Timor-Leste ist nicht unbedingt als klassisches Warmwasser-Ziel bekannt. Doch warum eigentlich nicht? Auf Atauro Island gibt es neben schönen Stränden und noch sehr wenigen Übernachtungsmöglichkeiten ein fantastisches Schnorchelrevier – und das alles bei ganzjährig tropischen Temperaturen. Zudem kann man auf Atauro aufgrund der Abgeschiedenheit noch echte Idylle und bei Bedarf auch Abenteuer erleben. Klingt wie ein Paradies, oder?
Reisezeitraum: Oktober 2014
Geschrieben: November 2014
Veröffentlicht: Dezember 2014
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Inhalt dieses Reise-Artikels
Hinkommen
Wer nach Atauro Island möchte, muss zunächst nach Dili, der Hauptstadt des erst seit 2005 eigenständigen Staates Timor-Leste. Vom dortigen Hafen startet immer samstags um 08:00 die Fähre nach Atauro Island (4 US$).
Die Rückfahrt findet bereits um 15:00 statt, sodass in Anbetracht der rund 3-stündigen Fahrtzeit nur Zeit für einen relativ kurzen Tagestrip bleibt. Da man dabei kaum einen ersten Eindruck von Atauro Island bekommt, würde ich empfehlen, entweder eine Woche zu bleiben und mit der Fähre zurückzufahren oder auf eines der zahlreichen Fischerboote auszuweichen (10 US$) – diese fahren nahezu jeden Tag zurück nach Dili. Die Abfahrtzeiten können allerdings um mehrere Stunden variieren und erfordern mehrfache Rückbestätigung, am besten bei der auf Atauro Island gewählten Unterkunft.
Unterkommen
Die Unterkunft ist auch gleich das Stichwort, denn davon gibt es auf Atauro Island nicht allzu viele. Genau genommen kann man sie an einer Hand abzählen, sodass Ihr Euch daran schon vorstellen könnt, wie ursprünglich und ruhig die Insel ist, zumal es auch nur 4 Dörfer mit insgesamt rund 8000 Einwohnern gibt. Genau das macht aber den Reiz von Atauro Island aus.
Die bei weitem beste Unterkunft auf der Insel ist dabei Barry’s Place. Die wirklich gemütliche und liebevoll gestaltete Anlage besteht aus einem knappen dutzend Bungalows sowie einigen Zelten, die sich direkt am Strand befinden.
Ein Zelt kostet 30 US$ pro Person, ein Bungalow meiner Erinnerung nach um die 50 US$ pro Person, jeweils inkl. Vollpension. In Anbetracht der sehr hohen Qualität sowohl bei Zelt als auch im Bungalow und der für timoresische Verhältnisse üppigen Speisenauswahl (Buffet dreimal am Tag, Snacks ganztägig, freies Wasser, Kaffee und Tee) ist dieser Preis mehr als gerechtfertigt und war selbst für uns Backpacker jeden Dollar wert.
Wer bei Barry’s – der sich übrigens erstklassig auf der Insel auskennt und ein echter Kumpel-Typ ist – übernachten möchte, reserviert am besten vor. Eure Unterkunft in Dili sollte Euch dabei helfen können. Gerade die Nächte am Samstag und Sonntag sind begehrt und Barry’s Place daher oft ausgebucht.
Umherkommen
Atauro Island ist gar nicht mal so klein, wie man es auf den ersten Blick denken mag. Immerhin 105 Quadratmeter stehen zu Buche (25km in der längsten Ausdehnung und 9 Kilometer in der größten Breite). Für die weiteren Strecken stehen daher kleine Taxis oder Tuktuks zur Verfügung, die einem von einem Dorf zum anderen bringen. Ansonsten ist aber auf Atauro Island vor allem das Laufen und Wandern empfehlenswert. Während ich es leider nicht in die immerhin knapp 1000 Meter hohe Inselmitte schaffte, ist auch die Küstenstraße einen Spaziergang wert. Dank des quasi nicht vorhandenen Verkehrs läuft es sich hier auch sehr entspannt.
What to do?
Atauro Island eignet sich vor allem zum Relaxen. Die Insel ist abgeschieden, ruhig und ganzjährig angenehm warm. Wer mehr machen möchte, als sich in Barry’s Eco Lodge verwöhnen zu lassen und den Ausblick zu genießen, sollte unbedingt eine Schnorcheltour unternehmen. Die Riffe vor der Küste sind sehr farbenfroh, artenreich und noch absolut unberührt.
Auch das Wandern bietet sich wie oben beschrieben an – entweder auf den höchsten Gipfel, den Mount Manucoco, oder in einer schönen Tageswanderung von der West- zur Ostküste, an der man sich wiederum mit einem Sprung ins Wasser belohnen kann.
Beim Durchstreifen von Atauro Island lohnt sich auch ein genauerer Blick in die kleinen Dörfer. Diese sind noch richtig ursprünglich und die Kinder freuen sich, wenn sie Touristen sehen und sie ihnen mit „malai, malai“ oder „hello mister“ hinterher rufen können.
Auch der Besuch des kleinen Marktes im Hauptdorf Beloi ist lohnenswert. Hier gibt es viele handgefertigte Werke, viel getrockneten Fisch und jede Menge Seegras. Letzteres habe ich zum ersten Mal auf Atauro Island gesehen und später auch gegessen – schmeckt als Gemüsebeilage gar nicht mal so schlecht.
Wer noch ein wenig aktiv sein möchte, kann sonst auch die Anmietung eines Fahrrads überlegen, denn auf der Insel gibt es sogar einen designierten Fahrradweg. Auch Ausflüge mit dem Pferd werden angeboten. Für was auch immer man sich entscheidet, eins ist sicher: es bleibt immer ruhig und entspannt in der Insel-Idylle von Timor-Leste.
Würdet Ihr Euch auf so einer abgeschiedenen Insel wohlfühlen? Und was war die schönste Insel, die Ihr bisher besucht habt? Ich freue mich über Eure Kommentare!
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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