Seit mittlerweile 14 Jahren bin ich nicht mehr in Deutschland krankenversichert, dafür aber mit den unterschiedlichsten Anbietern für Langzeit-Auslands-Krankenversicherungen. Mit 3 Anbietern habe ich schon persönliche Erfahrungen gesammelt, viele weitere tummeln sich auf dem Markt. Doch während eine reguläre Versicherung für einen Urlaub im Ausland in der Regel relativ einfach ist, gibt es bei einer Auslandskrankenversicherung für eine Weltreise (egal ob 3 Monate, 1 Jahr oder länger) wesentlich mehr zu beachten: erlaubte Reiseländer, Tarife mit oder ohne Kanada und USA, Selbstbehalt, Vorsorgeuntersuchungen, Risikosport, Zahnbehandlungen, Vorerkrankungen, mit oder ohne Wohnsitz, Heimaturlaub, Rückkehr nach Deutschland, vorzeitige Kündigung und vieles mehr. Genau zu diesen Themen gebe ich Euch anhand meiner Vergangenheit Auskunft, teile meine Erfahrungen mit den einzelnen Langzeit-Versicherungen fürs Ausland und zeige Euch sowohl die Alternativen als auch die No-Go’s in Bezug auf dieses Thema.
Veröffentlicht: Mai 2015
UPDATE: Mai 2018
Komplett aktualisiert: April 2020
UPDATE: November 2020
Komplett aktualisiert: Februar 2025
Meine weiteren Ratgeber:
– Die beste Reise-Kreditkarten, um weltweit kostenlos Bargeld abheben zu können
– Packliste für eine Weltreise mit Insider-Tipps
– Spar-Tipps und Gutscheine für Hotelbuchungen
– Persönliche und individuelle Reiseberatung
Inhalt dieses Reise-Artikels
Vorwort / Disclaimer
Zum Start erst einmal die Info, dass dieser Artikel keine Versicherungsberatung darstellt. Ich habe hier lediglich einige Informationen mit besten Wissen und Gewissen zusammengetragen (Stand Februar 2025) und gebe Euch meine Erfahrungen aus mehreren Jahren Langzeitreise, Auslands-Aufenthalt (Grenada & Dominikanische Republik), Weltreise und dem Dasein als Digitaler Nomade weiter, in denen ich auf verschiedene Art und Weise in mittlerweile über 100 Ländern versichert war. Es obliegt daher Euch, aus den hier vorliegenden Informationen die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen, Euch die konkreten Versicherungsbedingungen anzusehen sowie beim Versicherer eine Versicherungsberatung einzufordern.
Vorwort / Über mich
Wie schon eingangs erwähnt, bin ich bereits seit 14 Jahren mit den verschiedensten Langzeit-Auslands-Krankenversicherungen unterwegs. Das macht mich noch nicht zu einem Versicherungs-Experten, aber gerne möchte ich meine Erfahrungen mit Euch teilen.
In all den Jahren, die ich seit 2011 aus der gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland abgemeldet bin, war ich wie folgt versichert:
- 2011-2014, 3 Jahre Auslands-Aufenthalt in Grenada mit zahlreichen Reisen in andere Länder, versichert bei der HanseMerkur
- 2014-2015, 1 Jahr Weltreise, versichert bei der HanseMerkur
- 2015-2019, 4 Jahre Auslands-Aufenthalt in der Dominikanischen Republik, versichert bei einem lokalen Anbieter
- 2019-2023, 4 Jahre Digitaler Nomade, versichert bei SafetyWing
- seit Anfang 2024, 1.5 Jahre Digitaler Nomade, versichert bei Genki
Habt Ihr Fragen diesbezüglich? Lasst es mir gerne in den Kommentaren da!
Glücklicherweise musste ich – bis auf Kleinigkeiten – bisher noch nicht allzu viele Erfahrungen in Bezug auf Erstattungen von den Versicherungen machen, kann Euch aber dennoch einiges berichten, da auch meine Frau bei den entsprechenden Unternehmen versichert ist – und durchaus das eine oder andere Mal mehr Arzt-Rechnungen zur Erstattung eingereicht hat.
Ihre Historie sieht wie folgt aus und fließt ebenfalls in die Bewertungen hier im Artikel ein:
- 2021-2022, 1 Jahr Digitaler Nomade, versichert bei SafetyWing
- seit Ende 2022, 2.5 Jahre Digitaler Nomade, versichert bei Genki
Warum benötigt Ihr eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung?
Auslandskrankenversicherungen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Egal ob auf Vergleichsportalen, bei der eigentlichen Buchung der Reise oder innerhalb der Leistungen der Kreditkarte – Reiseversicherungen scheinen heute kein Problem mehr zu sein. Doch genau diese Auslandskrankenversicherungen reichen bei einer Langzeit-Reise nicht aus, denn oft sind die regulären (Reise-)Versicherungen auf eine maximale Dauer von 30, 45 oder seltener auch 3 Monate begrenzt – und mehrere Versicherungen hintereinander abschließen ist laut Versicherungsbedingungen in der Regel nicht möglich (irgendwie dann aber doch, wie ich Euch weiter unten im Blog-Artikel erkläre)
Aus diesem Grund braucht es für eine Weltreise, einen Langzeit-Auslandsaufenthalt, eine Au Pair-Tätigkeit, eine Work & Travel-Reise oder auch als Digitaler Nomade unbedingt eine entsprechende Langzeit-Auslandskrankenversicherung, die auf die spezifischen Erfordernisse einer solch langen Reise eingeht. Hierbei gibt es wie auch bei einer normalen Reise-Krankenversicherung zahlreiche Anbieter, wobei die Leistungen und Preise zum Teil sehr stark variieren. Aus diesem Grund habe ich Euch in diesem Artikel einige Optionen herausgesucht, die für Eure Reise in Frage kommen könnten.
Falls Ihr Euch die Frage stellt, ob Ihr unbedingt eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung benötigt: ja, Ihr braucht eine! Auch wenn in vielen Ländern Behandlungskosten extrem günstig sind und Euch ein Arzt locker für 20 oder 30 Euro untersucht, ist die Versicherung vor allem für die großen und wirklich unvorhersehbaren Fälle gedacht: Krankenhaus, Operationen, Knochenbrüche, medizinischer Rücktransport etc.. Genau diese Leistungen gehen in jedem Land der Welt schnell in die Tausende oder Zehntausende, weswegen die passende Langzeit-Auslandskrankenversicherung gerade dann Gold wert ist.
