Homewood dürfte von vielen belächelt werden. Aus gerade einmal vier nennenswerten Liften besteht das Skigebiet, doppel-schwarze Pisten sucht man fast vergeblich und auch die vorhandenen Aufstiegshilfen sind nicht gerade von der schnellsten Sorte. Beste Voraussetzungen für ein typisches Areal mit dem zweifelhaften Prädikat „Familienskigebiet“ – denkste! Zwar kann Homewood von der Skigebietsgröße her in der Tat nicht mit den großen Nachbarn Alpine Meadows, Squaw Valley oder Heavenly mithalten, doch in einem schlägt Homewood alle anderen Skigebiete in Kalifornien um Längen: die landschaftliche Schönheit durch den Ausblick auf den Lake Tahoe!
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Reisezeitraum: Februar 2011
Geschrieben: März 2011
Was? | Homewood |
Tagesticket | 49-61$ |
Wo? | Lake Tahoe, Kalifornien |
Bewertung | 9/10 |
Das Skigebiet
Homewood bietet in der Tat nur einen Skiberg, sodass das Skigebiet relativ schnell beschrieben ist. Es gibt zwei Parkplätze und zugleich Einstiege in das Skigebiet, einen am Madden Chair und einen am Quail Chair. Wenn diese beiden voll sind, ist Schluss. Dadurch gibt es in Homewood quasi keine Wartezeiten, da die Parkplatzsituation die maximale Besucheranzahl regelt. Es gibt lediglich einen Express-Lift, der sich an der Nordflanke des Bergs befindet. Wie im gesamten Skigebiet sind auch an diesem Lift breite und angenehme Cruising Runs, kleine aber feine Buckelpisten sowie anspruchsvolles Off-Piste Terrain gut verteilt. Einzigartig in Homewood ist jedoch der Blick auf den Lake Tahoe, den man von mindestens der Hälfte (tendenziell noch mehr) aller Pisten in einem einzigartigen Panorama geboten bekommt. Man hat hier quasi das Gefühl, fast in den See hineinzufahren:
Dies sollen nur einige Beispiele für das Alleinstellungsmerkmal Homewoods sein. Diese traumhaften Szenarien sind von Pisten aller Schwierigkeitsgrade möglich, sodass hier wirklich jeder zumindest von der landschaftlichen Seite voll auf seine Kosten kommt.
Für Anfänger
Für alle, die noch etwas wackelig auf den Beinen stehen, bieten sich die Übungshänge am North Lot an. Diese befindet sich neben dem Madden Chair.
Ansonsten gibt es sogar auch eine lange grüne Pisten vom Gipfel bis hinunter zum South Parking Lot.
Für Fortgeschrittene
Lange Cruising Runs, also gleichmäßig abfallende Pisten mit einem angenehmen Neigungswinkeln, gibt es wohl am meisten in Homewood, welches in diesem Bereich auch zu größeren Skigebieten echt konkurrenzfähig ist. Besonders empfehlenswert sind hier Zari’s Run, The Glades, Bonanza und El Capitan. Auch Exhibition und The Face, beide schwarz markiert, sind mit ihrem zwar etwas steilerem Gefälle bestens für Fortgeschrittene geeignet, da beide Pisten über eine traumhafte Schneequalität verfügen und täglich planiert werden.
Für Experten
Könner sollten sich in Homewood vor allem an den Ellis Chair halten. Die schwarzen Pisten rechts des Liftes sind allesamt mit einer guten Schwierigkeit versehen und bieten abwechslungsreiches Terrain zwischen Off-Piste und Tree-Skiing. Am äußersten südlichen Ende von Homewood gibt es auch ein paar wenige doppelschwarze Pisten, die allerdings nur durch einen sehr langen Ziehweg zu erreichen sind.
Das Drum und Dran
Wie bereits anfangs angedeutet, ist Homewood nur ein Skiberg mit einer begrenzten Parkplatzkapazität, was jedoch durch den einmaligen Blick auf den Lake Tahoe wieder wett gemacht wird. Die Nähe zum See zeigt sich auch an diesem Bild des North Parking Lots:
Ansonsten gibt es in Homewood wenig Spekatuläres. Erwähnenswert sei noch der relativ humane Ticketpreis von 47$ (Montag-Donnerstag) bzw. 56$ (Wochenende) oder 61$ (Ferien, Feiertage), der gegenüber anderen Skigebieten wie Squaw Valley (91$) wohl ein absolutes Must-Have-Argument ist. Nicht zuletzt spielt Homewood seine Stärken vor allem durch den tollen Ausblick bei schönem Wetter aus, doch durch die sehr windgeschützte Lage sollte man dieses Skiareal auch bei etwas stürmischen Wetters in Betracht ziehen.
Fazit
Homewood würde als klassisches Skigebiet mit dem Prädikat „klein, aber fein“ durchgehen. Einzigartig ist natürlich
+ der nahezu von überall fantastische Blick auf den Lake Tahoe. Weiterhin überzeugt Homewood durch
+ ein trotz der überschaubaren Größe breites Spektrum an Pisten, wobei vor allem
+ viele und lange Cruising Runs zu finden sind. Weiterhin bietet Homewood den Vorteil eines
+ top Preis-Leistungsverhältnis‘ sowie
+ einer windgeschützten Lage.
Natürlich kann Homewood in Sachen Quantität mit nur 4 Liften nicht mit den Großen der Branche mithalten und
– bietet daher nur eine begrenzte Auswahl an Pisten, vor allem bei mehrtägigen Aufenthalten. Auch die Existenz von
– nur einem Express-Lift könnte gerade bei schlechterem Wetter schnell zur Belastungsprobe werden. Und nicht zuletzt heißt es zeitig da sein, denn an Wochenenden kann der Vorteil der
– begrenzten Parkplatzkapazität auch zum Nachteil werden, wenn es ab 10:30 oder 11:00 heißt: nichts geht mehr!
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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