Auch Jamaika ist eines der Ziele in der Karibik, welches vor allem als Resort- und Strandparadies bekannt ist und damit seine Besucher anzieht. Entsprechend handeln mindestens 95% der Jamaika-Reiseberichte von All-Inclusive-Urlaub und den typischen Touristen-Ausflügen und -Sehenswürdigkeiten, die leider auf der Insel teilweise ziemlich überteuert sind. Doch wie kann man Jamaika auf eigene Faust erkunden und wie kann eine entsprechende Rundreise-Route aussehen? Welche Reiseziele in Jamaika kann man abseits des Resort-Tourismus und auf authentische Art und Weise besuchen? Und wie ließe sich eine Backpacking-Reise nach Jamaika organisieren? Genau diese Fragen beantwortet der folgende ausführliche Reisebericht, der Euch spannende Eindrücke und viele Tipps zur individuellen Reiseplanung gibt.
Reisezeitraum: September 2023 / 1,5 Wochen
Geschrieben: Oktober 2023
Veröffentlicht: November 2024
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>> Zum detaillierten Reisebericht Port Antonio
>> Zum Artikel über die Flughafen-Transfers in Kingston sowie die Flughafen-Transfers in Montego Bay
>> Zur Übersicht unserer Unterkünfte in Jamaika
Inhalt dieses Reise-Artikels
Anreise nach Jamaika
Die Anreise aus Deutschland für einen Urlaub in Jamaika könnte einfacher nicht sein. Vor allem der Montego Bay Airport wird von vielen Airlines angeflogen, darunter auch Direktflüge mit Condor. Lufthansa bzw. Discover fliegt aktuell nicht nach Jamaika, wobei sich dies jedes Jahr ändern kann – die Lufthansa Gruppe ist vor allem bei den Urlaubszielen für einen sehr häufigen Wechseln und Flugplänen und Reisezielen bekannt. Zudem gibt es Umsteigeverbindungen mit Edelweiss Air via Zürich sowie Direktflüge aus Amsterdam und Brüssel mit den TUI-Ablegern unserer Nachbarn. Insgesamt muss man aber sagen, dass die Flugverbindungen ausbaufähig sind, insofern man einen Umstieg in den USA vermeiden möchte.
Preise für Direktflüge mit Condor anschauen (~)
Günstigste Umsteigeverbindungen ansehen (~)
Alternativ könnt Ihr auch nach Kingston fliegen, dem zweitgrößten Flughafen in Jamaika, auch wenn dieser nicht über derart viele Verbindungen ab Europa verfügt. Dafür gibt es nach Kingston ab und an günstigere Preise, insofern ihr einen oder mehrere Umstiege (ggf. auch in den USA) in Kauf nehmt.
Günstige Flüge nach Kingston (~)
Auch wir reisten nach Kingston und starteten dort unseren Jamaika-Urlaub. Allerdings waren wir vorher bereits in der Karibik und flogen mit der neuen dominikanischen Airline Arajet von Santo Domingo nach Kingston. In nur 1.5 Stunden landeten wir somit auf der Reggae-Insel und konnten somit schnell unsere Jamaika-Reise starten – wenngleich der Beginn alles andere als schnell war.
Die Einreise dauerte etwas mehr als 1 Stunde und das obwohl wir eigentlich zu diesem Zeitpunkt das nahezu einzige Flugzeug waren. Hinzu kam, dass unser Flughafen-Transfer mit dem Bus ab Kingston nicht wie gewünscht klappte, sodass wir noch etwas länger am Flughafen verweilten. Warum und wieso es hier deutlich länger dauerte, erfahrt Ihr im separaten Artikel über die Airport Transfers in Kingston.
Reiseplanung Jamaika
Eine der wichtigsten Etappen, wenn Ihr eine Jamaika Reise individuell und günstig organisieren wollt, ist die Reiseplanung, denn die Insel bietet verschiedenste Regionen, die sich in Sachen Tourismus, Preise und Atmosphäre doch relativ stark unterscheiden. Während Ihr zum Beispiel zwischen Montego Bay und Ocho Rios sowie in Negril verhältnismäßig viele All-Inclusive-Resorts mit einem damit einhergehenden Fokus auf Tourismus findet, sind der Osten und der Westen von Jamaika noch eher authentisch und unberührt und bieten sich somit für Entdeckungen und eine Rundreise in Jamaika am besten an. Zentren dieser Regionen sind vor allem Treasure Beach und Port Antonio, wobei es natürlich auch in der Umgebung dieser Orte schöne Plätze gibt – schaut Euch einfach mal etwas näher die Ost- und Westküste von Jamaika an.
