Für ein Wochenende ging es für uns nach Dominica, um in 2 Tage den noch einzigen Lebensraum der Karibenindianer zu erkunden. Dabei gab es vor allem ganz viel Grün zu sehen (vor allem Natur, Natur und nochmals Natur), aber auch einmal Alarmstufe Rot (Stichwort: Auto!).
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Reisezeitraum: November 2012
Geschrieben: November 2012
Veröffentlicht: Dezember 2012
UPDATE: Januar 2018
Top-Tipps Reisebericht Dominica
– Bootsfahrt auf dem Indian River
– Besuch des Morne Trois Pitons Nationalpark
Inhalt dieses Reise-Artikels
Anreise nach Dominica
Los ging es allerdings mit einem Flug mit Liat. Kein Wunder, ist doch Dominica neben den bald eingestellten Flügen mit American Eagle und den nahezu zu vernachlässigenden Verbindungen mit BVI Airways und Air Sunshine (wer kennt sie nicht?) nur mit der karibischen Airline zu erreichen, die auch für den wenig ruhmreichen Namen „Leave the Island at Any Time“ berühmt ist. Ganz so schlimm war es aber diesmal nicht, denn wir kamen ziemlich pünktlich in Dominica an.
My Travelworld Update 2018: Infos zu Hurrikan Maria |
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Im September 2017 wurde Dominica schwer von Hurrikan Maria getroffen. Die Insel wurde nahezu komplett verwüstet, wochenlang waren weite Teile von Versorgung, Storm und Internet abgeschlossen. Wie auch in anderen von Naturkatastrophen heimgesuchten Gebieten ist es aber auch und gerade (in Anbetracht der „Größe“ der Insel) beachtlich, wie schnell Dominica nach dem Hurrikan wieder aufgebaut wird. Zwar wird der vollständige Wiederaufbau noch eine Weile dauern, doch bereits jetzt, rund 3 Monate nach dem Sturm, sind wesentliche infrastrukturelle Maßnahmen abgeschlossen und fast die Hälfte der Unterkünfte heißt wieder Touristen willkommen. Auch wenn noch einige Einschränkungen in Kauf zu nehmen sind, kann Dominica besucht und damit auch unterstützt werden. Weitere Updates zur aktuellen Lage finden sich auch bei Tourism Dominica (~) und auf der Seite der AG Karibik (~). |
Gebucht hatten wir dem ganzen Trip übrigens ca. 4 Wochen im Voraus bei einer Aktion von Liat, bei der es Tickets um ungefähr 30-40% reduziert gab. Schon ein vergleichbar echtes Schnäppchen bei den sonst so hohen Flugpreisen innerhalb der Karibik.
My Travelworld Update 2018: Anreise nach Dominica |
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Auch im Jahr 2018 ist Liat weiterhin die wichtigste Airline, um nach Dominica zu kommen. Der Flughafen ist in seiner Kapazität weiterhin beschränkt, sodass nur kleine Propellermaschinen hier landen können. Genau diese schwierige Anreise macht auch den Charme von Dominica aus, denn Massentourismus gibt es hier nicht. Alternativ gibt es noch die Anreise per Fähre aus Guadeloupe oder Martinique. |
Der Flug landete wie gesagt pünktlich am Melville Hall Airport, doch das eigentliche Highlight war der Anflug auf Dominica, denn hier hatten wir bereits fantastische Blicke auf die Insel. Meine Vorfreude auf die kommenden 48 Stunden schoss spätestens in diesem Moment ins nahezu Unermessliche …
Ein paar mehr Bilder von diesem Anflug sowie einen ausführlichen Bericht gibt es auch im Flugbericht Liat III.
Ankunft in Dominica
Nach der pünktlichen Ankunft und der schnellen Immigration gab es dann erst einmal eine kurze Pause mit dem reibungslosen Vergnügen. Unser Mietwagen war nämlich nicht da, genauso wenig wie ein Mitarbeiter der Autovermietung. Ein Anruf sowie ein anschließender Blick auf die Buchungsbestätigung brachte Klarheit. Mein lieber Mitreisender hatte das Auto statt für den 09. November für den 09. Dezember gebucht. Wenn man nicht alles selber macht … ;-)
Nach 45 Minuten Wartezeit, einer recht langen Vertragsprozedur sowie dem Beantragen und Ausfüllen der lokalen Führerscheine (30 EC$ / 12 US$) hatten wir dann schließlich mehr als eine Stunde später als geplant unser kleines Möppelchen.
