Impressionen aus Quito – Historisches Zentrum, Äquatorüberschreitung und ein bewohnter Vulkan

Ecuadors Hauptstadt Quito ist nicht gerade als die Perle der lateinamerikanischen Städte bekannt. Wir versuchten dennoch, mit Quito warm zu werden, was ob des eher widrigen grauen Klimas nicht ganz so einfach fiel. Immerhin gab es mit dem angeblichen Mittelpunkt der Erde sowie einem bewohnten Vulkankrater auch zwei spannende Sehenswürdigkeiten, zusätzlich zur historischen Altstadt von Quito. 

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Reisezeitraum: November 2018
Geschrieben: November 2018
Veröffentlicht: Februar 2019

Überblick Impressionen aus Quito

  1. Das historische Zentrum von Quito mit einer Free Walking Tour
  2. Historische Unterkunft in Quito mit dem San Francisco de Quito Hotel
  3. Ausblick auf Quito vom El Panecillo
  4. Ausflug von Quito zur Mitte der Welt – Äquatorüberquerung am Mitad del Mundo
  5. Abstecher zu einem bewohnten Vulkankrater – der Pululahua
  6. Fazit

Das historische Zentrum von Quito mit einer Free Walking Tour

Genau diese historische Altstadt nahmen wir uns auch als erstes vor, als wir in Quito ankamen. Es ist dank seiner kompakten Größe sehr gut zu Fuß zu erkunden und am ehesten vielleicht mit Lima zu vergleichen, wenngleich mich Quito als Ganzes mit seinem Charakter, seiner Ausdehnung und seiner Höhenlage eher an La Paz erinnerte. Mit Bogotá oder gar Santo Domingo kann das historische Zentrum von Quito aber nicht mithalten. 

Die Innenstadt von Quito, hier mit dem Plaza San Agustin

Um einen besseren Überblick zu bekommen, schlossen wir uns einer Free Walking Tour an, an denen ich auf dem südamerikanischen Kontinent auch schon in Lima und Bogotá teilnahm. Natürlich sind sie nicht wirklich kostenlos, denn ein Trinkgeld wird immer erwartet, doch dafür werden sie auch immer wieder von super motivierten Guides geführt, die einfach Lust auf ihre Stadt machen – so auch hier in Quito. 

Der Plaza Grande von Quito mit seinen historischen Gebäuden

Dabei muss ich schon sagen, dass dieses Lust machen in Quito gar nicht mal so einfach war. Zwar ist die Altstadt hübsch und alt, aber dann irgendwo auch nicht so richtig. Zumindest blieben die nachhaltigen Aha-Effekte bei mir aus. Natürlich gab es dennoch den einen oder anderen schönen Moment, vor allem, wenn es irgendwo in einen Innenhof ging. 

Historische Innenhöfe in Quito, der Haupstadt von Ecuador

Historische Innenhöfe in Quito, der Haupstadt von Ecuador

Historische Innenhöfe in Quito, der Haupstadt von Ecuador

Dieses Urteil traf auch auf die Kirchen zu, die vor allem von innen traumhaft schön waren. Aufgrund von Fotoverbot oder Gottesdienst gibt es dennoch nur ein Foto von außen, wobei die San Francisco Kirche mit einer siebzigjährigen Bauzeit und einem prachtvollen Inneren schon etwas ganz Besonderes ist. 

Der Convento de San Francisco im Zentrum von Quito

Spannend wurde es schließlich noch am Ende unserer kostenlosen Stadtführung durch Quito, als wir das Viertel La Ronda besuchten. Hierbei handelt es sich quasi um eines der Ausgehviertel von Quito, welches direkt an die historische Altstadt grenzt. Hier befindet sich ein Kneipchen am anderen und abends steppt in La Ronda ziemlich stark der Bär. 

