Die 25 am wenigsten besuchten Länder der Welt

Reiseberichte und Blogbeiträge über die gängigen Reiseländer wie Frankreich, USA, Deutschland, Spanien oder Thailand findet man ja ziemlich häufig – doch wie sieht es eigentlich mit dem Gegenpart aus? Diese Woche stieß ich auf einen interessanten Artikel, der sich mit den Ländern befasst, die die wenigsten Touristen aufbieten können – sogar mit Begründung, Sehenswürdigkeiten und eigenen Erfahrungen, denn der Verfasser (Gunnar Garfors, ein echter Globetrotter) hat fast alle dieser Länder bereits besucht. Immerhin zwei davon habe ich schon bereist.

Dass sich auf der Liste der 25 am wenigsten besuchten Länder der Welt Staaten wie Somalia, Afghanistan, Libyen, Osttimor oder Dschibuti wieder finden, ist sicher keine große Überraschung, bestimmen diese Länder doch regelmäßig die Negativschlagzeilen der Nachrichten. Inselparadiese wie Tonga, die Solomon-Inseln oder Sao Tome und Principe überraschen da schon eher, bekommen aber aufgrund der überaus schweren Erreichbarkeit und zum Teil schwieriger Visa-Bestimmungen kaum Touristen ab. Auch Bhutan hätte ich auf dieser Liste nicht vermutet, vor allem, da das Land in letzter Zeit doch ab und an mit einigen Reiseberichten zu finden ist – aber auch hier spielen hohe bürokratische Hürden eine entscheidende Rolle. Ebenso sieht es mit Nordkorea aus, wo verschiedene Anbieter durchaus eine beträchtliche Anzahl an organisierten Rundreisen anbieten – allerdings dann auch mit sehr begrenzten Plätzen. Zudem gibt es gerade nach Bhutan und Nordkorea so gut wie gar keinen Individualtourismus.

Die Länder, welche ich bereits besucht habe, liegen dann auch direkt auf Platz 22 und 25 mit ca. 50.000 bzw. 70.000 Touristen pro Jahr. Hierbei handelt es sich zum Einen um das unspektakuläre Liechtenstein (besucht während einer Alpenreise vor einigen Jahren) sowie um Dominica, welches ich im November letzten Jahres im Rahmen eines Wochenend-Trips bereiste. In der Tat ist der Tourismus in Dominica nicht besonders stark ausgeprägt, was sich vor allem am sehr kleinen Flughafen, der kaum vorhandenen Ausschilderung von Sehenswürdigkeiten sowie dem Fehlen von Hotelklötzen (das Fort Young in der Haupstadt Roseau mal ausgenommen) bemerkbar machte. Auch sonst wirkte alles noch sehr urspünglich und unberührt – eigentlich so, wie man sich ein Karibik-Paradies vorstellt. Hauptgrund dafür, dass hier noch nicht die Touristenmassen eingefallen sind, sind sicher auch die fehlenden (weißen) Strände auf Dominica. Wer mehr über den kleinen Inselstaat wissen möchte, finden viele weitere Eindrücke im Reisebericht Dominica.

Typisches Bild am Indian River - hier wurde auch ein Teil von Fluch der Karibik gedreht

Bevor ich nun aber weiter über diese Liste spreche, möchte ich doch erst einmal die Zahlen abbilden. So sieht das Ranking der 25 am wenigsten besuchten Staaten aus:

1. Nauru: 200 Besucher
2. Somalia: 500 Besucher
3. Tuvalu: 1.200 Besucher
4. Kiribati: 4.700 Besucher
5. Marschall Inseln: 5.000 Besucher
6. Äquatorial Guinea: 6.000 Besucher
7. Turkmenistan: 7.000 Besucher
8. Sao Tome & Principe: 8.000 Besucher
9. Komoren: 15.000 Besucher
10. Afghanistan: 17.500 Besucher
11. Solomon Inseln: 23.000 Besucher
12. Föderierte Staaten von Mikronesien: 26.000 Besucher
13. Mauretanien: 29.000 Besucher
14. Guinea-Bissau: 30.000 Besucher
15. Libyen: 34.000 Besucher
16. Nordkorea: 35.000 Besucher
17. Bhutan: 37.000 Besucher
18. Osttimor: 40.000 Besucher
19. Tonga 45.000 Besucher
20. Sierra Leone: 52.000 Besucher
21. Dschibuti: 53.000 Besucher
22. Liechtenstein: 53.000 Besucher
23. Zentralafrikanische Republik: 54.000 Besucher
24. Tschad: 71.000 Besucher
25. Dominica: 73.000 Besucher

