Der Südwesten der Dominikanischen Republik liegt noch abseits jeglichen Touristenradars – kaum vorstellbar, dass es so etwas in einem Land mit rund 6 Millionen Besuchern pro Jahr überhaupt gibt. Doch Naturschönheiten wie die Bahía de las Águilas, Cabo Rojo oder die Gegend zwischen Pedernales und Lago Enriquillo werden absolut nicht beachtet. Umso besser für mich, denn ich war nun bereits mehrmals im Südwesten des Landes unterwegs und konnte dort richtig viele spannende Dinge entdecken.
Reisezeitraum: August 2015 (4 Tage) + Juni 2017 (2 Tage) + September 2017 (3 Tage)
Geschrieben: Dezember 2015
Veröffentlicht: Dezember 2015
UPDATE: Dezember 2017
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Inhalt dieses Reise-Artikels
Geografische Einordnung und Anreise
Gemeinhin wird mit dem „Südwesten“ der Teil der Dominikanischen Republik genannt, der sich südlich und westlich der Cordillera Central (dem zentralen Gebirge des Landes) befindet und sich bis zur Grenze mit Haiti erstreckt. Wer sich lieber an Städten orientiert, kann im Prinzip die komplette Region westlich von Azua und südlich von San Juan de la Maguana zu dieser Region zählen. Somit gehören Barahona, San Rafael, Los Patos, die Laguna Oviedo, Cabo Rojo, die Bahía de las Águilas, Pedernales und die Gegend rund um den Lago Enriquillo zum Südwesten der Dominikanischen Republik. Einige erweitern den Südwesten auch bis hin nach Santo Domingo.
Die beste Fortbewegung, um diese Unbekannte des Landes kennenzulernen, ist ein Mietwagen. Somit ist man flexibel und kann auch die Nebenstraßen entdecken. Reguläre Busverbindungen gibt es auf allen Straßen von und nach Barahona, demzufolge also von Barahona nach Pedernales, von Barahona nach Azua und von Barahona in Richtung Lago Enriquillo und Jimaní an der haitianischen Grenze. Auch wenn ich es selbst nicht ausprobiert habe, kann ich mir vorstellen, das Trampen zwischen Barahona und Pedernales auch gut funktionieren sollte – dieser Hinweis natürlich auf eigenes Risiko.
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Von Santo Domingo aus, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, sind es rund 1,5 Stunden bis Azua und 2,5 Stunden bis Barahona. Auf dem Weg dorthin besuchten bietet sich noch ein Besuch in der Wüste von Bani und der Salzgewinnungsanlage von Las Salinas an.
Barahona – Ausgangspunkt für den Südwesten
Barahona – mit vollem Namen übrigens Santa Cruz de Barahona – ist der perfekte Ausgangspunkt für die Entdeckungstour durch den Südwesten. Es ist so etwas wie das Zentrum der Region, denn hier laufen alle Fäden (sprich Straßen und Versorgungswege) zusammen. Selbst einen (internationalen!) Flughafen gibt es hier (theoretisch), der jedoch praktisch nicht angeflogen wird. Wir hatten überlegt, unseren Mietwagen hier noch gegen einen 4×4 zu tauschen, doch der Flughafen war wie ausgestorben und Autovermietungen gab es keine.
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Barahona eignet sich auch gut für einen Übernachtungs-Zwischenstopp auf den relativ langen Strecken von Santo Domingo nach Pedernales oder zum Lago Enriquillo (jeweils ca. 5 Stunden). Wir verbrachten hier die letzte Nacht und fanden mit dem Lomo Tuerto auch eine ordentliche, günstige Bleibe. Auch wenn gar nicht unbedingt gewollt, hatte das Lomo Tuerto sogar ein wenig Backpacker-Charme – Hängematten und eine schöne Bar inklusive.
Gerade wer eine Nacht hier bleibt, kann auch einmal eine Runde durch Barahona gehen. Auch wenn es garantiert keinen Städte-Fan aus den Socken hauen wird, sind einige Plätze und Straßenzüge sehr schön anzusehen.