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Und selbst wenn wir den schwarzen Teufel nicht an die Wand malen wollen, denn in der Tat sind die großen Unfälle ja extrem selten. Die gesparten Euro pro Monat wiegen nicht das auf, was in Eurem Kopf vorgeht. Ich war bisher dreimal mehr oder weniger durch Unachtsamkeit für ein paar Tage ohne Krankenversicherung (in jeweils recht teuren Ländern 😉 ) und Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie Euer Kopfkino startet, sobald Euch klar wird, dass Ihr gerade nicht versichert seid. Investiert also die paar Euro und gönnt Euch dieses freie Gewissen, zumal die Versicherungen wirklich nicht teuer sind, wie Ihr weiter unten sehen werdet.
My Travelworld Tipp |
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Während Eurer Langzeit-Reise würde ich Euch auf jeden Fall empfehlen, Euch bei Eurer deutschen Versicherung abzumelden oder im Falle einer privaten Krankenkasse auf Anwartschaft zu setzen. Wir als (deutsche) Reisende haben nämlich das große Glück, dass wir nach unserer Rückkehr nach Deutschland wieder (in der Regel) problemlos bei unserer alten Krankenkasse unterkommen können. Somit könnt Ihr gleich noch Euer Reisebudget deutlich entlasten, denn die Langzeit-Auslandskrankenversicherungen sind in der Regel deutlich günstiger als die reguläre deutsche gesetzliche oder private Krankenversicherung. |
Welche Anbieter gibt es im Markt der Langzeit-Auslandskrankenversicherung?
Wie oben schon erwähnt, gibt es verschiedenste Anbieter im Markt der Langzeit-Reisekrankenversicherung, wobei ich hier lediglich jene erwähnen möchte, die bei den meisten Reisenden zu den Favoriten gehören und die ich entweder schon selbst abgeschlossen und genutzt haben oder die mir zumindest im Rahmen meiner Suche nach der geeigneten Versicherung aufgefallen sind. Dies sind unter anderem die folgenden Anbieter:
HanseMerkur (hier Details ansehen):
In Deutschland eine der beliebtesten Auslands-Krankenversicherungen für Weltreise & Co – angeboten werden Versicherungen bis 1 Jahr oder bis 5 Jahre, beide in einem Basic- und Profi-Tarif. Selbst im Basic-Tarif sind Zahnbehandlungen inklusive und bei Versicherungen bis zu 1 Jahr kein Selbstbehalt. Angesichts des günstigen Preises ab 37 Euro pro Monat (Stand Februar 2025; Änderungen jederzeit möglich) eine Top-Wahl, vor allem für Reisende mit Wohnsitz in Deutschland.
SafetyWing (hier Details ansehen):
Eine der günstigsten Optionen, wenn Ihr eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung ohne Wohnsitz sucht und/oder bereits unterwegs seid und die Versicherung aus dem Ausland abschließt. SafetyWing ist diesbezüglich sehr flexibel und setzt auch keine Vorversicherung voraus. Zusätzlich zur Krankenversicherung bietet SafetyWing auch Reise-Services inkludiert, zum Beispiel Erstattungen bei Verspätungen oder verlorenem Gepäck am Flughafen – und das alles für aktuell 56 USD pro 4 Wochen, also rund 60 USD oder 55 Euro pro Monat (Stand Februar 2025; Änderungen jederzeit möglich) – und das alles ohne Selbstbehalt.
Wer länger unterwegs ist und beispielsweise auch Vorerkrankungen (mit Bedingungen) oder Vorsorgeuntersuchungen abgedeckt haben möchte, findet mit dem höheren Complete-Tarif eine gute Lösung – ideal für langfristige Digitale Nomaden. Mehr dazu weiter unten im Rahmen meiner Erfahrungen mit SafetyWing.
ADAC (hier Details ansehen):
Besonders für ADAC-Mitglieder eine sehr gute Wahl, da man von den weitläufigen Vorteilen des ADAC profitiert – für Nicht-Mitglieder jedoch etwas teurer, wobei der pro Monat gerechnete Preis bei längerer Dauer abnimmt. So zahlen ADAC-Mitglieder unter 27 Jahre für die Langzeit-Auslandskrankenversicherung bei 12 Monaten Laufzeit effektiv nur weniger als 35 Euro pro Monat, Nicht-Mitglieder kommen ebenso auf attraktive 38 Euro (Stand jeweils Februar 2025; Änderungen jederzeit möglich). Deutlich teurer wird es bei einem Alter von 27 Jahren oder mehr. Versicherungsdauer zwischen 2 und 24 Monaten.

TravelSecure (hier Details ansehen):
Ein Klassiker unter den preiswerten Reiseversicherungen – sowohl bei Langzeit-Reisen als auch für einen klassischen Urlaub. Trotz nicht allzu bekannten Namen ist TravelSecure schon ewig am Markt, mindestens schon seit Bestehen dieses Blog-Artikels hier, was mittlerweile schon fast 10 Jahre sind. 😉 Für extrem schmale 25 Euro pro Monat (Stand Februar 2025; Änderungen jederzeit möglich) lässt sich hier durchaus das Wort „Preisbrecher“ verwenden, denn es ist die günstigste Versicherung am Markt – und beinhaltet trotzdem ambulante und stationäre Behandlung, eine Beteiligung bei Zahnbehandlung sowie medizinisch sinnvoller und vertretbarer Rücktransport. Ein Premium-Paket ist ebenfalls vorhanden; und das alles in den meisten Fällen ohne Selbstbehalt. Versicherungsdauer zu den günstigsten Preisen bis zu 3 Jahre.
Genki (hier Details ansehen):
Aktuell sind wir beide bei Genki versichert, da es für und das beste Paket aus Leistungen und Preis darstellt – ohne Wohnsitz in Deutschland, weswegen beispielsweise HanseMerkur für uns nicht (mehr) in Frage kommen. 50 Euro Selbstbehalt sind absolut tragbar, die 6 Wochen Heimataufenthalt, die versichert sind, kommen uns sehr gelegen. Über dies sind alle wichtigen Dinge des Reisealltags abgedeckt. Mit 57 Euro pro Monat (Stand Februar 2025; Änderungen jederzeit möglich) bewegt sich Genki für über 30-Jährige auch preislich in einem guten Rahmen.
ERGO (hier Details ansehen):
Ein weiterer Klassiker unter den Reiseversicherungen, bekommt Ihr auch hier attraktive Pakete & Tarife ab 43 Euro pro Monat (Stand Februar 2025; Änderungen jederzeit möglich). Versicherungsdauer bis zu 24 Monate, Wohnsitz in Deutschland erforderlich. Spannend: Heimataufenthalte von bis zu 8 Wochen am Stück sind mitversichert, das ist die längste Dauer unter den hier genannten Versicherern. Zudem sind alle Tarife der Ergo ohne Selbstbeteiligung, ebenso ist keine Gesundheitsprüfung erforderlich.
