Unterkünfte in Bolivien – ein Überblick

Gleich in 9 Unterkünften war ich in Bolivien untergebracht, wobei ich im Wesentlichen einen Mix aus Gästehäusern und Hostels wählte. Das Preisniveau lag ähnlich dem in Peru bei in der Regel 5 bis 8 Euro und ist damit ein Widerspruch zur gängigen Meinung, dass Bolivien günstiger sei als Peru. Welche der von mir genutzten Unterkünfte ich Euch empfehlen kann und wo Ihr besser einen Euro mehr ausgebt, erfahrt Ihr hier in meiner Übernachtungs-Übersicht zu Bolivien.

Reisezeitraum: März 2015
Geschrieben: April 2015
Veröffentlicht: August 2015

>> Zur Hotel-Übersicht
Zu den Reiseberichten La Paz, Bolivien I (der Norden) und Bolivien II (der Süden)
>> Zu den Unterkünften in Kolumbien, Ecuador, Peru, Paraguay, Argentinien und Chile

Bash & Crash Party Hostel in La Paz

Ein Party Hostel? Ja, richtig! Grund für meine für mich ungewöhnliche Wahl war das ebenso ungewöhnliche Hostel-Angebot in La Paz. Die 5 günstigsten Unterkünfte in der bolivianischen Millionenmetropole waren allesamt auf das party- und feierwütige Backpacker-Volk ausgerichtet – normalerweise eine Spezie, zu der ich mich nicht unbedingt zähle. Doch zum Glück wäre ein Fiesta suchender Rucksackreisender im Back & Crash Party Hostel eher enttäuscht gewesen. Zwar schallte aus der Bar in der oberen Etage vor allem abends und nachts immer laute Musik, doch richtig viel los war bis auf einen Freitagabend nur selten etwas.

Bezüglich des Übernachtungsangebots konnte man beim Bash & Crash Party Hostel nicht meckern. Die Schlafräume waren sauber und die bequemen Betten mit La Paz (nachts = kalt) entsprechenden Decken ausgestattet. Zudem war vom musikalischen Lärm in der Bar selten etwas zu hören. Lediglich die Sanitäranlagen hätten deutlich sauberer sein können. Zudem war heißes Wasser mehr eine Glückssache denn eine verlässliche Komponente.

Internet gab es in der Lobby und in der Bar, jedoch konnten sich seltsamerweise Computer nicht mit dem Wi-Fi verbinden, weswegen ich ständig auf das LAN-Kabel angewiesen war. Mit diesem funktionierte das Internet jedoch sehr gut.

Last but not least war auch das Frühstück inkludiert. Es bestand aus Tee, Kaffee, Butter, Marmelade sowie den sauleckeren und super knackigen La Paz Brötchen.

Das Bash & Crash Party Hostel befindet sich ca. 5 Gehminuten vom zentralen Plaza Mayor entfernt.

Fazit: Billiges Hostel in La Paz mit Stärken (Frühstück, Schlafräume, Lage) und Schwächen (W-Lan, Sanitäranlagen)
Buchbar über: derzeit (Stand Mai 2020) nicht buchbar – schaut Euch hier die besten Hostels in La Paz an (~) )

Das Bash & Crash Party Hostel in La Paz

Hotel El Mirador in Copacabana am Titicacasee

Das Hotel El Mirador ist ein historischer Bau direkt am Ufer des berühmten Titicacasees. Seine besten Jahre hat es hinter sich, dennoch wartet hier bei einem Preis von 50 Bolivianos (ca. 7 €) pro Person ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Zimmer sind sehr geräumig, der Ausblick auf den See genial und die Betten groß und mit warmen Decken (die im ungeheizten Hotel und bei den kalten Nächten auch bitter benötigt werden) ausgestattet. Auch das warme Wasser funktionierte, im Gegensatz zum angekündigten WiFi. Im Preis inklusive war auch ein Frühstück, welches mit Brötchen, Marmelade, Butter, frisch gepressten Papayasaft, Früchten, Milch, Tee, Kakao und Kaffee seinen Namen auch durchaus verdiente. Für einfache Ansprüche bietet das Hotel El Mirador also durchaus ein gutes Gesamtpaket.

Fazit: Günstiges Hotel und gute Wahl für Copacabana
Buchbar über: Booking.com (hier direkt Verfügbarkeiten und Preise prüfen (~) )

Das Hotel El Mirador in Copacabana am Titicacasee

El Curichal Backpackers in Rurrenabaque

El Curichal Backpackers dürfte das einzige Hostel in Rurrenabaque sein, welches zudem auch noch nicht allzu lange geöffnet hat. Die einfachen und sauberen Schlafräume und Privatzimmer befinden sich alle um den zentralen Pool und Hängematten-Garten herum, was eine besonders relaxte Atmosphäre schafft. Das Wi-Fi ist relativ langsam und wird immer wieder von den zahlreichen Stromausfällen in Rurrenabaque unterbrochen. Frühstück ist inkludiert und besteht aus Brötchen, Marmelade, Orangensaft, Milch, Kaffee und Butter. Insgesamt ist das El Curichal also eine gute Wahl für Backpacker, was auch von sehr freundlichem Personal unterstützt wird. Einzig die Sanitäranlagen könnten etwas zahlreicher sein.