Vor allem aber ist Barahona eine optimale Möglichkeit, das dominikanische Leben auf relativ kompaktem Raum kennenzulernen. Dazu gehört schließlich auch der Malecon am Abend – die Straße am Meer ist DER Treffpunkt der Stadt mit unzähligen Imbissbuden, Bars und Colmados.
Von Barahona via Los Patos nach Pedernales
Von Barahona verläuft schließlich eine ca. 120 Kilometer lange traumhafte Straße in Richung Pedernales, dem äußersten Südwesten des Landes und Grenzposten mit Haiti. Stets an der Küste entlang, führt die überwiegend in gutem Zustand befindliche Straße mal direkt auf Meeresniveau am Wasser entlang und mal weit oben mit spektakulären Ausblicken auf die Südwestküste. Auch typisch dominikanische Dörfer werden immer wieder durchquert.
Besonders interessant sind auch die ständig wechselnden Vegetationszonen. Während zunächst bis ca. Los Cocos tropische Vegetation vorzufinden ist, geht es anschließend von einem Meter zum anderen direkt in eine steppenähnliche Landschaft über. Wiederum später bei Cabo Rojo dominiert schließlich eine vom roten Bauxit bestimmte Umgebung. Auch dieser Abschnitt ist ein Spiegelbild dieser vielfältigen Dominikanischen Republik, die ich bisher kennenlernen durfte.
Eine Übernachtung legten wir auf dieser Strecke noch in Los Patos ein. Der Ort ist bekannt für sein kleines Süßwasser-Bad, welches direkt am Meer besonders die Dominikaner anlockt. Es ist ein natürliches Becken, welches durch einen gerade mal 150 Meter langen Fluss entsteht – der Fluss entspringt also quasi direkt am Meer. Ein Bad hier ist besonders im Sommer eine willkommene Erfrischung – das Wasser ist nämlich auch quell-kalt.
Ich bevorzuge dann lieber das Meer auch wenn aufgrund hoher Wellen das Schwimmen hier sehr schwierig war. Dafür hat Los Patos aber eine sehr schöne und neue kleine Strand-Promenade, an der ein kühles Presidente nach einem ereignisreichen Tag ein perfekter Abschluss ist.
Mittlerweile hat sich Los Patos sogar zu meinem Standard-Stop entwickelt. Bei jeder meiner bisherigen 3 Touren durch den Südwesten der Dominikanischen Republik habe ich hier am Tagesende auf ein kühles Getränk halt gemacht. Da es hier immer recht belebt und das Areal sehr gepflegt ist, hält Los Patos inmer gut für einen gebührenden Tagesabschluss her.
Wer von Los Patos ein bisschen weiter in Richtung Barahona fährt, kommt bald auch zum Playa San Rafael. Hier gibt es nicht nur einen wie in Los Patos schönen Steinstrand, sondern auch ein Balneario, ein natürliches Schwimmbecken durch einen minimal angestauten Gebirgsfluss.
Die Szenerie ist nicht nur pittoresk, sondern bietet auch tolle Möglichkeiten, das lokale Leben kennenzulernen, denn solche Balnearios sind bei Dominikanern immer ausgesprochen beliebt. Zudem können Abenteurer einige Kilometer den Fluss nach oben klettern und sich so in der wunderschönen tropischen Natur austoben.
Unberührte Natur: Laguna Oviedo
Entlang der Straße von Barahona nach Pedernales gibt es dann aber zwei Attraktionen, die wohl das Ziel der meisten (wenigen) Besucher dieser Region sind: die Laguna Oviedo sowie die Bahía de las Águilas. Aus Richtung Barahona liegt zunächst die Laguna Oviedo am Weg (direkt an der Straße, mit Hinweisschild). Ein Salzwassersee und zudem das zweitgrößte Gewässer der Dominikanischen Republik (nach dem Lago Enriquillo), dessen grünliches Erscheinungsbild vor allem durch Sedimentablagerungen zu Stande kommt. Dank der geschützten Natur ist hier ein extrem hohes Artenreichtum vorzufinden, was sich sowohl auf das Land, das Wasser und die Luft bezieht.