Carib Territory und Pagua River Valley
Unser Plan für den Nachmittag war es eigentlich das Kalinago Barana Aute zu besuchen, welches bis 17:00 geöffnet hatte. Durch die verspätete Mietwagen-Übernahme war dieser Plan allerdings arg ins Wanken geraten, da wir erst 16:30 vom Flughafen loskamen. Um ziemlich genau um 5 waren wir schließlich am Carib Indian Village (dem touristischen Synonym für Kalinago Barana Aute) und durften uns gerade noch anhören, dass nun prinzipiell alles geschlossen war. Da uns die Führung angepriesen wurde, vertagten wir den Besuch dann auf den kommenden Morgen.
Also ging es für uns zunächst den recht steilen Berg wieder hoch (Busse dürften hier keine Chance haben), um anschließend den Weg zum Dörfchen Marigot zurückzufahren. Unterwegs hielten wir noch spontan an einem Aussichtspunkt
Da wir bis zu unserer gewollten Ankunft im für diese Nacht gebuchten Pagua Bay House noch etwas Zeit hatten und zudem noch etwas Tageslicht vorhanden war, machten wir noch einen Abstecher auf die zur Zeit im Bau befindliche Straße zwischen Marigot und Roseau. Hier wechselten sich sehr abrupt die perfekt planierten Straßenstücke mit den noch im Bau befindlichen Abschnitten auf Schotterpiste ab. Lohnenswert hier war aber definitiv die Aussicht entlang der Strecke.
Auf dem Rückweg hielten wir schließlich erst einmal an einem Mini-Dorf-Supermarkt, deckten uns mit Wasser ein und tranken schließlich auch unser erstes Kubuli – das Nationalbier von Dominica.
Irgendwie drängte sich uns auch noch ein ziemlich undeutlich redender Einheimischer auf, der gerne ein Stück mitgenommen werden wollte. Sein Ziel erreichte er dann auch und stieg mit spitzenscharfer Machete (Standard in der Karibik) bei uns auf der Rücksitzbank ein. Schon ein komisches Gefühl … ;-)
Das Pagua Bay House
Nach diesem kleinen Abstecher ins Pagua Valley sowie dem Absetzen des “blinden Passagiers” machten wir uns auf zu unserem gebuchten Hotel, dem Pagua Bay House. Von Süden aus kommend ist es recht einfach zu finden, von Norden aus fährt man wahrscheinlich erst einmal daran vorbei.
Das Hotel an sich ist ein echtes Schmuckstück und war wahrlich eine gute Wahl für die erste Nacht in Dominica. Angefangen von den sehr individuell eingerichteten Cottages über den persönlichen Charme der Besitzer Alicia und Rick bis hin zum angenehmen Restaurant – das Pagua Bay House ist wirklich eine gute Adresse.
Das Highlight für mich war hier jedoch der Pool. Nicht nur, dass dieser einem Infinity-Pool ähnelte und so das ganz besondere Gefühl schaffte, nein, überragend war vor allem der Meerblick über die gesamte Pagua Bay.
Es versteht sich von selbst, dass es in Dominica kaum bessere Plätze gibt, um ein gekühltes Kubuli zu genießen.
My Travelworld Info-Box: in Dominica kostenlos mit der Kreditkarte Bargeld abheben |
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Schon seit Jahren nutze ich die DKB-Kreditkarte und kann damit weltweit kostenlos Bargeld abheben. Auch in Dominica funktionierte dies wieder reibungslos, sodass ich an allen Geldautomaten im Land problemlos an die lokale Währung (Ostkaribischer Dollar) kam. Für Reisen empfehle ich Euch solch eine Kreditkarte unbedingt. Aus diesem Anlass habe ich einen ausführlichen Artikel geschrieben, in dem ich auf die Vor- und Nachteile einzelner Kreditkarten-Anbieter eingehe – auch auf die DKB-Visa-Card. |
Nach dieser ganzkörperlichen Erfrischung – sowohl von außen (Pool) als auch von innen (Bier) – widmeten wir uns schließlich dem Abendbrot im Pagua Bay House. Auch dieses konnte mit dem guten Niveau der Unterkunft mithalten. Bei mir gab es u.a. eine sehr leckere Shrimp-Gemüsepfanne.
