Reisebericht Algarve

Reisebericht Algarve: Steilküsten, Kleinstädte und Festungsanlagen

„Budget travel at ist best“ – so oder so ähnlich müsste man den November-Trip an die Algarve umschreiben. Sowohl Flug, Hotel als auch Mietwagen wurden uns buchungstechnisch hinterher geworfen – die Nebensaison macht’s möglich. In Kombination mit einer fantastischen Landschaft, angenehmen Temperaturen und schönen Ausflügen kam es so zu einem wohl fast perfekten Algarve-Trip.

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Reisezeitraum: November 2010 / Dauer: 3 Tage (3 Nächte)
Geschrieben: Juni 2011

Top-Tipps Reisebericht Algarve
– Buchten und Küste entdecken
Cabo de Sao Vicente (südwestlichster Punkt Kontinentaleuropas)
– die kleinen Altstädte, z.B. Lagos
– Fahrt (bei schönem Wetter) ins Monchique-Gebirge

Die Basis des ganzen Trips an die Algarve bildete natürlich ein günstiger Ryanair-Flug nach Faro. Bei 12,- Pfund/Euro pro Person und Strecke kann man einfach nicht nein sagen – schon gar nicht bei einer so schönen Reisedauer von Donnerstag bis Sonntag. Also ging es mit gepackten Rucksack an einem Donnerstag morgen ab Cambridge in aller Frühe los zum Flughafen London-Stansted.

Der Flug war gewohnt ruhig, sieht man mal von den nervigen Ryanair-Bandansagen ab. Kurz vor der Landung machten dann auch die Wolken den Weg für einige Blicke auf das portugiesische Hinter- sowie Küstenland frei.

Der Ribeira de Odeleite aus dem Flugzeug auf dem Weg nach Faro

Der Küstensteifen der Ost-Algarve beim Anflug auf Faro

Nach Ankunft in Faro ging es zunächst durch die Passkontrolle, die sich ein wenig hinzog. Stansted sollte halt mal Schengen-Enklave werden. ;-) Anschließend dauerte auch die Fahrzeug-Übernahme relativ lange, da lediglich zwei Schalter besetzt waren.
Ansonsten verlief mit der Mietwagen-Anmietung in Faro aber alles problemlos. Gebucht war die kleinste Kategorie (Economy 2dr) beim (mittlerweile leider nicht mehr existenten (Stand Oktober 2013) ) deutschen Vermittler holidayautos. Die ausführende Agentur vor Ort war in unserem Fall auriga crown. Nach den kurzen Vertragsangelegenheiten bekamen wir schließlich einen Seat Ibiza aushändigt. Der Kostenpunkt lag zum Buchungszeitpunkt bei etwas mehr als 50,- Euro für 3 Tage.

Der bei holiday autos gebuchte Mietwagen von auriga crown

Nach der bereits angesprochenen Warterunde ging es nun endlich auf Algarve-Tour. Erstes Ziel des (Nachmit-)Tages war das Zentrum dieser Region, Faro. Die Stadt mit ca. 40.000 Einwohnern befindet sich im Osten der Algarve und bildet quasi das Tor zu dieser Region, wenngleich das touristische Zentrum mit Albufeira weiter im Westen liegt.

Dennoch unternahmen wir einen kleinen Stadtrundgang durch Faro. Toll ist es natürlich immer, wenn man gleich von Palmen empfangen wird.

Palmen in Faro am Praca Alexandre Herculano

Ansonsten macht Faro einen sehr aufgeräumten Eindruck. Es gibt eine kleine Fußgängerzone sowie einen ebenso eher kleinen Hafen.

Fußgängerzone in Faro, die Rua Manuel Belmarço

Zudem bietet Faro aber sozusagen noch eine Altstadt in der Altstadt. Hier scheint die Zeit fast etwas wie stehen geblieben zu sein.

Orangenbäume am Largo da Se in der Altstadt von Faro

Die Rua du Municipio in der direkten Altstadt von Faro

In dieser kleinen Altstadt steht auch noch die Kathedrale von Faro. Neben der Besichtigung der Kathedrale selbst kann man auch den noch vorhandenen Glockenturm besteigen, von dem aus man einen tollen Ausblick in die Mini-Altstadt sowie über das richtige Faro hat.

Überblick über Faro von der Kathedrale in der Altstadt

Überblick über Faro von der Kathedrale in der Altstadt

Nach dem Besuch der Kathedrale in Faro ging es mit dem Mietwagen erst einmal zum gebuchten Hotel. Dieses befand sich in Olhos d’Agua, sozusagen vor den Toren Albufeiras. Von Faro aus beträgt die Entfernung je nach Fahrtstrecke (Bundesstraße oder Autobahn) zwischen 30 und 40 Kilometer.

