Skigebiet: Northstar-at-Tahoe

Northstar-at-Tahoe ist ein wenig das Edelskigebiet rund um das Gebiet des Sees beiderseits von Kalifornien und Nevada. Das Village sieht edel und top gepflegt aus, der Service funktioniert reibungslos und auch der Ticketpreis lässt diesen Schluss zu. Ob auch im Skigebiet alles zum Besten steht, zeigen der nachfolgende Testbericht über Northstar-at-Tahoe (nicht zu verwechseln mit North Lake Tahoe).

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Reisezeitraum: Februar 2011
Geschrieben: April 2011

Das Skigebiet

Das Areal bietet zwei verschiedene Berge, wobei sich das Skigebiet grob in 4 Teile einteilen lässt.

Was?Northstar-at_Tahoe
Tagesticket92$
Wo?Lake Tahoe, Kalifornien
Bewertung8/10

 

Zunächst erfolgt der Einstieg ins Skigebiet von Northstar über einen von drei Liften. Da hier kaum oder nur wenig interessante Pisten wieder zurück ins Village führen, ist dieser Teil eigentlich nur für die Talabfahrt wichtig.
Weiter geht es im größten Part des Skigebiets, der nordöstlichen Flanke des Mount Pluto. Hier finden sich vor allem entspannende blaue Abfahrten, vor allem aber der riesige Terrain Park mit wirklich allen denkbaren Hindernissen. Für Freestyler auf jeden Fall ein riesiger Abenteuerspielplatz.
Vom Gipfel des Mount Pluto lässt sich mittels Backside Express auch – wie der Name schon sagt – die Rückseite des Gipfels erkunden. Hier dominieren vor allem schwarze Abfahrten, die Ihre Farbe aber nicht wirklich verdient haben.
Letzter und etwas abgelegener Teil von Northstar-at-Tahoe und daher auch mit dem wenigsten Betrieb an Lift und Piste ist der Lookout Mountain. Hier finden sich auch des Autors Meinung nach die besten und abwechslungsreichsten Abfahrten des Skigebiets.
Generell fällt in Northstar vor allem die hohe Dichte von Expressliften auf, denn nahezu jeder wichtige Hang ist mit einer kuppelbaren Aufstiegshilfe erreichbar. Dem hingegen steht die relativ niedrig eingeordnete Pisteneinschätzung, d.h. das blaue Pisten in einigen Gebieten auch als grün durchgehen würden und schwarze Pisten dieses Prädikat ebenfalls nur selten verdienen. Auf doppelschwarze Abfahrten wurde in Northstar gleich ganz verzichtet, was aber auch einen relativ simplen Grund hat – es gibt hier kein freies Gelände, da sich Northstar komplett in einem dichten Waldgebiet befindet. Auch Tree-Skiing ist nur schwer möglich.

Für Anfänger

Erstmalige Wintersportler finden in Northstar optimale Bedingungen. Der Arrow Express bietet eine sehr schöne, lange und stetig leicht abfallende grüne Piste, die für Anfänger bestens geeignet ist. Auch die Talabfahrt ist möglich, da diese ebenfalls grün markiert ist. Wer den einfachen Pisten langsam Herr wird, kann sich anschließend auch getrost auf die blau markierten Abfahrten wagen, da diese ebenfalls für Übungsschwünge bestens geeignet sind. Im Endeffekt dreht sich alles um die Day Lodge, dem Zentrum des Skigebiets, sodass man sich hier auch mit anderen Skifahrern der Gruppe zum Mittag treffen kann.