Nur die Atmosphäre war noch ein wenig verbesserungswürdig, denn als einzige Gäste speist es sich dann noch nicht ganz so überragend, auch wenn dafür natürlich das Restaurant nichts kann. Prinzipiell sind die Voraussetzungen hier aber für einen gemütlichen Abend sehr gut.
My Travelworld Update 2018: geöffnete Unterkünfte nach Hurrikan Maria |
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Wie eingangs beschrieben, hat der Hurrikan Maria die Infrastruktur schwer beschädigt. Das Pagua Bay House ist einigermaßen ganz geblieben, dient aber derzeit als Herberge für Familien und Kinder ohne zu Hause und ist daher bis auf Weiteres nicht für Touristen bewohnbar. Hilfe wird jedoch über deren Facebook-Seite (~) gerne angenommen. Mit Stand von November 2017 haben folgende Unterkünfte auf Dominica wieder geöffnet: Atlantique View Resort, Caribbean Seaview Apartments, Classique International, Coffeeriver Cottages, Emerald View Apartments, Hibiscus Valley Inn, Le Petit Paradis, Picard Beach Cottages, Picard Family Guest House, Pointe Baptiste Guest House, Portsmouth Beach Hotel, Rejens Hotel, St. James Bed & Breakfast, Suite Pepper Cottage, Sunset Bay Club, Tamarind Tree Hotel & Restaurant, The Champs, La Flamboyant Hotel, Seaworld Guest House, St. Aimie’s Guest House, Roseau Valley, 3 Rivers Eco Lodge und Rosalie Forest Eco Lodge. |
Einen ausführlichen Bericht über dieses kleine Hotel gibt es auch in der Hotelbewertung über das Pagua Bay House.
Kalinago Barana Aute / Carib Indian Village
Am nächsten Morgen – nach einem ausgiebigen Frühstück im Pagua Bay House – ging es dann als erstes direkt wieder zum Carib Indian Village, schließlich wollten wir uns dieses unbedingt anschauen – mit Führung. Ausführlich habe ich diese hier im Artikel Kalinago Barana Aute beschrieben.
Nur kurz so viel: Hier im Carib Indian Village geht es vor allem um die alten Karibenindianer, die Kalinago, die hier ihr letztes Siedlungsgebiet haben. Während der Kreuzzüge der Europäer in den vergangenen Jahrhundert wurden diese nämlich alle von ihren Inseln vertrieben und ausgerottet. Nur hier in Dominica wurde den Kalinago schließlich ein eigenes Carib Territory eingerichtet, in dem sie nun relativ ungestört leben können.
Der Besuch im Carib Indian Village war sehr interessant, wenn gleich vor allem die kleine Ausstellung die meisten Informationen geboten hat. Die Führung an sich war eher mäßig, die Ausblicke auf dem Rundgang dafür umso netter.
Fahrt nach Roseau
Anschließend folgten wir der Ostküste in Richtung Süden. Der Abschnitt zwischen Marigot und Castle Bruce windet sich durch kleine Dörfer mit ihrem typischen Karibik-Flair. Danach geht es durch das Landesinnere, bei dem noch stärker dieses unglaublich satte Grün von Dominica umringt von den durchaus hohen Bergen deutlich wird – eine landschaftlich sehr reizvolle Fahrt.
Auf dem Weg in Richtung Roseau verpassten wir leider aus bisher noch unerfindlichen Gründen die Einfahrt zum Emerald Pool, den wir uns eigentlich als nächstes ansehen wollten. Dies ist eine der bekanntesten Attraktionen von Dominica – sicher aber nicht die beste. Dafür sorgen schon allein die Kreuzfahrtladungen, die hier in der Saison abgeladen werden – meistens das No-Go gerade für so ursprüngliche Inseln wie Dominica (oder zum Beispiel Grenada).
