Eine Reise mit dem Zug durch Indien planen ist definitiv eine Wissenschaft für sich. Statt 1. und 2. Klasse gibt es in Indien gleich 11 Reiseklassen und statt ICE, RE und Co. gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Regional- und Schnellzügen. Ticketkontingente sind unterteilt in verschiedenste Etappen (u.a. auch für Ausländer) und auch bei den Fahrplänen und Stationen gibt es wichtige Dinge zu beachten. Doch keine Angst, wer nur schnell ein Zugticket buchen will, hat ebenfalls eine Chance, denn nicht überall braucht man den vollen Überblick. Der folgende Artikel zeigt Euch die einfachsten Wege zu einem Zugticket für Indien, die wichtigsten Basics und natürlich auch unsere Erfahrungen von insgesamt 5 Fahrten in nahezu allen Klassen. Lest Euch den Artikel auf jeden Fall aufmerksam durch, denn immerhin ist das Zugfahren in Indien nicht nur die wichtigste Transportform im Land, sondern auch für Reisende die bequemste und schnellste Option (mit Ausnahme von Inlandsflügen), von A nach B zu kommen.
Reisezeitraum: April 2024
Geschrieben: Mai 2024
Veröffentlicht: Dezember 2024
>> Zu unseren detaillierten Erfahrungen mit dem Nachtzug in Indien
>> Zum Bericht über Indiens besten Zug, den Vande Bharat Express
>> Zu unseren Unterkünften in Indien (folgt)
>> Zum Reisebericht Rajasthan/Indien (folgt)
Inhalt dieses Reise-Artikels
Grundsätzliches zum Zugfahren in Indien
Wer an Züge und Indien denkt, assoziiert nahezu zwangsläufig Bilder von maßlos überfüllten Züge, chaotische Zustände in allen Belangen und Passagiere, die im Fahren auf- und abspringen. Doch ganz ehrlich, außer in vielleicht klassischen Vorortzügen sowie der wirklich untersten der teilweise bis zu 11 Reiseklassen – beides Bereiche, mit denen Reisende in Indien eigentlich nicht in Berührung kommen müssen – gehört dies eher zu den Filmszenen als zur Realität. Vielmehr läuft das Zugfahren in Indien erstaunlich gesittet, organisiert und komfortabel ab, vor allem, wenn man einmal die Feinheiten des Systems verstanden hat.
Dies ist umso schöner, da der Zug in Indien wirklich das wichtigste Fortbewegungsmittel ist – sowohl für die Einheimischen als auch für Touristen, zumindest wenn man sich den „Luxus“ eines privaten Fahrers oder einer anderweitig organisierten Rundreise nicht geben möchte. Gerade in Anbetracht der oft langen Distanzen ist der Zug zudem auch wesentlich komfortabler und in der Regel schneller als typische Linienbusse.
Hinzu kommt, dass zumindest die Züge, die wir im Rahmen unserer Indien-Reise nahmen, alle pünktlich waren, bis auf 2 Ausnahmen. Während die 15 Minuten Verspätung auf Agra-Jaipur im Prinzip zu vernachlässigen waren, häuften wir bei der Strecke Lucknow-Agra 2 Stunden Verspätung an – und das, obwohl wir pünktlich losfuhren und der Zug vorher schon rund 24 Stunden durch Indien unterwegs war.
Größtes Problem sind dann schon eher die dutzenden unterschiedlichen Zug-Arten, Reiseklassen, Ticketkontingente und Verbindungen – und genau diese werde ich Euch hier im Reiseblog in den folgenden Abschnitten versuchen, etwas näher zu erklären.
