Flugbericht Air Berlin II (New York – Berlin – Miami)

Air Berlin mausert sich. Das ist definitiv das Urteil, welches ich über die zweitgrößte deutsche Airline abgeben kann. Der oneworld-Beitritt lässt die Ausrichtung zumindest auf der Langstrecke klar in Richtung Qualität zeigen, wie ich bei meinen beiden Flügen erfahren konnte …

Reisezeitraum: September 2013
Geschrieben: Oktober 2013
Veröffentlicht: Dezember 2013

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Entgegen meiner Kurzstrecken in Europa, die ich zum Teil ja rein zufällig nur anhand des günstigsten Flugpreises buche, waren für die Langstrecke wie immer in diesen Jahren die möglichst optimale Ausnutzung meiner Urlaubstage maßgebend. Aufgrund der schönen Verbindung am Sonntagabend zurück nach Grenada mit nur einem Umstieg und ohne Zwischenübernachtung (Berlin – Miami – Grenada, letztes Stück operated by American Airlines) war Air Berlin bzw. American Airlines mein Favorit. Da der one-way allerdings zu teuer ist, buchte ich den Hinflug ebenfalls passend mit Air Berlin ab New York (JFK), sodass ich letztendlich einen Gabelflug New York (JFK) – Berlin (Tegel) / Berlin (Tegel) – Miami – Grenada zum Preis von knapp 1000 US$ hatte. Zuvor gibt es wie schon im Jahr zuvor von Grenada nach New York mit Caribbean Airlines via Trinidad.

Eine ATR72-500 von Caribbean Airlines vor dem Flug von Trinidad nach Tobago

Als ich am Donnerstagnachmittag schließlich am Flughafen JFK eintraf, startete das Vorhaben Air Berlin 2013 allerdings erst einmal mit einer saftigen Verspätung. 2 Stunden waren angezeigt, da das Flugzeug wohl zu spät aus Deutschland gestartet war.

Zugegeben, zumindest kurzzeitig verschwendete ich auch einige Gedanken an die Ausgleichsverordnung EU 261/1, die für Passagiere bei Verspätungen durch die Airline von mehr als 3 Stunden sehr ordentliche Entschädigungen vorsieht. Diese Gedanken konnte ich allerdings schnell wieder ad acta legen, denn spätestens nach dem dann tatsächlich um 2 Stunden verspäteten Start sowie der Ansage des Kapitäns, dass wir fast die Hälfte dieser Zeit während des Fluges aufholen werden, war jegliche Chance auf einen kleinen Geldsegen dahin,

Eine Maschine von Air Berlin auf dem Flughafen Berlin-Tegel

Nun aber zum Flug mit Air Berlin. Die Maschinen waren auf beiden Strecken sehr gut gebucht, die Auslastung lag bei jeweils mindestens 95%, Entsprechend eng war es im Inneren, denn auch Air Berlin ist beim Platzangebot nicht gerade für die Politik der großzügigen Sardinendose bekannt. Dennoch konnte ich vor allem auf dem Nachtflug nach Berlin sehr gut schlafen, was aber mehr an der bereits sehr kurzen Vornacht während des Fluges von Grenada nach New York gelegen hat.

Sitz in der Economy Class von Air Berlin auf dem Flug von Berlin-Tegel nach Miami

Wie im Bild zu sehen, hatte jeder Sitz (auf beiden Flügen) ein persönliches Entertainment-System mit zahlreichen Filmen, Dokus, Radiokanälen (mit ordentlicher Auswahl) und natürlich der obligatorischen Flight Info – die jedoch absolut nicht funktionierte und völlig falsche Informationen und Zahlen anzeigte.

Sitzplatzreservierungen sind bei Air Berlin im übrigen kostenpflichtig. Wer nicht die mindestens 17 Euro für einen regulären Sitz bezahlen möchte, kann dann auch einfach am Check-In nach möglichen Plätzen fragen. Ich bekam damit dann zweimal einen Gangplatz, welchen ich bei Langstreckenflügen ohnehin dem Fensterplatz vorziehe.

