Reisebericht Philippinen – It’s more fun in the Phillipines!

Noch nie gab es so ein passendes Motto eines Landes wie auf den Philippinen: „It’s more fun in the Phillipines!“, ist nicht nur ein Marketing-Slogan der Tourismusorganisation, sondern auch allgegenwärtiger Alltagsgegenstand, den sogar die Einheimischen verinnerlicht haben. Und es war tatsächlich ein Heidenspaß in den Philippinen, denn dank immer wieder neuer Inseln und Städte (Manila, Palawan, Cuyo Islands, Iloilo, Negros, Cebu City, Bohol) gab es auch stets verschiedenste Erlebnisse.

Reisezeitraum: Dezember 2014 + Januar 2015 / 30 Tage
Geschrieben: Februar 2015
Veröffentlicht: April 2015

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Reiseplanung und Anreise

Lange standen die Philippinen auf meiner Wunschliste, pünktlich zum 2. Weihnachtsfeiertag war es schließlich so weit. Ich flog mit Cebu Pacific von Taiwan nach Manila und sollte dort die ersten Tage auf den „Pinas“ verbringen. Meine weitere Reise durch die Philippinen war im Wesentlichen durch zwei Punkte bestimmt.
Über Silvester wollte ich mich mit Freunden treffen, die ihren Neujahrsurlaub auf Palawan verbrachten. Weiterhin sollte in Cebu City Mitte Januar das Sinulog-Festival stattfinden, das vielleicht größte Fest der Philippinen. Einen Besuch dieser beiden Orte hatte ich also fest eingeplant.
Für den Rest der Zeit wollte ich mich einfach treiben lassen und sehen, was sich so ergibt. Im Endeffekt waren dies mehr Tage auf Palawan als angedacht, eine 48-stündige Fähre nach Iloilo, ein höchstinteressanter Abstecher in den North Negros National Park sowie ein paar angenehme Tage auf Bohol.

Meine Reiseroute durch die Philippinen

Die oben schon erwähnte Anreise nach Manila verlief schließlich mit einem für mich noch nie dagewesenen Kuriosum. Obwohl wir pünktlich – gegen 02:00 nachts – am Ninoy Aquino International Airport landeten, saßen alle Passagiere anschließend noch mehr als 2 Stunden im Flugzeug fest. Es war schlichtweg keine Parkposition am Terminal frei. Für mich spricht dies nicht gerade für ein glückliches Handling von Cebu Pacific. Mir konnte es jedoch egal sein, da ich die zusätzliche Zeit dank freiem Nebenplatz für ein gemütliches Schläfchen nutzte.

Eine Maschine von Cebu Pacific am Flughafen von Manila

Manila: Markt-Wahnsinn, Jeepney-Wirrwarr und andere Alltagsgeschichten

Manila ist einer dieser Städte auf unserer Welt, die man nicht unbedingt mögen muss, ungefähr so wie Jakarta, Detroit oder Nairobi (sorry an euch 3 – ich war noch nie in einer dieser genannten Städte, habe aber einfach mal ein paar Klischees bedient).
Allerdings kann man Manila unter Umständen auch mögen – so wie ich zum Beispiel. Einer der Gründe für meine Sympathie waren sicherlich die (wie überall im Land) unglaublich netten Filipinos. Egal ob mein Host, der mir und weiteren Reisenden geduldig die Stadt zeigte oder die Nachbarschaft, die unglaublich aufgeschlossen auf uns zu kam und uns zum Basketball spielen (dem Nationalsport der Philippinen) einlud oder ein Konzert auf selbst gebastelten Blechtrommeln gab.

Basketball ist der Nationalsport der Philippinen und wird überall gespielt

Konzert in Alabang - Musik auf den Philippinen der besonderen Art

Hinzu kam das absolute Chaos in Manila, was schon wieder so chaotisch war, dass es irgendwie Stil hatte. Egal ob die quicklebendigen Märkte in Alabang, Makati oder Divisoria oder die schier unendliche Anzahl von Jeepneys (alte amerikanische Trucks, die heute als öffentliches Transportmittel Nr. 1 dienen) mit ihren knatternden Motoren – in Manila war einfach immer und überall Action angesagt.