WorldNomads (hier Details ansehen):
Findet Ihr auf englischsprachigen Reiseblogs sehr häufig als Empfehlung, richtet sich aber eher an US-Amerikaner und ist daher vor allem aufgrund der deutlich höheren Tarife für Deutsche nicht interessant.
Natürlich gibt es noch weitere Anbieter, die ich aber hier nicht weiter erwähnen möchte, da Sie eher eine untergeordnete Rolle spielen oder nur für sehr spezifische Anforderungsprofile empfehlenswert sind. Für die gängige Weltreise, einem Langzeit-Aufenthalt in einem Land, eine Reise als Au Pair oder im Rahmen von Work & Travel oder auch als Start in Euer Leben als Digitaler Nomade, werdet Ihr wahrscheinlich bei einer der oben genannten Versicherungen landen.
Meine Erfahrungen mit den Langzeit-Auslandskrankenversicherungen verschiedener Anbieter
Erfahrungen mit der HanseMerkur
Insgesamt war ich mehr als 4 Jahre bei der HanseMerkur (~) versichert. Davon entfielen ca. 3 Jahre auf meinen Langzeit-Aufenthalt auf Grenada sowie 1 Jahr auf meine Weltreise (sowie einige wenige Monate bei meinem Start als Digitaler Nomade).
Zugegeben, große Krankenhausbesuche oder teure Arztrechnungen hatte ich während dieser Zeit zum Glück nie zu beklagen und demzufolge bei der HanseMerkur einzureichen. Doch egal ob eine Zahnbehandlung in Grenada, einen Arztbesuch in Indonesien oder eine kurze Krankenhausvisite in Laos, unter Einsendung der Originalrechnungen und Ausfüllen des Online-Formulars der HanseMerkur wurden die (recht geringen) Beträge immer relativ unkompliziert erstattet.
Abschließen könnt Ihr die Auslands-Krankenversicherung der HanseMerkur ganz einfach online – selbst noch einen Tag vor Abreise. Die Police bekommt Ihr direkt per E-Mail zugeschickt und die Versicherung gilt sobald die Versicherungsprämie von Eurem Konto abgebucht wurde – was bei ausreichender Deckung quasi sofort der Fall ist. Unter diesem Link könnt Ihr die Versicherung direkt bei der HanseMerkur abschließen (~).

Übrigens, wenn Ihr Euch für den Tarif ohne USA und Kanada entscheidet, sind bei einer Gesamtversicherungsdauer von mindestens 6 Monaten auch 14 Tage Aufenthalt in Nordamerika mitversichert. Dies ist insbesondere für Stopover- und kurze Zwischenaufenthalte wichtig, sodass Ihr Euch hier nicht extra separat versichern müsst. Schaut dennoch vorsichtshalber zur Rückbestätigung in die AGB, Stand Februar 2025 ist dieser Passus aber weiterhin enthalten, der so auch schon seit 10 Jahren gilt.
Auch die Erstattung von zu viel gezahlten Beträgen läuft bei der HanseMerkur reibungslos ab, obwohl man hier ohnehin nur monatlich zahlt. Sendet einfach eine Kopie Eures Tickets des Deutschland-Rückflugs an die HanseMerkur und schon habt Ihr nur wenige Tage oder Wochen später die zuviel bezahlten Prämien zurück auf Eurem Konto. Dies funktioniert sogar, wenn der Rückflug schon 1-2 Monate in der Vergangenheit liegt. Natürlich solltet Ihr aber mit der Anmeldung des Anspruchs nicht ewig warten.
Letztendlich habe ich der HanseMerkur (~) dann den Rücken gekehrt, da für meine persönliche Situation die Bedingungen aus Wohnsitz und Heimaturlaub nach Deutschland zu kompliziert waren.
Mehr Details & Infos zur HanseMerkur (~)
Erfahrungen mit SafetyWing
Aus diesem Grund bin ich Ende 2019 zu SafetyWing (~) gewechselt. Die amerikanisch-norwegische Versicherung bietet Langzeit-Auslands-Krankenversicherungen ab 4 Wochen bis zu einer unbegrenzten Dauer an – unabhängig von Eurem Wohnsitz und auch unabhängig von Eurer Nationalität. Der Versicherungsvertrag läuft stets 4 Wochen und wird danach automatisch verlängert. Lediglich nach Ablauf eines Jahres muss man selbst aktiv werden und die Versicherung neu abschließen. SafetyWing kann auch ab dem Ausland abgeschlossen werden und ist daher ideal, wenn Ihr bereits unterwegs seid und/oder vielleicht sogar das Thema Versicherung komplett vergessen habt. Zudem habt Ihr bei SafetyWing in den meisten Fällen keinerlei Selbstbehalt.
SafetyWing bietet in seinem günstigen Essential-Tarif neben den Basis-Leistungen der medizinischen Unterstützung auch einige inkludierte Leistungen, die unter den Bereich der Reiseversicherung fallen und ist damit einzigartig unter den hier vorgestellten Versicherungen. Hierzu zählt eine Gepäckversicherung, wenn Euer Aufgabegepäck verloren gehen sollte, eine Evakuierungsversicherung, wenn Ihr aufgrund von beispielsweise plötzlichen lokalen Aufständen das Land verlassen müsst, Flugtickets bei einem Todesfall in der Familie sowie eine Verspätungsversicherung, die Euch bei verspäteten Flügen bis zu 2 Hotelnächte bezahlt. Die genauen Bedingungen könnt Ihr jeweils hier bei SafetyWing nachlesen (~).
Sollte Euch der Essential-Tarif nicht ausreichen, gibt es bei SafetyWing auch einen Complete-Tarif. Dieser ist vor allem für Digitale Nomaden und Langzeitreisende geeignet, die auch Vorsorgeuntersuchungen im Ausland, Krebs- und psychische Erkrankungen, Schwangerschaftsvorsorge, -untersuchungen und -behandlungen sowie eine uneingeschränkte Gültigkeit auch im Heimatland vorziehen. Vor allem wer länger als ein Jahr unterwegs ist und immer mal wieder den einen oder anderen Doktor besucht, sollte sich über solch eine umfangreichere Versicherung Gedanken machen. Hier könnt Ihr Euch die Details des Essential-Tarifs bei SafetyWing anschauen (~), der im Übrigen auch mit umfangreicheren Leistungen bei den oben genannten Versicherungen fürs Reisen daherkommt, also quasi eine Art Kombi-Versicherung ist – auch wenn es keine Reiseversicherung im klassischen (deutschen) Sinne ist.

