Auch wenn Stopover keine Option sind, eine Stadt kennenzulernen, so bieten sie doch die Möglichkeit, zumindest einen ersten Eindruck zu bekommen. Gerade bei einer Stadt wie Istanbul ist dies interessant, da die Bosporus-Metropole von ihren Einflüssen, Kulturen, Gerüchen und Kontrasten lebt. Solch ein Mix lässt sich gefühlt immer intensiver aufsaugen als eine bloße Liste von Sehenswürdigkeiten. Im folgenden Artikel möchte ich daher gerne einige Impressionen mit Euch teilen – Impressionen, die mir auf meinem kurzen 30-Stunden Stopover auf dem Weg nach Afrika besonders aufgefallen sind und die mir deutlich Lust gemacht haben, irgendwann noch einmal näher in die Welt von Istanbul einzutauchen.
Reisezeitraum: November 2019 / 30 Stunden
Geschrieben: Juli 2020
Veröffentlicht: Oktober 2020
Inhalt dieses Reise-Artikels
Der neue Istanbuler Groß-Flughafen: weit weg, aber schnell zu erreichen
Fliegt Ihr nach Istanbul, habt Ihr in der Regel zwei Flughäfen zur Auswahl: den neu gebauten Istanbuler Flughafen Havalimani auf der europäischen Seite sowie den etwas älteren Sabiha Gökçen Flughafen auf der asiatischen Seite. Habt Ihr bei der Flugbuchung die Wahl, dann wählt auf jeden Fall den Havalimani Flughafen. Denn obwohl beide relativ weit vom Zentrum Istanbuls entfernt sind, ist die Verkehrs-Anbindung an den neuen Flughafen wesentlich besser und schneller. Dies kann sich in Zukunft sogar noch verbessern, denn sogar eine Metro ist zum Havalimani-Airport geplant.
Die IstanbulCard für den ÖPNV
Wenn Ihr ohnehin in Istanbul mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs seid, dann kauft Euch auf jeden Fall eine IstanbulCard. Diese kostet einmalig 10 TL und kann dann mit einem beliebigen Betrag aufgeladen werden, wobei eine Fahrt in der Regel zwischen 1.80 TL und 2.80 TL kostet. Damit könnt Ihr sehr günstig und vor allem stressfrei Istanbul erkunden, denn das Metro- und Verkehrssystem in der Stadt ist verhältnismäßig gut ausgebaut.
Bergbahnen sind in Istanbul nichts Besonderes
Normal sind Bergbahnen immer etwas Besonderes – entweder aufgrund des historischen Verkehrsmittels oder aufgrund der Topografie, die dann entsprechende Ausblicke ermöglicht. Nicht jedoch in Istanbul: ich steuerte die Bergbahn nahe dem Zentrum an, die vom Fährhafen Kabatas zum Taksim-Platz führt, wurde aber leider enttäuscht. Die Bergbahn verläuft komplett unterirdisch.
Die Altstadt Sultanamhet ist für einen Stopover gut geeignet
Die historische und Jahrtausende alte Altstadt von Istanbul heißt Sultanamhet und ist – wie leider viele Innenstädte beliebter Metropolen – arg touristisch. In den hunderten Restaurants sieht man nur wenige Türken sitzen, es gibt viele Souvenir-Geschäfte und Unterkünfte wie Sand am Meer. Dennoch, wenn Ihr nur eine Nacht in Istanbul habt, lohnt es sich, Euch hier ein Hotel zu buchen, da Ihr somit kurze Wege und eine ideale Erreichbarkeit vieler Sehenswürdigkeiten habt. Zudem könnt Ihr Euch dank Tram-Anbindung auch schnell in andere Viertel bewegen – wo Ihr dann wiederum das authentische Istanbul erlebt.
Bleibt Ihr wiederum länger, ist vor allem die Lage an einer Metro-Station wichtig, sodass Ihr Euch schnell durch Istanbul bewegen könnt. Für einen längeren Aufenthalt findet Ihr hier auch einen spannenden Vorschlag für 4 Tage in Istanbul (~).