Divisoria, der größte Markt in Manila - hier ist Action vorprogrammiert

Einer der zahlreichen Jeepneys - das Fortbewegungsmittel Nr. 1 in Manila

Absolutes Highlight war hierbei der Markt von Divisoria. Noch nie habe ich so eine unglaublich dichte Menschenmenge gesehen, die sich durch unendliche Marktgassen und Straßenzüge schiebt. Es war ziemlich intensiv und zugleich auch ziemlich beeindruckend.

Divisoria, der größte Markt in Manila - hier ist Action vorprogrammiert

Mehr dazu auch in meiner separaten kleinen Hommage an Manila.

My Travelworld Info-Box: auf den Philippinen kostenlos mit der Kreditkarte Bargeld abheben
Schon seit Jahren nutze ich die DKB-Kreditkarte und kann damit weltweit kostenlos Bargeld abheben. Auch auf den Philippinen funktionierte dies wieder reibungslos, sodass ich an allen Geldautomaten im Land problemlos an die lokale Währung (Philippinischer Peso, PHP) kam. Für Reisen empfehle ich Euch solch eine Kreditkarte unbedingt. Aus diesem Anlass habe ich einen ausführlichen Artikel geschrieben, in dem ich auf die Vor- und Nachteile einzelner Kreditkarten-Anbieter eingehe – auch auf die DKB-Visa-Card.
Sollten übrigens einzelne Bankautomaten auf den Philippinen eine Gebühr verlangen, könnt Ihr diese nach der Reise bei der DKB zur Erstattung einreichen.

Die klassischen touristischen Sehenswürdigkeiten von Manila lassen sich übrigens fast vernachlässigen. Intramuros war eine davon (und die angeblich Wichtigste), allerdings nicht wirklich der Rede wert.

Intramuros, das eigentliche und überbewertete Touristenziel in Manila

Palawan: Die Schöne und das Biest

Von der Hauptstadt der Philippinen sollte es nun also ins Paradies der Philippinen gehen. Zumindest ließen dies die Berichte über die Insel Palawan sowie den Ferienort El Nido vermuten. Entsprechend vorfreudig flog ich mit AirAsia Zest nach Puerto Princesa, der Hauptstadt von Palawan.

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In den Philippinen gibt es drei Airlines, die den Großteil aller Inlandsflüge anbieten, vor allem zu und von den Hubs in Manila und Cebu City. Das sind AirAsia Zest, Philippine Airlines aka AirPhil Express sowie Cebu Pacific. Besonders bei AirAsia gibt es Tickets bereits ab 15 Euro, Die anderen Fluggesellschaften sind teurer, aber oftmals dennoch für akzeptable Preise um die 50 Euro zu haben.

Die Vorfreude wich aber schnell dem Schock, denn El Nido war alles andere als das Paradies. Laut, überfüllt, viel zu touristisch und weit weniger attraktiver als gedacht – der Unterschied zwischen Vorstellung und Realität hätte nicht größer sein können. Zu dieser fatalen Einschätzung trug auch die absolut enttäuschende Islandhopping-Bootstour bei, die wir von El Nido unternahmen. Um dennoch ein schönes Foto der Region hier posten zu können, nehme ich Euch mit an den Las Cabanas Beach – definitiv eine der schönsten Ecken rund um El Nido.

Der Las Cabanas Beach nahe El Nido

Mehr zu El Nido (und warum es so enttäuschend war) und unserem Inselhüpfen findet Ihr auch im Reisebericht Palawan.

My Travelworld Tipp
Deckt Euch mit reichlich Bargeld ein, wenn Ihr nach El Nido fahrt. Es gibt trotz der touristischen Größe dieses Ortes dort keinen Geldautomaten.

Zum Glück gibt es auf Palawan ja noch Port Barton. Das kleine und verschlafene Nest ist ein echtes Traumdomizil und konnte die Ehre von Palawan mehr als retten. Die Atmosphäre hier war extrem laid-back und der Strand hätte in jedes Bildband der perfekten Paradiese gepasst. Auch hier unternahm ich eine Inselhüpfen-Tour per Boot, die um Längen besser war. Noch Fragen – oder soll ich lieber die Fotos sprechen lassen?