La Ronda, das Ausgehviertel von Quito

Historische Unterkunft in Quito mit dem San Francisco de Quito Hotel

Immerhin ein Highlight im historischen Zentrum war unser Hotel, dass San Francisco de Quito, nur zwei Blöcke von der gleichnamigen Plaza entfernt. Das Hotel konnte in Sachen Zimmer und persönliche Services sicher keinen Spitzenpreis gewinnen, doch vom Gebäude her war es schon ziemlich einmalig. 

Der historische Innenhof im San Francisco de Quito Hotel

Beim San Francisco de Quito Hotel handelt es sich um ein verwinkeltes Hotel in der Altstadt von Quito, bei welchem das Erkunden Spaß macht. Egal ob der Frühstücksraum im Kellergewölbe, der historische Innenhof mit Antikmöbeln oder die Aussichtsplattform im siebten Stock – es gibt viele richtig hübsche Fleckchen in diesem kleinen Hotel im historischen Zentrum von Quito. Im hier verlinkten Timelapse-Video (~) (übrigens mein erstes Video auf Youtube überhaupt, also seid nicht zu streng mit der Bewertung ;-) ) seht Ihr den abwechslungsreichen Weg vom Frühstücks-Kellergewölbe vorbei an unserem Zimmer im 4. Stock bishin zur Aussichtsplattform ganz oben (~). 

Mehr Informationen zu dieser Unterkunft findet Ihr in der ausführlichen Hotelbewertung über das San Francisco de Quito Hotel.

Ausblick auf Quito vom El Panecillo

Wer noch einen besseren Ausblick auf Quito als von unserem Hotel oder den angrenzenden Erhebungen haben möchte, kann hinauf zum El Panecillo fahren, einem im Vergleich zur Stadt rund 200 Meter höheren Berg südlich des historischen Zentrums. Hier gibt es nicht nur zahlreiche Fressbuden und am Wochenende viel Begängnis, sondern auch eine Jungfräulichkeits-Statue, die für 1 USD bestiegen werden kann. 

El Panecillo, ein beliebter Aussichtspunkt in Ecuadors Hauptstadt Quito

Ansonsten reicht die Erhebung des Panecillos aber auch so, um einen guten Rundumblick über Quito zu haben.

El Panecillo, ein beliebter Aussichtspunkt in Ecuadors Hauptstadt Quito

Ausflug von Quito zur Mitte der Welt – Äquatorüberquerung am Mitad del Mundo

Vielleicht ist Quito sogar bekannter für seine Umgebung als für seine Stadt selbst. Während es im Zentrum nur bedingt richtige Highlights gibt, findet man in jedem Reiseführer und Blogartikel über Quito die beiden Hauptattraktionen im Norden der Stadt: Mitad del Mundo und Otavalo. Während wir den lebendigen Markt von Otavalo aus Zeitgründen nicht besuchen konnten, machten wir mit dem öffentlichen Bus (0,40 USD pro Strecke, ca. 1.5 Stunden) einen Ausflug von Quito zum Mitad del Mundo. Hierbei handelt es sich um ein Monument , welches sich (fast) genau auf dem Äquator befindet und bei dem dank der auf dem Boden gekennzeichneten Äquatorlinie der mehrfache Sprung von der Nordhalbkugel auf die Südhalbkugel (und zurück) möglich ist. Auch wenn die Äquatorlinie wohl geografisch nicht 100% exakt liegt, ergeben sich so natürliche tolle Fotooptionen sowie der Blick auf beide Halbkugeln gleichzeitig. 

Mitad del Mundo, die Äquatormitte nördlich von Quito

Mitad del Mundo, die Äquatormitte nördlich von Quito

Mitad del Mundo, die Äquatormitte nördlich von Quito

Doch Mitad del Mundo ist nicht nur der reine Äquatorbesuch sondern ein kompletter kleiner Park mit einer Vielzahl an Attraktionen. Zunächst kann das eigentliche Äquatormonument bestiegen werden, von dem aus man eine schöne Aussicht auf das umliegende Bergland hat, was den Großraum Quito ja ohnehin dominiert. 