Ebenfalls nicht zu vernachlässigen für eine individuelle Rundreise in Jamaika sind die Blue Mountains, die nicht nur für ihren Kaffee berühmt sind, sondern auch tolle Berge, wunderschöne Wanderwege, unzählige Wasserfälle und einfach eine generell unberührte und tropisch intensive Natur bereithalten. Mehr zu den Blue Mountains findet Ihr auch weiter unten im Reisebericht Jamaika.
Was hilft Euch das nun für die Reiseplanung in Jamaika? Startet und endet Eure Jamaika-Rundreise in Montego Bay, bietet sich eine Runde quasi einmal komplett um die ganze Insel an, insofern es Eure verfügbare Zeit zulässt. Den Fokus könnt Ihr hierbei auf die Regionen rund um Treasure Beach und Port Antonio legen, mit einem Abstecher in den Blue Mountains. Bei einer Rundreise in Jamaika von nur 1 Woche, bieten sich eine Kombination aus Port Antonio und den Blue Mountains an. Vor allem mit einem Mietwagen seid Ihr in Jamaika für derartige Rundreisen sehr flexibel und müsst Euch nicht in die engen Busse quetschen.
Mietwagen in Jamaika buchen (~)
Natürlich gibt es noch weitere Regionen, die sich für einen Jamaika-Urlaub auf eigene Faust anbieten – die oben genannten sind aber jene, die mir bei der Recherche für unsere Jamaika-Reise am meisten hervorstachen.
Wenn Euch dies zuviel Planerei ist und Ihr Euch lieber die besten Regionen von einem Experten empfehlen lassen wollt, bietet sich die Buchung über ein Portal an, welches Euch direkt mit einer professionellen Agentur in Jamaika verbindet – denn nur jemand vor Ort kann Euch besser beraten als jemand, der Jamaika nur von einer Urlaubsreise kennt. Hierfür bietet sich Fairaway an (~), die aktuell deutschsprachige Services für Jamaika anbieten und somit Eure Rundreise in Jamaika individuell und professionell planen können.
Wir entschieden uns letztendlich dazu, unsere Jamaika-Reise auf eigene Faust zu planen und verbrachten die meiste Zeit in Port Antonio sowie in den Blue Mountains nördlich von Kingston. Die Region rund um Treasure Beach hätten wir gerne noch mitgenommen, was in unserem Zeitbudget von 10 Tagen jedoch leider nicht möglich war (wobei anzumerken ist, dass wir eher langsam reisen und nur selten aller 2-3 Tage die Unterkunft wechseln). Bei einer klassischen Jamaika-Rundreise von 10 Tagen ist Port Antonio und Treasure Beach in einer Reise durchaus möglich.
Backpacking in Jamaika
Soviel also zu den Gedanken der Reiseplanung für eine normale Individualreise in Jamaika – doch wie sieht es für Rucksackreisende aus, die mit niedrigem Budget Jamaika im Backpacking-Stil erkunden wollen? Auch gar nicht mal so schlecht, wenngleich man bei weitem nicht mit einem Budget von Zentral- oder Südamerika hinkommt. Auch ist Backpacking in Jamaika leicht teurer als in der Dominikanischen Republik zum Beispiel.
Dennoch, gerade aufgrund der außergewöhnlichen Kultur, der spannenden Natur-Sehenswürdigkeiten und der im karibischen Vergleich relativ guten Infrastruktur und Erreichbarkeit (nur die Dominikanische Republik kann diesbezüglich mithalten) ist Jamaika recht gut für Rucksackreisende geeignet.
Wichtig ist für Backpacking in Jamaika nur, dass Ihr im Vorhinein schaut, wo es entsprechende Unterkünfte in Jamaika gibt, denn wenn Ihr an einem Ort kein Hostel findet, wird es für individuelle Unterkünfte mit 50-70 USD pro Zimmer dann gleich deutlich teurer. Reist Ihr zu zweit seid Ihr jedoch gleich wesentlich flexibler, da es auch ein Bett im Schlafraum in Jamaika selten für unter 20 USD gibt (und somit ein Doppelzimmer für 50 USD nicht viel teurer ist als 2 Betten à 20 USD).
