Martinique war schon lange ein Reiseziel meiner Begierde, ist es doch eine der wenigen Inseln der Karibik, die ich noch nicht besucht habe. Zudem wollte ich gerne die so genannte französische Karibik kennenlernen, die doch einige deutliche Unterschiede zu den englisch- oder spanischsprachigen Inseln aufweist. Immerhin befindet man sich hier hochoffiziell in Europa und kann theoretisch nur mit Personalausweis nach Martinique reisen. Doch was gibt es auf der Insel, die vor Bananenfeldern und Rum-Destillerien nur so strotzt und mit dem Mount Pelée einen der geschichtsträchtigsten Vulkane der gesamten Karibik in ihren Reihen hat, so zu erleben? Das erfahrt Ihr in diesem ausführlichen Reisebericht über Martinique.
Reisezeitraum: April 2019 / 4 Tage
Geschrieben: Juli 2019
Veröffentlicht: August 2019
UPDATE: Dezember 2021
>> Zu den Reiseberichten von den benachbarten Inseln Guadeloupe (2019), Dominica (2012) und St. Lucia (2012)
>> Zur Wanderung auf Martiniques höchsten Berg, den Mount Pelée
>> Zu den Unterkünften auf Martinique
>> Zur Übersicht der Reiseberichte
Inhalt dieses Reise-Artikels
Anreise nach Martinique
Martinique klingt zwar genauso wie seine Schwesterinsel Guadeloupe sehr exotisch, die Anreise ist aber weit weniger beschwerlich, als man es für eine kleine Tropeninsel erwarten kann. Dank seiner Zugehörigkeit zu Frankreich kann sich Martinique auf perfekte Verbindungen aus Paris verlassen, denn Direktflüge gibt es hier in der Regel mindestens drei- bis viermal täglich. Gleich 4 Airlines (Air France, Level Airlines, Corsair, Air Caraíbes) fliegen von Paris direkt nach Martinique und dank des hohen Wettbewerbs sind auch die Preise sehr sehr günstig. Hin- und zurück geht es unter Umständen schon ab rund 400 €, in Super-Promotionen sogar noch weit darunter.
Ab Deutschland bieten sich Umsteigeverbindungen mit Air France an (mit Flughafenwechsel in Paris), die in der Regel ab rund 600 € aufwärts verfügbar sind.
Aktuelle Preise für Flüge nach Martinique (~)
Anders sieht es mit Flügen von anderen Teilen der Welt aus – hier kann Martinique nur mit sehr spärlichen Verbindungen aufwarten, u.a. aus dem französischsprachigen Teil Kanadas. Auch innerhalb der Karibik sind die Möglichkeiten extrem mau. Immerhin gibt es eine Fähre, die Martinique mit St. Lucia, Dominica und Guadeloupe verbindet.
Genau diese Fähre von Express des Iles bzw. Jeans for Freedom (die beiden Fähr-Unternehmen fahren in Kooperation Martinique an) nutzte ich, um Martinique zu erreichen und auch wieder zu verlassen. Von St. Lucia aus ging es in rund 1.5 Stunden nach Martinique, die Weiterfahrt führte mich in ca. 4 Stunden nach Guadeloupe.
Die Fähre ist dabei ganz in Ordnung und definitiv eine gute Möglichkeit, um sich zwischen den 4 oben genannten Inseln zu bewegen. Sie fahren mehrmals wöchentlich und sind was karibische Verhältnisse anbelangt mehr oder weniger zuverlässig, auch wenn ich letztendlich mit einer Verspätung von rund 90 Minuten Martinique erreichte.
Alternativ, wer nicht 4 Stunden auf der Fähre schaukeln möchte, kann zwischen Martinique und Guadeloupe auch mit dem Flugzeug reisen. Die Fähre ist gewiss umweltfreundlicher, aber einige vertragen die Wellen tatsächlich nicht gut. Zudem fährt Express des Iles nicht jeden Tag, bei den Flügen gibt es jedoch mindestens 10 am Tag in jede Richtung.
Ansicht Flüge Guadeloupe – Martinique und vice versa (~)
Mehr Infos zu den Fähren von und nach Martinique findet Ihr in meinem separaten Bericht über Express des Iles.
Fortbewegung auf Martinique
Abgesehen von jenen Reisenden, die einen reinen Strandurlaub auf Martinique planen (dann würdet Ihr aber wahrscheinlich nicht diesen Reisebericht Martinique lesen), gibt es zwei Möglichkeiten der Fortbewegung auf der Insel: öffentlicher Bus oder Mietwagen. Wie auf vielen Karibik-Inseln las ich auch auf Martinique, dass das Bus-Netz recht spärlich sei und man sich vor allem an Sonn- und Feiertagen sowie auf dem Land so gut wie gar nicht fortbewegen kann. Dies stimmt aber nur bedingt, denn auch in Martinique gibt es Busverbindungen in weite Teile der Insel.