Traumhafter Strand in Port Barton auf Palawan

Traumhafter Strand in Port Barton auf Palawan

Inselhüpfen-Touren in Port Barton: deutlich besser als in El Nido

Inselhüpfen-Touren in Port Barton: deutlich besser als in El Nido

Ebenfalls im Reisebericht Palawan findet Ihr mehr Informationen und Fotos zu Port Barton sowie selbiges auch zu meinem mit 4 Tagen viel länger als geplanten Aufenthalt in Puerto Princesa. Letzterer war mehr der verschobenen Abfahrtszeit meiner Fähre nach Iloilo geschuldet. Die Zeit konnte ich aber immerhin noch für einen schönen Trip nach Cowrie Island nutzen.

Die paradiesische Insel Cowrie Island in der Honda Bay bei Puerto Princesa

Mit der Fähre einmal quer durch die Philippinen

Als es mit der Fähre nach Iloilo endlich losging, startete eines der spannendsten Kapitel, was der Transport von A nach B hergibt. 46 Stunden auf einer philippinischen Fähre – das macht man wohl nicht alle Tage.

Das Fährschiff von Milagrosa Shipping für die Fahrt von Puerto Princesa nach Iloilo

Die positive Spannung, was mich denn auf solch einer Tour in den nicht gerade für Luxus und Komfort bekannten Philippinen erwarten würde, schlug relativ schnell nach den ersten Stunden in ein positives Gefühl um. Zwar waren die Betten klein und die Platzverhältnisse beengt, doch dank ruhigem Meer, ausreichend Essen und Trinken und überraschend gutem Schlaf ließ sich die Zeit an Bord durchaus aushalten.

Die Fähre für die Fahrt von Puerto Princesa, Palawan, nach Iloilo

Hinzu kam der überaus reizvolle Abstecher zu den Cuyo Islands, wo die Fähre einen rund 8-stündigen Stopover einlegte. Die Inseln befinden sich irgendwo im philippinischen Nirgendwo und verkörpern das Bild des typischen Paradieses.

Die Cuyo Islands - kleines Paradies zwischen Palawan und Panay

Die Cuyo Islands - kleines Paradies zwischen Palawan und Panay

Iloilo und Bacolod – zwei unbekannte Städte

In Iloilo angekommen, wartete eine semi-attraktive Insel-Hauptstadt auf mich. Kein Wunder, sind die Highlights der zu den Visayas gehörenden Insel Panay doch eher im Norden rund um Boracay zu finden.

Die Stadt Iloilo auf der Insel Panay

Viel Zeit verbrachte ich hier ohnehin nicht, denn ich stieg nach einem kurzen Spaziergang direkt auf die nächste Fähre. Diese sollte mich im Expresstempo nach Bacolod führen. Die größte Stadt der Insel Negros ist ebenfalls ein klassisches Wirtschafts- und Handelszentrum der Philippinen. Immerhin gibt es hier jedoch einige kleine Sehenswürdigkeiten sowie zur Abwechslung ein für philippinische Verhältnisse attraktives Street Food.

Die Stadt Bacolod auf der Insel Negros

Die Stadt Bacolod auf der Insel Negros

Mangos von der Insel Bantayan

My Travelworld Tipp
Bacolod ist auch Ausgangspunkt für Wandertouren zu einem der höchsten Vulkane in den Philippinen. Die Genehmigungen für Treks zum Kanlaon gibt es nördlich des Zentrums der Stadt bei DENR (Department of Environment and Natural Resources).

Idylle pur im North Negros National Park

Von Bacolod aus war mein nächster Stopp schließlich nicht weit. Für 2 Tage sagte ich Zivilisation und Infrastruktur Goodbye und besuchte den North Negros National Park. Der touristisch noch völlig unbekannte Nationalpark im Norden der Insel ist lediglich mit einer schriftlichen Genehmigung zu besuchen, die sehr unkompliziert in Silay zu erhalten ist (mehr dazu im separaten Artikel zum North Negros National Park).

Eines der historischen Gebäude in Silay auf der Insel Negros

Wer die 2-stündige Jeepney-Fahrt ab Silay auf sich nimmt und sich in die Abgeschiedenheit dieses Nationalparks begibt, kann eine traumhafte und unberührte Natur erleben. Wanderungen zu Wasserfällen oder Schwefelquellen sind möglich.