Mitad del Mundo, die Äquatormitte nördlich von Quito

Im Monument selbst werden in einer sehr interaktiven Ausstellung zudem verschiedene Experimente gezeigt, in denen die Besonderheiten der Äquatorregion speziell um Quito (aufgrund der einzigartigen Höhenlage) kennengelernt werden können. Auch wenn nicht alle davon hoch wissenschaftlich sind, kann man die ein oder andere interessante Information durchaus mitnehmen. 

Hinzu kommen noch zahlreiche Pavillons auf dem Mitad del Mundo Gelände. Dazu gehören unter anderem ein Bier- und ein Kakao-Pavillon, in dem jeweils die Herstellung erklärt wird. Diese kleinen Rundgänge haben zwar nichts mit dem Äquator-Thema zu tun, sind aber dafür sehr attraktiv und lehrreich gestaltet. Auch Ausstellungen zum Thema Frankreich, Spanien und weitere Länder – oft mit historischem Hintergrund – sind vorhanden, sodass man hier sehr gut Zeit verbringen und viel über die Geschichte von Ecuador lernen kann. 

Mitad del Mundo, die Äquatormitte nördlich von Quito

Die spannendste Ausstellung außerhalb des Mitad del Mundo-Themas war aber ein Miniaturmuseum mit einer beeindruckenden und atemberaubenden Modelldarstellung der Altstadt von Quito. Diese war so realistisch und detailgetreu nachempfunden, dass wir unseren kompletten Stadtrundgang durch Quito vom Tag zuvor nachempfinden und auch unser Hotel im Modell exakt lokalisieren konnten. 

Ein Modell der Stadt Quito im Mitad del Mundo

Auch von der Stadt Cuenca im südlichen Ecuador gab es ein entsprechendes Modell. 

Ein Modell der Stadt Cuenca im Mitad del Mundo

Insgesamt kann man also hier in der Ciudad Mitad del Mundo gut und gerne einen kompletten Tag verbringen. Der Eintritt beträgt derzeit (Stand November 2018) 5 USD und berechtigt zum Besuch aller genannten Ausstellungen und Plätze. 

Abstecher zu einem bewohnten Vulkankrater – der Pululahua

Von Mitad del Mundo aus unternahmen wir auch einen Abstecher zum Vulkan Pululahua, der insofern einzigartig ist, als dass sein Krater bewohnt ist. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich hier eine fruchtbare Ackerfläche gebildet, die nun Lebensgrundlage von rund 100 relativ abgeschieden lebenden Familien ist. Vom Aussichtspunkt oben, den Pululahua, hat man einem sehr schönen Ausblick auf den Krater und kann diesen über einen rund 1.5 Kilometer langen Wamderweg auch besuchen. Der Eintritt zum Reservat ist kostenlos. Den strammen Aufstieg sollte man beim Abstieg aber gleich mit einplanen. 

Der Vulkan sowie Vulkankrater Pululahua in der Nähe von Quito und dem Mitad del Mundo

Fazit

Quito war ein netter Ausgangspunkt für unsere folgenden Tage in Ecuador – mehr aber auch nicht. Die historische Altstadt lässt sich gut in einigen Stunden erkunden, wobei eine Stadtführung auf jeden Fall empfehlenswert ist, um einiges über die interessante Geschichte von Quito und Ecuador zu erfahren. Die Ausflüge von Quito sind dann schon fast spannender als die Stadt an sich, da man hier zwischen beeindruckender Natur, geografischen Besonderheiten und kulturellen Punkten wählen kann. Da wohl aufgrund des landesweit größten internationalen Flughafens nahezu jede Ecuador-Reise in Quito beginnt, kann man durchaus einige Tage einplanen, wobei man diese wohl eher außerhalb der Stadt verbringt. Wer nur ein knappes Zeit-Budget hat, kann Quito auch ganz auslassen und sich lieber komplett auf die „richtigen“ Highlights von Ecuador konzentrieren. 

Ward Ihr bereits in Quito? Was ist Eure Meinung zur ecuadorianischen Hauptstadt? Oder plant Ihr einen Besuch in Quito und habt noch Fragen? Schreibt es mir in die Kommentare

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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