Die Parade of the Bands mit Start am Dienstagnachmittag war bereits im letzten Jahr das Highlight des gesamten Spicemas, dem Karneval in Grenada, und enttäuschte uns auch in diesem Jahr nicht. Viel mehr noch, sie war erneut absolut herausragend und bestach durch einen tollen Umzug sowie ein anschließendes rauschendes Straßenfest.
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Reisezeitraum: August 2012
Geschrieben: August 2012
Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg in Richtung Kirani James Boulevard, wo die Parade of the Bands traditionell startet. Wie schon im Vorjahr beim Karneval 2011 suchten wir uns auch diesmal wieder einen Platz am Grenada Craft Center, da man hier leicht erhöht steht und somit einen perfekten Ausblick auf die vorbeiziehenden Bands inkl. der Karnevalisten mit Ihren sehenswerten Kostümen hat.
Nachdem wir unsere Plätze eingenommen hat und ich als verspätetes Mittag ein leckeres BBQ Chicken verdrückt hatte, kam auch langsam gegen 15:45 die erste Band angerollt.
Wie schon beim Monday Night Mas besteht eine Band auch hier aus einem Truck mit den größten Boxen, die auf der Insel aufzutreiben waren, sowie den dahinter laufenden „Mitgliedern“, wenn gleich diese bei der Parade of the Bands deutlich weniger sind, die aber dafür mit umso üppigeren Kostümen daher kommen.
Dies ist zugleich auch das Markenzeichen der Parade of the Bands. Während sich zum Beispiel die Soca Monarch Show, der Jab Jab oder der Monday Night Mas überwiegend der Musik und des kollektiven Karneval-Feierns widmen, gilt bei der Parade of the Bands (zunächst einmal) Zuschauen statt Handeln. Dies reicht aber für den Anfang auch völlig aus, denn die Kostüme der Bandmitglieder können sich durchaus sehen lassen.
Viel mehr Bilder vom Karneval in Grenada und vor allem der Parade of the Bands mit den einzigartigen Kostümen gibt es auch im Artikel vom letzten Jahr, wo der Spicemas 2011 beschrieben ist.
Ebenfalls sehr interessant wird es, wenn die Trucks der großen Firmen in Grenada vorbeifahren. Hierzu gehören vor allem Carib und Digicel. Der Carib-LKW überzeugt immer wieder durch sein tolles, frisches Design, wo hingegen bei Digicel der Truck aufgrund der vielen enthuasiastischen Tänzern auf dem Deck mächtig wackelte und dadurch ordentlich Eindruck machte.
Die Parade of the Bands an sich, also die Kostümvorführung mit einhergehender Bewertung durch die Jury, dauert um die 2 Stunden. Anschließend begaben wir uns mit dem ganzen Tross auf den Weg. Direkt hinter dem Grenada Craft Center hatten wir einen guten Überblick auf alle Beteligten.
Ab hier warfen wir uns dann direkt in das Geschehen und tanzten zur wilden Soca-Musik, denn ab der letzten Jury-Wertung wandelt sich die Parade dann in einziges Miteinander um.
Apropos Musik, die spielt natürlich beim Karneval die allerwichtigste Rolle. Nachdem die Songs sich ab Mai oder Juni schon langsam in den Radios ankündigen, folgt in den beiden letzten Wochen vor dem Spicemas dann die absolute Dauerdröhnung. In den Minibussen kommt fast nur noch Soca, an jeder Ecke ist laute und dröhnende Musik zu hören. Mit der Soca Monarch Show am Freitagabend wird schließlich der Grenada Soca Champion gesucht und zum Jab Jab, dem Monday Night Mas sowie der Parade of the Bands kommt anschließend nur noch Soca in der Dauerschleife. Ein wenig hat man dabei das Gefühl, dass mehr als 10 Titel gar nicht zur Verfügung stehen (dem ist natürlich nicht so), doch vor allem die beliebtesten Songs werden wohl im Schnitt mindestens aller 30-45 Minuten gespielt, so auch und vor allem bei der Parade of the Bands.
Hier mal meine gefühlte Top 5 der während des Karnevals in Grenada 2012 am meisten gespielten Songs, jeweils mit Link zu Youtube, damit auch Ihr diese Titel einmal nachhören könnt (Interpret / Titel).
>> Lavaman, Psycho (~)
>> Mr. Killa, Do You Wanna Party (~)
>> Shortpree, Spice Island Summer (~)
>> Vybz International, Grenada Full Ah Vibes (~)
>> Tallpree, Oil Down (~)
Nach mindestens 10x Anhören versteht sich von selbst, wieso man dazu so gut tanzen (oder besser „winen”) kann. Wer noch mehr Titel benötigt, gerne Info an mich per Kommentar oder Mail. Hier übrigens mal ein Blick auf die Anlagen, aus den oben genannte Titel geschmettert werden.
Rund um diese Musik spielten sich dann auch die nächsten Stunden ab, als die Trucks an der Carenage von St. George’s langsam aber sicher zum Stehen kamen. Hier kumuliert sich der Karneval dann zu seinem letzten Höhepunkt bei dem gleichzeitigen Gefühl, ganz Grenada sei gerade auf einer Straße versammelt. Dies rührt daher, dass zum Einen am Straßenrand viele Zuschauer stehen, die sich hier das bunte und actionreiche Treiben ansehen, zum Anderen sammeln sich hier alle Feier- und Tanzwütigen und bringen so die enge Carenage zum Kochen.
Auch wir stürzten uns hier mitten ins Getümmel und verlebten so noch einmal wundervolle und interessante Karnevalsstunden in bester Atmosphäre. Generell hatte man wieder das Gefühl, dass in Grenada wirklich jeder gleich ist, egal ob reich oder arm, ob weiß oder schwarz, ob an der Seite stehend oder wild mittanzend, ob im knappen Karnevals-Bikini oder normalen Alltagsklamotten. Gerade dies macht dieses Land so einzigartig und besonders den Spicemas noch ein Stück erlebenswerter, als er ohnehin schon ist.
Gegen 20:30 machten sich dann auch die letzten Trucks auf den Rückweg zum Ausklang in Garfields Carnival City. Auf dem Weg dorthin tanzten wir noch einmal die letzten Runden, ehe dann zumindest bei mir auch langsam die Beine streikten. So ein paar Stunden „Wining“ (das Wining ist näher im Artikel über den Monday Night Mas beschrieben) strengt schon richtig an. ;-)
Damit ging ein extrem ereignisreiches Karneval-Wochenende zu Ende. Die Parade of the Bands setzte hierauf noch einmal das i-Tüpfelchen und trumpfte mit der tollen Kombination aus Parade und Party auf. Die Atmosphäre war wie immer persönlich, gelassen und fröhlich. Gerade die Aufmachung mit nur wenig Polizei und ohne jegliche Absperrungen oder Begrenzungen für die Zuschauer machen den Karneval in Grenada so einzigartig. Wer die hohen Hotelkosten sowie die Massen während des Karnevals in Trinidad, dem zweiberühmtesten der Welt nach Rio de Janeiro, scheut, sollte sich eventuell mal einen Karneval-Trip nach Grenada überlegen. Es wird auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis bleiben, so wie auch bei uns der Spicemas 2012 an sich sowie speziell diese Parade of the Bands noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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