In Zeiten der Corona-Pandemie (und noch viel länger darüber hinaus) war ich ebenfalls bei SafetyWing versichert, wobei ich hierbei vor allem die Informationspolitik und klare Kommunikation gutfand. Zudem werden laut Versicherungsbedingungen Heimflugtickets im Falle von Pandemien oder politischen Krisen bezahlt.
Bzgl. Erstattungen von in Anspruch genommenen Leistungen kann ich Euch berichten, dass dies problemlos funktioniert, auch wenn die Formulare bzw. die gewünschten Dokumente teils etwas lang sind. Die Male, wo wir jedoch medizinische Leistungen in Anspruch nahmen und diese bei SafetyWing einreichten, klappte es problemlos.
Alles in allem war ich daher immer mit SafetyWing (~) zufrieden und kann diese Form der Auslands-Krankenversicherung somit weiterempfehlen, insofern keine der anderen hier vorgestellten Versicherungen auf Eure persönlichen Lebensverhältnisse passen. SafetyWing würde ich persönlich vor allem für „unregelmäßige“ Langzeitreisen empfehlen, wenn man also oft in die Heimat zurückkommt, ohnehin schon in anderen Ländern unterwegs ist oder einen teilweisen Wohnsitz in einem anderen Land hat. Für reguläre Weltreisen mit fortlaufenden Wohnsitz in Deutschland, Work- & Travel-Aufenthalt oder Au-Pair-Programme sind die oben vorgestellten deutschen Anbieter aber in der Regel besser geeignet.
Aktuell sind weder ich noch meine Frau bei SafetyWing versichert, da sich unsere Bedürfnisse im Laufe der langen Reisezeit (siehe oben im Artikel) einfach ein wenig verschoben haben.
Vor allem 2 Gründe haben uns zum Wechsel bewogen:
– die Maximallaufzeit einer Versicherungspolice ist 12 Monate. Anschließend könnt Ihr flexibel und problemlos eine neue Police abschließen – allerdings zählt alles, was Euch dann in den 12 Monaten vorher ggf. „passiert“ ist als Vorerkrankung und ist demnach nicht mehr versichert.
– Krebserkrankungen sind bei SafetyWing im Essential Plan nicht versichert (jedoch im Complete Plan (~) ). Glücklicherweise ist das kein Problem bei uns aktuell, aber man weiß ja (leider) nie, was die Zukunft bringt.
Dies sollte Euch jedoch nicht davon abhalten, Euch SafetyWing näher anzuschauen, denn beide Nachteile sind bei einer regulären nur einjährigen Weltreise absolut kein Problem. Und selbst wer länger unterwegs ist, kann vor allem von der Flexibilität von SafetyWings Policen profitieren, denn ihr könnt sie mehrere Jahre hintereinander abschließen – immerhin war ich selbst 4 Jahre problemlos bei SafetyWing versichert. Im Vergleich zu Genki gibt es bei SafetyWing zudem auch keinen Selbstbehalt. Auch könnt Ihr problemlos einen Monat aussetzen, wenn Ihr rechtzeitig kündigt (nur dann das Thema Vorerkrankungen beachten) und seid generell sehr frei, was die Dauer angeht, zumal SafetyWing wie schon geschrieben auch während der Reise abgeschlossen werden kann.
Mehr Details & Infos zu SafetyWing (~)
Erfahrungen mit Genki
Seit Anfang 2024 bin ich nun schließlich bei Genki. Und das nicht, weil ich mit SafetyWing unzufrieden war. Bedürfnisse ändern sich einfach, vor allem als Digitaler Nomade und Langzeitreisender. Die beiden wesentlichen Gründe bzw. Nachteile habe ich Euch oben im Rahmen der SafetyWing-Erfahrungen beschrieben.
Genki ist daher aktuell für uns (meine Frau ist ebenfalls seit Ende 2022 bei Genki) besser geeignet.
Genki bietet ähnlich wie SafetyWing 2 Optionen, eine reguläre Langzeit-Auslandskrankenversicherung sowie ein umfangreicheres Paket, welches vor allem als langfristige Gesundheitsabsicherung über mehrere Jahre gedacht ist und demnach besonders für Digitale Nomaden ideal ist: Genki Explorer und Genki Native.
Genki Explorer ist ein ähnlicher Tarif wie die oben vorgestellten Weltreise-Versicherungen. Für knapp 60 Euro (je nach Alter; Stand Februar 2025, Änderungen jederzeit möglich), bekommt Ihr alle notwendigen Krankenhausaufenthalte und Arztbesuche erstattet und medizinischen Rücktransport. Der Selbstbehalt beträgt pro Fall 50 Euro. Auch dringende Zahnbehandlungen, eine einfache Schwangerschaftsversorgung sowie Sportunfälle sind im Rahmen der Versicherungsbedingungen abgedeckt. Inkludiert sind auch 6 Wochen Heimataufenthalt pro 180 Tage sowie auch bis zu großzügige 6 Wochen in den USA und Kanada, wobei dort der Selbstbehalt höher ist.
Beim deutlichen umfangreicheren Genki Native Plan sind dann auch Vorsorgeuntersuchungen, langwierigere Zahnbehandlungen, eine komplette Schwangerschaftsbegleitung und beispielsweise auch Augenuntersuchungen inkludiert. Hier könnt Ihr beide Tarife vergleichen (~).

Der günstigere Genki Explorer Plan kann maximal 2 Jahre abgeschlossen werden. Dies ist relativ neu, sodass dies wahrscheinlich unser letzter Zyklus bei Genki sein wird. Anschließend werden wir entweder in den Genki Native Plan wechseln oder uns wahrscheinlich eine andere Versicherung suchen.
Bzgl. Erstattungen machten wir bisher stets sehr gute Erfahrungen. Meine Frau hat schon mehrmals die eine oder andere Arztrechnung aus den verschiedensten Ländern (Laos, Seychellen, Fidschi) eingereicht. Der Antragsprozess ist nicht allzu umfangreich und innerhalb von 2-3 Wochen hatten wir das Geld in der Regel wieder auf dem Konto.
Mehr Details & Infos zu Genki (~)
Welche Dinge müsst Ihr bei der Wahl der richtigen Versicherung für Eure Weltreise beachten?
Im berühmt berüchtigten „Versicherungsdschungel“ kann der richtige Weg manchmal schwierig sein. Aus diesem Grund gebe ich Euch hier einen Überblick, auf welche Vertragsklauseln, Eigenschaften und Charakteristiken Ihr bei der Auswahl der Versicherung achten müsst.
