Ouf, Dakar! Das war ein Einstieg. Nehme ich Féz und Nador in Marokko aus, war es mein erster Besuch in einer Stadt in Afrika. Und was für einer! Laut, dreckig, staubig, intensiv, aber auch abwechslungsreich, wunderschön, beeindruckend und super interessant – so könnte man Dakar auf den ersten Blick beschreiben. Vielleicht aber auch als Mix zwischen Armut und Luxus, zwischen Not und Wohlstand und zwischen Freunde und Verzweiflung. Lest selbst, was Euch in Dakar erwartet und warum Ihr der Stadt trotz allem unbedingt einen Besuch abstatten solltet.
Reisezeitraum: November 2019 / 4 Tage
Geschrieben: Dezember 2019
Veröffentlicht: Oktober 2020
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Dakar ist definitiv eine Stadt der Kontraste. Elegante SUVs stehen in ärmlichen Marktgegenden, Luxus-Apartments befinden sich neben wilden Staubpisten, ein (theoretisch sehr schöner) kilometerlanger Strand grenzt direkt an eine der am dichtesten besiedelten Viertel und die schönste und ruhigste Attraktion der Hauptstadt bekommt man nur zu sehen, wenn man vorher das wuselige Geschäftsviertel durchkreuzt.
Es versteht sich von selbst, dass solch ein bunter Mix ein wildes Menü für alle Sinnesorgane ergibt. Wenn Ihr Euch die obigen Beschreibungen bildlich vorstellt und dann noch ständigen Staub, Lärm und Geruch hinzuaddiert, könnt Ihr Euch die Intensität von Dakar vorstellen.
Doch es lohnt sich, einige Tage in Dakar zu verbringen, schon allein, um das wahre und wilde Leben des Senegals kennenzulernen, zumal Ihr Euch vor allem tagsüber sehr frei in Dakar bewegen könnt – der Senegal ist generell ein sehr sicheres Reiseland.
Ein absolutes Muss bei Eurem Besuch ist natürlich die Île de Gorée, die Top-Sehenswürdigkeit von Dakar. Hierbei handelt es sich um eine Insel vor den Toren von Dakar, die heute als buntes Freilichtmuseum besucht werden kann. Durch Ihre Doppelfunktion als Wohnort einiger Senegalesen bietet sich hier nicht nur ein sehr ansprechendes, sondern auch authentisches Bild. Mehr dazu erfahrt Ihr in meinem separaten Bericht über die Île de Gorée.
Eine weitere einzigartige Sehenswürdigkeit in Dakar ist der Retba-See, auch als Lac Rosé bekannt. Der „rosa See“ macht seinem Namen alle Ehre und schimmert in einer wirklich beeindruckend rötlichen Farbe in einer wüstenähnlichen Gegend. Hinzu kommt der hohe Salzgehalt des Lac Rosé, der einem beim Baden im See regelrecht nach oben drückt. Auch wird die Mineralien-Vielfalt zur Salzgewinnung genutzt, sodass sich bei einem Spaziergang um den See beeindruckende Salzberge beobachten lassen. Auch zum Lac Retba, dem Rosa-See, findet Ihr ausführliche Informationen in einem separaten Artikel.
Doch nicht nur aufgrund dieser Sehenswürdigkeiten, die beide im Senegal wirklich einzigartig sind, ist Dakar eine Reise wert. Während die große Moschee, eine der größten Moscheen in Westafrika, jetzt nicht allzu eindrücklich ist (sie hilft aber zu verstehen, dass der Senegal einen aus unserer Sicht sehr moderaten Islam pflegt), lohnt sich der Gang zum historisch restaurierten Bahnhof der Stadt. Auch wenn er über so gut wie keine brauchbaren Zugverbindungen verfügt, ist sein Anblick gerade für ein afrikanisches Land schon etwas Ungewöhnliches und Besonderes.
