Mashramani Guyana

Mashramani war angesagt – und das hieß Karneval. Das sollte in der Karibik eigentlich schon ein gutes Omen sein. Und in der Tat erlebte ich wieder ein farbenfrohes Spektakel, welches sich in Form von einer riesigen Parade, ausgelassenen Menschen und krachender Musik äußerte.

Reisezeitraum: Februar 2013
Geschrieben: Februar 2013
Veröffentlicht: März 2013

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Bei der Planung meines Guyana-Trips hatte ich schon gesehen, dass zufällig das größte Volksfest des Landes an meinem Besuchs-Wochenende stattfinden sollte. Wie praktisch – so etwas nehme ich doch gerne mit.

Das Mashramani findet stets am 23.02. des Jahres statt, dem Unabhängigkeitstag von Guyana, welcher gleichzeitig damit gefeiert wird. Schon viele Wochen im Voraus laufen die Vorbereitungen für den Mash – wie das Fest überall genannt wird – mit zahlreichen Wettbewerben, Partys und Vorveranstaltungen, die schließlich im großen Mashramani am 23. Februar in Georgetown gipfeln.

Los ging es schließlich am Samstagvormittag nur 2 Querstraßen von meinem New Tropicana Hotel entfernt. Dies ist natürlich praktisch, wenn man nur 3 Gehminuten laufen muss und sich direkt mitten im Geschehen befindet.

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Der Anfang war jedoch relativ ruhig – der Straßen(um)zug kam noch nicht so richtig zum Laufen, warum auch immer. Somit ging es erst nach einer halben oder dreiviertel Stunde Wartezeit richtig los, dafür aber dann mit einigen netten Kostümen.

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Interessant war auch hier in Guyana der ebenso wie in Grenada zu beobachtende Tanzstil, den ich hier doch als recht „intensiv“ bezeichnen würde. Das böse „S-Wort“ nehme ich mal nicht in den Mund, wer sich aber einfach die Klamotten wegdenkt, ist genau dort angelangt.

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Anschließend kam die Parade dann schon etwas besser in die Gänge, sodass in kürzerer Zeit mehrere Bands vorbeizogen. Dies war natürlich sehr nett anzuschauen, wenngleich sowohl die Kostümvielfalt, die Dekoration als auch die Choreographie ganz klar nicht mit dem Karneval in Grenada bei der Parade of the Bands mithalten konnte.

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Während zwischendurch auch immer wieder Pause war und sich die Parade etwas in die Länge zog, war dabei Zeit, ein bisschen auf die Details zu blicken, so wie zum Beispiel auf die schöne Beinbemalung sowie einer sehr ausgiebig dekorierten Karnevalistin.

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Anschließend gingen wir dann ein wenig mit der Parade und sahen so auch noch einige andere Bands.

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Ohne parteiisch klingen zu wollen – denn bekanntermaßen ist Carib in Grenada eines meiner Lieblingsgetränke – aber auch hier in Guyana war die Carib-Band eine der auffälligsten, größten und schönsten Gruppierungen.

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Mashramani 2013 in Georgetown - Karneval in Guyana

Anschließend begaben wir uns dann erst einmal auf Nahrungssuche, wenngleich dies gar nicht so einfach war. Außer den semi-attraktiven Fast-Food-Ketten gab es hier im Zentrum nämlich kaum offene Food-Shacks oder kleine Straßenimbisse. (übrigens generell ein Mangel in Georgetown) Daher landeten wir schließlich (wieder) bei Jerries, der guten, günstigen und meist abwechslungsreich bestückten Essenstheke im New Tropicana Hotel.

Essenstheke im Jerries, dem Restaurant des New Tropicana Hotel

Nach der kurzen Mittagspause ging es dann wieder zurück auf die Piste – diesmal in Richtung National Park und Stadion, wo die Abschlusszeremonie stattfindet und die zahlreichen Bands einlaufen. Das Stadion war allerdings bereits pickepacke voll, sodass wir nur draußen bei einem kühlen Bier den vorbeifahrenden Wagen zuschauten. Auch so konnten wir noch die Bands sehen, die sich uns bisher noch nicht gezeigt hatten.

Die Atmosphäre hier war allerdings – dafür dass hier der Mash und damit Guyanas Karneval kulminierte – relativ verhalten. Klar, gute Stimmung war da, alle wippten ein wenig zur wummernden Musik mit, doch die ganz ausgelassene Feststimmung, wie sie zum Beispiel am Ende des Umzugs in Grenada an der Carenage aufkommt, war hier nicht so richtig vorhanden. Auch auf dem Weg zum Stadion säumten alle Zuschauer brav die Straßen und feuerten ein bisschen an, doch die absolute Ekstase war hier nicht zu sehen.

Wie bei fast jedem Karneval der Welt, gab es auch hier in Guyana Songs, die nahezu in der Endlosschleife gespielt wurden. Ein Hit des Mash 2013, der mir persönlich ganz stark aufgrund seiner dutzendfachen Wahrnehmung im Ohr geblieben ist, ist „Fireworks“ von „Jumo“. Wer ihn nachhören möchte, kann dies hier bei Youtube (~) tun.

Nachdem wir hier dann dennoch noch einmal über zwei Stunden verbrachten und es nach dem Start gegen 10:30 und der kurzen Mittagspause dann bereits 18:30 war, machten wir uns dann langsam und ziemlich geschafft zurück in Richtung Hotel.

Was jedoch ebenfalls auffällig und ein bedeutender Unterschied zu Grenada war, ist die Länge der Parade, die hier in Guyana mindestens dreimal so lang war – zumindest was die Anzahl der Bands betrifft. Daraus erklärt sich auch die enorme Dauer von mindestens 8 Stunden – wobei 18:30 noch nicht einmal alle Trucks im Stadion waren.

Dies soll auch zugleich das Fazit einläuten. Der Mashramani in Guyana ist im Vergleich zu den kleineren Inselstaaten der Antillen (Trinidad ausgenommen) ein größerer, aber dafür nicht so persönlicher und enthusiastischer Karneval. Für Karibik-Neulinge ist er auf jeden Fall interessant, wobei die Kostüme nicht ganz so spektakulär und farbenfroh sind. Die Paradestrecke ist relativ lang, dafür aber auch gut zu finden und zu erfragen. In diesem Jahr handelte es sich hierbei um die Church Street, Vlissengen Road und Thomas Road mit dem Finale im National Park. Für mich war es trotzdem ein sehr interessantes Erlebnis – vor allem, um einmal einen Vergleich zum Spicemas in Grenada zu haben, zum anderen auch als nette Abwechslung von Stadt (Georgetown) und Natur (Bartica, Essequibo River und Kaieteur Falls) während meiner Guyana-Reise.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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