Gepäck ist bei Air Berlin natürlich inklusive (1 Gepäcstück à 23kg) und wer möchte, kann auch im hauseigenen Vielfliegerprogramm topbonus Meilen sammeln, Da es bei meiner Buchungsklasse jedoch lediglich 25% der Entfernungsmeilen gegeben hätte (was rund 2500 entsprach), entschied ich mich dafür, mir lieber 100% der Meilen beim Programm von American Airlines, AAdvantage, bei dem ich ebenfalls Mitglied bin, gutschreiben zu lassen.

Während des Fluges gab es dann natürlich auch den üblichen Essens- und Getränkeservice. Im Vergleich zu Condor konnte Air Berlin hier deutlich mehr Pluspunkte sammeln, denn zum Einen gab es beim warmen Essen jeweils zwei Gerichte zur Auswahl (Chicken oder Pasta), zum Anderen war es auch deutlich schmackhafter als die vergleichbare Condor-Assiette.

Hauptmahlzeit bei Air Berlin während des Fluges von New York (JFK) nach Berlin-Tegel

Hauptmahlzeit bei Air Berlin während des Fluges von Berlin-Tegel nach Miami

Auch das Frühstück war durchaus in Ordnung, wenngleich hier die Essensplaner ein etwas verquertes Bild von Sättigungsanteil und Beilagen haben. Ein Mini-Brötchen und dazu Käse, Schinken, Salami, Marmelade und Butter. Auf welche Teigwaren soll man das bitte alles schmieren?

Frühstück bei Air Berlin auf dem Flug von New York (JFK) nach Berlin-Tegel

Dennoch, insgesamt war das Essen in Ordnung und kann sich zumindest mit anderen oneworld-Airlines im Mittelfeld messen.

Noch besser macht es Air Berlin bei den Getränken. Hier ist die ehemalige Hunold- und Mehdorn-Airline mit einer kompletten Bar unterwegs, was heißt, dass es neben Saft, Softdrinks, Wasser und Tee auch alkoholische Getränke gibt. Gesichtet und (zum Teil) von mir probiert wurden Bier, Wein, Sekt (auf Anfrage), Baileys-Verschnitt sowie Spirituosen wie Jägermeister, Gin, Wodka und Rum, All dies kann frei bestellt und ggf. sogar in der Galley geholt werden – volle Auswahl also und damit besser als viele andere Airlines auf der Transatlantikstrecke.

Ebenfalls überrascht hat mich das gereichte Amenity Kit (nur auf dem Nachtflug), welches ja sonst in der Economy Class nicht unbedingt üblich ist. Es beinhaltete Socken, Zahnbürste, Ohropax und eine Schlafmaske.

Amenity Kit in der Economy Class auf einem Nachtflug mit Air Berlin

Auch eine gute Auswahl an Zeitungen gab es, selbst auf dem Flug von New York nach Deutschland.

Zeitungsauswahl vor dem Flug mit Air Berlin am Flughafen New York (JFK)

Ergänzt wurden diese sehr positiven Eigenschaften von einer stets aufmerksamen und freundlichen Crew, sodass Air Berlin hier alles in allem ein gutes Bordprodukt vorweisen konnte und ich zwei angenehme Flüge hatte. Beim Essen ist sicher trotz meines relativen Lobs weiter oben (mein letzter Transatlantikflug war im Juni mit Condor, da komme ich gastronomisch vom ganz untersten Niveau) noch deutlich Luft nach oben, ansonsten würde ich Air Berlin als ein würdiges oneworld-Mitglied mit einem guten Servicestandard ansehen. Wenn es zeitlich und preislich also wieder die beste Option ist, spricht nichts dagegen, Air Berlin nochmals zu buchen.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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