Entsprechende Hostels in Jamaika gibt es vor allem in Kingston, Montego Bay, Ocho Rios, Negril und Port Antonio.
Hostel-Übersicht für Jamaika (~)
Mit einem Bett für 20-25 USD, Mahlzeiten ab 5-6 USD und etwas höheren Eintrittspreisen als in anderen Ländern solltet Ihr in Jamaika mit einem Budget von 50 USD pro Tag hinkommen.
Wichtig ist für Rucksackreisende noch die Fortbewegungsform, zu der ich weiter unten im Reisebericht Jamaika gleich noch ein paar Worte verlieren werde. Wollt Ihr normal mit dem Bus unterwegs sein, aber Euch nicht in die extrem engen Route Taxis quetschen, bleibt Euch nur der Knutsford Express, der statt 5 USD (Route Taxis) für 3 Stunden dann gerne mal 30 USD oder mehr kostet. Berücksichtigt das entsprechend bei Eurer Reiseplanung.
Dank unserem sehr kleinen Gepäck hatten wir mit den Route Taxis keine Probleme, auch wenn sie definitiv unkomfortabel waren (dafür aber eben sehr günstig für unsere Jamaika-Rundreise). Für unsere Unterkünfte bezahlten wir letztendlich im Schnitt rund 40-45 USD pro Doppelzimmer, wobei ich diese entgegen unseren sonstigen Reisegewohnheiten schon komplett vor der Jamaika-Reise gebucht hatte (normal buchen wir alles 2-3 Tage vorher während der Reise), da die Auswahl im günstigen Preissegment dann doch eher überschaubar ist – zumal wir ja keine Bruchbude haben wollen, sondern schon etwas Nettes. Und genau diese wirklich netten Sachen – in Port Antonio sogar spektakulär – fanden wir auch im Rahmen unserer Unterkünfte in Jamaika.
Unterkünfte auf Jamaika
Apropos Unterkünfte in Jamaika, die ich ja schon kurz angesprochen habe. Im verlinkten Artikel findet Ihr die ausführlichen Hotelbewertungen.
Generell ist bei Jamaika wichtig, schon mal 2-3 Wochen im Voraus einen Blick auf das Angebot zu werfen – in der Hochsaison (Dezember bis April) auch durchaus noch langfristiger. Somit hat man eher die Chance, seinen Jamaika-Urlaub etwas kostengünstiger zu gestalten – denn Jamaika ist gewiss kein billiges Reiseziel.
Unterkünfte aller Preiskategorien gibt es dennoch, weswegen wir auch absolut happy waren. Wir machten sehr gute Erfahrungen in besagten Unterkünften für rund 40-50 USD. Allerdings muss man auch sagen, dass es diese Art von Übernachtungen nicht in jeder Region und nicht zu jeder Jahreszeit gibt.
Fortbewegung auf Jamaika
Bevor es mit unseren konkreten Erfahrungen auf Jamaika weitergeht, noch kurz ein Blick auf die Fortbewegung im Land – dies allerdings wirklich nur kurz, da ich oben im Reisebericht ja schon einige Punkte genannt und auch die verschiedenen Optionen im Artikel über die Flughafen-Transfers in Montego Bay bereits erklärt habe.
Folgende Optionen stehen bei einer Jamaika-Reise zur Verfügung:
Mietwagen: für eine individuelle Rundreise in Jamaika ideal, da man somit flexibel Sehenswürdigkeiten und Attraktionen erkunden kann. Achten sollte man lediglich auf die sehr offensive Fahrweise und den Linksverkehr.
Mietwagenpreise in Jamaika (~)
Private Transfers: empfehlenswert, wenn man nur einen oder maximal zwei Orte besuchen möchte und sich vor allem auf einen Badeurlaub in Jamaika fokussiert. Hier gibt es zahlreiche günstige Privattransfers im ganzen Land.