Fazit: Sehr gutes Hostel im kleinen Rurrenabaque
Buchbar über: Booking.com (hier direkt Verfügbarkeiten und Preise prüfen (~) )

Das El Curichal Backpackers Hostel in Rurrenabaque im Norden von Bolivien

Residencial Mojitos in San Ignacio de Moxos

Es gibt im Englischen diesen schönen Spruch „nothing to write home about“ – genau solch eine Unterkunft ist das Residencial Mojitos im kleinen Örtchen San Ignacio de Moxos mitten im bolivianischen Nirgendwo. Das Zimmer im kleinen Innenhof besteht lediglich aus einem Bett und einem Ventilator und die Sanitärräume sind nutzbar und soweit sauber. Mehr gibt es eigentlich nicht zu schreiben, außer, dass die Residencial Mojitos deutlich besser ist als eine Unterkunft (Name entfallen) nur einen Block weiter, bei dem mir schon beim Betreten des Zimmers ein extrem modriger Geruch entgegen gekommen ist – und das bei gleichem Preis (40 Bolivianos, ca. 5,50 €).

Fazit: Einfaches Zimmer zum Schlafen, nicht mehr und nicht weniger
Buchbar über: nur vor Ort

Das Residencial Mojitos in San Ignacio de Moxos im Norden von Bolivien

Alojamiento El Pescadito in Villamontes

Im Prinzip könnte ich bei dieser Unterkunft den Text der Residencial Mojito hierher kopieren, denn auch die Alojamiento El Pescadito war ein einfaches Zimmer nur zum Schlafen, welches wir erst relativ spät am Abend aufsuchten. Zimmer sehr einfach, Waschräume ok, Lage nur 3 Gehminuten vom Busterminal. Mit 30 Bolivianos für ein Einzel- und 50 für ein Doppelzimmer war es meine günstigste Unterkunft in Bolivien.

Fazit: Preiswerte Option in Villamontes für 1 Nacht
Buchbar über: nur vor Ort

Die Alojamiento El Pescadito

Hostel Casa Blanca in Tarija

Tarija ist nicht unbedingt bekannt für seine günstigen Unterkünfte, das mussten auch wir bei unserer Suche erfahren. Während ein paar altmodische und sehr biedere Gästehäuser die billigste Option waren, landeten wir schließlich im Hostel Casa Blanca – der besten Unterkunft (im Budget-Segment) und dem einzigen klassischen Hostel in Tarija. Dieses bietet mit kleinen Schlafräumen, einer gut ausgestatteten Küche, einem gemütlichen Innenhof im Kolonialstil sowie schnellem Internet beste Voraussetzungen für ein paar entspannte Tage. Auch die Lage ist top – es befindet sich direkt im Zentrum, sodass man auch den Markt (mit den gefühlt günstigsten Früchten in ganz Bolivien) in 2 Gehminuten erreicht. Mit 60 Bolivianos (knapp 9 Euro) ist das Hostel Casa Blanca für bolivianische Verhältnisse nicht ganz günstig, doch das Geld allemal wert.

Fazit: Top-Hostel mit absolut keinem Kritikpunkt – klare Empfehlung!
Buchbar über: Booking.com (hier direkt Verfügbarkeiten und Preise prüfen (~) )

Das Hostel Casa Blanca in Tarija im Süden von Bolivien

Hostel Amigos in Sucre

Nach dem etwas teureren Hostel in Tarija durfte es in Sucre nun wieder etwas günstiger sein. Deswegen landete ich in Sucre im Hostel Amigos, welches mit 35 Bolivianos (ca. 5 Euro) einen sehr guten Preis anbot. Leider stimmten dafür auch nicht alle Komponenten. So gab es in den Sanitäranlagen kein Licht, das Wi-Fi war ein ziemlicher Krampf und so richtig gemütlich war es im Hostel Amigos auch nicht. Dafür waren die Schlafräume ok und das Frühstück mit Brötchen, Marmelade, Tee, Saft und sogar Ei nicht ganz schlecht. Auch an der Lage, nur 3 Blöcke vom zentralen Plaza 25 de Mayo entfernt, konnte man nicht meckern.