Wie lange dauert Eure Langzeitreise?
Die meisten Langzeit-Auslandskrankenversicherungen gliedern sich in eine Laufzeit von 1 Jahr und 5 Jahre (was aber nicht heißt, dass Ihr die Versicherung für genau 1 Jahr oder 5 Jahre abschließen müsst, dazu im nächsten Abschnitt mehr).
So zum Beispiel bei der HanseMerkur (~) oder beim ADAC (~). SafetyWing (~) läuft grundsätzlich für 4 Wochen (mit automatischer Verlängerung), Travelsecure (~) offeriert eine Versicherungsdauer von mittlerweile bis zu drei Jahren. Genki (~) behält Euch im Basis-Tarif gerne 2 Jahre.
Generell gilt: kennt Ihr Eure genaue Reisedauer, könnt Ihr die Versicherung natürlich einfach mit den entsprechenden Daten abschließen. Ist Eure Reisedauer unbekannt, empfehle ich Euch, zunächst eine Langzeit-Reiseversicherung für ein Jahr abzuschließen, allerdings nur bei einem Anbieter, der auch eine Rückerstattung anbietet. (siehe nächster Punkt)
Während bei Hansemerkur und ADAC die Tarife ab 13 Monaten teurer sind als bis zu 1 Jahr, gibt es bei SafetyWing oder Genki diesbezüglich keine Unterschiede in der Preisgestaltung.
Kann die Versicherungsdauer verkürzt oder verlängert werden?
Egal ob Ihr die Reisedauer für Eure Weltreise oder Euren Langzeit-Aufenthalt kennt oder nicht, eine aus meiner Sicht wichtige Voraussetzung ist es, dass die Versicherung auch während der Reise individuell anpassbar ist. Die meisten Versicherungen machen dies, doch achtet hierbei unbedingt auf das Kleingedruckte. Während ich zum Beispiel bei der HanseMerkur bereits zweimal eine Erstattung zuviel gezahlter Beiträge erhalten habe, verlangt zum Beispiel der ADAC bei Verkürzung der Versicherungsdauer eine Service-Gebühr von 10%.
Eine Verlängerung ist bei den meisten Versicherungen ebenfalls möglich. Allerdings kann es zum Einen sein, dass Ihr dann in einen höheren Tarif rutscht (weil zum Beispiel der Tarif für 2 Jahre teurer ist als jener für nur 1 Jahr). Ebenso besteht die Möglichkeit, dass der Versicherungs-Anbieter eine Verlängerung ablehnt – diese Option behält sich jeder der Anbieter in seinen Versicherungsbedingungen vor. Bei SafetyWing ist eine Verlängerung zum Beispiel kein Problem, weil immer nur monatlich gezahlt wird, die Versicherungsdauer maximal 12 Monate beträgt, jedoch mehrere Policen nacheinander abgeschlossen werden können.
Wichtig jedoch bei einer Neuausstellung einer Versicherungs-Police, weil Ihr zum Beispiel ein neues Jahr abschließen wollt, nachdem Ihr schon ein Jahr unterwegs ward: Vorerkrankungen – und dazu zählen dann auch Erkrankungen, die während des ersten Jahres aufgetreten sind – sind dann nicht mehr mit versichert. Dies ist zum Beispiel bei Genki oder SafetyWing wichtig zu wissen, wenn Ihr dort nach 2 Jahren bzw. 1 Jahr eine neue Police abschließt.
Für welche Länder wollt Ihr die Langzeit-Reisekrankenversicherung abschließen?
Habt Ihr bereits einen konkreten Plan, in welche Länder Euch Eure Weltreise führt? Keine Sorge falls nicht – nahezu alle Langzeit-Auskands-Krankenversicherungen gelten für alle Länder der Welt, wobei stets Kanada und die USA ausgenommen sind. Wollt Ihr Kanada und die USA bereisen, müsst Ihr die folgenden Bedingungen beachten.
Was muss ich beachten, wenn ich in die USA oder nach Kanada reise?
Reist Ihr hauptsächlich nach Kanada oder in die USA, müsst Ihr den jeweils teureren Tarif des Versicherungsanbieters abschließen, der Kanada und die USA inkludiert. Grund für die separate Bepreisung sind die wesentlich höheren Behandlungskosten in Nordamerika.
Einzige Ausnahme: der ADAC (~) inkludiert (derzeit) Kanada und die USA in seinen Tarifen, sodass diese Versicherung besonders interessant für Euch ist, wenn Nordamerika bei Euch mit auf dem Plan steht.
Wobei auch zu beachten ist, das beispielsweise Travelsecure (~) selbst im teureren USA/Kanada-Tarif noch deutlich günstiger ist als alle anderen Anbieter.
Plant Ihr lediglich eine kurze Stippvisite in Kanada oder den USA, lohnt sich wiederum ein Blick in die Versicherungsbedingungen der einzelnen Versicherungen.
Bei der HanseMerkur (~) zum Beispiel sind Transit-Aufenthalte in Nordamerika ebenso inkludiert wie Aufenthalte von bis zu 14 Tagen, insofern der Vertrag mindestens für 6 Monate abgeschlossen wird. Letzteres solltet Ihr aber am besten immer noch einmal in den Versicherungsbedingungen prüfen. Bei SafetyWing (~) kann monatlich problemlos zwischen „mit Kanada/USA“ und „ohne Kanada/USA“ gewechselt werden (oder Ihr schließt alternativ eine separate USA-Versicherung bei SafetyWing für wenige Tage ab – so habe ich es bisher oft gemacht). Bei Travelsecure (~) ist ein versicherter Aufenthalt in Nordamerika im Tarif „ohne USA/Kanada“ nicht möglich. Genki (~) erlaubt großzügige 6 Wochen pro 180 Tage, selbst im günstigsten Tarif.
Was passiert mit meiner Auslands-Krankenversicherung, wenn ich (zwischenzeitlich) nach Deutschland zurückkehre?
Ebenso kann es wichtig sein, zu prüfen, was mit Eurer Versicherung passiert, solltet Ihr vorübergehend bzw. spontan nach Deutschland zurückkehren. Plant Ihr eine Weltreise oder einen Auslands-Aufenthalt von weniger als 1 Jahr, ist dies vielleicht weniger entscheidend, doch wenn Ihr länger unterwegs seid, bereits wisst, dass Ihr zwischendurch einmal heim wollt (Hochzeit, Weihnachten etc.) oder auch als Digitaler Nomade reist und somit hin und wieder zu Eurer Homebase zurückkehrt, solltet Ihr dies unbedingt prüfen. Viele Versicherungen enden nämlich automatisch, wenn Ihr nach Deutschland zurückkehrt, so zum Beispiel die HanseMerkur (~) und der ADAC (~).