Dank verschiedener Touren kann man diese Vielfalt selbst erleben. Die Standard- und wohl empfehlenswerteste Tour führt mit einem Boot zur Iguana-Insel, zu speziellen Plätzen zur Vogelbeobachtung und schließlich zu den Flamingos.
Die Tour war vor allem aufgrund der abwechslungsreichen Flora und Fauna sehr interessant. Insgesamt empfand ich jedoch die Distanzen als zu groß und damit die Bootsfahrten zu langweilig, als dass es für mich ein unbedingt lange in Erinnerung bleibendes Highlight werden sollte. Selbiges Gefühl hatte ich übrigens auch bei meiner zweiten Tour über die Laguna Oviedo.
Dennoch, gerade für Fans von Tierbeobachtungen ist die Laguna Oviedo ein Muss.
Die Standard-Bootstour kostet derzeit 3.500 Peso für ein Boot bis zu 5 Personen. Wer also nur zu zweit reist, zahlt fast happige 40 Euro pro Person, bei 5 Personen sind es nur rund 15 Euro pro Person.
Die wichtigsten Links & Reisetipps für Euren Urlaub in der Dominikanischen Republik |
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Wer übrigens aus welchen Gründen auch immer keine Bootstour machen möchte, sei es aus Zeit- oder Geldmangel, kann auch lediglich eine Wanderung unternehmen, die allerdings aufgrund des obligatorischen Guides sowie der (angeblich) staatlich regulierten Preise ebenfalls mit mindestens 1500 DOP zu Buche schlägt. So begaben wir uns bei unserer letzten Reise in den Südwesten der Dominikanischen Republik zu Fuß in Richtung der Flamingos, von denen wir auch einige Kolonien beobachten konnten.
Dennoch bleibt es dabei, die Laguna Oviedo ist für mich überbewertet und vor allem überteuert und somit maximal ein guter Zwischenstopp zum Füllen des Tagesprogramms auf dem Weg zur Bahía de las Águilas.
Traumstrand mit Postkartenmotiv: Bahía de las Águilas
Spektakulärer als die Laguna Oviedo ist definitiv die Bahía de las Águilas, eigentlich der Hauptgrund einer jeden Reise in den Südwesten der Dominikanischen Republik. Hierbei handelt es sich um eine kilometerlange, mit türkisblauem Wasser umgebene, absolut unbebaute und unberührte Bucht, die man sonst eigentlich nur von Postkarten, Filmen oder Kalendermotiven kennt. Abgesehen davon, dass es auch im Norden des Landes viele von Hotelanlagen und Infrastruktur unberührte Strände gibt, genießt die Bahía de las Águilas schon eine Ausnahmestellung.
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Zum Einen ist dies natürlich die Lage. Die nächste Stadt Barahona ist satte 2,5 Stunden Fahrt entfernt und selbst in das nächste größere, allerdings verschlafene Dorf, Pedernales sind etwas mehr als 30 Minuten Fahrt notwendig. Die Anfahrt ist also schwierig und langwierig – dafür aber umso schöner.
Rund um die Bahía de las Águilas gibt es auch keinerlei Bebauung, was das Naturschauspiel gewissermaßen perfekt macht.
Zum Anderen ist es eben genau dieses Postkartenmotiv, was die Bahía de las Águilas einzigartig macht. Türkisblaues Wasser, ein kleiner Baywatch-Turm am Strand, kilometerlanger blütenweißer Sand, ein paar kleine Böotchen und maximal eine Hand voll Touristen. Könnte man sich eine bessere Kulisse vorstellen, um die Karibik zu genießen?