Nach kurzem Suchen im Ort fanden wir schließlich auch das Hotel Velamar. Insofern man auf der richtigen Straße ist, kann man es auch nicht übersehen, da der Schriftzug deutlich zu erkennen ist.

Die Zimmer in diesem für 8 Euro pro Person pro Nacht (inkl. Frühstück) gebuchten Hotel Velamar waren für den Preis außergewöhnlich geräumig und modern.

Doppelzimmer im Hotel Velamar in Olhos d'Agua

Auch das Frühstück war in Ordnung, wobei das absolute Highlight die Dachterrasse des Frühstücksraums und die zugehörige Aussicht war.

Ausblick vom Hotel Velamar nahe Albufeira über die Landschaft der Algarve

Nähere Details zu unseren Übernachtungen hier sowie weitere Bilder, Informationen und Erfahrungen findet Ihr auf der Seite zur Bewertung des Hotel Velamar.

In der Umgebung des Hotels, sprich in Olhos d’Agua selbst, gibt es auch einige Restaurants, die man sehr gut zu Fuß erreichen kann, sodass wir hier den Abend entspannt ausklingen ließen.

Am nächsten Tag ging es auf zur kleinen Erkundungstour rund um die Algarveküste. Erste Station war Portimao, ca. 45 Fahrminuten von unserem Hotel entfernt. Viel zu sehen gibt es hier nicht, allerdings fanden wir nach längerem Suchen endlich eine Touristinformation. Generell sei gesagt, dass Prospektmaterial an der gesamten Algarve sehr rar gesät ist, sodass man sich besser mit einem deutschen Reiseführer aus dem Buchverlag eindeckt.

Einzig interessantes Motiv in Portimao war vielleicht der Platz der Republik.

Der Platz der Republik in Portimao

Viel sehenswerter war dem hingegen unsere nächste Station außerhalb Portimaos, die nur etwas mehr als 5 Minuten entfernt war. Im Süden der kleinen Stadt gibt es ein Stück der viele Kilometer langen wunderbar bizarren und felsenreichen Atlantikküste. Es gibt hier unzählige Buchten, die allesamt aber nicht gerade mit roten Hinweisschildern ausgeschildert sind, sondern ein wenig intuitiv gesucht werden müssen. Wir landeten so zuerst am Praia Tres Irmaos, ca. auf halber Strecke zwischen Portimao und Alvor.

Eine der wunderschönen Buchten der Algarve - hier der Praia tres Irmaos

In östliche Richtung war der Weg relativ kurz, ehe es fast nahtlos in den Praia Prainha (ebenfalls laut Kartenmaterial geschätzt, da keine Auszeichnung vor Ort vorhanden) überging.

Der Praia Prainha, eine wunderschöne Bucht an der Südküste der Algarve

Der Praia Prainha, eine wunderschöne Bucht an der Südküste der Algarve

Ebenfalls nur wenige Fahrminuten von diesen beiden Stränden entfernt befindet sich das kleine Fischerdorf Alvor. Hier gibt es einige schöne lokale Fischrestaurants, wobei unsere Besuchszeit gerade nicht mit der Aufnahmefähigkeit unserer Mägen konform ging, sodass es hier bei einem kleinen Spaziergang durch Alvor blieb.

Das kleine Fischerdorf Alvor, nur wenige Kilometer von Portimao entfernt

Anschließend ging es zum berühmten Cabo de Sao Vicente (deutsch: Kap St. Vincent). Es ist der südwestlichste Zipfel Portugals und damit auch Europas, nimmt man das reine Festland bzw. schließt man Überseegebiete aus. Noch dazu ist das Kap landschaftlich recht attraktiv, wie gleich an den folgenden Bildern festzustellen ist. Das alleine würde dem Capo de Sao Vicente an sich schon etwas Bekanntheit verleihen, aber die eigentliche Attraktion, gerade für Deutsche, ist einfach „die letzte Bratwurst vor Amerika“. In nahezu allen Reiseberichten über die Algarve wird davon erzählt, viele Reiseführer berichten davon – auch wir wollten uns diesen Spaß gönnen und freuten uns daher schon den ganzen Tag auf eine richtige schöne deutsche Bratwurst, zumal wir ja aus England anreisten, was nicht unbedingt für herzhafte und leckere Fleischspeisen bekannt ist.