An sich ist es wenig problematisch, denn Ihr könntet anschließend, wenn Ihr das Land wieder verlasst, einfach eine neue Versicherung abschließen, benötigt dafür aber auch einen Wohnsitz in Deutschland, was manchmal etwas nervig sein kann (siehe unten). Dies geht zumindest so bei der HanseMerkur (selbst mehrfach gemacht und von HanseMerkur abgesegnet), wobei Ihr Euch dies vom Kundenservice rückbestätigen lassen solltet.
Während ich sowohl während meines dreijährigen Grenada-Aufenthalts als auch während meiner einjährigen Weltreise nur maximal einmal pro Jahr nach Deutschland zurückkehrte, war dieser Punkt für mich kein Problem, doch mitterweile bin ich doch des öfteren in Deutschland, weswegen ich nun bei SafetyWing (~) versichert bin, die pro Vierteljahr bis zu 30 Tage im Heimatland erlauben und versichern. Damit sind bei SafetyWing rein rechnerisch bis zu 120 Tage Heimataufenthalt pro Jahr möglich, wobei dies dann zeitlich gut verteilt sein muss.
Bei der HanseMerkur (~) sind pro Jahr 6 Wochen Heimaturlaub versichert. Allerdings gilt dies nur, wenn Ihr den teureren Tarif der fünfjährigen Versicherung abschließt. Genki (~) erlaubt 6 Wochen aller 180 Tage (und damit insgesamt auch 12 Wochen pro Jahr), bei der Ergo (~) findet Ihr mit 8 Wochen den großzügigsten zusammenhängenden Zeitraum.
Ist der längere Aufenthalt an einem Ort gestattet?
Eine spezielle Situation müsst Ihr noch beachten, insofern Ihr plant, für längere Zeit (mehr als 6 Monate) in einem bestimmten Ort zu bleiben. Dies kann verschiedene Gründe haben:
– Ihr wollt regulär im Ausland arbeiten
– Ihr wollt an einem Work & Travel- oder Au Pair-Programm teilnehmen
– Ihr werdet von Eurem Arbeitgeber ins Ausland entsandt (auch wenn dieser dann eigentlich die Versicherung übernehmen sollte und Ihr hier nicht deswegen lesen solltet 😉 )
– Ihr habt (offiziell oder inoffiziell) einen vorübergehenden Wohnsitz in einem anderen Land
– Ihr nehmt an einem freiwilligen Projekt teil oder habt andere Gründe, länger in einem Land zu leben
Während die HanseMerkur mit ihrer regulären Langzeit-Auslandskrankenversicherung auch dann eine Option ist, wenn Ihr Euch länger als 6 Monate in einem Land aufhaltet (und zeitgleich in Deutschland abgemeldet seid), hat sie mit der Young Travel Versicherung genau dafür das entsprechende Produkt. Hierbei ist auch Au pair, Work & Travel sowie ein längerer Auslandsaufenthalt abgesichert. Beim ADAC oder bei Travelsecure spielt es keine Rolle, wenn Ihr länger an einem Ort seid. SafetyWing und Genki scheren sich überhaupt nicht um Euren regelmäßigen Aufenthaltsort oder Wohnsitz.
Benötige ich einen Wohnsitz in Deutschland, um eine Langzeit-Auslands-Krankenversicherung abschließen zu können?
Bei HanseMerkur, Travelsecure und ADAC benötigt Ihr bei Abschluss einen Wohnsitz in Deutschland.
Bei SafetyWing oder Genki spielt Euer Wohnsitz nur eine neben geordnete Rolle, weswegen diese Versicherung ideal für Digitale Nomaden und Langzeitreisende ist.
Welche Leistungen inkludieren die Versicherungen?
Die hier genannten Versicherungen, die in ihrer Basis-Version in der Regel zwischen 30 und 60 Euro pro Monat kosten, ähneln sich im Großen und Ganzen im Leistungsumfang. Die üblichen Arzt-, Krankenhaus- und Rückholkosten sind versichert, solange Ihr nicht gegen die Versicherungsbedingungen verstoßt. Folgende Dinge empfehle ich Euch bei der Wahl Eurer Versicherung dennoch speziell zu prüfen:
– ist ein medizinisch sinnvoller oder ein medizinisch notwendiger Rücktransport nach Deutschland inkludiert? (medizinisch sinnvoll ist immer besser, da bei medizinisch notwendig viel strengere Kriterien angelegt werden)
– ist die Höhe der Leistungen gedeckelt bzw. gibt es einen Maximalbetrag an Arzt-/Krankenhauskosten, bis zu denen Ihr geschützt seid? (optimal ist natürlich eine unbegrenzte Deckungssumme)
– sind Vorsorgeleistungen inkludiert? (bei den einjährigen Versicherungen i.d.R. nicht, bei den fünfjährigen Versicherungen unterscheiden sich die inkludierten Vorsorge-Untersuchungen je nach Tarif und Preis)
– sind Zahnbehandlungen inkludiert und falls ja, in welchem Umfang?
– wie hoch ist der Selbstbehalt? (siehe übernächster Punkt)
– welche Service- und Zusatzleistungen bietet die Versicherung? (Hotline, Erstattungs-Prozedere, Partner-Netzwerk, freie Arztwahl etc.)
Bei all diesen Punkten kommt Ihr leider nicht daran vorbei, kurz in das Produktblatt des jeweiligen Versicherungsanbieters zu schauen.
Wieviel kostet eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung?
Hierzu habe ich Euch oben im Rahmen der einzelnen Versicherer die konkreten aktuellen Informationen genannt. In der Regel müsst Ihr für eine normale Basic-Langzeit-Versicherung im Ausland 30 bis 60 Euro pro Monat einplanen, für eine umfangreiche Voll-Versicherung inkl. Vorsorgeuntersuchungen und weitreichenden Inklusivleistungen rund 150 bis 200 Euro pro Monat.
Seid Ihr mit einem sehr geringen Budget unterwegs, ist auf jeden Fall Travelsecure (~) Euer erster Ansprechpartner. Hier gibt es die Langzeit-Versicherung für eine Weltreise schon ab 25 Euro pro Monat.
Reist Ihr für längere Zeit in die USA oder nach Kanada, verlangen fast alle Anbieter deutliche Aufschläge. Zum Teil sind jedoch Aufenthalte von bis zu 14 Tagen oder im Falle von Genki (~) sogar bis zu 6 Wochen mitversichert.