Daher kamen wir schließlich nach rund einer Stunde in der kleinen Hauptstadt Roseau an. Außer dem täglichen hustle and bustle, vor allem samstags, gibt es hier – zumindest im Vergleich zur atemberaubenden Natur – nicht allzu viel zu sehen. (Ausnahmen gibt es natürlich)
Wir nutzten den kleinen Stopp vor allem, um einen kleinen Snack zum Lunch abzugreifen. Wie immer in kleinen karibischen Städten gibt es hier an Straßenständen oder lokalen Restaurants ausreichend Auswahl für kleines Geld. Gerade mal 6 EC$ (ca. 1,60 €) zahlten wir für ein bisschen Chicken mit Macaroni Pie – das ist selbst für karibische Verhältnisse richtig günstig.
Ganz nebenbei gab es von der „Waterfront“ auch noch einen netten Ausblick auf den kompletten Süden von Dominica – Champagne Bay, Soufrière Bay und Scotts Head.
Schnorcheln am Champagne Beach
Apropos Champagne Bay, dies war auch unser nächstes Ziel, denn hier am gleichnamigen Beach gibt es einen der besten Schnorchelplätze der Insel – so das Urteil meines sehr schnorchelerfahrenen Mitreisenden. Der Zugang ist auch von der Straße aus nicht zu verfehlen.
Der Champagne Beach ist ein reiner Steinstrand und es empfiehlt sich, bis zum Ende der Bucht zu laufen. Hier gibt es dann bereits nach den ersten Metern schöne Fische und Korallen zu sehen. Auch etwas weiter draußen – jedoch immer noch in lockerere Schwimmentfernung – erschließt sich eine fantastische Unterwasserwelt. Zumindest letzteres ließ ich mir aber nur von meinem Mitreisenden erzählen, da das mitgebrachte Schnorchel-Equipment irgendwie nicht so ganz dicht war und ich daher schneller wieder den Strand aufsuchte.
Ti Tou Gorge im Morne Trois Nationalpark
Von hier „unten“ legten wir anschließend (mit dem Auto) eine richtige Klettertour hin – wir machten uns auf in den Morne Trois Pitons Nationalpark, welcher übrigens zum Unesco-Weltnaturerbe gehört. Dieser Nationalpark stellt nahezu das komplette Bergland im südlichen Dominica dar. Bereits die Fahrt nach Laudat, sozusagen das Bergdorf im Nationalpark, war landschaftlich ein absolutes Highlight. Immer wieder schoben sich die gerade im goldenen Nachmittagslicht majestätisch wirkenden Berge in unser Blickfeld.
Nach ordentlich Kletterei für unser kleines Gefährt waren wir schließlich „oben“ in Laudat angekommen. Unser Ziel war der Ti Tou Gorge, eine mit Wasser gefüllte Klamm, durch die man zu einem Wasserfall ausschließlich schwimmen kann. Dies wurde uns vorher quasi als Geheimtipp zu den bekannten und klassischen Trafalgar Falls oder dem Freshwater Lake empfohlen. Diese Empfehlung war schließlich auch eine richtig Gute, denn in der Tat handelte es sich hier um ein kleines Abenteuer mit ganz anderen Eindrücken, die man sonst im Gegensatz zu einem Wasserfall o.ä. auf anderen Karibik-Inseln nicht bekommt.
Ausführlich habe ich unseren Besuch hier auch im Artikel Ti Tou Gorge geschildert. Dort erfahrt Ihr auch mehr zu den Besonderheiten dieser dunklen Schlucht.
Auf dem Weg zum Sunset Bay Club
Der Rückweg von Laudat bzw. vom Ti Tou Gorge zu unserem gebuchten Hotel für diese Nacht, dem Sunset Bay Club, sollte eigentlich ziemlich schnell gehen, schließlich ging es bergab und die anschließende Straße zwischen Roseau und Portsmouth gehört zu den am besten ausgebautesten Strecken von Dominica (Dank an China, die hier gesponsort haben). Allerdings gibt es auch auf gut ausgebauten Strecken manchmal Schlaglöcher. Leider erreichte eines davon die Tiefe eines Miniatur-Eiffelturms (ca. 20 Zentimeter) und war dank Dunkelheit absolut nicht im Voraus zu sehen, sodass unserem Reifen keine andere Chance blieb, als einen auf „platt“ und „pffffffft“ zu machen. Der anschließende Reifenwechsel verlief dann aber nach anfänglichen Schwierigkeiten dank der Beteiligung aller (wir hatten noch 2 Einheimischen einen Ride nach Roseau gegeben) recht zügig, sodass wir mit Ersatzreifen und langsamer Fahrweise schließlich ca. eine Stunde später als geplant im Sunset Bay Club ankamen.