Idylle und Natur pur im North Negros National Park in den Philippinen

Idylle und Natur pur im North Negros National Park in den Philippinen

Das Highlight des Parks, eine Zweitages-Wanderung weit in das Parkinnere, konnte ich aus Zeitgründen leider nicht angehen. Dafür verzauberte mich das traditionelle Dorfleben in Patag sowie die Atmosphäre in der einzigen „Semi-Unterkunft“ des Parks, dem Old Hospital Building.

Das idyllische Old Hospital Building in Patag im North Negros National Park

Auch kam ich dank der netten und aufgeschlossenen Einheimischen zu meiner ersten Beobachtung einer Hühnchen-Schlachtung – ebenfalls ein nicht ganz alltägliches Erlebnis.

Sinulog-Wahnsinn in Cebu City – das Festival der Philippinen

Vom natürlichen Dorfleben im North Negros National Park ging es schließlich mit der ganzen Bandbreite an philippinischen Transportmitteln ins moderne und pulsierende Cebu City. Ein Jeepney von Patag nach Silay (ca. 2h), mit dem modernen Ceres Liner von Silay nach San Carlos (ca. 3.5h), anschließend mit der Fähre nach Toledo (ca. 1.5h) und last but not least noch mit einem alten stinkenden Bus nach Cebu City (ca. 3h) – so sah mein straffes Tagesprogramm aus, um rechtzeitig zum Sinulog-Festival einzutreffen. „Highlight“ dabei war sicher die Fährüberfahrt von San Carlos nach Toledo, die mit einem Speedcraft-Boot bei kräftigem Wellengang selbst meinen Magen nahe an seine Belastungsgrenze brachte – und das soll etwas heißen. Die Spucktüten der anderen Passagiere wurden bei einer meiner heftigsten Fährüberfahrten jedenfalls reichlich genutzt.

Die Fähre von San Carlos nach Toledo ist eine der wellenreichsten der Philippinen

Doch ich hatte ja ein Ziel und dafür war es jede Welle wert. Das Sinulog-Festival ist eines der größten Volksfeste in den Philippinen – jedoch ist Volksfest hier nicht im klassischen deutschen Sinne zu nehmen, sondern eher als eine riesige Straßenparty. Direkt bei meiner Ankunft in Cebu City bemerkte ich diese knisternde Spannung – Bands probten überall, Sinulog-Plakate hingen an jeder Ecke und die Straßen waren einfach unglaublich belebt.

Sinulog in Cebu City - das vielleicht größte Festival der Philippinen

Sinulog in Cebu City - das vielleicht größte Festival der Philippinen

Für mich persönlich stellte sich damit sofort Karnevals-Atmosphäre ein, wie ich sie aus meinen Jahren in Grenada kannte. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Was auf der kleinen Karibik-Insel die Soca Monarch Show am Karnevalsfreitagabend ist, sollten hier in den Cebu City die Acts auf der Mango Avenue werden. Zehntausende feierwütige Filipinos und eine Hand voll internationale Touristen waren jedenfalls schon auf den Straßen.

Sinulog in Cebu City - das vielleicht größte Festival der Philippinen

Doch das war alles nichts im Vergleich zu dem, was am Sonntag folgen sollte – dem Höhepunkt des Sinulog 2015. Bereits am Vormittag startete die offizielle Parade, die den ganzen Tag über andauerte. Verschiedene Bands und Gruppierungen präsentieren hier Tänze, Kostüme und Choreographien, die durch die gesamte Downtown von Cebu City von hunderttausenden Zuschauern begleitet werden.