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Die Bahía de las Águilas ist per Auto und Boot erreichbar. Wer die beeindruckenden Klippen zwischen Cabo Rojo und dem Strand von unten beobachten möchte, fährt bis zur Rancho Típico Cueva (dem einzigen Restaurant weit und breit, nicht zu verfehlen) und fährt von dort mit einem der Motorboote zur Bahía de las Águilas. Wer lieber im Auto bleibt, kann von der Rancho einfach weiterfahren und den Strand über eine Schotterpiste erreichen. Dabei unbedingt an dem kleinen Aussichtspunkt anhalten, der einen spektakulären Blick auf die Bahía de las Águilas freigibt. Leider hat sich der Zustand der Straße in den letzten Monaten deutlich verschlechtert – eventuell auch mutwillig durch die Ausflugsanbieter, damit mehr Touren verkauft werden. Die Fahrt über die Straße ist daher nur mit einem wirklich geländegängigen 4×4 zu empfehlen. Mit einem regulären Mietwagen bleibt derzeit nur die Möglichkeit, diesen an der Rancho Tipico Cueva oder am Eco del Mar stehen zu lassen und dort aus ein Boot zu nehmen. Alternativ kann man auch die 5 Kilometer (one-way) laufen, sollte jedoch die Hitze und Trockenheit bedenken (ausreichend Wasser und Sonnenschutz mitnehmen). |
Pedernales: Grenzstadt zu Haiti
Von der Bahía de las Águilas ist wie beschrieben Pedernales das nächste kleinere Städtchen. Hier gibt es zur beeindruckenden Bucht auch die nächst gelegenen Übernachtungsmöglichkeiten. Pedernales ist im Prinzip nicht wirklich einen Besuch wert, aber als Ausgangspunkt für den äußersten Südwesten der Dominikanischen Republik eine gute Basis.
Anziehungskraft zieht Pedernales vor allem aufgrund seiner Grenzlage zu Haiti. Wer möchte, kann einmal zu Fuß über die Grenze – so findet wohl einmal pro Woche ein bi-nationaler Grenzmarkt statt. Während unseres Besuchs am Kontrollposten herrschte lediglich hektische Betriebsamkeit. Aufgrund der für uns anfallenden Ausreisesteuern wagten wir schließlich nicht erst den Schritt nach Haiti.
Nördlich von Pedernales: Endstation ohne 4×4
Von Pedernales aus gibt es neben der Bahía de las Águilas zwei lohnenswerte Ziele – allerdings wird für beide ein geländegängiger 4×4 benötigt. Bekannt ist vor allem der Hoyo de Pelempito, eine Verwerfung im Gebirge der Sierra de Barohuco, die von einem Aussichtspunkt zu beobachten ist. Leider kamen wir nicht bis dorthin, da uns der Kontrollposten mit unserem Economy-Fahrzeug keine Hoffnung machte, diesen Punkt zu erreichen. Dafür war aber schon die Strecke entlang der Bauxit-Abbaugebiete nördlich der Bahía de las Águilas höchstinteressant.
Theoretisch kann im Rahmen einer Rundtour auch der Lago Enriquillo, rund 100 km nördlich von Pedernales besucht werden, denn relativ parallel zur haitianischen Grenze führt eine Straße ebenfalls mitten über die Sierra de Barohuco. Da uns diese Straße ideal in unseren Rundreiseplan gepasst hätte, fragten wir mindestens fünf voneinander unabhängige Quellen, ob diese Route für uns machbar sei. Die übereinstimmende Antwort: die Straße von Pedernales nach Duvergé zum Lago Enriquillo ist in einem katastrophalen Zustand und ebenfalls nur mit einem (sehr) guten 4×4 machbar. Schade, denn sehr gereizt hätte es uns schon. So fuhren wir nur soweit nördlich von Pedernales, wie es die (zunächst) extrem gut ausgebaute Straße zuließ und kamen immerhin noch zu einigen schönen Eindrücken aus dem dominikanischen Niemandsland.