Buchung von Zugtickets
Vorausbuchungsfrist
Grundsätzlich solltet Ihr Eure Reise mit dem Zug in Indien ein klein wenig im Voraus planen, denn vor allem die besseren und schnelleren Fernzüge sind gerne einige Tage bis wenige Wochen vorher ausgebucht. Beliebte Züge solltet Ihr also idealerweise mindestens 2 Wochen vorher buchen, andere Züge füllen sich dann erst rund 3-5 Tage vor Abfahrt. Das heißt aber nicht, dass Ihr bei kurzfristiger Buchung einen Tag vorher oder sogar am Tag der Abreise keine Tickets mehr bekommt, doch es ist deutlich schwieriger, die gewünschte Reiseklasse, direkt bestätigte Plätze (es gibt in Indien teils lange Wartelisten), zusammenhängende Sitzplätze oder die schnellsten Verbindungen zu erhalten. Je kurzfristiger man bucht, desto flexibler muss man ggf. mit Folge-Reservierungen sein. Wer also nur einen Indien-Urlaub für 2 oder 3 Wochen plant, ist gut beraten, zumindest die wichtigsten Zugverbindungen etwas im Voraus zu buchen.
Wo kann man Tickets für Züge in Indien buchen?
Natürlich könnt Ihr Eure Tickets ganz klassisch am Bahnhof, über ein lokales Reisebüro im Land oder auch über Eure Unterkunft in Indien buchen. In der Regel dürfte es aber einfacher und vor allem zielführender sein, wenn Ihr Euch selbst Eure Verbindungen heraussucht. Natürlich könnt Ihr auf dutzenden Seiten irgendwo Eure Zugtickets in Indien buchen, aber meines Erachtens sind die folgenden 3 Webseiten die besten Optionen für eine sinnvolle Reiseplanung:
Indian Railways: die Website von Indian Railways (~) ist insofern Anlaufstelle Nr. 1, als dass sie wirklich alle Verbindungen, alle Züge und alle Reiseklassen anbietet – und das in Echtzeit. Genau deswegen kann sie aber auf den ersten Blick überfordernd wirken. Wollt Ihr Eure Tickets hier buchen, kommt zudem ein etwas unübersichtliches System mit Handy-SMS-Tickets zum Tragen. Für eine Buchung bei Indian Railways müsste Ihr Euch auch zwangsläufig mit Eurer Mobilnummer registrieren und für 120 INR (ca. 1.50 Euro) verifizieren. Nicht zuletzt werden auf alle Tickets rund 3-5% Convenience Fee und 3% Kreditkartengebühren aufgeschlagen. Dennoch buchten wir alle unsere Tickets bei Indian Railways direkt, da ich für unsere Zugreise in Indien einfach gerne die Auswahl aus allen Zügen haben wollte.
Mein Tipp: sortiert Euch die Ergebnisse stets nach Fahrtdauer, sodass Euch die schnellsten (und damit in der Regel besten) Verbindungen zuerst angezeigt werden.
Zugtickets bei Indian Railways buchen (~)
12go: 12Go (~) ist ein populäres und enorm weit verbreitetes Online-Reisebüro, bei dem ihr nicht nur Zugtickets in Indien buchen könnt, sondern auch Busse, Inlandsflüge und Transfers. Dies hat den Vorteil, dass Euch ggf. auch schnellere oder bessere Busse oder Flüge im Vergleich zu Eurer Zugverbindung angezeigt werden. Bei den Zügen habt Ihr dafür nicht die volle Auswahl, denn es werden lediglich die für die meisten Reisenden wichtigsten und schnellsten Verbindungen gelistet. Dies kann vereinzelt zwar ein Nachteil sein, vor allem Einsteiger dürften aber somit wesentlich schneller einen Überblick erhalten, zumal das Buchungssystem extrem intuitiv und schnell ist. Vor allem wer also nur fix ein Zugticket reservieren möchte, ist hier genau richtig.
12Go nutzten wir nicht in Indien, aber beispielsweise bereits für Transfers in Kambodscha oder unsere Zugreise in Vietnam. Die Preise sind teilweise höher als bei Indian Railways direkt, was die Zeitersparnis und einfache Buchung aber durchaus rechtfertigt.
