Mit dem Marshrutka (Minibus) durch Georgien

Das Wort „Marshrutka“ klingt genauso, wie es fährt: russisch und hart. Ohne Vorurteile bestätigen zu wollen, aber die zum Teil sehr klapprigen Gefährte rattern zum Teil ganz schön rasant die georgischen Pisten entlang. Dennoch ist ein Marshrutka eigentlich nichts anderes, als ein klassischer Minibus in anderen Ländern. Da zur Fortbewegung in Georgien die Marshrutkas essentiell sind, gibt’s hier einen kleinen Guide über Strecken, Preise und Besonderheiten.

>> Zum Reisebericht Svaneti, der Kaukasus-Region in Georgien
>> Zum Reisebericht Georgien

Reisezeitraum: August 2014
Geschrieben: August 2014
Veröffentlicht: September 2014

Kurzstrecken- vs. Langstrecken-Marshrutkas

„Marshrutka“ ist im Prinzip der Oberbegriff für jede Form von Bus in Georgien. Egal ob der klassische Stadtverkehr in Tiflis, die regionale Verbindung ins kleinste Nest (aka Hintertupfingen) oder die Langstrecke von Georgiens Hauptstadt nach Batumi oder Svaneti, alles wird auf der Straße mit dem Marshrutka zurückgelegt.

Der Begriff „Marshrutka“ gibt also keine Auskunft darüber, ob es sich um eine Strecke von 10 Minuten oder 10 Stunden handelt. Fragt man einen Georgier nach einem Bus, verwendet man einfach immer das Wort „Marshrutka“.

Zentrum aller Marshrutkas – Tiflis

Nirgendwo in Georgien sind so viele der Minibusse zu sehen wie in Tiflis. Diese sind hier zum Einen für den Stadtverkehr im Einsatz, zum Anderen aber auch für überregionale und nationale Verbindungen.

Besonders aufgrund der Verbindungen innerhalb der Stadt, wo es dutzende, wenn nicht sogar hunderte Linien gibt, ist der Verkehr in der Stadt stark gelb geprägt – so sehen nämlich die Marshrutkas (mal etwas größer, mal etwas kleiner) aus.

Ein typischer Marshrutka-Bus am Hauptbahnhof von Tiflis

Gefühlt ist jedes dritte Auto ein gelber Minibus.

Eine Fahrt innerhalb von Tiflis kostet 0,50 GEL, also ca. 0,20 €. Bezahlt wird mit der Metro Card, die es an jeder Metro-Station gibt, 2 GEL kostet und anschließend aufgeladen wird. Wer bei einer Busfahrt ein Ticket zieht, kann für eine Anschlussfahrt die Metro kostenfrei benutzen. Selbiges gilt für eine Bus- nach der Metrofahrt.

Didube – unübersichtlicher Busbahnhof in Tiflis

Wer Tiflis per Bus verlassen möchte, muss einen der Busbahnhöfe der Stadt ansteuern. Meines Wissens gibt es mehrere, jedoch starteten alle meine Fahrten (Kazbegi, Mzcheta (Mtskheta), Gori) dort, zudem standen dort auch die Busse für Kutaisi, Batumi, Moskau und viele weitere Verbindungen.

Didube befindet sich drei Metro-Stationen nördlich des Hauptbahnhofs und ist damit bestens erreichbar. Das war es allerdings auch schon mit positiven Dingen, denn am Busbahnhof (wenn man es denn so nennen kann), den richtigen Bus zu finden, gleicht einem 5er im Lotto. Dies liegt nicht unbedingt an den georgischen Schriftzeichen, die ich mir stets vorher per Internet einprägte, sondern mehr am puren unübersichtlichen Ausmaß sowie der fehlenden Struktur von Didube. Es gibt mindestens drei bis vier verschiedene Abfahrtsplätze, die allerdings nicht wirklich offensichtlich sind, da sie durch verschiedene Gassen und Märkte voneinander getrennt sind.