Sinulog in Cebu City - das vielleicht größte Festival der Philippinen

Sinulog in Cebu City - das vielleicht größte Festival der Philippinen

Sinulog in Cebu City - das vielleicht größte Festival der Philippinen

Sinulog in Cebu City - das vielleicht größte Festival der Philippinen

Doch die Parade ist nicht alles. Der Sinulog wird begleitet von einer massiven Straßenparty, die ich in solch einer Form bisher weder erlebt noch gesehen habe. Quasi vom späten Mittag an wird an allen Ecken gefeiert, getanzt, getrunken und gesungen. Das ganze spielt sich in derartigen Dimensionen ab, dass ganze Straßenzüge mit Menschenmassen verstopft sind. Katastrophenforscher würden angesichts der Voraussetzungen für eine Massenpanik die Hände über den Kopf zusammenschlagen und Menschen mit Platzangst oder Berührungsängsten haben im Sinulog nichts verloren. Wer dies jedoch ausblenden kann, erlebt hier in Cebu City eine unvergesslichen Zeit mit einer gewaltigen und bis in tief in die Nacht andauernden Straßenparty, bei der die vielen Filipinos und einige Touristen ausgelassen und freundlich miteinander feiern.

Sinulog in Cebu City - das vielleicht größte Festival der Philippinen

Sinulog in Cebu City - das vielleicht größte Festival der Philippinen

Sinulog in Cebu City - das vielleicht größte Festival der Philippinen

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Das Sinulog-Festival findet jedes Jahr im Januar am 3. Wochenende in Cebu City statt.

Aufgrund des Sinulog-Festivals erlebten wir in Cebu nicht allzu viel was klassische touristische Sehenswürdigkeiten angeht. Wollt Ihr daher mehr von der Insel Cebu wissen, könnt Ihr den Reiseblog von Bene besuchen und hier mehr über die Kawasan Falls und den Lambug Beach auf Cebu (~) erfahren.

Bohol: Chocolate Hills und Alona Beach

Nach dem zugegebenermaßen sehr kräftezehrenden Sinulog-Wochenende benötigten wir erst einmal etwas Erholung und setzten daher nach Bohol über. Die Insel ist vor allem bekannt für seine Chocolate Hills sowie die Tauch-, Schnorchel- und Strandreviere auf Panglao Island, einer Halbinsel von Bohol.

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Bohol ist über gleich drei Fährhäfen zu erreichen, die neben anderen Städten auch alle 3 mit Cebu City verbunden sind. Talibon befindet sich im Norden der Insel und ist touristisch am unfrequentiertesten. Tubigon ist der Fährhafen mit der kürzesten Fahrzeit von Cebu City, dafür aber noch 2-3 Stunden Busfahrt vom Touristenzentrum rund um Panglao Island und Alona Beach entfernt. Haupthafen auf Bohol ist Tagbilaran im Süden, der verkehrstechnisch am Günstigsten liegt, dafür aber am Weitesten von Cebu City entfernt ist.

Unser erster Anlaufpunkt war dann eben auch jenes Panglao Island, welches mit Alona Beach einen klassischen kleinen Touristenort aufweist. Eine Reihe von Restaurants, unzählige Souvenirläden und einem zumindest vom Anblick her traumhaften Strand ließen alle Sinulog-Strapazen vergessen.

Traumhafte Bedingungen am Alona Beach auf Panglao Island

Leider kann Alona Beach auf den zweiten Blick dem Paradies-Vergleich nicht standhalten. Der Sand ist eher kieselig, Baden ist aufgrund von Steinen und Seegras nur ein begrenztes Vergnügen und die kleine Strandpromenade bietet letztendlich auch nur den üblichen Touristen-Kram.

Aus diesem Grund liehen wir uns schließlich einen Roller (300-400 Peso / Tag) aus und gingen damit auf Erkundungstour. Hauptaugenmerk waren dabei die Chocolate Hills (Eintritt: 50 Peso / Person), die ihren Namen ihrer je nach Siason braunen Färbung sowie der gleichmäßigen Symmetrie zu verdanken haben.

Die Chocolate Hills von Bohol, eine berühmte Sehenswürdigkeit der Philippinen

So richtig beeindrucken vermochten mich die Chocolate Hills allerdings nicht. Viel schöner war da schon die Landschaft auf unserem Weg durch Bohol. Endlose Reisterrassen und sattgrüne Vegetation bestimmten die Szenerie auf unserer kleinen Inseltour.