Sunset Bay Club
Nach dieser doch etwas aufregenden Fahrt hatten wir uns dann ein kühles Kubuli erst einmal mehr als verdient. Anschließend bezogen wir schnell unsere Zimmer und gingen danach nahtlos zum Abendessen über – das 4 Seasons Restaurant des Sunset Bay Club hält hier die passende Atmosphäre für einen lauen, geschmackvollen und getränkereichen Abend bereit – so jedenfalls unser Eindruck.
Auch die Zimmer waren absolut in Ordnung. Zwar sind sie recht spartanisch eingerichtet, sind aber sehr sauber und sind vor allem trotz fehlender Klimaanlage sehr gut durchlüftet, was an den lamellenartigen Fenstern sowie der angenehmen „frischen“ Brise liegt, die so durch das Zimmer zieht.
Auf jeden Fall verlebten wir hier im Sunset Bay Club einen sehr positiven Aufenthalt, sodass das Hotel für einen entspannten Karibik-Urlaub auf jeden Fall zu empfehlen ist. Die kompletten Eindrücke sowie umfangreiche Informationen finden sich in der Hotelbewertung über den Sunset Bay Club.
My Travelworld Update 2018: Sunset Bay Club |
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Der Sunset Bay Club wurde nur wenig von Hurrikan Maria beschädigt und hat seit November 2017 wieder geöffnet. |
Warten auf den Ersatzreifen und Leguan-Spotting
Nach dem ebenfalls wieder ausgiebigen Frühstück hieß es dann zunächst Warten auf den Ersatzreifen. Aufgrund unseres kleinen Maleurs am Vorabend riefen wir schließlich die Autovermietung an, die uns fragte, ob wir mit dem Ersatzreifen weiterfahren oder einen neuen Reifen haben wollen. Aufgrund der doch etwas nicht gerade vertraulich klingenden Geräusche während der Fahrt entschieden wir uns für einen neuen Reifen, der uns dann auch wie angekündigt pünktlich (also so gar nicht karibisch) geliefert wurde. Zwischen Frühstück und Reifenwechsel hatte ich daher noch Zeit (während mein Mitreisender sich zum Schnorcheln begab), die im Sunset Bay Club sich sehr heimisch fühlenden Leguane zu beobachten. Meine „Mission“ war dabei auch durchaus erfolgreich:
Nach dem erneuten und zum Glück pünktlichen Reifenwechsel – die Formel 1-Boxencrew hätte es nicht besser machen können – machten wir uns schließlich zügig auf den Weg in Richtung Norden, schließlich hatten wir bis zum Abflug am späten Nachmittag noch viel vor. Dank gut ausgebauter Straße (diesmal ohne Schlagloch) kamen wir schnell voran und konnten auch noch das ein oder andere nette Panorama mitnehmen.
Bootsfahrt auf dem Indian River
Unser Ziel mit der Fahrt gen Norden war der Indian River. Dieser ist eines der weiteren landschaftlichen Highlights von Dominica.
Die Bootsfahrt startet direkt an der Straße im kleinen Städtchen Portsmouth, der ehemaligen Hauptstadt von Dominica. Von hier aus windet sich ein für karibische Verhältnisse breiter Fluss in den Urwald hinein und bot uns Ausblicke auf eine wahrhaft pittoreske Landschaft. Völlige Ruhe (Motorboote sind verboten), im Wasser umher ziehende Fische, verschiedenste Pflanzen soweit das Auge reicht und sich leicht ins Wasser biegende Palmen sorgten für echte Bilderbuch-Atmosphäre.
