein Ticket gekauft hätten und hochgefahren wären.

Ein romantisches Picknick am Eiffelturm in Paris

Trocadero: Eiffelturm, Panorama und Straßenmusik in Einem

Gerade im Sommer kann es aber selbst im Park unterhalb des Eiffelturms ziemlich voll werden. Wollt Ihr daher einen anderen Blick auf das Wahrzeichen von Paris erhaschen, empfehle ich Euch den Besuch von Trocadéro. Hierbei handelt es sich um eine Garten- und Schlossanlage am anderen Ufer der Seine, die zugleich auch den Chaillot-Palast beheimatet. Von hier aus habt Ihr einen spektakulären Blick auf den Eiffelturm, auch wenn Ihr diesen natürlich mit einigen anderen Leuten teilen müsst.
Hinzu kommt, dass Ihr Euch hier gelegentlich Live-Musik anhören könnt. Wir hatten das Glück am Abend eine Band zu treffen, die einen ziemlich coolen Mix aus europäischer und arabischer Musik spielte. Gemeinsam mit dem nächtlichen Blick auf den Eiffelturm ergab dies eine spektakuläre Atmosphäre, die schon Gänsehaut verdächtig war. Dies war eine der schönsten Momente unserer Paris-Reise.

Blick vom Garten Trocadero auf den Eiffelturm in Paris

Kreative Straßenkünstler überall

Neben dieser beeindruckenden Band sahen wir auch sonst in Paris überall Straßenkünstler. Sicher ist dies etwas, was es in vielen Städten gibt, doch in Paris fiel es uns besonders auf – besonders in Anbetracht dessen, dass eigentlich Winter war. Dies sorgt für eine nette Abwechslung beim typischen Sightseeing, denn auf solche Darbietungen trifft man ja eher unverhofft. Auf der St. Louis-Brücke zwischen den beiden Seine-Inseln sahen wir so zum Beispiel eine spannende Aufführung auf Roller-Blades – mittlerweile ja schon fast etwas Altertümliches.
Lauft also mit offenen Augen durch die Gegend, wenn Ihr Paris erkundet. Dies ist vor allem empfehlenswert mit Kindern, denn somit könnt Ihr stets ein paar Highlights mit Familie entdecken. Weiteres Tipps zu Paris mit Kindern findet Ihr hier (~) im Reiseblog Go Out Be Crazy.

Straßenkünstler auf der Ile de Seine in Paris

Auch in Paris muss man verhandeln!

Apropos Straße: kauft Ihr etwas auf der Straße, muss man in Paris durchaus verhandeln. Natürlich gilt dies nicht für Eure Banane vom Obststand oder den Crêpe für zwischendurch. Vor allem wenn Ihr bei Souvenirverkäufern auf der Straße oder anderen Fliegenden Händlern etwas kauft, sollt Ihr ggf. mal ein wenig feilschen. Beispiel gefällig: bei oben erwähntem Besuch des Trocadéro-Gartens schauten wir der Band eine ganze Weile zu. Afrikaner verkauften dort u.a. auch Zigaretten, Wein und Bier. Interessehalber fragte ich nach einer Flasche Wein, die mir mit 15 Euro angeboten wurde. Ich winkte ab, der Verkäufer fragte nach meinem Preis, den ich zahlen wollte und gab ihm 5 Euro als Angebot. Empört schlug er dies aus, sagte es sei viel zu billig und ging zunächst auf 12 Euro herunter, dann auf 10 und weiter auf 9. Mit dem letzten Preis von 8 Euro zog er schließlich von dannen. Anschließend kam er noch dreimal zurück und gab mir die Flasche beim dritten Mal schließlich für 5 Euro. Diese Verhandlungsweise erinnerte mich stark an meinen kürzlichen Besuch in Senegal und Gambia, wo bei der afrikanischen Form des Verhandelns auch immer mit Fantasiepreisen gestartet wird … schaut also auch in Paris genauer auf die Preise.

Der berühmte Triumphbogen in Paris

Erkundet Paris auf einer kostenlosen Stadtführung

Definitiv nicht verhandeln müsst Ihr bei den kostenlosen Stadtführungen in Paris. Nach negativen Erfahrungen in Rom und Panama-Stadt hatten wir nun mal wieder Glück. Dank Discover Walks erlebten wir eine spannende und kurzweilige Tour durch das Künstlerviertel Montmartre, welches natürlich mittlerweile auch touristisch geworden ist – dennoch hat es sich seinen Charme bewahrt. Begleitet wurde dies mit spannenden Geschichten von unserem Guide Patrick, sodass wir hier eine großartige Einführung über Paris erlebten. Die Tour startet täglich 11:00 und 14:30 an der Metro-Station Blanche und die Kosten bestimmt Ihr selbst in Form eines Trinkgeldes für Euren Guide. Schaut also gerne einmal vorbei! Die Tour könnt Ihr hier buchen.

