Reisebericht Berlin III

Reisebericht Berlin III – Ausgeh-Tipps für den Abend

Berlin, meine Lieblingsstadt in Deutschland. Nahezu jedes Jahr bin ich vor Ort und auch in 2016 konnte ich dank der ITB einige Tage in Berlin verbringen. Wie es ein Messebesuch so mit sich bringt, sind die Tage ziemlich geschäftig, doch immerhin abends bleibt Zeit, ein wenig das Nachtleben zu genießen. Aus diesem Grund gibt es diesmal keinen klassischen Reisebericht über die Sehenswürdigkeiten, sondern eine kleine Auswahl an möglichen abendlichen Aktivitäten in Berlin.

Reisezeitraum: März 2016 / 6 Tage
Geschrieben: April 2016
Veröffentlicht: April 2016

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Ausgehviertel Prenzlauer Berg

Bei meinen bisherigen Besuchen war ich aufgrund von verschiedenen Faktoren fast immer in Kreuzberg und Friedrichshain unterwegs, zwei beliebte Szeneviertel von Berlin. Dritter im Bunde, der mit den beiden erst genannten fast immer in einer Reihe genannt wird, ist der Stadtteil Prenzlauer Berg. Alle 3 haben gemeinsam, dass die Dichte an Bars und Restaurants deutlich über der von Currywurstbuden und Dönerläden liegt. Natürlich konnten wir mit unserem Besuch beim sehr empfehlenswerten Inder „Himalaya“ in der Lychener Str. sowie in der Wohnzimmer-Bar „August Fengler“ mit selbiger Adresse nur einen minimalen Teil des Nachtlebens des Prenzlauer Bergs miterleben, doch bei unserem kleinen Rundgang zeigte sich auch hier eine enorme Vielfalt an Lokalen, die auch Kreuzberg und Friedrichshain so spannend machen. Überrascht war ich zudem über die sehr moderaten Preise, die ich im wie es oft scheint preislich abgehobenen Viertel Prenzlauer Berg viel höher erwartet hätte. Bei einem indischen Abendessen mit Vorspeise, Hauptgericht und Cocktail für knapp 15 Euro kann man aber ebenso wenig meckern wie über ein großes Bier im „August Fengler“ für 3 Euro.

Indisches Essen im Restaurant Himalaya am Prenzlauer Berg

Wir starteten unsere Mini-Tour über den Prenzlauer Berg an der U-Bahn-Haltestelle Eberswalder Str., der ein sehr guter Ausgangspunkt zu sein scheint. Besonders zwischen Kollwitzplatz und Helmholtzplatz ist die Auswahl an Bars, Cafés und Restaurants riesig groß.

Skybar Solar am Anhalter Bahnhof

Eher durch Zufall landeten wir im Solar, einer Skybar direkt am Anhalter Bahnhof – einer Gegend, die mit ihrer eher gewerbemäßigen Ausrichtung nicht unbedingt durch nachtaktive Straßen glänzt. Eine Ausnahme macht da das Solar, die im 17. Stock über Berlin thront und so eine tolle Aussicht auf die Stadt bietet. Doch nicht nur das: rund um den sonst eher tristen Anhalter Bahnhof fühlt sich das Solar wie eine eigene Welt an. Schon der gläserne, außen am Gebäude angebrachte Aufzug ist besonders, was sich schließlich auch im Solar selbst fortsetzt. Elegantes Design, eine coole Bar, angesagte Musik und ein stimmiges Gesamtkonzept lassen auch die nicht gerade günstigen Drinks realistisch erscheinen.

Blick auf Berlin von der Skybar Solar am Anhalter Bahnhof

Die Skybar Solar am Anhalter Bahnhof in Berlin-Kreuzberg

Erreichbar ist die Skybar „Solar“ direkt über den S-Bahnhof Anhalter Bahnhof. Auch das Hotel Gat Point Charlie, in welchem wir wohnten, ist mit lediglich 10 Gehminuten ganz in der Nähe.

Craft Beer Store „Hopfenreich“ in Kreuzberg

Bleiben wir gleich bei Kreuzberg, diesmal jedoch im aktiveren Teil. Im Herzen des Berliner Szeneviertels, zwischen den U-Bahnhöfen Schlesisches Tor und Kottbusser Tor, befindet sich (und nicht nur hier) eine Art von Bar, die in den letzten Jahren immer populärer wird: ein Craft Beer Store. Das Wort „Craft Beer“ kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie handgebrautes Bier und davon gibt es im „Hopfenreich“ gleich 22 Sorten. Wer also schon immer einmal ein saures fast wie Apfelwein schmeckendes Bier, ein lokal gebrautes Pale Ale oder ein lecker süffiges und leicht süßes 7%-Bier trinken wollte, ist hier im „Hopfenreich“ in der Wranglerstr. Ecke Sorauer Str. genau richtig. Und wer es ganz berlinerisch machen will, bringt sich aus einem der zahlreichen Kebap-Läden noch einen Döner mit – so haben wir nämlich auch unser Bier genossen und die Betreiber haben nichts dagegen.