Hinzu kam unser sehr informativer und lustiger Guide sowie der Besuch der urigen Busch-Bar am schiffbaren Ende des Flusses, die diesen Besuch hier am Indian River zu einem echten Erlebnis machten. Auch hier findet ihr weitere Bilder und genauere Informationen im Artikel Indian River.
My Travelworld Update 2018: Sehenswürdigkeiten auf Dominica |
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Auch bei den Attraktionen wird hart gearbeitet, dass diese schnellstmöglich wieder zugänglich sind. Der Indian River kann zum Beispiel problemlos besucht werden. Weitere zugängliche Sehenswürdigkeiten sind zum Beispiel die Trafalgar Falls, der Syndicate Nature Trail, der oben schon erwähnte Emerald Pool, das Fort Shirley und der Botanische Garten, wobei diese Liste nicht abschließend ist. (Stand Dezember 2017) |
Cabrits National Park
Wer schon einmal den Indian River besucht, für den liegt der Cabrits Nationalpark auch nicht weit entfernt. So auch für uns, sodass wir fix die 5 Minuten auf die Halbinsel hinüberfuhren. Der Cabrits National Park besteht im Wesentlichen aus tropischer Vegetation auf der Halbinsel, einem geschützten Küstengebiet sowie einer sehr artenreichen Unterwasserwelt. Aber auch kulturell gibt es hier etwas zu sehen, denn auf der Halbinsel befindet sich ebenfalls das historische Fort Shirley.
An letzterem ging es auch für uns los, denn hier befindet sich der Eingang zum Cabrits National Park. Zunächst geht es einen kurzen ansteigenden Weg hinauf, ehe man sich am besagten Fort Shirley befindet.
Fort Shirley wurde vor allem im 18. Jahrhundert – wen wundert es – zu Verteidigungszwecken der ehemaligen Hauptstadt Portsmouth genutzt. Heute kann man von hier aus einen wunderschönen Blick über die Prince Rupert Bay genießen.
Vom Fort Shirley hat man schließlich die Qual der Wahl, welchen Trail man gehen möchte, insofern man sich auch für den natürlichen Teil der Cabrits-Halbinsel interessiert. Im wesentlichen handelt es sich hier um den East sowie um den West Cabrits Trail. Natürlich kann man auch beide laufen (jeweils ca. 25 Minuten one-way), aufgrund unseres begrenzten Zeitbudgets und des herannahenden Abflugs entschieden wir uns dann jedoch nur für den East Cabrits Trail. Dieser verlief durch Wald, Büsche und über Stock und Stein und endete schließlich an einer Aussicht über die Douglas Bay.
Nach diesem kleinen Ausflug machten wir uns nun wieder zurück in Richtung Auto. Der Cabrits Nationalpark war nett, aber nicht wirklich imposant – weder von der natürlichen, noch von der kulturellen Seite her.
Mittagessen in Portsmouth
Nach Indian River und Cabrits National Park hatten wir uns nun etwas zu Essen verdient. Wie immer gibt es auch in Portsmouth ordentlich viele Kneipchen, wobei hier neben dem typischen lokalen Food auch viel amerikanisches Essen angeboten wird, da sich ja direkt neben Portsmouth die Ross University aus den USA befindet. Wir entschieden uns dennoch für etwas richtig Einheimisches und erlebten auch hier noch einmal unser ganz besonderes Dominica.
In genau oben abgebildeten „Restaurant“ fragten wir nach einem Mittagessen und bekamen als Antwort, dass in 10 Minuten etwas da sei. Mit einem Bierchen setzten wir uns derweil nach draußen und beobachteten das mehr als interessante Dorfleben. Nach tatsächlich rund 15 Minuten kamen dann zwei Frauen mit jeweils einem Topf von gegenüber und brachten das gerade fertig gekochte Essen in das (nochmals in Anführungszeichen) „Restaurant“. So spartanisch dies alles wirkte, desto besser schmeckte es am Ende aber.
Hier wurde mal wieder echte karibische Reinkultur gezeigt. Noch dazu wurde man in der Dorfkneipe überhaupt nicht schief angeschaut, auch wenn man die Locals vielleicht gerade beim Domino-Spielen und Sport gucken beobachtete. Quasi on top gab es noch einen netten Ausblick auf die Küste sowie den gerade besuchten Cabrits National Park.