Grüne Reisfelder auf Bohol, einer Insel der Philippinen

Grüne Reisfelder auf Bohol, einer Insel der Philippinen

Exkurs: Essen in den Philippinen

Keine Reise ist komplett ohne eine vernünftige Küche. Im Vergleich zu seinen südostasiatischen Nachbarn wie Thailand, Malaysia oder Indonesien tun sich die Philippinen hier jedoch etwas schwer. Von der leichten und frischen Küche der Genannten ist auf den Pinas nicht mehr viel zu spüren, was wohl vor allem historische (spanische und amerikanische) Einflüsse hat. Aús diesem Grund besteht auch das gängige Vorurteil, das auf den Philippinen kulinarische Magerkost angesagt sei.

Zugegeben, an diesem Urteil ist auch etwas dran, wenngleich es nicht der ganzen Wahrheit entspricht, denn auch die Philippinen haben ihre kulinarischen Höhepunkte. Am auffallendsten war hier vor allem die Qualität und Quantität an Früchten, die in nahezu jeder Stadt auf dem Markt zu beobachten ist.

Divisoria, der größte Markt in Manila - hier ist Action vorprogrammiert

Ganz vorne stehen hier die Mangos, die mit der Insel Bantayan gleich ein eigenes Anbaugebiet haben.

Divisoria, der größte Markt in Manila - hier ist Action vorprogrammiert

Ebenfalls ein echtes Highlight in den Philippinen sind die schier endlosen Bäckereien. Überall gibt es leckere Ensaymada, kleine Küchlein oder andere frische Backwaren – und das zu Preisen (zum Teil unter 10 Cent), bei denen selbst ehemalige DDR-Bürger neidisch werden würden.

Bäckerein sind ganz typisch für die Philippinen, hier in Puerto Princesa auf Palawan

Natürlich haben die Philippinen auch so etwas wie ein Nationalgericht. Dabei handelt es sich um das so genannte Tapsilog – eine recht einfache Kombination aus Reis, Spiegelei und scharf angebratenem Fleisch, die vor allem zum Frühstück und zum Mittag gegessen wird.

Tapsilog, ein klassisches Schnellgericht auf den Philippinen

Abwandlungen davon gibt es u.a. mit Hotsilog, Cornsilog oder Chicksilog gemeinsam und tragen alle das „silog“ im Namen – was für Reis und Ei steht.

Für ein großes Land wie die Philippinen ist das Ende der kulinarischen Fahnenstange aber schnell erreicht. Zwar gibt es noch regionale Spezialitäten, wie z.B. die ziemlich leckeren Piayas in Bacolod oder die Batchoy-Suppe aus Iloilo, doch insgesamt bleibt das Food-Erlebnis ziemlich blass. Oft bestimmen alle Variationen von Burgern, eingebürgerte mäßige asiatische Küche, das allgegenwärtige frittierte Hühnchen oder verschiedene Eintöpfe das Bild. Mit all dem lässt sich sehr gut durch die Philippinen reisen, doch ein Grund für ausgefallene Lobeshymnen ist es nicht.

Exkurs: Sprache in den Philippinen

Die philippinische Küche ist also nicht unbedingt eine Reise wert, doch dafür machen es die Inseln in einer anderen Sache den Touristen ziemlich leicht: mit der Sprache. Entgegen meinen vorher bereisten Ländern (u.a. Sri Lanka, Indonesien, Myanmar, Laos), wo das Finden von profundierten Englischkenntnissen im Kreise der Einheimischen schon einem 5er im Lotto gleicht, kann man sich auf den Philippinen einer Konversation auf Englisch schon fast sicher sein. Englisch ist erste Fremdsprache in der Schule und wird entgegen vieler anderer südostasiatischer Ländern insgesamt gesehen auch relativ ernst genommen. Daher gibt es in Asien kaum ein weiteres Land, in dem Englisch so verbreitet und demzufolge für Reisende so praktisch anwendbar ist.

Exkurs: Transport in den Philippinen

Wer ein so großes Inselreich wie die Philippinen bereist, muss sich natürlich auch ein wenig fortbewegen – schließlich will niemand wochenlang in Manila hängen.