Unter dem Meeresspiegel: Lago Enriquillo
Auch wenn es von Pedernales nicht möglich war – den Lago Enriquillo besuchten wir dennoch. Dazu fuhren wir zurück nach Barahona und von dort weiter in Richtung Jimaní. Die Straße führt durch viele kleine Dörfer, was die Strecke vor allem am Nordufer recht langsam macht.
Auf dem Weg vom Süden nach Barahona nahmen wir auch noch den Polo Magnético mit, einer Stelle südwestlich von Barahona, an der Autos angeblich aufgrund eines Magnetfelds bergauf rollen. Wir probierten es aus und tatsächlich bewegen sich Dinge hier wie von Geisterhand bergauf – allerdings nicht aufgrund eines Magnetfelds sondern einfach nur aufgrund einer optischen Täuschung. Das zugehörige Video erspare ich Euch, denn es ist weit weniger spektakulär, als es klingt.
Zurück aber zum Lago Enriquillo. Im Prinzip ist der See an sich schon interessant, denn er ist 40 Meter unter (!) Meeresspiegel der tiefste Punkt der Dominikanischen Republik. Er gehörte früher zu einer Meeresstraße, die die Insel Hispaniola teilte. Dadurch ist es auch heute noch ein Salzsee – und aufgrund der tiefen Lage hat er naturbedingt auch keine Abflüsse. Schon eine Fahrt um den See ist aufgrund der wiederum sehr abwechslungsreichen und diesmal extrem kargen Vegetation sehr interessant.
Wer Touren machen möchte, sollte sich in Richtung La Descubierta am Nordwestufer orientieren. Zwischen dieser Mini-Stadt und dem Ort Postrer Rio befindet sich ein kleines Besucherzentrum, an dem normalerweise Touren zur Isla Cabritos starten. Leider war diese aufgrund naturkundlicher Untersuchungen zu unserem Besuchszeitpunkt nicht zugänglich, sodass wir uns nur auf eine kleine (und semi-beeindruckende) Krokodilsuchtour begeben konnten.
Immerhin gab es noch zwei weitere Sachen zu bestaunen: Zum Einen war auf dem sehr kleinen Parkplatz eine regelrechte Leguanparade vorzufinden.
Zum Anderen befinden sich nur rund einen Kilometer entfernt die „Caritas de los Indios“, Felsformationen mit alten Malereien der Tainos-Ureinwohner.
Einzigartiger Edelstein: Larimarmine bei Barahona
Ein weiteres spannendes Ziel im Südwesten der Dominikanischen Republik ist die Larimarmine. Larimar ist ein leuchtend blauer Edelstein, der nur hier in der Sierra de Bahoruco abgebaut wird. Er stellt damit auch ein einzigartiges Souvenir aus der Dominikanischen Republik dar – wenn man sich damit anfreunden kann, dass der Larimar unter (wie im Bergbau in Entwicklungsländern üblich) horrenden Bedingungen zu Tage gefördert wird.
Während einer geführten Tour konnten wir uns einen Einblick in die sehr simplen Lebensbedinungen in den Blech- und Holzhütten direkt am Bergwerk verschaffen. Wie überall in der Dominikanischen Republik, wenn es schwere Arbeit zu verrichten gibt, werden überwiegend Haitianer beschäftigt. Immerhin gab es auch einige interessante Sachen über den Larimar an sich zu erfahren.
Spannend an der Tour war auch die Anreise, die lediglich mit einem richtigen 4×4 sowie ausreichend Geländeerfahrung machbar ist – deswegen auch die organisierte Tour. Es geht tief in die Berge hinein, die man hier im Südwesten in dieser Ausprägung gar nicht erwartet.
Der Ausgangspunkt befindet sich übrigens in der Nähe des kleinen Dörfchens La Cienaga zwischen Barahona und Paraíso.