Knutsford Express: Jamaikas Luxusform des ÖPNV mit großen Reisebussen, Online-Ticketbuchung und Komfort-Services. Dafür allerdings nicht ganz günstig – oft vier- bis zehmal so teuer wie ein lokales Route Taxi in Jamaika.
Shuttles, Busse und Transfers ansehen (~)
Route Taxi: „do it as the locals do“ funktoniert auch bei einer Rundreise in Jamaika, ist aber schone extrem unbequem. Selbst in Simbabwe oder Nicaragua war der ÖPNV bequemer. Zudem ist die Fahrweise oft bedenklich, aber das ist in anderen Ländern nur selten anders – hier in Jamaika, vor allem bei den Minibussen, jedoch noch ein bisschen extremer.
InDriver: Uber funktioniert in Jamaika nicht wirklich gut, dafür hilft die InDriver App als vergleichbare Alternative jedoch oft weiter – wenngleich auch nur in den Städten Kingston und Montego Bay sowie in deren Umland.
Unsere Reiseziele in Jamaika
Blue Mountains
Nun aber konkret zu unserer Jamaika-Reise und unseren Erfahrungen. Wie schon oben im Reisebericht Jamaika angedeutet, starteten wir unsere Rundreise am Flughafen in Kingston und begaben uns direkt zu den Blue Mountains. Über die angesprochenen Probleme beim Flughafen-Transfer in Kingston könnt Ihr hier nachlesen, letztendlich schafften wir es mit InDriver zu unserem Ziel in Irish Town, einem kleinen gemütlichen Dorf nur eine halbe Stunde von Kingston entfernt, wo man vor lauter Idylle vom Großstadttrubel jedoch nichts mehr merkt.
Einmal in den Blue Mountains angekommen, hat es im Prinzip nichts weiter als nahezu unberührte (und ggf. noch für Landwirtschaft genutzte Natur) in der Umgebung – und vielleicht noch die eine oder andere Unterkunft. Vor allem rund um Irish Town, Red Light und Gordon Town gibt es eine Reihe kleiner Gästehäuser und naturnaher Hotels.
Wer hier in die Blue Mountains kommt, will vor allem eins: Jamaika wandernd erkunden. Auch wir hatten dieses Ziel und konnten immerhin eine schöne Runde zwischen Irish Town und Maryland drehen, entlang eines einsamen Bächleins, welcher durch die dichte tropische Vegetation fließt.
Auch die Gegend rund um den Holywell Park erkundeten wir, ein ausgewiesener Naturpark und Naherholungsgebiet. Hier gibt es einige mögliche Trails und wunderschöne Aussichten, da man sich hier bereits auf 1300 Metern Höhe befindet – und deutlich frischer ist es hier auch.
Für mehr reichte es dann leider nicht, da ich gesundheitlich noch ein wenig angeschlagen war. Auch der höchste Berg von Jamaika, der Blue Mountain Peak, liegt hier in den Blue Mountains und kann entweder als Sonnenaufgangstour oder Tagestour bestiegen werden. Organisierte Touren starten in verschiedenen Orten, vor allem aber rund um Penlyne Castle und Epping Farm. Eine laut anderen Reisenden gute Adresse für eine Vorab-Übernachtung sowie auch für die Organisation des Aufstiegs ist Jay’s Guesthouse.
Ein beliebter Treffpunkt in den Blue Mountains ist übrigens das Café Blue in Irish Town. Hier gibt es nicht nur frischen Kaffee und lokalen Tee, sondern auch eine gute Küche oder alternativ leckere Süßigkeiten – alles garniert mit einem tollen Panorama.
Kingston
Von Irish Town in den Blue Mountains ging es für uns in Richtung Kingston. Eigentlich wollten wir nach Port Antonio und es auf direktem Wege über die Straße No. B1 (lt. Google Maps) probieren, doch nach Red Light (bzw. maximal noch Newcastle) fahren gewissermaßen keine Route Taxis mehr – und auch die Straße ist ab dem Hollywell Park sehr schlecht, sodass nur wenige Autos verkehren und sich daher kaum Mitfahrgelegenheiten angeboten hätten.
Kingston an sich ist sicher nicht das attraktivste Reiseziel in Jamaika, aber für 1-2 Nächte bietet es sich als Zwischenstation allemal an, vor allem wenn man ohnehin in Kingston landet. Ob man in einer regulären Jamaika-Rundreise – vor allem wenn man mit dem Mietwagen unterwegs ist – Kingston in die Route aufnehmen muss, hängt eher von den persönlichen Interessen ab.
Eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Jamaikas Hauptstadt ist das Bob Marley Museum. Hier kann Bob Marleys Haus besucht werden sowie viel über sein Leben und vor allem sein Wirken gelernt werden. Es ist eine ideale Möglichkeit, um zu verstehen, warum Bob Marley und Jamaika so untrennbar miteinander verbunden sind. Der Eintritt ist mit 25 USD nicht günstig (wie so oft bei den Sehenswürdigkeiten in Jamaika wenn Eintritt verlangt wird), lohnt sich für Musik-Fans aber. Wer wie wir im Ragamuffin Hostel unterkommt, kann sogar direkt von der Unterkunft zum Bob Marley Museum laufen.
My Travelworld Tipp |
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Bezahlt Ihr den Eintritt zum Bob Marley Museum in Jamaika-Dollar, beträgt der Preis nur etwas mehr als 20 USD. |
Seid Ihr an geführten Touren zum Bob Marley Museum interessiert, könnt Ihr hier eine Liste verschiedener Optionen anschauen (~). Oft werden diese Touren mit weiteren Eindrücken von Kingston, kulturellen oder gastronomischen Highlights, einigen Rastafari-Erfahrungen sowie Transfers von Eurer Unterkunft in Jamaika kombiniert, sodass Euch hier ein interessantes Komplettpaket erwartet.
Ansonsten ist Kingston sicher vor allem aufgrund der Sicherheitslage nicht allzu beliebt, wenngleich dies nur bedingt nachvollziehbar ist. Wie auch viele Städte in Lateinamerika, darunter Santo Domingo, Bogota oder San Jose in Costa Rica, bestehen die Sicherheitsprobleme vor allem abends/nachts und/oder in Gegenden, in die man sich als Tourist ohnehin selten hinverirrt. Ein wachsames Auge, vor allem wenn man mit Route Taxis oder Bussen unterwegs ist, kann natürlich dennoch nicht schaden.
Port Antonio
Port Antonio war definitiv das Highlight unserer Jamaika-Reise, was auch mindestens zur Hälfte mit unserer tollen Unterkunft, dem Mango Ridge Backpacker Retreat (bzw. Mango Ridge Cottages) zu tun hat. Diese einzigartige Herberge – für Abenteurer und Naturliebhaber definitiv die beste Option in Port Antonio – bietet eine Hand voll private (sehr rustikale) Bungalows, eingerahmt (oder nahezu komplett überwuchert) von tropischer Natur mit spektakulärem Blick auf Port Antonio und seine Bucht – und das für ein absolut erschwingliches Backpacking-Budget.
Mehr zu dieser absoluten Empfehlung (wie gesagt, Achtung, rustikal – wer Komfort sucht, sollte sich eher eine andere Unterkunft suchen) findet Ihr auch hier im Reisebericht Port Antonio sowie in der Übersicht über unsere Unterkünfte in Jamaika.
Apropos Reisebericht Port Antonio, dort findet Ihr auch alles zu den Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in Port Antonio. Der Ort bietet sich als Basis an, um die abwechslungsreiche Portland Provinz zu erkunden. Unser Highlight hierbei war zweifelsohne der Winnifred Beach, welchen ich als einen der schönsten Strände der Karibik einordnen würde – zumindest unter jenen Stränden in Jamaika, die kostenlos besuchbar sind. Jamaika hat leider die Eigenart, für viele Strände eine Eintrittsgebühr zu nehmen, was den touristischen Charakter der Insel unterstreicht. Umso wichtiger ist es (zumindest für uns), die lokalen Perlen und Geheimtipps von Jamaika zu finden, die eben noch weitestgehend unentdeckt oder zumindest noch nicht touristisch ausgeschlachtet sind.
Weitere Sehenswürdigkeiten in und um Port Antonio findet Ihr wie gesagt hier im separaten Artikel. Auch zahlreiche Optionen für Wanderungen in Port Antonio habe ich Euch dort beschrieben.
Port Antonio selbst ist vor allem eine geschäftige Kleinstadt, in der der Tourismus nur eine untergeordnete Rolle spielt. Umso schöner war es, hier das authentische Jamaika auf eigene Faust kennenlernen zu können.