Fahrt von Portsmouth in Richtung Flughafen
Nach dem eindrucksvollen und leckeren Mittagessen war es nun Zeit, dass wir uns in Richtung Flughafen begaben, schließlich sollte in 2,5 Stunden bereits unser Flug starten, wobei noch ca. 60 Minuten Fahrt vor uns lagen. Zwar fuhren wir durchaus zügig die Strecke entlang, ohne jedoch die Schönheiten der landschaftlich wirklich reizvollen Umgebung zu übersehen. Wie schon das ganze Wochenende, zeigte sich auch während dieser Fahrt wieder die unglaubliche Palmenquantität, die Dominica besitzt.
In der Nähe der Ortschaft Calibishie folgte dann ebenso noch einmal eine attraktive Aussicht auf die schroffe Atlantikküste der Insel.
Und last but not least fanden wir am Ende unserer Tour sogar noch einen richtig schönen Sandstrand (Woodford Hill Beach), der in dieser Form für Domninica doch sehr selten ist.
Ob Schwimmen hier allerdings zu empfehlen ist oder eher starke Strömungen vorherrschen, sollte man vor der Benutzung sowie dem anschließenden Baden gehen noch herausfinden.
Fazit
Mit dieser nochmals sehr abwechslungsreichen und interessanten Fahrt endete schließlich unsere Tour durch Dominica. Der anschließende Flug mit Liat zurück in Richtung Grenada verlief unspektakulär.
Die letzte Stunde in Dominica zeigte nochmals die Natur der Insel in ihren unglaublich vielfältigen Facetten und war sozusagen ein Spiegelbild des gesamten Wochenendes, was auf jeden Fall mehr als erlebnisreich war. Die enorme Vorfreude auf diesen Trip war also völlig berechtigt. Auch wenn alles richtig klasse war, würde ich als Highlight die Fahrt zum Ti Tou Gorge inkl. dem Besuch des selbigen sowie die Bootstour auf dem Indian River herausstellen. Sollte Dominica nochmals auf meiner Reiseliste stehen, dürfte auf jeden Fall der diesmal aus Zeitgründen zum Opfer gefallene Ganztages-Hike zum Boiling Lake auf dem Programm stehen, der von vielen als Königsdisziplin der Insel angesehen wird. Aber auch ohne diesen war es ein rundherum gelungenes Wochenende, was ich hoffentlich mit diesem Reisebericht ein wenig übermitteln konnte.
Ward Ihr bereits auf Dominica? Wie hat Euch diese kleine, unglaublich grüne Insel gefallen? Oder habt Ihr Fragen zu Dominica? Lasst mir einen Kommentar da!
Dieser Artikel nimmt an der Blogparade Reisetipps 2018 (~) teil. Dominica habe ich stellvertretend für die von den Hurrikans heimgesuchten Inseln Puerto Rico, die Virgin Islands, St. Maarten, Barbuda und eben Dominica ausgewählt, da sich eine Reise in die Karibik weiterhin lohnt und die natürliche Schönheit schon bald wieder seine volle Blüte erlangen wird.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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5. nie wieder etwas vergessen: die Packliste mit Insider-Tipps
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Herr Jannasch, Sie werden wohl der Herr Jannasch von „Karibik.com“ sein – soeben las ich Ihren Reisebericht Dominica, weil ich ja am Planen für die Ausflüge auf der Insel bin. Habe bei Karibikreisen das Island-Hopping gebucht und freue mich sehr. In Dominica haben wir kein Auto, wir werden Taxi (und/oder guides) dort nehmen. DANKE für Ihren aufschlussreichen Bericht, wir werden diese Plätze besuchen. Ist wirklich sehr übersichtlich und schön gemacht. Hoffentlich haben wir auch so gutes Wetter…. alles Gute und liebe Grüße aus dem herbstlich goldenen Tirol. Martina Graf
Hallo Frau Graf,
so siehts aus, genau der bin ich. :-)
Freut mich sehr, wenn der Bericht bei der Planung hilft. Das Wetter war in der Tat traumhaft, aber so ist es prinzipiell bis auf wenige Ausnahmen das ganze Jahr über. Da bin ich also sehr optimistisch.