Mein Tipp: 12Go ist perfekt, um Euch einen schnellen Überblick über einzelne Verbindungen und Städtepaare zu verschaffen. Ihr könnt hier enorm schnell Preise und Verfügbarkeiten für viele Städtepaare anschauen und vergleichen, sodass auch ich 12Go oft für die grobe Reiseplanung nutzte.
Zugtickets bei 12go buchen (~)
Ixigo: Ixigo (~) ist ein Portal, welches ich nicht selbst nutzte, welches uns allerdings während unserer Indien-Reise oft empfohlen wurde. Es liegt sowohl vom Preis als auch von der Handhabung irgendwo zwischen der Direkt-Website von Indian Railways und 12Go. Die Benutzerführung ist auch hier recht intuitiv. Ixigo eignet sich vor allem für Wartelisten-Buchungen in Indien, da Ihr hier auch die Wahrscheinlichkeit dafür angezeigt bekommt, dass der Wartelisten-Platz bestätigt wird. Auch erfolgt die Ticketausstellung meines Erachtens etwas schneller als bei 12Go. Größtes Problem bei ixigo: es ist aktuell mit einer europäischen IP-Adresse nicht erreichbar. Ihr müsst also einen VPN nutzen oder könnt nur aus Indien auf die Seite zugreifen.
Mein Tipp: Ixigo ist vor allem für kurzfristige Buchungen (weniger als 48 Stunden) besser als 12Go – vor allem aufgrund der besseren Wartelisten-Übersicht als auch aufgrund der zielgerichteteren Bearbeitung. Für eine frühzeitige Reiseplanung aus Europa ist ixigo aber etwas umständlicher.
Zugtickets bei ixigo buchen (~)
My Travelworld Tipp |
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Wenn Ihr Euch einen Zug heraussucht, schaut wenn möglich auch auf den kompletten Routenverlauf. Ihr solltet es (wenn möglich) vermeiden, einen Zug zu buchen, der vor Eurem Einstiegsbahnhof bereits 24 Stunden oder mehr (Züge in Indien fahren teils bis zu 3 Tage) unterwegs ist – einfach weil er dann auch mal gut und gerne 3 oder 4 Stunden später ankommen kann. Dennoch bedeutet dies unseren Erfahrungen nach nicht, dass Ihr solch einen Zug gar nicht buchen solltet – seid einfach nur entsprechend flexibel. Auf der Strecke von Lucknow nach Agra (für den Taj Mahal) war beispielsweise die beste und bequemste Verbindung (schnellste Strecke, kein Umsteigen, angenehme Abfahrts- und Ankunftszeit) eben solch ein Zug, welcher bereits mehr als 24 Stunden unterwegs war (aus Ost-Indien kommend) – und er kam überaus pünktlich in Lucknow an. |
Die wichtigsten Zugstrecken für Euren Indien-Urlaub
Für einen schnelleren Überblick für Eure Reiseplanung habe ich Euch im Folgenden mal die wichtigsten Zugstrecken für Touristen in Indien aufgelistet. Natürlich hängt die Auswahl stark von Eurer Reiseroute ab, ab einige der populären Strecken zum Taj Mahal (Agra), nach Varanasi, ins Himalaya, an die Strände von Goa oder durch die ehemaligen Königsstädte von Rajasthan sind hier mit dabei:
Bei einem Klick auf das Städtepaar gelangt Ihr direkt zur Übersicht der dort verkehrenden Züge inkl. Preise:
- Delhi ↔ Agra (~)
- Delhi ↔ Jaipur (~)
- Jaipur ↔ Udaipur (~)
- Jodhpur ↔ Jaisalmer (~)
- Delhi ↔ Varanasi (~)
- Delhi ↔ Rishikesh/Haridwar (~)
- Ahmedabad ↔ Mumbai (~)
- Delhi ↔ Amritsar (~)
- Chennai ↔ Puducherry (~)
- Bangalore ↔ Mysore (~)
Warum Ihr mir vertrauen könnt? |
Mehr Erfahrung & Reise-Know-How geht kaum - ich habe ...