Port Antonio ist auch mit den lokalen Bussen sowie mit dem Knutsford Express bestens erreichbar. Von Kingston aus nahmen wir den Bus ab Half-Way-Tree, der uns in schnellen 2.5 Stunden und für gerade einmal 550 JMD (ca. 3.50 Euro) nach Port Antonio brachte, auch wenn im Vergleich zu diesem Route Taxi platzmäßig die berühmte Sardinenbüchse einer Business Class ähnelte.
Auch von Port Antonio kamen wir recht schnell und günstig voran. Zunächst nahmen wir ein Route Taxi mit einem recht halsbrecherischen Fahrer (meine Sitznachbarin versicherte mir aber, dass dieser ganz normal fahre) von Port Antonio nach Ocho Rios für 600 JMD und anschließend direkt vom selben Terminal einen weiteren lokalen Bus von Ocho Rios nach Montego Bay für 600 JMD. Auch bei letzterer Verbindung blieben wir platzmäßig wieder drei Stufen unter der Sardinenbüchse hängen, aber so ein kleines ÖPNV-Boot Camp bei 33 Grad und strahlendem Sonnenschein hat ja auch etwas von einem Erlebnis …
Wer sich diese Sardinen-Challenge nicht antun möchte, kann auch mit dem wesentlich komfortableren und teureren Knutsford Express fahren.
Montego Bay
Montego Bay war also die letzte Station unserer individuellen Jamaika-Rundreise, denn unser Weiterflug von Jamaika startete vom Sangster International Airport. Viel Zeit hatten wir hier nicht, aber der erste Eindruck war durchaus spannend, denn das Zentrum von Montego Bay – oder Mobay, wie es in Jamaika genannt wird – ist klein und übersichtlich, dafür aber auch gar nicht mal unattraktiv mit einem großen Souvenir-Markt (vorrangig für Kreuzfahrtschiffe), einem schönen Park sowie einem wirklich netten Stadtstrand.
Auch das Bus-Terminal, das so genannte Transport Centre, ist in Montego Bay zentral gelegen, sodass man von hier aus gut die umliegenden Regionen wie Negril, Treasure Beach oder Runaway Bay erkunden kann.
Nicht zuletzt kommt man von Montego Bay auch extrem einfach zum Sangster International Airport. Mit nur einem Route Taxi für weniger als 1 Euro (120 JMD) ist man in weniger als 15 Minuten am wichtigsten Flughafen von Jamaika.
Weitere Erfahrungen aus Jamaika
Soviel also zu unseren Reisezielen in Jamaika – ich denke, dass wir da eine gute Auswahl getroffen hatten. Spannende Erlebnisse hatten wir allemal.
Neben den einzelnen Aktivitäten und Attraktionen machten wir auch generell ausschließlich gute Erfahrungen in Jamaika, vor allem dank und mit den Einheimischen. Alle waren total freundlich, wir konnten spannende (erste) Eindrücke der Rastafari-Kultur sammeln und wir hatten nie das Gefühl, dass eine Konversation nur darauf abzielte, unser Geld zu erhalten – ein Vorurteil, welches oft online und auf anderen Reiseblogs geteilt wird.
Zur Fortbewegung und Infrastruktur hatte ich ja weiter oben im Reisebericht schon etwas geschrieben. Der Tourismus ist sehr ausgeprägt in Jamaika und konzentriert sich entgegen der Dominikanischen Republik (vor allem Punta Cana) nicht nur auf eine Region, sodass man ein wenig schauen muss, wie und wo man am besten die authentischeren Ecken findet. Ich hoffe, dass Euch diesbezüglich dieser Reisebericht Jamaika mit seinen Reisetipps und Geheimtipps weiterhilft.
Spannend war auch das Essen in Jamaika, denn durch die Rastafari-Kultur ist hier das vegetarische Essen deutlich verbreiteter und generell Art und Würze der Speisen wesentlich interessanter als auf anderen Inseln der Karibik. An jeder unserer Stationen fanden wir problemlos vegetarisches Essen, oft sogar vegan, und teils sogar in expliziten veganen lokalen Restaurants. Damit meinen wir keine fancy places wie in vielen anderen moderen Varianten, sondern wirklich der Nachbar von nebenan, der eben aufgrund seiner Kultur vegetarisch kocht.