Viel Spaß noch beim Weiterplanen und Vorfreunde genießen!
LG
Hallo Chris,
Wie auch Frau Graf, bin ich am Planen einer Reise in die Karibik und bin dabei über diesen interessanten Reisebericht gestolpert. Danke für die ganzen Infos!
Mich würde interessieren, ob es auch andere Transportmöglichkeiten auf Dominica gibt ausser Auto zu mieten oder Taxi nehmen? Hast Du zufällig auch dazu Infos?
Viele Grüsse
Antje
Hallo Antje,
danke für deinen Kommentar und das Lob.
Well, Dominica ist eine relativ kleine Insel. Neben Mietwagen fallen mir spontan folgende teils kreative Fortbewegungsmöglichkeiten ein:
– Minibus (mit Koffer nicht zu empfehlen, für Backpacker aber sicher möglich)
– Wandern (es gibt einen Wanderweg, der in rund 14 Tagen einmal die Insel durchquert, siehe Waitukubuli National Trail)
– Mountainbike (wäre eine extrem reizvolle Fahrt durch tolle Natur)
Ich hoffe, dass beantwortet deine Frage.
Bei weiteren Fragen stehe ich dir gerne zur Verfügung.
LG und gute Reise nach Dominica!
Chris
Hallo nochmal, wir sind jetzt seit ein paar Tagen auf der Insel Dominica und es ist echt klasse. Es funktioniert alles bestens. Wir sind hier über airbnb bei einer sehr netten Lady in Salisbury untergekommen. Dadurch haben wir immer den gleichen Ausgangspunkt für unsere Unternehmungen und die Option Fahrrad fiel daher für uns weg. Auto haben wir nicht gemietet, da wir etwas Angst hatten vor dem Verkehr hier und den schlechten, engen Strassen. Also blieb für uns der Minibus. Was für ein Chaos und Abenteuer und aber auch billig und unkompliziert! Die teuerste Strecke (von Salisbury nach Portsmouth) kostete uns ca 1,5€. Wenn man also keinen Zeitdruck hat, den man ja im Urlaub eh nicht haben sollte, ist das kein Problem mit den Bussen. Heute haben wir einen Chauffeur für den ganzen Tag, der uns rumfahren wird und der dafür ca 75€ für 3 Personen nimmt. Finde ich machbar.
Wir haben aber auch etwas Glück, da unsere Vermieterin so nett ist und uns ab und zu mit dem Auto mitnimmt, wenn sie nach Roseau fährt. Passt also alles super hier :)
Viele Grüsse
Antje
Hallo Antje,
danke für deine Rückmeldung und super cool, dass Ihr jetzt in Dominica seid. Minibus fahren ist in der Tat immer ein Erlebnis, aber im Urlaub kann man das ja sehr entspannt sehen. Dann wünsche ich Euch viele schöne spannende Erlebnisse – trinkt ein Kubuli für mich mit!
LG, Chris
Hallo Antje,
wir sind am 5.3. einen Tag auf Domenica
Wir suchen einen Chauffeur, der uns einige der Sehenswürdigkeiten zeigt Kannst Du mir die Kontaktdaten Deines Chauffeurs mitteilen?
Wir planen etwas Sightseeing, was kann man in 5 Stunden von Roseau alles erleben?
Danke für Eure Antworten
Die Karibik ist einfach ein toller Ort um Urlaub zu machen! Wir haben auch einen Guide geschrieben mit zahlreichen Tipps wie man einen günstigen Karibikurlaub verbringen kann.
Hallo Armin,
in der Tat – die Karibik ist wohl einer der schönsten Orte weltweit. :-)
LG, Chris
Hallo, ist der November als Reisezeit zu empfehlen? Habe gelesen,da regnet es noch viel und ist stark windig.
Hallo Vanessa,
das Wetter generell und auch auf Dominica kann niemand vorhersagen. Tendenziell ist der November in Ordnung – Ende der Hurrikan-Saison (heißt sehr niedrige Wahrscheinlichkeit), Nebensaison mit tiefen Preisen, Regen kann es ohnehin immer geben.
Von daher, wenn es für Euch passt, ist der November in Dominica auf jeden Fall machbar.
LG, Chris