Die aktuellen Preise der Versicherer könnt Ihr Euch stets hier anschauen:
– ADAC (~)
– ERGO (~)
– Genki (~)
– HanseMerkur (~)
– SafetyWing (~)
– Travelsecure (~)
Ist ein Versicherungstarif mit oder ohne Selbstbehalt besser?
Wie Ihr oben seht, gibt es bei den einzelnen Versicherern für Eure Auslands-Reisekrankenversicherung verschiedene Tarife – mit und ohne Selbstbehalt. Prinzipiell ziehe ich die Tarife ohne Selbstbehalt vor, da gerade kleinere Arztrechnungen im Ausland wenn überhaupt nur 50 Euro kosten. Bei meinen bisherigen Arztbesuchen in Malaysia, Indonesien, Grenada und der Dominikanischen Republik waren die Beträge eigentlich immer zweistellig, sodass ich hier – hätte ich eine Versicherung mit Selbstbehalt gehabt – nahezu hätte fast alles selbst tragen müssen. Tendenziell würde ich daher zu einer Versicherung ohne Selbstbehalt raten, wenn der Preis gerechtfertigt ist.
Auf der anderen Seite ist es eine simple Rechnung, zum Beispiel:
– eine Versicherung ohne Selbstbehalt kostet 75 Euro im Monat
– eine Versicherung mit 50 Euro Selbstbehalt kostet 50 Euro im Monat
In diesem Fall ist es bei weniger als 6 Arztbesuchen im Jahr günstiger, die Versicherung mit Selbstbehalt zu buchen.
Seid Ihr eher anfällig für Krankheiten und meint, Ihr geht mindestens 6 mal oder mehr im Jahr zum Arzt, wäre die Versicherung ohne Selbstbehalt besser.
Welche Versicherung würde ich Euch empfehlen?
Eine alles umfassende Empfehlung, die direkt auf Euch zutrifft, kann ich Euch natürlich nicht geben, denn dafür hängt zu viel von Euren persönlichen Umständen ab.
Viele Reisende, die ich treffe, sind mit der HanseMerkur (~) unterwegs, welche mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis überzeugt.
Die HanseMerkur Auslands-Langzeitkrankenversicherung kann ich Euch aus eigener Erfahrung sehr empfehlen. Preislich wird sie nur von Travelsecure geschlagen, die Leistungen sind sehr gut und ohne Selbstbehalt und die Erstattung – sowohl bei eingereichten Arztrechnungen als auch bei zurückgeforderten Prämien aus Beitragszahlungen – erfolgt reibungslos. Mehr zu meinen persönlichen Erfahrungen findet Ihr auch weiter unten im Text.
Für den ADAC (~) spricht zum Einen, dass Kanada und die USA in allen Tarifen inkludiert ist und Ihr Euch somit keine Gedanken machen müsst, ob Ihr nun nach Nordamerika reist oder nicht. Zudem hat der ADAC eine hohe Erfahrung bei Auslandsrücktransporten (14.000 pro Jahr) und eigene Notrufstationen in 18 europäischen Ländern plus den USA.
Für Travelsecure (~) sprechen die absolut günstigsten Preise, wenngleich Ihr Euch hier ein wenig länger durch die Versicherungsbedingungen wühlen müsst, da die Website nicht allzu aussagekräftig in Bezug auf die Langzeit-Auslandskrankenversicherung ist.
SafetyWing (~) ist ideal für Euch, wenn Ihr schon länger unterwegs seid und sich Euer Verhältnis zwischen Reise, Wohnort, zwischenzeitlichem Aufenthaltsort immer mehr aufweicht. Auch für Digitale Nomaden, die immer mal wieder für ein paar Wochen nach Deutschland zurückkehren, ist SafetyWing ideal.
Nicht zuletzt sind wir auch mit Genki (~) voll zufrieden und können dies vor allem für jene Digitalen Nomaden empfehlen, die einfache Abläufe sowie einen deutschen Partner im Hintergrund wünschen.
Fazit
Eine Auslandskrankenversicherung ist für Eure Reise auf jeden Fall enorm wichtig – egal wie kurz oder lang sie ist und wohin sie geht. Das Risiko, unterwegs einen medizinischen Notfall zu erleiden ist einfach vorhanden und dann ist eine Versicherung Gold wert. Die wenigen Euros zu sparen lohnt sich da nicht. Wie oben beschrieben, bin ich persönlich mit der HanseMerkur als Weltreisender immer gut gefahren – und als Digitaler Nomade mit SafetyWing und Genki.
Aber auch ein Blick auf den Preisvergleich der Langzeit-Auslandskrankenversicherungen kann sich lohnen, denn gerade die TravelSecure bietet oft enorm günstige Preise. Bei allen Versicherungen gilt jedoch, dass Ihr nicht nur auf den Preis achten, sondern auch den Leistungsumfang im Blick haben solltet. Aus meiner Sicht besonders wichtig: die Frage, ob die Versicherung mit oder ohne Selbstbehalt ist sowie einen medizinisch sinnvollen oder notwendigen Rücktransport beinhaltet. Auch die Allgemeinen Versicherungsbedingungen müsst Ihr Euch vor Versicherungsabschluss zumindest einmal durchlesen (ja, lästig, aber dennoch notwendig). Wenn Ihr diese Tipps beachtet und Euch schließlich für die richtige Langzeit-Auslandskrankenversicherung entscheidet, steht einer sorgenfreien Weltreise nichts mehr im Wege.
Ward Ihr bereits auf Weltreise und habt weitere Tipps in Bezug auf die Auslandskrankenversicherung? Oder seid Ihr gerade bei der Planung eines Langzeit-Auslandsaufenthalt und habt Fragen in Bezug auf Versicherung & Co.? Lasst mir in jedem Falle einen Kommentar da … ich freue mich darüber!
Dieser Artikel ist aus rein persönlicher Sicht geschrieben und stellt keinerleich Versicherungsempfehlung dar. Alle Meinungen sind subjektiv und ersetzen keine professionelle Versicherungs-Beratung. Alle Informationen dieses Artikels wurden mit höchster Sorgfalt zusammengestellt und waren zum Zeitpunkt der Artikelerstellung korrekt. Für eventuelle Änderungen oder abweichende Informationen kann dennoch keine Gewähr übernommen werden.
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es somit auch gleich anderen hilft.
Mehr erfahrt Ihr auf der "Über Mich"-Seite.