Neben meinen Artikeln hier im Reiseblog biete ich Euch auch eine individuelle Reiseberatung an, allerdings nur zu jenen Themen, wo ich mich wirklich umfassend auskenne. Dies sind insbesondere die Karibik, Zentralamerika, Ostafrika, Südostasien und Teile der Südsee, ebenso wie die Bereiche Weltreise, Flugsuche (ich liebe günstige Flüge ;-) ), Reiseplanung und Auswandern. |
Reiseklassen in indischen Zügen
Habt Ihr einmal die richtigen Zug-Verbindungen gefunden, steht die Frage nach der richtigen Reiseklasse. Entgegen dem bekannten System aus 1. Klasse, 2. Klasse und vielleicht noch 3. Klasse gibt es in Indien ganze 11 Reiseklassen – allerdings existieren einige davon auch parallel, sodass es nicht unbedingt 11 Klassen sind, von denen jede besser oder schlechter als die andere ist. Die folgende Übersicht sollte Euch bei der Einordnung helfen:
Komfortabelste Klassen
AC1 oder 1A oder F oder FC – Erste Klasse: Kabinen mit Klimaanlage und entweder 2 oder 4 Betten
EA – Executive Anubhuti Class: Komfortable Erste Klasse mit Sitzen, Entertainment-TV und Klimaanlage in einigen Shatabdi Express-Zügen
EC – Executive Class: Erste Klasse mit Klimaanlage und Sitzen, in der Regel in 2+2er-Bestuhlung
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, auch für Touristen geeignet
AC2 oder 2A – Zweite Klasse mit Klimaanlage: offene Wagen (ohne Abteile) mit Doppelstockbetten
AC3 oder 3A – Zweite Klasse mit Klimaanlage: offene Wagen (ohne Abteile) mit Dreierstockbetten
3E – Zweite Klasse „Economy“ mit Klimaanlage: offene Wagen (ohne Abteile) mit Dreierstockbetten sowie zusätzlichen Betten auf der Längsseite
CC – Chair Class: Zweite Klasse mit Klimaanlage und Sitzen in offenen Wagen (ohne Abteile), in der Regel in 2+3er-Bestuhlung
Einfache und billige Reiseklasse
SL – Sleeper Class: offene Wagen (ohne Abteile) mit Dreierstockbetten; ohne Klimaanlage, ohne Bettwäsche
2S – Zweite Klasse „Reserved Seats“: entspricht Dritter Klasse, offene Wagen (ohne Abteile) mit Holz- oder Plastiksitzen
GN – Zweite Klasse „General Seating“: entspricht Dritter Klasse, offene Wagen (ohne Abteile) mit Holz- oder Plastiksitzen
Ich habe versucht, Euch die Reiseklassen oben ein klein wenig nach Kategorie zu ordnen, sodass Ihr eine ungefähre Orientierung habt. Nicht alle Züge haben alle Klassen – die meisten Züge in Indien bestehen aus 2 bis maximal 4 Reiseklassen.
Für Tagfahrten ist die Chair Class („CC“) absolut ausreichend und eigentlich auch bequemer als die zahlreichen Schlafwagen, zum Beispiel die AC2, AC3, SL oder 3E. Wer hier besonders komfortabel reisen möchte, sollte am besten die Executive Class wählen – EA oder EC.
Für Nachtfahrten sind AC2 oder AC3 völlig ausreichend. Die Betten sind recht klein und kurz, aber Schlafen lässt sich dennoch gut. Mehr dazu findet Ihr auch in meinem separaten Artikel über die Nachtzüge in Indien. Wer auf besonderen Komfort Wert legt, findet mit der Ersten Klasse teilweise ein Niveau wie in Europa.