Unterkünfte im Südwesten der Dominikanischen Republik
Wer Bahía de las Águilas, Lago Enriquillo & Co besucht, muss auch mindestens zwei Nächte irgendwo schlafen. Es ist denke ich aus dem Reisebericht hervor gegangen, dass die Region im Südwesten der Dominikanischen Republik noch echtes Entdeckerland ist und es damit auch so gut wie keine Unterkünfte auf internationalem Niveau gibt. Eine Ausnahme stellen zwei oder drei Häuser im Südwesten von Barahona dar. Ansonsten heißt es aber, sich auf landestypisches Niveau einzulassen, was sehr einfache Zimmer mit Ventilator oder Klimaanlage bedeutet, die aus meist nicht mehr als einer Nasszelle und einem Bett bestehen – dennoch aber ordentlich und halbwegs gepflegt sind. Das Preisniveau liegt dann in der Regel bei 1000 Peso (ca. 20 €) für ein Einzelzimmer und 1500 Peso (ca. 30 €) für ein Doppelzimmer. Auch wir übernachteten dreimal in solchen Unterkünften, zu denen Ihr ausführlichere Informationen in der Unterkunfts-Übersicht über den Südwesten findet.
Mittlerweile war ich auch noch in einigen weiteren Unterkünften im Südwesten. Wer im Örtchen Paraíso ist, kann zum Beispiel mal einen Blick in das Piratas del Caribe werfen, ein nettes kleines Gästehaus mit einem herzlichen französischem Gastgeber. Die spannendste Unterkunft gibt es allerdings mittlerweile in der Nähe der Bahía de las Águilas, wo mit dem Eco del Mar ein cooles Glamping-Projekt eröffnet hat, bei dem man direkt am türkisblauen Meer am Strand mit gestellter Ausrüstung (Zelt und richtige Matratze) zelten kann.
Wie schon angedeutet, findet Ihr in meiner Unterkunfts-Übersicht mittlerweile 7 Hotelbewertungen zum Südwesten der Dominikanischen Republik.
Das Fahren mit dem Mietwagen ist übrigens relativ einfach. Die Straßen von Barahona nach Pedernales und von Barahona zum Lago Enriquillo sind überwiegend in gutem Zustand. Lediglich die extrem vielen Bodenwellen zur Verlangsamung der Geschwindigkeit sind mega nervig, weil sie zum Teil so hoch angelegt sind, dass man selbst bei vorsichtigster Überfahrt mit dem Unterboden aufsetzt.
Fazit und Ausblick
Wer sich in den Südwesten der Dominikanischen Republik begibt, kann noch richtig unbekanntes Terrain entdecken – etwas, was man so sicher nicht erwartet. Land und Leute sind hier noch wie in anderen Teilen vor 30 Jahren, internationale Infrastruktur ist nicht vorhanden und die berühmten ausgetretenen Pfade gibt es hier nicht. Dafür gibt es sehr interessante Dinge zu entdecken, von denen mir vor allem der Lago Enriquillo, die Straße von Barahona nach Pedernales und das Bergland im Norden von Pedernales gefallen haben. Absolutes Highlight ist aber zweifelsohne die Bahía de las Águilas, die einen Besuch des Südwestens schon alleine rechtfertigen würde. So jungfräulich sind wohl nur wenige Strände dieser Welt, sodass ich die Bahía de las Águilas auf jeden Fall als einen der schönsten Strände der Dominikanischen Republik bezeichnen würde.
Der Südwesten der Dominikanischen Republik ist definitiv ein Geheimtipp im Land. Habt Ihr auch solche Empfehlungen für absolut unberührte Regionen in Ländern, von denen man meint, sie seien eigentlich touristisch total erschlossen? Her damit und ab in die Kommentare!
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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Hallo Christian,
deine Berichte sind wirklich immer sehr aufschlussreich und interessant geschrieben :) Danbke dafür und weiterhin noch viel Spaß unterwegs. LG, Thomas
Hallo Thomas,
besten Dank für das Lob und fürs Lesen. Freut mich, wenn der Reisebericht dir gefallen hat.
LG, Chris