Das beliebte Viertel Montmartre in Paris

Lasst Euch durch die vielen Genießer-Läden von Paris treiben

Genau in Montmartre kamen wir auch auf den „Paris-Geschmack“ – die Stadt hat eine unglaubliche Fülle kleiner Genießer-Läden zu bieten. Und damit meine ich nicht die typischen Delikatessenläden, die in jeder Altstadt beliebige Kost zu überhöhten Preise anbieten, sondern wirkliche Feinkostläden, die über die ganze Stadt verteilt sind und in denen auch die Pariser selbst einkaufen. Daran sieht man, dass die Franzosen eben echte Gourmets sind. In Montmartre war die Konzentration solcher Läden auffällig hoch, doch auch in anderen Gegenden (zum Beispiel in der Rue des Martyrs unweit unseres Hotels) entdeckten wir viele Spezialitätenläden, wo es zu fairen Preisen echte Leckereien zu erwerben gab – sowohl lokale Lebensmittelerzeugnisse als auch aus aller Welt.

Delikatessen gibt es in Paris überall

Wollt Ihr noch mehr derartige Genießerläden in Paris erkunden, sei Euch auch das Viertel Le Marais empfohlen, wo es vor allem sehr viele Cafés, Bars und versteckte Läden gibt, die komplett in der Hand von Einheimischen sind. Le Marais ist nur einer von vielen Geheimtipps, die Ihr in diesem spannenden Artikel über die 12 schönsten Orte in Frankreich (~) finden könnt.

The Fork / La Fourchette: spart bis zu 50% auf Euren Restaurantbesuch in Paris

Wollt Ihr lieber Restaurants in Paris besuchen statt Euch in einzelnen Lädchen durchzuprobieren, dann empfehle ich Euch wärmstens die Website „The Fork“ bzw. auf Französisch „La Fourchette“. Hierbei handelt es sich um eine internationale Website (meines Wissens mit Tripadvisor im Rücken), bei der Ihr nach Anmeldung bis zu 50% auf Restaurants in verschiedensten Städten dieser Welt sparen könnt – darunter auch Paris. Das Beste daran: es gibt keinen Haken! Während es bei solchen Deals oft Bedingungen gibt (zum Beispiel 50% auf die Hauptspeise, wenn man zugleich auch Vor- und Nachspeise oder eine teure Flasche Wein bestellt), ist The Fork wirklich ziemlich einfach und direkt. Ihr meldet Euch an, reserviert einen Tisch in einem Restaurant Eurer Wahl, welches zur Auswahl steht, und bekommt dann den versprochenen Discount auf das komplette Menü. Die Höhe des Discounts schwankt je nach Zeitraum und Restaurant, aber selbst am Vortag unseres Restaurantbesuchs gab es noch viele Lokale mit 50% Rabatt, auch in unserem Stadtviertel und zu humanen Zeiten wie 18:00 oder 20:00. Am Ende besuchten wir einen guten Asiaten und bezahlten für 2 Vorspeisen und 2 Hauptgerichte gerade einmal insgesamt 20 Euro – und das mitten in Paris. Ich war selbst etwas skeptisch, kann Euch aber The Fork sehr empfehlen. Meldet Euch gerne hier an und probiert es selbst aus – entweder per App oder regulär über die Website.

Ein asiatisches Restaurant in Paris

Mit dem Scooter durch Paris flitzen

Mit einer weiteren App könnt Ihr Paris auf spaßige, unkomplizierte und schnelle Art und Weise unsicher machen, denn die Stadt ist mit den trendigen E-Scootern nahezu übersäht und hat dank guter Fahrradwege auch beste Voraussetzungen, sich mit diesen fortzubewegen. Lime, Bird, Wind und Uber sind nur einige der Anbieter, die Scooter in Paris anbieten, in der Regel ab 1 Euro pro Fahrt. Ihr werdet auf jeden Fall keine Probleme haben, E-Scooter zu finden, denn auf unserer Tour durch Paris sahen wir diese an wirklich jeder Ecke.

Das Rathaus im 19. Arrondissement von Paris

Vermeidet zu den Hoch-Zeiten die absoluten Touristen-Hotspots

Wie auch andere europäische Metropolen (bei Rom und Barcelona habe ich das Phänomen des Over-Tourism schon näher beschrieben) kann sich auch Paris nicht über mangelnde Besucher beschweren. Das macht sich an den üblichen Sehenswürdigkeiten auch bemerkbar. Obwohl wir Paris im Winter besuchten, waren zum Beispiel am Eiffelturm sowie an der berühmten Wallfahrtskirche Sacré-Cœur deutliche Schlangen zu sehen. Beim Arc de Triomphe hielt es sich noch in Grenzen und der Champs-Elysees ist zum Glück breit genug, sodass dort jeder flanieren kann. Im Sommer werden sich die Besuchermassen aber sicher noch deutlicher zeigen. Beherzt daher auch für Paris die folgenden Regeln, um das Problem des Over-Tourism nicht noch mehr zu steigern:
– legt Euren Besuch in die Neben- oder in die Zwischensaison, also zum Beispiel in den März oder in die zweite Jahreshälfte zwischen September und Weihnachten
– überlegt, ob Ihr die bekanntesten Sehenswürdigkeiten wirklich sehen wollt, weil sie Euch interessieren, oder nur, weil sie alle sehen und „man dort gewesen sein muss“
– insofern Ihr die Berühmtheiten wie Eiffelturm, Sacre-Coeur, Arc de Triomphe und Louvre besucht, benutzt die Tagesrandzeiten, zum Beispiel der frühe Morgen bis 10:00 oder den späteren Nachmittag ab 16:00