Für Backpacker, die Indien extrem günstig bereisen wollen, können unter Umständen auch die ganz einfachen Reiseklassen wie SL oder 2S in Frage kommen. Diese sind richtig billig und bieten das typische indische Zug-Erlebnis, können dann teils aber auch extrem heiß und überfüllt sein.
Nicht verwirren lassen sollte man sich von der Sleeper Class, was übersetzt ja soviel wie Schlafwagen heißt. Hierbei handelt es sich um die absolute Holzklasse und ist vor allem für Nachtfahrten – außer für Hartgesottene – nicht zu empfehlen. Eventuell lassen sich die Züge ohne Klimaanlage besser aushalten, wenn man nicht gerade wie wir im April bei 40 Grad ein Reise durch Rajasthan plant.
My Travelworld Tipp |
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Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, ob ein Zug in der Tagkonfiguration (= mit Sitzen) oder als Nachtzug (= ausschließlich mit Betten) fährt, könnt Ihr auch hier bei 12go Eure gewünschte Verbindung eingeben (~) und seht anhand der Bilder, ob es sich um einen Tag- oder Nachtzug handelt. |
Wir selbst buchten uns zweimal die Chair Class (Agra – Jaipur und Jaipur – Udaipur) und dreimal die 2AC (jeweils Lucknow – Agra und Udaipur – Bundi am Tag sowie den Nachtzug von Kota nach Mumbai) und fühlten uns stets sehr wohl an Bord, auch wenn die Schlafwagen für Tag-Fahrten nicht die ideale Wahl sind – allerdings sind eben gerade die enorm langen Züge, die mehr als 24 Stunden unterwegs sind, oft ausschließlich mit Schlafwagen ausgestattet.
.Wichtig zu wissen ist auch, dass die Qualität der einzelnen Reiseklassen auch vom Zug abhängt. So war zum Beispiel die Chair Class im regulären Zug von Agra nach Jaipur recht alt und abgerockt (aber dennoch ausreichend), während die Chair Class im Vande Bharat Express von Jaipur nach Udaipur im Prinzip (mindestens) an das Niveau im deutschen ICE herankam. In den folgenden beiden Fotos seht Ihr die Unterschiede.
Komfort- und Premium-Züge in Indien
Neben oder zusätzlich zu diesen Klassen gibt es auch noch einige Premium-Züge in Indien. Wollt Ihr ausschließlich auf IC oder ICE-Niveau in Indien unterwegs sein, empfehlen sich diese Züge, die oft aber auch teurer sind als die sonst so günstigen anderen Verbindungen.
Wollt Ihr also die beste Kategorie an Sitz- oder Schlafplätzen, solltet Ihr auf die folgenden Züge einen genauen Blick werfen:
Rajdhani Express: ein komfortabler Expresszug deutscher Bauart, welcher vor allem Neu-Dehli mit anderen wichtigen Städten wie Mumbai oder Kalkutta verbindet. Mahlzeiten sind inklusive, oft sind auch Nachtzüge möglich.
Shatabdi Express: ebenfalls ein komfortabler Expresszug, allerdings überwiegend für Tagfahrten, sodass auch das Interior in der Regel ausschließlich mit Sitzen (EC und CC) ausgestattet ist. Es sind Indiens älteste moderne Züge, sodass diese nicht ganz die letzten Neuerungen bieten, aber dennoch deutlich komfortabler sind als ein indischer Standard-Zug.
Tejas Express: ähnlich wie der Rajdhani Express, verbindet der Tejas Express die wichtigsten indischen Städte auf mittleren Distanzen. Wichtige Verbindungen starten vor allem in Neu-Delhi, Mumbai, Kalkutta, Bangalore, Pune und Kochi und verlaufen in alle Himmelsrichtungen.