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Dennoch gibt es zwei wesentliche Gründe, sich für einen Mietwagen zu entscheiden. Zum Einen sind diese auf Martinique (ebenso wie auf Guadeloupe) extrem günstig. Schon ab 15 bis 20 Euro bekommt Ihr einen voll versicherten Mietwagen pro Tag, geeignete Anbieter könnt Ihr zum Beispiel hier auf Check24 (~) finden, wo Euch die Buchung oft auch noch durch einen Gutschein versüßt wird.
Zweiter Grund sind die wirklich sehr guten Straßen auf Martinique, die definitiv an europäisches Niveau erinnern und nichts mit den üblichen Schlagloch gesäten Karibik-Pisten zu tun haben, auch wenn sie extrem kurvig und bergig sind. Das Fahren macht dennoch richtig Spaß, weshalb ein Mietwagen auf Martinique sehr empfehlenswert ist.
Auch ich entschied mich daher für einen Mietwagen und konnte so ideal und individuell die Insel erkunden.
Selbst nach der Covid-19 Pandemie, im Zuge derer sich in vielen Teilen der Welt die Mietwagen-Preise verdoppelt haben, gibt es Mietwagen auf Martinique im Jahr 2022 weiterhin für weniger als 20 Euro.
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Die Sehenswürdigkeiten im Norden von Martinique
Der Norden ist definitiv der natürlichste, unberührteste und schönste Teil von Martinique. Kleine Dörfer, hohe Berge, unendliches Grün, dichter Regenwald – alles genau nach meinem Geschmack. Aus diesem Grund legte ich hier auch den Fokus meines Martinique-Aufenthalts und buchte mir eine AirBnB-Unterkunft (mehr Infos siehe hier) im verschlafenen Morne Rouge, dem Mini-Zentrum des Nordens. Zu sehen gibt es hier eigentlich nichts, aber es bietet sich an als Ausgangspunkt, um den Norden von Martinique zu erkunden.
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Dank Mietwagen steuerte ich hier verschiedene Punkte an, denn der Norden von Martinique hat Sehenswürdigkeiten aller Art zu bieten. Wie auf der nahezu gesamten Insel gibt es auch in der Nähe von Morne Rouge Rum-Destillerien. Eine davon ist die Destillerie Depaz bei St. Pierre, bei der es eine hübsche Anlage mit einem kolonialen Herrenhaus zu bestaunen gibt.
Von der Destillerie hat man schöne Aussichten auf das Meer, noch bessere hat man jedoch von den Hügeln und Bergen der Umgebung. Wenn es nicht gleich der Mount Pelée sein soll (von dem man spektakuläre Ausblicke haben kann, wenn das Wetter mitspielt), empfiehlt sich eine Fahrt hinauf auf einen Aussichtspunkt westlich von Fonds-Saint-Denis, leider ohne (auffindbaren) Namen, ein echter Geheimtipp auf Martinique also. Bei Google Maps ist er in der Nähe der „Biosphair Suite“ zu finden. Von hier aus kann man gut beobachten, wie bergig Martinique ist und hat bei schönem Wetter natürlich auch schönste Ausblicke auf die Westküste der Insel.
Übrigens lohnt sich auch die Fahrt allein zu jenem Aussichtspunkt – wer ausprobieren möchte, wieviel Steigung sein Mietwagen schafft, ist hier definitiv richtig. Ein weiterer Beweis, wie bergig Martinique ist.
Natürlich dürfen auch Wasserfälle in Martinique nicht fehlen – bei soviel Bergen irgendwo selbstverständlich. Aufgrund der vielen Schluchten, die man übrigens auch immer wieder beim Fahren mit den Mietwagen anhand der engen Brücken sehen kann, muss Martinique ziemlich viele Wasserfälle haben – Ziele für das nächste Mal gibt es also genug 😉. Ich steuerte hier auf meiner Tour durch den Norden entlang der Straße D1 den Saut Gendarme an, ein sehr einfach erreichbarer Wasserfall kurz nach Fonds-Saint-Denis.
Wie immer konnte ich es auch hier nicht lassen und erkundete die Umgebung ein wenig abseits des Hauptpfads, was mich an einen wunderschönen Flusslauf mit absolut unberührter Natur brachte. Wäre ich nicht alleine gewesen, wäre ich diesen Wasserlauf noch ein ganzes Stück weiter nach oben geklettert.