Für die überregionale Fortbewegung zwischen den Inseln, zum Beispiel um nach Palawan, Cebu, Mindanao, Boracay oder Bohol zu kommen, steht in der Regel die Wahl zwischen Fähre oder Flugzeug. Die Entscheidung ist im Prinzip recht einfach: wer mehr Geld als Zeit hat, wählt den Flieger, wer auf langsames Reisen steht, ist mit der Fähre gut beraten. Dazu seien noch 2 Sachen angemerkt. Fliegen in den Philippinen ist generell recht günstig. So gibt es viele Inlandsflüge bereits ab 30 Euro oder günstiger – u.a. mit Air Asia Zest.

Eine Maschine von Air Asia Zest am Flughafen von Tagbilaran

Zudem sind die Fähren nicht so schlecht wie ihr Ruf. Zwar kann man die Kutter nicht mit europäischen Komfort-Linern vergleichen, doch halbwegs sicher sind sie allemal. Zwar havariert tatsächlich gelegentlich das ein oder andere Schiff, doch bei der Unmenge an philippinischen Fähren ist der letztendliche Prozentsatz verschwindend gering.

Die Fähre von San Carlos nach Toledo

Für den Transport auf den Inseln selbst stehen in der Regel Jeepneys oder Busse zur Verfügung.
Jeepneys sind das ur-eigene philippinische Verkehrsmittel – alte amerikanische und sehr bunt verzierte Trucks, mit zwei seitlichen Bänken auf der überdachten Ladefläche. Normalerweise würden hier in der Regel 10 bis 12 Personen Platz finden, doch da wir uns in Südostasien befinden, sind es in der Regel zwanzig.

Markt-Action in Manila, die lebendige Hauptstadt der Philippinen

Jeepneys gibt es vor allem in den Städten sowie auch auf einigen Abschnitten über Land. Ich bin in Manila, Puerto Princesa, Bacolod, von Silay nach Patag (North Negros National Park) und in Cebu City mit den Jeepneys gefahren.

Einer der zahlreichen Jeepneys - das Fortbewegungsmittel Nr. 1 in Manila

Einige Inseln werden von recht modernen Bussen bedient. So existiert zum Beispiel auf Negros und Cebu Island ein gutes Netz der so genannten Ceres Liner. Zwar werden auch diese bis zum Bersten voll gestopft, sind jedoch modern (einige sogar mit WiFi) und haben eine dichte Taktfolge.

Ein eher moderner Bus am Terminal von San Carlos auf Negros

Auf anderen Strecken und Inseln dominieren pre-historische Busse oder reguläre Minivans die Szene. Auf touristischen Strecken wie Puerto Princesa – El Nido werden auch etwas komfortablere, aber dennoch enge Touristen-Vans eingesetzt.

Ein klassischer Tourist-Van auf Palawan in Puerto Princesa

Der im Foto abgebildete Service zwischen Port Barton und Puerto Princesa kann übrigens nicht empfohlen werden. Er war hoffnungslos überbucht, sodass der Fahrer sogar einen Passagier auf den Fahrersitz gesetzt hat – und selbst dann quasi mit einer „Arschbacke“ auf der Gangschaltung saß.

Sollte kein öffentlicher Transport verfügbar sein, gibt es gerade für kurze Strecken immer noch die so genannten Tricycles. Diese motorisierten Dreiräder können bis zu 4 Personen fassen (ohne Gepäck) und fahren Euch im Prinzip überall hin, wo Ihr möchtet. Allerdings können die knatternden und stinkenden Tricycles auch ziemlich schnell nerven, gerade wenn sie ein Großteil der auf der Straße befindlichen Fahrzeuge ausmacht – wie zum Beispiel in El Nido.

Fazit

Die Philippinen waren definitiv ein Highlight. Es war anders als in den von mir zuvor besuchten südostasiatischen Staaten wie Indonesien, Timor-Leste oder Myanmar, doch mindestens genauso so ereignisreich und erinnernswert. Dank der eben beschriebenen nahezu nicht bestehenden Sprachbarriere kommt man viel einfacher mit den Einheimischen in Kontakt, was zu vielen ganz besonderen Erlebnissen und einigen wirklich guten Freundschaften geführt hat. Zu nennen wären da nur stellvertretend die ereignisreichen Tage in Manila sowie der einmalige Sinulog in Cebu City.