Vande Bharat Express: Indiens neueste Züge, die in der Tat ein hochmodernes Zugerlebnis ermöglichen. Nur zwei Wochen nach unserer spannenden Zugfahrt mit dem komplett modernen und neu gebauten Zug von Luang Prabang nach Vientiane in Laos kamen wir so in den Genuss des nächsten Hochglanzprodukts im Zugwesen eines Landes. Für ein Top-Zugerlebnis in Indien ist der Vande Bharat Express absolut zu empfehlen. Mahlzeiten sind inklusive, gebucht werden kann die EC und CC-Klasse. Mehr dazu findet Ihr hier auch im separaten Blog-Artikel über den Vande Bharat Express.
Duronto Express: Schnelle Langstreckenzüge, die vom Niveau her nicht ganz an den Rajdhani Express herankommen – trotzdem eine gute Wahl für schnelle und halbwegs komfortable Zugreisen in Indien, vor allem auf längeren Strecken. In der Regel gibt es hier ausschließlich Schlafwagen in den verschiedenen Konfigurationen.
Den Zug am Bahnhof finden
Sobald Ihr Euer Zugticket gebucht habt, ist nun die Frage, wie Ihr Euren Zug findet – denn indische Bahnhöfe sind nicht unbedingt für Ihre Übersichtlichkeit berühmt. Allerdings, in der Regel habt Ihr hier auch Abfahrtstafeln, die Euch das Gleis, die Zugnummer und die Abfahrtszeit anzeigen.
Wichtig ist vor allem, dass Ihr Euch überhaupt erst einmal zum richtigen Bahnhof begebt, denn vor allem die großen Städte haben oft mehrere wichtige Stationen und nicht zwangsweise genau einen Hauptbahnhof, wie wir es hier aus Deutschland kennen. Dies war bei uns zum Beispiel in Agra und Mumbai der Fall. Auf der sicheren Seite seid Ihr, wenn Ihr Eure Buchung mit dem Namen und dem Bahnhofscode abgleicht, denn ähnlich den weltweiten Flughäfen hat jeder indische Bahnhof einen Code mit entweder 3 oder 4 Buchstaben.
Einmal am richtigen Gleis, müsst Ihr eigentlich nur schauen, dass es auch der richtige Zug ist – und nicht beispielsweise ein verspäteter Zug. Aber auch dies ist ziemlich einfach, denn alle Zügen haben an jedem Waggon ein Schild – meist in der Mitte des Waggons – mit europäischen Schriftzeichen und eines in Hindi-Schrift mit dem Ziel sowie der Zugnummer. An diesem Schild stehen immer beide Städte (Ausgangspunkt und Endziel) sowie zwei Zugnummern (einmal für hin und einmal für zurück).
Und noch eine Empfehlung, um möglichst entspannt Eure Reise zu starten: achtet immer gleich beim Einsteigen in den Zug auf Eure Wagennummer, denn indische Züge können extrem lang sein. Die Wagennummer befindet sich immer in der Nähe der Tür sowie oft auch auf einer Anzeige am Bahnsteig. Somit könnt Ihr Euch lange Wege durch den Zug sparen.
Unsere Erfahrungen mit den Zügen in Indien
Ich denke, dass es schon im Laufe des Artikels herauskommt, dass wir generell mit dem Zug in Indien positive Erfahrungen machten. Der Anfang war vor allem mit der Ticketbuchung und Reiseplanung nicht ganz einfach, besonders vor dem Hintergrund, dass ich eigentlich nicht schon vor Ankunft unsere komplette Rajasthan-Reise im Voraus planen wollte. Gerade die Nachtzüge gen Mumbai – der Endpunkt unserer Reise mit einem Weiterflug auf die Seychellen – waren aber so extrem gut gebucht, dass hier eine Reservierung 1-2 Wochen vorher unbedingt notwendig war. Und selbst zu diesem recht frühen Zeitpunkt fand ich nur mit Mühe einen geeigneten Zug aus Rajasthan in Richtung Mumbai.