Das „Hopfenreich“ ist am besten über die U-Bahn-Haltestelle Schlesisches Tor zu erreichen.

Das RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain

Stellt Euch vor, Ihr seid bei Nacht in einer düsteren Fabrikgegend, die direkt neben den Bahnschienen verläuft. Willkommen auf dem RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain an der Revaler Straße.
Was erst einmal wenig einladend klingt, stellt sich am Ende als richtig cooler Spot heraus. Dazu tragen die unzähligen Bars und Clubs, die alternative Atmosphäre, die schönen Grafitis und die abwechslungsreiche Szene bei. Egal ob Kletterhalle, Elektroschuppen oder Gitarrenbar – auf dem RAW-Gelände findet Ihr es und befindet Euch so gleich in einem ganz anderen Berlin. Oder wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn Ihr vom Straßenlärm plötzlich nichts mehr hört und durch alte, aber irgendwie charmante Baracken wandert, auf der Suche nach dem richtigen Beat und dem nächsten leckeren Cocktail?

Das RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain an der Warschauer Str.

Zum RAW-Gelände gehören Bars, Clubs und alternative Angebote wie „Urban Spree“, „Astra Kulturhaus“, „Haubentaucher“, „der weiße Hase“ oder die „Crack Bellmer Bar“. Erreichbar ist es am besten mit der S- und U-Bahn bis zur Warschauer Straße.

The Room – Live Escape Game in Berlin

Zugegeben, ich hatte vorher noch nie etwas von einem exit game gehört. Es scheint es bereits in mehreren Städten zu geben und somit schon ein kleiner Trend zu sein, doch zumindest allen anderen, denen ich davon erzählte, konnten mit einem Exit Game ebenso nur wenig anfangen. Um was geht es also bei dieser neuen Form der Freizeitgestaltung, welche es in Berlin gleich mehrfach gibt?
Grund-Prinzip ist es, das man als Gruppe in ein Szenario eingeführt wird, welches man gemeinsam durch das Finden von Hinweisen, schlaues Kombinieren und kommunikative Zusammenarbeit lösen muss. Das Szenario ist je nach Anbieter unterschiedlich und kann historischen Hintergrund haben oder total fiktiv sein. Anschließend hat man als Gruppe (in der Regel 3-6 Personen) 60 Minuten Zeit, um in einem eigenes konstruierten und gestalteten Raum sich der Lösung zu nähern.
Das klingt jetzt alles furchtbar kompliziert, ist aber am Ende nichts anderes als ein typisches Fantasy-Computerspiel, in dem man aber diesmal selbst die reale Figur ist und sich durch verschiedene Räume bewegt.

Auch wenn das Prinzip nur schwer zu beschreiben ist, es macht einen Heidenspaß. Wir waren beim „The Room – Live Escape Game“ in der Rauschestr. in Berlin-Lichtenberg und hatten uns das Spiel „Humboldt and the lost Treasure“ herausgesucht. Wir sind krachend gescheitert und hatten in den 60 Minuten gerade einmal rund die Hälfte des Spiels bzw. der Rätsel geschafft. Dennoch war es extrem unterhaltsam und würden wir nicht ca. 9000 Kilometer entfernt von Berlin oder anderen Städten mit solch einem Angebot wohnen, hätten wir wohl zeitnah wieder solch ein Spiel gebucht. Wir können solch ein exit game also nur wärmstens empfehlen.

Das „The Room – Live Escape Game“ in der Rauschestr. ist leider etwas umständlich nur mit der Straßenbahn zu erreichen. Die Buchung sollte mindestens 2 Wochen vorher erfolgen, denn in ganz Berlin sind die exit games extrem beliebt und daher Tage im Voraus ausgebucht. Sucht Euch einfach ein paar Freude und wagt mal etwas Neues!

Das war es erst einmal mit meinem kleinen Überblick zu meinen persönlichen Erfahrungen über die Gestaltungsmöglichkeiten für den Abend und die Nacht in Berlin. Auch wenn es diesmal kein klassischer Reisebericht mit Sehenswürdigkeiten war, hoffe ich, dass Euch der Artikel gefallen hat und Ihr vielleicht den ein oder anderen vorgestellten Spot einmal besucht.

Habt Ihr noch Tipps für Berlin? Was habt Ihr nach dem Sightseeing schon so spannendes in unserer Hauptstadt angestellt? Lasst mir einen Kommentar dar!

Wer mehr über Berlin lesen möchte, dem seien auch meine Reiseberichte Berlin I, Berlin II und Berlin IV wärmstens ans Herz gelegt.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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