Die Day Lodge als Zentrum des Skigebiets in Northstar-at-Tahoe

Für Fortgeschrittene

Erfahrene Skifahrer können sich in Northstar-at-Tahoe auf nahezu alle Pisten wagen, unabhängig der Markierung – solange sie präpariert sind. Wer sonst den schwarzen Abfahrten mit Respekt entgegen sieht, darf hier beherzt zugreifen. Mit einer der besten Cruising Runs am ganzen Lake Tahoe ist „Burnout“ am Backside Express. Diese Waldschneise kommt wie aus dem Bilderbuch – mindestens zwei Kilometer absolut gleichmäßige Pistenverhältnisse laden zum Dauercarven ein. Zur Perfektion fehlt ihr nur noch die blaue Markierung – schwarz ist hier nämlich etwas zu hoch gegriffen. Wer es etwas steiler mag, fährt zum Lookout Mountain. Prosser und Stampede haben ordentlich Gefälle, sind jedoch gewalzt und bieten daher eine akzeptable Herausforderung. Alle blauen Pisten des Skigebiets sind hingegen denjenigen vorbehalten, die sich gerade den Status des Fortgeschrittenen erarbeiten wollen. Die Herausforderung ist hier relativ mäßig.

Für Experten

Anhand der vorausgehenden Beschreibungen ist fast anzunehmen, dass Könner in Northstar auf Grund der fehlenden doppelschwarzen und relativ einfachen schwarzen Pisten nicht auf Ihre Kosten kommen. Es ist zwar richtig, dass die absolute Herausforderung in Northstar fehlt. Dennoch lohnt sich ein näherer Blick.
Am Mount Pluto fehlen in der Tat die Abfahrten mit Challenge-Charakter. Einzig zu nennen wäre hier „The Rapids“, eine sehr lange Buckelpiste, die auf Grund ihres sanften Gefälles auch für Einsteiger gut geeignet ist. Interessant wird es da schon eher am Lookout Mountain, der vom Martins Camp Express bedient wird.

Der Einstieg in den Martis Camp Express

Interessant ist es hier vor allem, weil es Unmengen an Schnee gibt. Dies macht das Buckelpisten-Fahren, z.B. Boca oder Gooseneck, zu einem wahren Powder-Vergnügen. Auch die oben bereits erwähnten Stampede und Prosser mit Ihrem überdurchschnittlichen Gefällen lassen Spielraum für etwas Adrenalin-Ausstoß. Insgesamt jedoch hält sich das Terrain für wirklich versierte und sportliche Skifahrer eher in Grenzen.

Das Drum und Dran

Northstar-at-Tahoe versucht wie bereits eingangs beschrieben ein wenig Richtung Edel-Skigebiet zu steuern. Dies merkt man zuerst am Ticketpreis. 92$ für ein Skigebiet von nicht unbedingt 1a-Klasse sind schon ziemlich happig. Auch das Village, durch das man für den Einstieg ins Skigebiet unbedingt durch muss, sieht dementsprechend aus.

Das Village in Northstar-at-Tahoe

Alles andere klappt dafür in Northstar-at-Tahoe reibungslos. Der Shuttle vom Parkplatz zum Village ist sehr gut organisiert, an der Gondel werden einem sogar die Skier abgenommen und die Expresslifte, die in Nordamerika noch nicht so verbreitet sind wie in Österreich, sorgen für Skivergnügen ohne große Pausen. Als echten Mehrwert gibt es dann sogar noch eine kostenfreie geführte Mountain-Tour mit einem einheimischen Guide (die Tour richtet sich vor allem an Besucher, die länger als einen Tag in Northstar bleiben) sowie gratis heiße Schokolade im Village nach einem anstrengenden Skitag.

Fazit

Northstar ist absolut einen Skitag wert, vor allem für das etwas entspannter fahrende Klientel. Ob das Gebiet jedoch 92$ wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Fakt ist, dass Northstar
+ eine große Auswahl an Expressliften hat,
+ die Organisation und der Service sehr gut sind und
+ es heiße Schokolade am Nachmittag sowie eine geführte Mountain-Tour for free gibt.
Dem hingegen stehen die
– relativ einfachen Pisten sowie das fehlende Experten-Gelände sowie
– der teure Liftpass.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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