Sobald unser Gerüst aber einmal stand und man sich sowohl mit den Eigenheiten von Indian Railways als auch des Ticketsystems etwas vertraut gemacht hatte, klappte alles wunderbar. Genau deswegen habe ich auch versucht, Euch oben im Blog-Artikel die wichtigsten Züge und Reiseklassen zu erklären, sodass Ihr schnell die notwendigen Informationen überblicken könnt. Einige der Züge für unkritischere Verbindungen buchten wir dann auch erst 2-4 Tage im Voraus.
Sehr spannend war, dass wirklich nur extrem wenig an die üblichen Chaos-Szenen erinnerte, die man aus Social Media oder vielleicht sogar einigen Filme kennt. Eigentlich ging es immer sehr organisiert und gesittet zu. Auch die Zugbegleiter waren stets freundlich und hilfsbereit, auch wenn Englisch nicht immer vorhanden war.
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Der Zug in Indien ist meines Erachtens das ideale Fortbewegungsmittel für eine Reise im Land, denn nicht nur ist er überwiegend komfortabel und pünktlich, sondern bietet auch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für mich als Reiseblogger waren die Züge zudem ideal, um weitere Texte und Artikel zu schreiben, auch wenn es im Zug selbst kein WiFi gibt – auch nicht in den besseren Zügen wie dem Vande Bharat Express.
In einigen Zügen gibt es sogar Essen inklusive, wobei unabhängig davon auch immer Essen gekauft werden kann – entweder offiziell vom Zugpersonal oder von fliegenden Händlern. So bekamen wir während unserer 10-stündigen Nachtzugfahrt von Kota nach Mumbai Abendessen und Frühstück gereicht (die Qualität war jeweils mäßig), während es auf der 6 Stunden-Fahrt im Vande Bharat Express von Jaipur nach Udaipur zunächst ein großes Snack-Tablett und anschließend ein großes und leckeres Abendessen gab. Zu beiden Zügen findet Ihr separate Artikel hier im Blog, die ich Euch oben verlinkt habe.
Extrem spannend sind auch die Einblicke, die man während des Zugfahrens in Indien bekommt – sowohl am Bahnhof als auch im Zug selbst. Es ist enorm faszinierend, vor allem an den Stationen aus dem Fenster zu schauen und das enorm bunte Treiben zu beobachten. Besonders die zahlreichen Waren, die durch die Fenster der nicht-klimatisierten Wagons gehandelt werden, sind beeindruckend. Ab und zu fährt dann auch mal einer der typischen überfüllten Züge vorbei, wo dutzende Männer sich gerade so nur mit einem Bein und einem Arm an der Trittstufe zum Zug festhalten.
Und auch das Leben im Bahnhof selbst ist eine Welt für sich. Oft sieht man ganze Familien in den Bahnhöfen übernachten, schlafen, essen oder spielen – alles auf dem Boden, typisch für Indien. Scheinbar haben zahlreiche Reisende oft sehr lange Aufenthalte beim Umsteigen, sodass dieses Leben im Bahnhof – bzw. auf dessem Boden – völlig normal ist.
Fazit
Nach der ausführlichen Übersicht in diesem Artikel kann ich es denke ich kurz und knapp machen: das Zugfahren in Indien ist nicht nur die beste Fortbewegungsform im Land, sondern auch ein Erlebnis für sich. Mit ein klein wenig Vorbereitung und Einarbeitung ist auch die Ticketbuchung kein Problem – und ich hoffe sehr, die obige Übersicht hier im Reiseblog My Travelworld hilft Euch dabei. Habt Ihr weitere Fragen zu den indischen Zügen oder ist etwas unklar, lasst mir gerne einen Kommentar dar. Ebenso könnt Ihr für weitere Informationen zum Zugfahren in Indien auch meine weiteren Artikel zum Nachtzug nach Mumbai sowie dem Vande Bharat Express durchlesen.
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Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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