Zudem lohnt es sich auch, sich ein bisschen durch die Stadt treiben zu lassen. Im hektischen Geschäftsviertel lassen sich so bei hunderten fliegenden Händlern die ersten Eindrücke von Senegals heimischen Produkten machen – u.a. Erdnüsse, Fisch, Früchte und allerhand Beauty-Produkte. Das lokale Streetfood lässt sich hier ebenfalls erleben. Schon für rund 1 Euro wird man hier satt. Hunger bekommen? Schaut mal in meinem Mini-Gastronomie-Guide über den Senegal vorbei.
Apropos Fisch: wer sich wie ich in Yoff einquartiert, dem lebendigen Teil im nördlichen Dakar mit einem kilometerlangen Strand, kann für günstige 3 Euro einen frisch gegrillten Fisch mit Reis und Beilagen direkt am Strand essen. Schon kein schlechtes Angebot, zumal sich dabei perfekt das senegalesische Leben beobachten lässt, denn der Strand von Yoff verwandelt sich jeden Nachmittag in eine kilometerlange Freisportfläche, auf denen dutzende Fußballmannschaften im Sand trainieren. Schade nur, dass der Strand von Yoff im Norden von Dakar recht vermüllt ist, sonst wäre es auch noch landschaftlich ein echtes Highlight.
Wer Dakar ganz intensiv kennenlernen möchte, setzt sich in die lokalen Busse und kann so die Stadt erkunden. Busfahren ist absolut sicher, aber extrem langsam. Dafür könnt Ihr kaum irgendwo besser die verschiedenen Gegenden von Dakar sehen, müsst aber Haltestellen und Stopps im Sekundentakt in Kauf nehmen.
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Wer es etwas bequemer mag, kann Dakar auch bequem per Taxi erkunden. Die kleinen gelben Flitzer sind omnipräsent und können an jeder Ecke angehalten werden, wobei einige auch wiederum als Sammeltaxis dienen. Eine entsprechend private Nutzung müsst Ihr vor Fahrtantritt klären. Wollt Ihr es etwas einfacher haben, bestellt einfach ein Taxi über Eure Unterkunft.
Und noch etwas war ganz besonders in Dakar: das Klima. Selten habe ich auf all meinen Reisen solch ein angenehmes Klima erlebt wie hier in Dakar. Während ich sonst ein Fan des tropisch-heißen Karibikklimas bin, erwartete mich Senegal mit extrem angenehmen Temperaturen um die 26-28 Grad, die sich allerdings aufgrund des sehr trockenen Wüstenklimas eher wie angenehme und frühsommerliche 25 Grad anfühlen. Während dies genug ist, um am Tag sich mit kurzen Klamotten durch die Stadt zu bewegen und Dakar zu erkunden, ist es nicht so heiß, dass man bis zum Anschlag schwitzt. Auf der anderen Seite zieht nachts eine angenehme Meeresbrise (oder Wüstenkälte?) über die Stadt, die die Temperaturen auf deutlich unter 20 Grad fallen lassen – perfekt, um schließlich mit Decke gemütlich zu schlafen und nachts nicht zu schwitzen.
Dies sind nur einige der Impressionen, die ich während meiner Tage in Dakar von Senegals Hauptstadt wahrnehmen konnte. Sicher gibt es noch einiges mehr zu entdecken, wobei Dakar jetzt auch nicht unbedingt das Juwel des Senegals ist – ein perfekter Ausgangspunkt für eine Senegal-Rundreise ist es aber allemal. Für mich ging es anschließend weiter nach M’bour und Saly, wo ich wiederum eine andere, eher ländliche Seite des Senegal kennenlernen konnte (welche Ihr hier im Reisebericht Senegal nachlesen könnt), sowie von dort weiter nach Gambia, inkl. einem Abstecher ins Fathala Wildlife Reserve in Senegal, wo wir eine fantastische und sehr günstige Safari erlebten.
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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Woooow, thanks I found this blog. Planning Senegal for March 2022 and hope all I need is the vaccination passport as it is right now and no extra test. Have been to Senegal in 2017 and loved the town and also Lac Retba. Ouakam and Mamelle especially. Thinking about a trip to Touba also seeing the famous mosque there. Good to read some travel advices. Thanks again. Enjoy your further journeys.
Hi there,
thanks for your comment. Great that this article was helpful for you. Wishing you all the best for your next trip to Senegal.
Cheers, Chris