Ein lokales Mittagessen kostet in der Regel zwischen 700 und 900 JMD, also rund 5 Euro.
Ist Jamaika sicher?
Als letzte Frage im Rahmen unserer Jamaika-Erfahrungen wundert Ihr Euch vielleicht, ob Jamaika sicher ist?
Zumindest wir können die Frage absolut mit „Ja“ beantworten. Wir fühlten uns zu jeder Zeit sicher und sind wie in so vielen Ländern auch in Jamaika auf eigene Faust losgezogen – egal wann und wo, egal ob in Städten, Dörfern oder auf einsamen Wander- und Dschungeltouren. Nirgends – wie auch überall anders in der Karibik – fühlten wir uns unsicher.
Eine Ausnahme soll hierbei jedoch ehrlicherweise angemerkt werden: ursprünglich wollten wir vom Flughafen Kingston mit dem Bus in die Innenstadt fahren und wären dort nach ursprünglichen Plan zwar in der Dunkelheit, jedoch gegen 18:30 angekommen, was in der Regel noch eine geschäftige Zeit ist. Als sich aber für längere Zeit kein Bus fand und es sich abzeichnete, dass wir erst nach 20:00 in der Innenstadt ankommen würden, verwarfen wir diesen Plan – aus Sicherheitsgründen. Da wir das Zentrum von Kingston nicht kannten, wollten wir dort nicht allzu spät eintreffen – vor allem, da ich nicht einschätzen konnte, ob die Gegend rund um den North und South Parade Bus Stand, wo wir angekommen wären, mit voranschreitender Dunkelheit arg verlassen wirkt.
Zudem möchte ich zur Sicherheit in Jamaika noch 2 Dinge anmerken:
Insofern man überwiegend tagsüber unterwegs ist und unsichere Gegenden wie bestimmte Stadtteile in Kingston und Montego Bay meidet, hat man bereits einen Großteil des Risikos gebannt. Gerade bei Dunkelheit in Kingston oder nach 22:00 Uhr in anderen Gegenden muss man einfach nicht mehr alleine durch die Gegend laufen – das Geld für ein Taxi ist in diesem Fall gut investiert.
Der zweite Punkt betrifft genau diesen genannten Hinweis. Wir trafen in Jamaika genau einen Backpacker, der doch Opfer eines Überfalls wurde (was mit dem Verlust von Handy und Geld aber noch glimpflich ausging). Er wurde am Boston Beach in der Nähe von Port Antonio ausgeraubt – allerdings nachts um halb zwei auf dem Rückweg von der Disko. Zu solch einer Uhrzeit würde ich nicht nur in Jamaika, sondern auch in vielen anderen Ländern der Welt, aus Gründen der Sicherheit ein Taxi zurück nach Hause bzw. zur Unterkunft nehmen.
Fazit
Jamaika – es war uns eine echte Freude! War anfangs die Reiseplanung aufgrund der genannten Fokussierung auf Pauschalreisen und Resorts im Land nicht ganz einfach, konnten wir nach unserer Jamaika-Rundreise auf viele spannende Erlebnisse und Erfahrungen zurückblicken. Von den Reisezielen in Jamaika begeisterten uns vor allem die Blue Mountains sowie der Winnifred Beach, in Sachen Unterkunft verliebten wir uns komplett in die Mango Ridge Cottages. Und auch in Sachen Kultur und dem täglichen Leben kamen wir auf spannende Weise der Rastafari-Kultur näher und konnten das überraschend vielfältige und leckere vegetarische Essen Jamaikas genießen.
Aus diesem Grund hoffe ich, dass Euch dieser Reisebericht Jamaika einige Anregungen für eure Rundreise gegeben hat, denn wer Jamaika individuell und auf eigene Faust bereist, kann eine richtig spannende Zeit haben, denn abseits der Resorts und Pauschalhochburgen gibt es viele spannende Ecken und Geheimtipps zu entdecken. Lasst mir bei Fragen gerne einen Kommentar da – ich freue mich, Euch bei Eurer Reiseplanung weiterzuhelfen.
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es somit auch gleich anderen hilft.
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