Meine Top-Empfehlungen für Eure Reisen:
1. Persönliche Reiseberatung und individuelles Travel Coaching
2. Spar-Tipps & Gutscheine für Eure Hotelbuchungen
3. überall auf der Welt kostenlos Geld abheben
4. immer die richtige Auslands-Krankenversicherung parat
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Wir haben selber für unsere Weltreise auch die Versicherung der Hanse Merkur abgeschlossen und zumindest die Zusatzversicherung hat bei einem Diebstahl sofort bezahlt. Die Krankenversicherung mussten wir zum Glück bis jetzt nicht in Anspruch nehmen. *klopf auf Holz* übrigens konnten wir die Krankenversicherung problemlos für mehr als 12 Monate abschliessen.
Hallo Moritz,
danke für das Teilen Eurer Erfahrungen mit der HanseMerkur. Von der Zusatzversicherung wusste ich noch gar nichts. Ist das quasi wie eine Diebstahlversicherung für Langzeitreisen? Könnte ja gerade für Fotografen und andere Reisende mit teurem Tech-Zeugs sehr interessant sein.
Die Krankenversicherung ist natürlich auch für mehr als 12 Monate abschließbar, nur wird dann der Tarif etwas teurer (pro Tag). Deswegen hatte ich die Versicherung nach einem Aufenthalt in Deutschland dann immer wieder neu abgeschlossen.
Ganz viele Erlebnisse und natürlich weiterhin Gesundheit auf Eurer Weltreise wünsche ich Euch.
LG, Chris
Ich muss leider sehr gegenteilig von der Hanse-Merkur berichten:
ich bin vor knapp zwei Jahren nach Portugal gegangen. Weil nicht klar war wie lange ich hier sein würde, habe ich meine PKV (Hanse-Merkur) angeschrieben. Die sagten mir das sei kein Problem, justierten meinen Beitrag (nach oben!) und alles ok. Kleinere Sachen wurden auch prompt bezahlt.
Diesen Sommer aber zog ich mir einen Meniskus-Riss zu. Die Operation in Portugal sollte zwischen 2500 und 3500 Euro kosten. Nun begann das Drama, denn die Hanse-Merkur weigert sich plötzlich die Kosten zu übernehmen. Ich hatte vorsichtshalber vorher angefragt, deswegen habe ich die Operation noch nicht durchführen lassen, was viele Schmerzen und eine sehr eingeschränkten Bewegung bedeutet.
Nachdem ich also in den letzten zwei Jahren knapp 12000 an die Hanse-Merkur gezahlt habe, weigern die sich nun zu zahlen. Deren Argument ist, das sei teurer als in einem vergleichbaren Fall in Deutschland. Das kann ja sein, aber ich bin eben nicht in Deutschland!
Ich finde: wenn die KV mich hier versichert hat, soll sie auch zahlen müssen. Zudem finde ich dieses Verhalten in einer Zeit in der Menschen immer mehr sich international bewegen müssen extrem rückständig. Ehrlich gesagt denke ich, das die Hanse-Merkur hier versucht mich, ihren Kunden, auszutricksen.
Hallo Ion,
danke für deinen Kommentar und das Teilen deiner Erfahrungen mit der HanseMerkur.
Das ist natürlich doof, dass es hier solche Probleme gab und sich die HanseMerkur quer gestellt hat. Hat sie dann wenigstens die OP in Deutschland sowie den damit verbundenen Rücktransport bezahlt? Ich habe bei Versicherungen immer darauf geachtet, dass der medizinisch sinnvolle Rücktransport inklusive ist und dann müsste ja zumindest in deinem Fall der Flug und die OP nach bzw. in D bezahlt werden. Wie ist denn dein Fall letztendlich ausgegangen?
Bei Versicherungen ist es natürlich in der Tat immer so, dass man meist jahrelang einzahlt ohne zu wissen, ob sie im (großen) Schadensfall etwas taugen. Das ist leider das Naturell von Versicherungen. Ich hoffe trotzdem, dass das ganze bei dir noch halbwegs vernünftig ausgegangen ist und es sich hierbei nur um einen Einzelfall handelt. Anhand meiner Erfahrungen sowie der Infos von anderen Reisebloggern und Reisenden scheint die HanseMerkur zumindest nicht so schlecht zu sein. ;-)
LG und zukünftig ein glücklicheres Händchen bei der Versicherungswahl
Chris
Danke für diesen tollen Blog. Der Artikel war sehr hilfreich.
Hallo Anne-Marie,
super, das freut mich. Danke für die Rückmeldung.
LG, Chris
HanseMerkur – Vorsicht Abzocke!!! Wenn man eine Versicherung für eine Reise abschließt, wird die kommenden Jahre weiter abgebucht. Ich habe die Reiseversicherung für eine Iran-Reise benötigt – natürlich einmalig – wie die meisten wohl. Unbewusst (im Kleingedruckten) landet man aber in einer jährlichen Abofalle!!! Niemals wieder!!!!
Hallo Mirko,
das tut mir leid mit deiner Erfahrung mit der Versicherung. Eventuell bist du aus Versehen in der Jahres-Krankenversicherung gelandet? Diese verlängern sich in der Tat immer von Jahr zu Jahr, sind allerdings nicht zu vergleichen mit den hier im Artikel beschriebenen Langzeit-Reiseversicherung von 1 Jahr und 5 Jahren. Ich gehe mal davon aus, du sprichst von der klassischen Reiseversicherung mit einer Dauer von maximal 30 oder 90 Tagen.
LG, Chris
Hallo Chris,
ich habe eine Frage: wieso kam für dich die Ergo nicht in Frage? Soweit ich auf deren Webseite gelesen hatte sind hier auch 8 Wochen Heimaturlaub pro Versicherungsjahr enthalten.
Liebe Grüße
Janine
Hallo Janine,
danke für deinen Kommentar. Das ist ein guter Punkt. Ich hatte die Ergo bisher noch gar nicht auf dem Schirm. Es kann auch sein, dass die Ergo vor einigen Jahren noch keine Langzeit-Auslandskrankenversicherung im Angebot hatte, weswegen ich dann zur HanseMerkur gegangen bin. Mittlerweile machen für mich nur noch Versicherungen Sinn, die ohne Wohnsitz bzw. auch während der Reise abschließbar sind, sodass die Ergo genauso wie die meisten anderen deutschen Versicherer für mich persönlich rausfallen.
Beim nächsten Update dieses Artikels nehme ich aber ggf. gerne die Ergo mit rein, ebenso wie einige andere Versicherungen, welche erst seit kurzem auf dem Markt sind und vor allem Auslands-Krankenversicherungen für Langzeitaufenthalte unabhängig vom Wohnsitzland oder vom Reiseantrittsdatum anbieten.
LG, Chris