Zum Vergleich: Frankreich, das wohl meistbesuchteste Land der Welt, kommt pro Jahr auf rund 80.000.000 Touristen.

Natürlich stellt diese Liste nur einen groben Überblick dar, sie beansprucht keinesfalls den Anspruch der Exaktheit. Dies ist schon dadurch bedingt, dass die Zahlen zum Teil aus unterschiedlichen Quellen kommen, die Definition eines Besuchers nicht klar abgegrenzt ist und auch die Länder untereinander die Zahlen sehr unterschiedlich erfassen.

Dennoch finde ich die Liste hochinteressant, denn sie zeigt vor allem die völlig unbekannten Ecken dieser Welt. Sicher wird in der Zukunft auch noch das eine oder andere Land davon auf meinem Reisezettel stehen. Wer sich zunächst einmal selbst (per Internet) ein Bild von diesen Exoten verschaffen will, dem sei der Artikel des Autors Gunnar Garfors über diese Top25 der am wenigsten besuchten Länder dieser Welt sehr ans Herz gelegt: http://www.garfors.com/2013/01/the-25-least-visited-countries-in-world.html

4 KOMMENTARE

  1. Ich war bisher auch erst in einem dieser Länder, nämlich Liechtenstein.

    Was mich an der Liste überrascht: Mehrere dieser Länder liegen an bekannten Routen von Langzeitreisenden oder zwischen öfters besuchten Ländern. Wer von Österreich in die Schweiz will, für den liegt Liechtenstein ja genau auf dem Weg.

    Das gleiche gilt für Osttimor. Wer von Australien überland nach Europa reisen will, dürfte doch ebenfalls mit recht grosser Wahrscheinlichkeit durch Osttimor kommen. Maretanien liegt auf der Route von Selbstfahrern, die durch Westafrika reisen. Und bis vor kurzem galt Mauretanien auch noch als einigermassen sicher. Osttimor ist heute auch wieder ok.

    Andrerseite finde ich das eine oder andere Land auf der Liste auch sehr verständlich. Dass etwa kaum jemand nach Nauru geht, ist angesichts der abgelegenen Lage und der desolaten Umweltsituation verständlich. (Wobei es wiederum einen eigenen Reiz hat, das Land zu besuchen, das am seltensten bereist wird).

  2. Hi Oli,

    danke für deinen Kommentar.
    Klar, einige Länder sind überraschend – die für mich Überraschenden habe ich ja oben aufgezählt.

    Liechtenstein ist auch in der Tat etwas ungewöhnlich … wobei es halt auch ziemlich klein ist und immerhin 53.000 Besucher hat. Für ein Land mit ca. 36.000 Einwohner ist das ja auch nicht soooo wenig … :-)

    LG, Chris

  3. Seltsam das Inselparadiese, wie Nauru oder Tuvalu so selten besucht werden. Sind doch bestimmt genau so schön wie der Malediven und die sind wohl bekannt.

    • Hallo Jason,

      tja, die Zahlen kommen wohl vor allem daher, wo den Urlaubern die meiste touristische Infrastruktur geboten wird – und die ist auf den Malediven mit all seinen Luxusresorts sicher besser als in Nauru oder Tuvalu. Gleiches gilt für die Flugverbindungen und am Ende liegt es für uns Europäer wohl gerade an der Entfernung … Nauru und Tuvalu sind eben mal eine kleine Weltreise.

      LG, Chris

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