„Salz oder Sand, was hätten Sie denn gerne?“ könnte man diesen Artikel hier auch nennen. Denn bei Baní, einer unscheinbaren Kleinstadt westlich von Santo Domingo, gibt es zwei besondere Sehenswürdigkeiten mit genau diesen beiden Elementen. Direkt neben der einzigen Wüste der Dominikanischen Republik (und der Karibik) befindet sich mit Las Salinas eine beeindruckende (weil derart einfache) Salzgewinnungsanlage.
Reisezeitraum: August 2015
Geschrieben: November 2015
Veröffentlicht: Dezember 2015
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Fangen wir doch einmal mit dem Salz an. Wer die Straße von Baní bis zur Halbinsel Las Calderas bis ganz ans Ende fährt und sogar noch das Dorf Las Salinas durchquert, kommt schließlich an die gleichnamige Salzgewinnungsanlage. Der erste Anblick ist überraschend und ungewohnt zugleich: weder eine große Mine ist hier zu sehen, noch jegliches technisches Equipment. Dafür ist im Prinzip die komplette Salzgewinnungsanlage auf den ersten Blick sichtbar: einige Becken rosarotes Wassers, aus denen das Salz gewonnen wird, sowie eine kleine Schienenstrecke von maximal 100 Metern, die für die Loren vorgesehen ist.
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Dem Prozess der Salzgewinnung zuzusehen – und damit auch den überwiegend haitianischen Männern bei der Arbeit – ist beeindruckend, auch wenn man die klimatischen Bedingungen von mehr als 30 Grad wie fast überall in der Dominikanischen Republik bedenken sollte. Das aus den Seen getrocknete Salz wird in die Loren geschaufelt und anschließend mit einer aus dem Jahr 1960 anmutenden Lok mit sicher maximal 5 PS in Richtung Salz-Depot transportiert. Den kleinen Anstieg schafft es die Lok allerdings nicht hinauf, weswegen die Loren kurz zuvor auf eine mindestens eben so alte Seilwinde umgelegt werden.
Auf dem Salz-Depot werden die Loren schließlich manuell geschoben und danach auf den schon vorhandenen, beeindruckend hohen Salzberg geschüttet. Voíla, wieder mehrere Kilo Salz abgebaut.
Nicht minder beeindruckend ist die kleine Wüste, die sich von der Saline nur rund 2 Kilometer entfernt befindet. Die „Dunas de Bani“ können sich zudem die einzige Wüste der Karibik (und damit auch der Dominikanischen Republik) nennen – auch ein Titel, den man mal mitnehmen kann.
Auch wenn die Wüste klein ist, ist sie aus zweierlei Hinsicht sehr interessant. Zum Einen ist man nicht jeden Tag in einer Wüste, sodass die „Dunas de Baní“ einen kleinen Vorgeschmack geben, wie man sich in einer der bekannteren und ungleich größeren Sand-Konglomerationen fühlen muss. Ein wenig davon hatte ich ja vor einigen Monaten in der Atacamawüste erleben können. Durch die unnachgiebig scheinende Sonne wird man ordentlich durchgebraten und der glühende Sand tut sein übriges dazu, dass man nach Rückkehr ans Auto erst einmal ganz schnell zu seiner Wasserflasche greift.
Zum Anderen gibt es aber auch einige richtig tolle Fotomotive in der Wüste von Baní. Das sind nicht nur die Dünen selbst, sondern auch der kleine Militärposten, die Aussicht von eben selbigem sowie das hinter der Wüste liegende Meer. Die Kamera sollte man also nicht vergessen – ebenso wie die Tasche, um sie gegen den vielen Sand zu schützen.
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Wer mag, kann sich hier übrigens auch sportlich ein wenig austoben. Einmal mit voller Kraft bei extrem tiefen Sand auf die höchste der Dünen zu rennen, kostet ordentlich Energie. Den Ausblick hat man sich dann aber auch redlich verdient.
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Rund 1 bis 2 Stunden sollte man für den Besuch von Saline und Wüste rechnen. Ersteres kann kostenfrei besichtigt bzw. beobachtet werden (die Arbeiter freuen sich aber sich über ein „Propina“, ein Trinkgeld), die Dünen kosten 100 Peso (ca. 2 Euro) Eintritt. Es ist eine ungewöhnliche und zugleich unbekannte Doppel-Sehenswürdigkeit der Dominikanischen Republik und daher umso besuchenswerter – gerade auf dem Weg zwischen Santo Domingo und dem Südwesten des Landes. Ich kann diese beiden sehr interessanten Ziele nur empfehlen.
Was? | Wüste „Las Dunas de Baní“ und Salzgewinnungsanlage „Las Salinas“ |
Wo? | rund 15 Kilometer südwestlich von Baní, Provinz Peravia, Dominikanische Republik |
Geöffnet? | täglich bei Tageslicht |
Preis? | Las Dunas de Baní 100 DOP Eintritt (Stand Juni 2016), Las Salinas kostenlos |
Dauer? | zusammen rund 1-2 Stunden |
Bewertung | 7.5/10 |
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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