Wenn Euch Paris auch in der Nebensaison wie September oder Oktober zu voll ist, dann schaut doch einmal bei Max und Lisa vom Reise- und Familienblog „Let’s be Crazy“ vorbei. Sie haben eine tolle Zusammenfassung erstellt, welche Reiseziele für den Oktober optimal sind (~). In ihrem Artikel stellen sie gleich 20 absolut Fernweh fördernde Reiseziele auf der ganzen Welt vor – unter anderem auch Lanzarote, die Kanaren-Insel, auf die ich direkt nach meinem Paris-Besuch geflogen bin.

Die Basilika Sacre-Couer im Pariser Stadtviertel Montmartre

Erkundet Paris am Abend

Gerade der zuletzt genannte Tipp hat noch einen weiteren Vorteil. Wenn Ihr Paris am Abend erkundet, könnt Ihr die zahlreichen Gebäude mit ihrer zum Teil wirklich tollen Beleuchtung sehen. Gerade bei historischen Bauwerken gibt dies dem Ganzen meines Erachtens eine besondere Atmosphäre. Von unserem Eiffelturmblick bei Nacht habe ich oben ja bereits erzählt, aber auch den Louvre konnten wir in einer ganz besonderen Stimmung wahrnehmen. Nutzt also diese besonderen Stunden und spürt die einzigartige Atmosphäre von Paris bei Nacht.

Das berühmte Wahrzeichen des Louvre in Paris

Naherholung im Parc des Buttes-Chaumont

Seid Ihr im Trubel der Stadt auf der Suche nach ein wenig Erholung und Ruhe, kann ich Euch den Parc des Buttes-Chaumont wärmstens empfehlen. Der Park sieht auf der Karte aus wie ein normaler Stadtpark, bietet aber allerlei Geheimnisse und wirklich eine tolle Zuflucht ins Grüne. Unter anderem könnt Ihr im Park einen Wasserfall entdecken, Euch in eine Höhle flüchten, auf dem See Enten beobachten, auf den zahlreichen Wegen wandern gehen oder vom Gipfel des Parks einen Blick auf Paris genießen. Der Parc des Buttes-Chaumont befindet sich im 19. Arrondissement und kann am besten über die Metro-Stationen Buttes-Chaumont, Botzaris oder Laumière erreicht werden.

Der Parc des Buttes Chaumont in Paris

Le Bassin de la Villette

Noch mehr Wasser in Paris gefällig? Dann lauft vom Parc des Buttes-Chaumont nur etwas weiter und ihr gelangt zum Le Bassin de la Villette. Hierbei handelt es sich um das größte künstliche Binnengewässer von Paris, welches früher als Hafen und wichtiger Warenumschlagsplatz diente. Bis zu 2 Millionen Tonnen wurden hier jährlich geliefert oder verschifft. Heute ist es eine hübsche Region, die vor allem dank der attraktiv gestalteten Promenade zum Spazieren einlädt und zudem attraktive Fotomotive bietet. Unter anderem könnt Ihr hier auch die einzige noch verbleibende Hebebrücke von Paris sehen. An gleicher Stelle befand sich übrigens auch mein Hostel für eine Nacht, das gute St. Christopher’s Inn Canal.

Die Promenade Basin de la Villette in Paris

Fazit

Mit diesen Tipps solltet Ihr gut gewappnet sein, um Euren Paris-Besuch einen persönlichen und besonderen Touch zu geben und nicht nur stur die typischen Sehenswürdigkeiten in Paris abzuhaken. Lasst mich gerne in den Kommentaren wissen, was Ihr denkt und welche Fragen Ihr ggf. habt.
Ich persönlich fand Paris spannender, als ich es erwartete. Vor allem unser Picknick am Eiffelturm, der abendliche Blick auf selbigen, die vielen Spezialitätenläden sowie der einzigartige Parc des Buttes-Chaumont machten die Reise nach Paris zu etwas Besonderen, was ich so nicht erwartet hätte. Da ließ es sich auch verschmerzen, dass wir aufgrund eines landesweiten Streiks vor allem in Bezug auf die Fortbewegung zum Teil etwas gehandicapped waren – im Schnitt fuhr nur jede dritte U-Bahn und die Busse waren hoffnungslos überfüllt. Zum Glück fanden wir entsprechende Wege, um uns durch Paris zu navigieren – einige davon habe ich Euch ja auch oben aufgelistet. Das Wichtigste ist, dass Ihr Paris für Euch entdeckt und nicht nur stur den Touristenmassen nachlauft. Dann werdet Ihr die Stadt mit Sicherheit genießen.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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2. Spar-Tipps & Gutscheine für Eure Hotelbuchungen
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