Der Busbhanhof in Didube, die vielleicht unübersichtlichste Stelle in Tiflis

Wer also mit dem Bus ab Didube starten möchte, hier meine Tipps:

– vorher den Namen des Zielorts in georgischer Schrift einprägen oder abfotografieren, um später zu prüfen, dass man auch im richtigen Bus sitzt
– Taxifahrer ignorieren
– Obstverkäufer oder Standbesitzer nach dem Abfahrtsort des Busses fragen (einfach den Zielort und das Wort „Marshrutka“ aneinander reihen und fragend schauen – dann wird man auch ohne georgisch verstanden)

Im Endeffekt habe ich übrigens alle meine Marshrutkas (nach mehr oder weniger langem Suchen) gefunden. Die Preise und Fahrtzeiten der von mir genutzten Verbindungen sind derzeit wie folgt:

Tiflis – Mtskheta (deutsch: Mzcheta): 15 Minuten, 1 GEL
Tiflis – Gori: 1 Stunde, 3 GEL
Tiflis – Kazbegi: 3 Stunden, 10 GEL

“Langstrecken“-Marshrutkas durch Georgien

Last but not least lassen sich mit den Bussen auch alle möglichen Ecken von Georgien erkunden. Besonders die Rennstrecken zwischen Tiflis, Batumi, Kutaisi und Svaneti sind gut frequentiert. Dennoch sollte man sich vorher nach der Abfahrtszeit erkundigen, da gerade die langen Strecken (6 Stunden+) meistens nur am Morgen abfahren.

Ihr sucht eine Unterkunft in Georgien?
Christian, Kopf und Reisender hinter My TravelworldHier sind meine Top-Empfehlungen für Euren Urlaub in Georgien:
  • Boutique-Hotel (in Tiflis): The Terrace Boutique Hotel - der vielleicht spektakulärste Dachterrassen-Ausblick von Tiflis kombiniert mit einer Top-Lage in Altstadtnähe

  • Außergewöhnlichste Unterkunft / Eco-Lodge: Duende Hotel - Dafür gibt es keine Worte! Schaut Euch selbst die Fotos des Duende Hotels an - eine separate (Paradies-)Welt erbaut mitten im Wald an der georgisch-aserbaidschanischen Grenze

  • Unterkunft in Kazbegi: Landscapes - auf dem Weg zur Dreifaltigkeitskirche in Stepantsminda ist das Landscape Eure Top-Adresse für einen besonderen Aufenthalt und spektakulären Blick auf den Kaukasus und die Kirche

  • Gästehaus in Svaneti: Mestia Panorama - Pensionen und B&Bs in Svaneti gibt es wie Sand am Meer, aber nur wenige sind so modern wie das Mestia Panorama. Hinzu kommt eine tolle Aussicht, hausgemachte Marmelade und ein super attraktiver Preis.

  • Backpacker: Udabno Hostel - eine Institution für Backpacker, obwohl oder gerade weil die Unterkunft mitten im Nirgendwo liegt. Seid Ihr aber auf dem Weg zum David Gareja Kloster, plant hier mindestens eine Nacht ein - oder auch zwei oder drei ...

Schaut Euch hier auch meine generellen Tipps zur Hotel-Buchung samt aktueller Gutscheine an.

Da ich von Kutaisi nach Svaneti mit Einheimischen fuhr und von Batumi nach Tiflis den Zug nutzte, kam ich lediglich von Svaneti nach Batumi in den Genuss, einmal einen halben Tag im Marshrutka zu sitzen. Die Fahrt war – auch dank der kurvigen Bergstrecke – recht rasant und hat nicht jedem Magen meiner Mitfahrer gefallen. Immerhin wurden aber ausreichend Erholungspausen eingelegt. Für die Strecke von Svaneti nach Batumi benötigten wir rund 5,5 Stunden, die Fahrt kostete 30 GEL.

Busse am Busbahnhof von Didube

Am Foto seht ihr, dass in Georgien auch viele Fahrzeuge unterwegs sind, die mal in Deutschland gefahren sind. Als begeisterter Volleyball-Spieler musste ich natürlich diesen Bus als Beispiel für ein Langstrecken-Marshrutka nehmen – Grüße an dieser Stelle an den VC Offenburg. :-)

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
Mehr erfahrt Ihr auf der "Über Mich"-Seite.
Meine Top-Empfehlungen für Eure Reisen:
1. Persönliche Reiseberatung und individuelles Coaching
2. Spar-Tipps & Gutscheine für Eure Hotelbuchungen
3. überall auf der Welt kostenlos Geld abheben
4. immer die richtige Auslands-Krankenversicherung parat
5. nie wieder etwas vergessen: die Packliste mit Insider-Tipps
Vergesst auch nicht, Euch hier für meinen Newsletter einzutragen.

HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR

Bitte einen Kommentar eingeben
Bitte Name eintragen