Doch auch in Bezug auf die klassischen touristischen Sehenswürdigkeiten haben die Philippinen einiges zu bieten. Palawan war dank Port Barton schließlich das Paradies schlechthin und in Negros sowie Bohol gab es interessante Ausflüge zu unternehmen.

Wer die Philippinen bereist, sollte auf jeden Fall mehr als den klassischen Strandurlaub planen. Während Manila sicher nicht für Jedermann zu empfehlen ist, haben gerade die Inseln abseits von Palawan und Boracay – den klassichen Urlaubsregionen – viel zu bieten. Gemeinsam mit den überaus freundlichen und aufgeschlossenen Filipinos kann so ein einzigartiges Reiseerlebnis entstehen, was schon schnell – genau so wie bei mir – den Wunsch entstehen lässt, die Philippinen bald wieder zu besuchen.

Der Slogan der Philippinen: it's more fun in the Philippines

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Sucht Ihr noch mehr Infos über die Philippinen? Patrick vom Reiseblog GermanBackpacker hat Euch alle wichtige Infos von A bis Z (~) zusammengetragen, die Ihr vor Eurer Philippinen-Reise wissen solltet.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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4 KOMMENTARE

  1. Hallo Chris,

    super Bericht, der uns mit Sicherheit weiterhelfen wird, wenn wir Ende Oktober für 3,5 Monate auf die Philippinen reisen werden.
    Wir werden jetzt mal deinen Bericht in kompletter Länge verschlingen und unsere Vorfreude noch ein wenig steigern !!

    Viele Grüße
    Bibo & Tanja

  2. hi chris
    zunächst danke für deine informationen.ich werde nächst6e woche wieder nach den phils fahren, war ja nur 1x da vom 2. 01 2006 bis 2.01. 2016 und es hat leider 2 wochen geregnet.hauptsächlich war in nach manila (3 tage) in puerto galera zum ausruhen . in taupang ging dann die post ab.hat mir sehr gut gefallen.hab auch ein mopet gemietet ,wie du sagst für 300 pesos.davon rate ich aber jeden ab , der nicht die nötige erfahtung damit hat. besonders bei den strassenverhältnissen.ich habe einige verletzte gesehen, ja ist schon ein billiger spass, kommt drauf an wie lang.also keine selbsüberschätzung .war immer froh .als ich heil nach hause kam.besonders bei dunkelheit. auch die trycicles, die fahren wie selbstmörder mit teilwese defekten bremsen muss man bischen aufpassen.
    bis auf eine schar von kindern , die mcih umringten und bestehlen wollten,(in manila , so gegen 8 pm) hatte ich keie schwierigkeiten.ich bin auch immer weit ins meer geschwommen, auch in white beach in puerto galera, bis ich einigen jet ski ausweichen musste- oder sie mir. und dann die quallen, musste dewegen auch zum arzt.naja man macht so seine erfahrungen.die moskitos haben mir auch zugesetzt.die allerbeste erfahrung war, das ich eine 100 % tig zu mir passende pilipinin kennengelernt habe.ich habe versucht, sie nach deutschlad einzuladen, aber der antrag wurde abgewiesen,wegen angeblich nicht verwurzelung in den phils, dabei wollte ich nur ein besuchervisa für sie beantragen.naja , bei der invasion von asylanten ist kein platz mehr für meine phil. freundin, die ja nur ein besuchervisa wollte.ok so fahr ich halt zu ihr. heute hat sie mir per skype erzählt, das ihre eltern reisbauern sind und in einer bambushütte leben ,ohne strom,und sich noch dafür entschuldigt.ich könnt sie dafür küssen, und habe ihr gesagt, das ich mich freue ihre elter kennenzulernen.und das es mich nicht stört, wie sie leben.und wir werden auch gemeinsam dahinfahren und sie besuchen.und noch was alsich kein geld mit meiner majestro carte abheben konnte, darauf hab ich mich nämlich verlassen, hat sie mir doch glatt alles an geld was sie hatte gegeben den sie dachte ,ich bin arm. tja solche mädchen sind natülich rar..ich weiß, die meisten sind nur auf geld scharf.ja 98 %
    also i werde jetzt die phils erkunden mit einer verlässlichen , schönen freundin
    . ..

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