Fazit: akzeptables Hostel für einfache Ansprüche zum sehr günstigen Preis
Buchbar über: derzeit (Stand Mai 2020) nicht buchbar – schaut Euch hier die besten Hostels in Sucre an (~) )

Das Amigos Hostel in Sucre, der offiziellen Hauptstadt von Bolivien

Hostel Casa Blanca in Potosi

Weil es in Tarija so schön war, ging es in Potosi ebenfalls ins Hostel Casa Blanca. Und rein von der Einrichtung her war es sogar noch besser. Der Innenhof in einem historischen Gebäude in Potosis Innenstadt war bunt und freundlich gestaltet, die Küche bestens eingerichtet und auch die Schlafräume mit gleich zwei privaten Badezimmern, super dicken Decken und sehr komfortablen Betten absolut top. Nur das stark schwankende Wi-Fi konnte nicht mit selbigen Hostel in Tarija mithalten und die klirrende Kälte nach Sonnenuntergang machte den chicen Innenhof nicht unbedingt zum allergemütlichsten Ort. Dennoch, ohne die anderen Unterkünfte in Potosi zu kennen, würde ich das Casa Blanca als bestes Hostel der Stadt auszeichnen.

Fazit: Top-Hostel im 4.000 Meter hohen Potosi mit kalten Abenden & Nächten
Buchbar über: Booking.com (hier direkt Verfügbarkeiten und Preise prüfen (~) )

Das Casa Blanca in Potosi, der höchsten Stadt von Bolivien

Residencial Las Cabanas in Uyuni

Im Wüsten- und einem Geisterstädtchen anmutenden Uyuni gibt es ausreichend günstige Unterkünfte. Für eine Nacht wählte ich daher einen Schlafraum im Residencial Las Cabanas (35 Bolivianos, ca. 5 Euro), welches trotz ziemlich alter Betten, fehlender Schließfächer und sehr kleinem Bad eine akzeptable Wahl war. Überraschend war das sehr gute Internet, welches sonst in Bolivien selten anzutreffen war.

Fazit: Für eine Nacht in Ordnung, allerdings eine Unterkunft ohne jegliche Atmosphäre
Buchbar über: Booking.com (hier direkt Verfügbarkeiten und Preise prüfen (~) )

Das Residencial Las Cabanas in Uyuni am Rande der berühmten Salzwüste

Alle Informationen dieses Artikels wurden mit höchster Sorgfalt zusammengestellt und waren zum Zeitpunkt der Artikelerstellung korrekt. Für eventuelle Änderungen oder abweichende Informationen kann dennoch keine Gewähr übernommen werden.
Ausgehende Links, die mit (~) gekennzeichnet sind, weisen Euch zum Angebot der Anbieter. Hierfür erhalte ich eine kleine Provision, mit der Ihr meinen Reiseblog unterstützen könnt. Für Euch ändert sich dadurch nichts, Ihr bekommt weiterhin die besten Preise, Rabatte und Bedingungen.
Alle anderen und nicht gekennzeichneten Links leiten Euch zu Reiseberichten hier bei My Travelworld weiter.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
Mehr erfahrt Ihr auf der "Über Mich"-Seite.
Meine Top-Empfehlungen für Eure Reisen:
1. Persönliche Reiseberatung und individuelles Coaching
2. Spar-Tipps & Gutscheine für Eure Hotelbuchungen
3. überall auf der Welt kostenlos Geld abheben
4. immer die richtige Auslands-Krankenversicherung parat
5. nie wieder etwas vergessen: die Packliste mit Insider-Tipps
Vergesst auch nicht, Euch hier für meinen Newsletter einzutragen.

2 KOMMENTARE

  1. Lieber Christian,
    Ich habe deine Südamerikaberichte mit großem Interesse gelesen. Ich bin selbst auch Reiseschriftsteller (www.ludwig-Witzani.de) und Reise im August September anderthalb Monate von Rapa nur nach Rio. U. A. Auch von Pedro de atacamas aus durch Bolivien, Paraguay und Nordargentinien.
    Dazu zwei Fragen
    Wie ist der Grenzübergang von Tarija Richtng Salta. ist Tupiza besser?
    Ist es ein Problem vor Ort Flüge zu buchen. Zahlt man nur in Dollar?
    Nachtbusfahrten auf Ashaltstraßen scheinen ja kein Problem mehr zu sein
    Beste Grüße
    Ludwig

    • Hallo Ludwig,

      danke für deinen Kommentar. Schön, wenn dir meine Reiseberichte gefallen.
      Von Bolivien nach Argentinien bin ich leider nicht direkt über die Grenze, sondern via Uyuni und schließlich nach San Pedro de Atacama in Chile und von dort aus wiederum nach Argentinien.
      Meine Erfahrungen von Grenzquerung Bolivien/Chile findest du hier: https://www.my-travelworld.de/bolivien/salar-de-uyuni/
      Von Chile nach Argentinien war es relativ schnell und einfach, von Argentinien nach Chile wiederum hat es aufgrund der strengen Kontrollen der Chilenen ewig gedauert.

      Flüge in Südamerika bucht man entweder im örtlichen Reisebüro oder im Internet. Mittlerweile sind die meisten Airlines eigentlich mit wettbewerbsfähigen Tarifen online vertreten, aber vergleichen lohnt sich trotzdem.

      LG und viel Spaß in Südamerika
      Chris

HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR

Bitte einen Kommentar eingeben
Bitte Name eintragen