Vermeidet die Blaue Moschee
In Sultanamhet befindet sich unter anderem auch die Blaue Moschee, die Sultan-Ahmed-Moschee, eine der berühmtesten religiösen Bauwerke der Türkei und natürlich auch eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Istanbul. Leider wissen das natürlich auch alle anderen Besucher. Entsprechend überlaufen ist die Blaue Moschee (und das im November, also in der absoluten Nebensaison) – wieder einmal ein Anzeichen des Over-Tourism, welches ich schon in meinen Berichten über Rom, Paris und Barcelona angesprochen und erklärt habe.
Hinzu kommt, dass die Blaue Moschee von innen gar nicht allzu sehenswert ist, vor allem, da Sie einer großflächigen Renovierung unterzogen wird, die sicher noch einige Jahre dauert (Jahre?). Durch die vielen Besucher geht zudem auch das Flair verloren. Insofern Ihr die Moschee also nicht aus religiösen oder kulturellen Gründen besucht, könnt Ihr Euch einen Besuch sparen.
Probiert Euch durch Istanbul
Durch die verschiedensten kulturellen Einflüsse in Istanbul – europäisch, asiatisch, orientalisch – gibt es eine ungeheure Vielfalt an Leckereien aller Geschmacksrichtungen. Zwar gibt es nicht unbedingt eine riesige Street-Food-Szene wie in Südostasien, aber oft handelt es sich um sehr legere Restaurants oder Imbisse, sodass man auch schnell nur einen Snack probieren kann. Es gibt auch viele Lokale, die eine Art Buffetform (mit Bedienung) anbieten, sodass man sich, ohne die Fachbegriffe zu kennen, einfach und günstig durch die türkische Küche probieren kann.
Als Fan von Früchten und Gemüsen entdeckte ich in Istanbul auch eine ganz besondere Saft-Art: einen Granatapfelsaft – frisch zubereitet, ohne Zucker und direkt auf der Straße für weniger als 1 Euro verkauft. Ein herrlicher Genuss!
Döner gibt es auch in Istanbul
Es wird ja in Deutschland häufig die Frage gestellt, wie türkisch denn ein Döner eigentlich ist? Oft wird auch behauptet, in der Türkei wird gar kein Döner gegessen.
Zumindest für das multikulturelle Istanbul kann ich diese Annahme nicht bestätigen. An nahezu jeder Ecke fand sich ein Kebap-Laden, die oft sogar als „Döner“ bezeichnet werden. Und für Touristen waren diese definitiv nicht gedacht. Denkbar natürlich, dass diese Art des Imbiss von türkischstämmigen Europäern ins internationale Istanbul gebracht wurden.
Das Prinzip der Döner war jedenfalls ähnlich, wie wir es in Deutschland gewohnt sind. Nur am Verständnis für einen vegetarischen Döner muss noch ein wenig gearbeitet werden … 😉
Istanbul ist bunt und vielfältig
Wer mich kennt und My Travelworld öfters verfolgt, weiß, dass ich Berlin aufgrund seiner multikulturellen Vielfalt und des authentischen Erscheinungsbild besonders mag und oft als meine Lieblingsstadt in Deutschland deklariere. Was die verschiedenen Nationalitäten und Religionen anbetrifft, kann Istanbul auf jeden Fall locker mit Berlin mithalten, was sich an nahezu jeder Ecke niederschlägt. Wer durch Istanbul läuft, wird einen bunten Mix aus Einflüssen aus aller Welt finden und kann sich so auf einen spannenden Streifzug durch die Stadt begeben, ganz ohne die klassischen Sehenswürdigkeiten. Es macht einfach Spaß diesen Mix aus Europa, Asien, Orient und mehr mit den Augen, Ohren und der Nase zu spüren und aufzusaugen.
Genau deswegen hat mich Istanbul auf meinem kurzen Stopover von etwas mehr als 24 Stunden begeistert und genau deswegen möchte ich auch unbedingt wiederkommen, natürlich dann für einen längeren Aufenthalt und gerne auch mit weiteren Eindrücken aus der Türkei. Bis dahin nutze ich die Erinnerungen und hoffe, dass mich in Zukunft wieder einmal ein Flug nach Istanbul führt … 😉
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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