Wer im Norden lieber trockenen Fußes laufen möchte, findet ebenso eine Hand voll Wanderungen auf Martinique. Neben dem Mount Pelée ist eine besonders einzigartige Tour jene entlang des Canal de Beauregard (oder auch Canal des Esclaves genannt). Hierbei handelt es sich um einen alten Bewässerungskanal aus dem 18. Jahrhundert, der heute noch immer mit Wasser gefüllt ist. Dessen Befestigungsmauer wird heute als recht abenteuerlicher Wanderweg genutzt, der oft extrem schmal ist und auf der einen Seite steil nach unten geht. Dennoch ist er beliebt und ein wirklich spannendes Ausfugziel mit tollen Blicken auf die endlos grüne Vegetation Martiniques.
Wenn es um die Sehenswürdigkeiten im Norden von Martinique geht, darf natürlich auch St. Pierre nicht fehlen. St. Pierre war bis vor rund hundert Jahren die florierende Hauptstadt von Martinique, ehe ein Ausbruch des benachbarten Mont Pelé nahezu alles dem Erdboden gleich machte, was sich seinen Lavamassen in den Weg stellte, inkl. die komplette Bevölkerung von mehr als 30.000 Einwohnern. Heute erinnern nur noch ein paar Ruinen an die damalige Katastrophe.
Stattdessen kann man den Mont Pelée heute ganz friedlich von St. Pierre aus beobachten und ein bisschen durch das kleine und einigermaßen hübsche Örtchen schlendern – vor allem die kleine Strandpromenade ist einen kurzen Spaziergang wert.
Mount Pelée, historischer (zerstörerischer) Vulkan
Wenn es um St. Pierre und den Norden von Martinique geht, darf natürlich der Mont Pelé (alternativ auch Mount Pelée oder Montagne Pelée) nicht fehlen. Der höchste Berg der Insel ist nicht nur ein ideales Wanderrevier, sondern spielt auch wie oben schon angedeutet einen wichtigen Part in der Historie der Insel und kann daher problemlos als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf Martinique bezeichnet werden.
Am 8. Mai 1902 kam es zu einer gewaltigen Eruption des Mont Pelé, der das komplette Umland inkl. Saint Pierre komplett verwüstete. Schätzungsweise mehr als 30.000 Menschen wurden damals nach dem Ausbruch getötet, da eine Feuer- und Lava-Wand die Region im Nordwesten der Insel innerhalb von Sekunden dem Erdboden gleichmachte. Damit war es opfermäßig der schwerwiegendste Vulkan-Ausbruch weltweit des 20. Jahrhundert. Heute erinnern zahlreiche Gedenktafeln an das Ausmaß der Katastrophe.
Doch selbstverständlich hat der Mont Pelé auch positive Seiten, denn er ist heute ein exzellentes Wanderrevier. Von 3 Seiten lässt sich der 1397 Meter hohe Vulkan besteigen und dank des ausgeprägten Kraterrandes kann man diesen sogar umrunden – inkl. Blicke auf den Krater sowie auf die spektakuläre Kulisse, die diesen umgibt. Dies alles vorausgesetzt dessen, dass sich der Mont Pelé nicht in den Wolken befindet – genau aus diesem Grund, war bis auf wenige Lichtblicke die Farbe „Weiß“ das Einzige, was ich den ganzen Tag sah.
Dennoch, das Gebiet ist super spannend und für jeden Wanderfreund definitiv ein absolutes Muss. Wer mehr über die verschiedenen Wanderwege, den interessanten Aufstieg und das einzigartige Klima wissen möchte, kann gerne hier in meinem Wanderbericht über den Mont Pelé weiterlesen.
Die Caravelle-Halbinsel im Osten von Martinique
Aber auch die anderen Regionen Martiniques verdienen einen näheren Blick, auch wenn ich diese nicht ganz so intensiv besuchte. Auf dem Weg gen Osten wurde noch einmal klar, welch großen Stellenwert der Bananen- und Zuckerrohranbau in der Landwirtschaft Martiniques einnimmt. Die entsprechenden Plantagen konnte man nämlich überall sehen.
Dazu passte auch, dass es bei Sainte-Marie mit St. James nicht nur eine weitere bedeutende Rum-Destillerie gibt, die u.a. wegen der sehr alten Exponate im hübschen Herrenhaus interessant ist, sondern auch ein Bananenmuseum, welches alles rund um das Thema Banane erklärt.
Dies waren jedoch nur kurze Zwischenstopps und kleinere Sehenswürdigkeiten auf meinem Weg auf die Caravelle-Halbinsel. Diese als Naturpark deklarierte Halbinsel ist ein wichtiger Tourismus-Schwerpunkt auf Martinique – wenngleich auf eher niedrigem Niveau, da hier vor allem Apartments und Bungalows dominieren und die Anzahl der Touristen somit begrenzt ist – ein perfekter Reisetipp also für Individualreisende auf Martinique. Dennoch sieht man, dass es hier einige Strandorte gibt, die übrigens auch bei Surfern beliebt sind.
Mein Ziel war das Ende der Caravelle-Halbinsel im äußersten Osten, wo es am Ende der Straße einige schöne Wanderwege gibt. Eine kurze Tour führt zum Chateau Dubuc und den umliegenden Mangroven. Wer möchte, kann das alte Besitztum der Familie Dubuc, die übrigens die ganze Caravelle-Halbinsel als Plantage umfunktionierte (weswegen der komplette Bestand heute Sekundärwald ist), besichtigen.
Ein anderer Wanderweg in diesem Teil von Martinique führt zum Strand Anse du Bout, eine Bucht, die nur über jenen 3 Kilometer langen Wanderweg (oder eine noch längere Tour einmal um den ganzen Ostteil der Halbinsel) erreichbar ist. Er ist bei sehr moderaten Steigungen sehr angenehm zu laufen und deswegen bei Besuchern sehr beliebt.
Während ich aus Zeitgründen nicht bis zum Strand lief, nahm ich stattdessen den Leuchtturm mit, der sich auf ungefähr halbem Weg auf einem der höchsten Punkte der Halbinsel befindet und den die meisten Reisenden unverständlicherweise auslassen – wahrscheinlich aufgrund des kurzen, aber knackigen Anstiegs, den man hier zu überwinden hat.
Umso besser für mich, denn so hatte ich diesen wirklich tollen Ausblick ganz für mich alleine und konnte das fantastische Panorama über die komplette Caravelle-Halbinsel sowie die zahlreichen Buchten ganz für mich alleine genießen.
Die Hauptstadt Fort-de-France
Auch der Hauptstadt Fort-de-France stattete ich einen Besuch ab, kam doch meine Fähre hier an und fuhr auch wieder vom städtischen Fährhafen ab. Wie viele Hauptstädte in der Karibik (Ausnahmen St. Georges in Grenada, Santo Domingo in der Dominikanischen Republik, San Juan in Puerto Rico sowie sicher auch Havanna in Kuba) lohnt sich ein Abstecher nicht wirklich, doch Fort-de-France prägte sich mir hier noch etwas negativer ein. Zwar gibt es ein kleines Zentrum, doch so richtiges Straßenleben ist hier nicht sichtbar. Vieles wirkte heruntergekommen, historische Gebäude waren nahezu nicht existent und einige komische Gestalten verstärkten den ungemütlichen Eindruck. Wohl fühlte ich mich hier nicht wirklich, obwohl ich ein Stückchen in der Stadt unterwegs war – vom Insel-Feeling war hier nichts mehr zu spüren. Auch am Meer gab es keine Promenade, die Möglichkeit etwas Wohlfühl-Atmosphäre zu schaffen, wurde hier deutlich vertan. Richtige Sehenswürdigkeiten und Reisetipps fehlen in Fort-de-France also.
So fällt es mir dann auch schwer, ein schönes Foto aus der Stadt zu posten, wobei sicher die Bibliothek Schoelcher das erwähnenswerteste Gebäude ist – eine historische Bibliothek aus dem 19. Jahrhundert, die noch heute einen sehr antiken Charme versprüht.
Der Süden von Martinique
Der Süden ist die Haupt-Urlaubsregion auf Martinique. Mit Anse Mitan, Les Trois-Îlets, Le Diamant, Sainte-Anne und Le Marin befinden sich hier die wesentlichen Touristenorte der Insel. Zwar herrscht hier bei weitem kein Massentourismus wie in Cancún, Punta Cana & Co., aber eine ordentliche Anzahl an größeren Hotels gibt es hier schon, sodass der Tourismus auch wesentlich ausgeprägter ist als auf den Nachbarinseln, wie zum Beispiel Grenada, Tobago oder auch St. Lucia.
Dennoch gibt es auch hier einige interessante Ziele und Sehenswürdigkeiten zum Erkunden. So unter anderem der berühmte Diamond Rock, den wohl sehr schönen Strand Grand Anse des Salines oder zum Beispiel Kayaktouren zur Ilet Chevalier – alles Reisetipps für einen nächsten Besuch auf Martinique, da ich diesmal nicht dazu kam.
Kulinarik und öffentliches Leben auf Martinique – nicht ganz einfach
Wie immer folgt am Ende eines Reiseberichts noch der Blick auf die Küche eines Landes bzw. der besuchten Region. Dies ist in Martinique jedoch gar nicht so einfach, da es hier entgegen vieler anderer Länder keine Imbiss- oder Street-Food-Kultur gibt und Restaurants sehr teuer sind.
Aus diesem Grund beschränkte sich meine Nahrungsmittelaufnahme auf frische Baguettes, die es im ganzen Land für billige 3 € gibt (frisch belegt, knusprig und riesig lang), sowie das Einkaufen im Supermarkt für die Selbstversorgung, was dank zahlreicher Apartments im Land ebenfalls problemlos möglich ist, solange man nicht unsere billigen deutschen Lebensmittelpreise als Maßstab nimmt.
Bei dieser „Suche“ nach geeigneten Essensformen wurde mir jedoch ein anderes Problem von Martinique deutlich, was wirklich sehr ungewöhnlich war: Martinique fühlt sich oft praktisch tot an. Es gibt überhaupt keine Kultur des Straßenlebens – nicht nur, was das Essen angeht, sondern auch Musik, offene Bars, Verkäufer und alles, was das Leben auf der Straße lebendig macht. Auch sonst weiß ich nicht, wo die Einwohner Martiniques ihre Freizeit verbringen – so gut wie nie sah ich jemanden draußen, weder am Wochenende noch wochentags (und auch nicht am Feiertag) und weder auf den Straßen, noch an den Flüssen, etc. Auch beim Blick in gelegentliche Gärten von Wohnhäusern konnte ich kein Leben feststellen. Martinique, die Insel ohne Lebensfreude?
Ein wenig erinnerte mich dies an Aruba, ebenfalls eine Insel mit stark europäischem Einfluss, im Falle von Aruba zudem noch amerikanischer. Auch dort war sprichwörtlich absolut tote Hose und nichts vom sonstigen karibischen Lebensgefühl spürbar. Warum dies in Martinique so war und besonders warum der Gegensatz zum wesentlich aktiveren und lebendigeren Guadeloupe so deutlich war – ich kann es wirklich schwierig beantworten.
Fazit
Trotz dieses eher trockenen Lebens kann ich ein positives Fazit von Martinique ziehen. Die Insel ist wirklich schön und lässt sich sehr angenehm und auf entspannte Art und Weise erkunden, vor allem per Mietwagen – auch dank der gut ausgebauten Straßen und der oft europäischen Infrastruktur. Dazu zählen auch die sehr guten Ausschilderungen, was wirklich absolut unkaribisch und definitiv ein europäischer Charakterzug ist.
Meine Wahl, hauptsächlich den Norden der Insel zu erkunden, war definitiv richtig, denn es gibt in dieser Region sehr viel zu erleben, gerade für mich als Abenteurer, Wanderfreund und Natur-Liebhaber. Die Berge Martiniques machten wirklich Lust auf mehr und sollte es mich ein zweites Mal nach Martinique verschlagen, stehen neben dem oben erwähnten Süden auch die spannenden Wanderungen im Norden von Grande-Riviere nach Anse Couleuvre auf dem Plan, ebenso wie der Besuch der Schlucht „Gorge de Falaise“ – ebenfalls eine spannende Wanderung mit viel grün und viel Wasser. Wasserfälle gibt es auf Martinique ohnehin genügend.
Ihr seht, es gibt also viel zu entdecken auf Martinique und auch wenn dieses Thema in diesem Reisebericht hier etwas kurz gekommen ist, auch Strände hat Martinique zu bieten. Wie sich diese im Karibik-Vergleich schlagen, erkundet Ihr am besten selbst oder lest es hier in meinem nächsten Reisebericht, wenn ich wieder einmal einige Tage auf Martinique verbringen kann.
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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Hallo Chris,
bist du noch in der großen weiten Welt unterwegs? I hope so:-)
Ich sitze seit geraumer Zeit vor deinen Reiseberichten aus der Karibik.
Ich werde von Mitte Januar bis Mitte Februar 2024 dorthin reisen und deine Informationen haben mir echt sehr geholfen!!! Wenn ich mich erkenntlich zeigen kann gib Bescheid!
Falls du noch online bist und ich vielleicht noch eine paar Fragen habe, kann ich mich melden?
Beste Grüße, egal wo Du gerade bist,
Frank R.
Hallo Frank,
das freut mich sehr, wenn dir meine Reiseberichte zur Karibik weitergeholfen haben. Aktuell bin ich gerade auf Jamaika und bald geht es nach Grenada weiter.
Melde dich gerne, wenn du Fragen hast.
LG, Chris