Unsere Vorfreude schlug allerdings in Verwunderung um, als wir den berühmten Bratwurststand nicht finden konnten. Ein kurzer Blick im Internet zeigte uns im Nachhinein, dass die Bratwurst-Saison am Kap St. Vincent nur von Mitte April bis Ende Oktober geht. Wir waren also einfach zu spät da.

Sei es drum, mit etwas Enttäuschung schauten wir uns am Kap einmal um. Wenn schon nicht die Bratwurst, wenigstens die Landschaft konnte überzeugen und bot einen tollen Blick – nicht nur auf das Meer in Richtung Amerika, sondern auch den portugiesischen Küstenabschnitt.

Das Kap St. Vincent, der südwestlichste Punkt von Kontinentaleuropa

Ausblick vom Cabo de Sao Vicente

Einige weitere Informationen zum Besuch gibt es auch auf der Detailseite zum Cabo de Sao Vicente.

Für uns ging es nach nicht vorhandener Bratwurst wenige Kilometer zurück nach Sagres, sozusagen dem letzten Ort vor dem Kap. Hier thront noch eine alte Festung, die für einen geringen Eintritt besucht werden kann. Auch hier gibt es weitere Details und Bilder auf der Seite über Sagres.

Der Eingang zur Festung von Sagres

Der Nachmittag war bereits voran geschritten, sodass wir uns nun zumindest auf die erste Etappe des knapp 100 Kilometer langen Heimwegs vom Südzipfel Portugals bis in die Region Albufeira machten. Ein Zwischenstop stand noch in Lagos an, das oft als die schönste Stadt an der Algarve bezeichnet wird.
Dieses Urteil können wir durchaus so unterschreiben, denn die Altstadt von Lagos befindet sich noch zumindest teilweise innerhalb alter Festungsmauern. Die vielen Gassen und kleinen Straßen wirken urtypisch alt und viele Restaurants laden zum Dinner ein, welches auch wir uns hier in Lagos gönnten.

Die Altstadt von Lagos

Nach erfolgtem Essen und ausgiebigen Spaziergang durch das Zentrum von Lagos begaben wir uns nun im Dunkeln wieder zurück nach Olhos d’Agua ins gebuchte Hotel Velamar.

Der nächste Tag stand an, heute sollte es ins Hinterland der Algarve gehen. Erste Station war die Burg in Silves, einige Kilometer nördlich von Portimao gelegen. Diese ebenso wie Sagres historische Festungsanlage war jedoch nicht wirklich ein Highlight. Da ich auch hier direkt nach dem Besuch ein paar Eindrücke aufschrieb, gibt es auch hier eine Detailseite über die Burg Silves mit weiteren Informationen, Eindrücken und Bildern.

Die Burg Silves im Nordosten von Portimao

Anschließend fuhren wir weiter in Richtung Norden, tiefer hinein in die Sierra de Monchique. Hierbei kommt man einige Kilometer vor dem Ort Monchique an einem kleinen historischen Dorf vorbei, welches sich Caldas de Monchique nennt. Hier sollte man auf jeden Fall eine kleine Pause einlegen und den malerischen Ort und die Umgebung auf sich wirken lassen.

Der kleine Kurort Caldas de Monchique im Monchique-Gebirge

Die Dorfkirche in Caldas de Monchique

Der kleine Kurort Caldas de Monchique im Monchique-Gebirge

Auch im Nahe gelegenen Ort Monchique selbst legten wir eine kleine Pause ein, wobei es hier kaum etwas zu sehen gibt.

Der gleichnamige Hauptort im Monchique-Gebirge

Schon eher interessant ist dann die Auffahrt zum Foia, der mit 902 Metern höchsten Erhebung Südportugals. Eine ca. 8 Kilometer lange Serpentinenstraße führt den Weg zum Gipfel hinauf. Leider spielte bei unserem Besuch das Wetter nicht mit, sodass der Ausblick, der ohne Zweifel sehr weit reichen kann, eher bescheiden war.

Ausblick vom Foia, dem höchsten Gipfel in der Sierra de Monchique

Als letzten Tourpunkt des Tages ging es nun wieder aus dem Zentrum des Monchique-Gebirges in das Zentrum der Algarve – Albufeira. So schlecht wie es manchmal gemacht wird, ist es gar nicht. Auch wenn natürlich die Altstadt viel von Hotels und anderen touristischen Zweckbauten dominiert wird, so lässt sich auch hier die Faszination der Algarveküste erahnen.

Der Praia dos Pescadores in Albufeira

Der Praia dos Pescadores in Albufeira

Apropos touristische Zweckbauten – eines davon gibt es in Albufeira tatsächlich, was diesen Titel ohne jeden Zweifel verdient: eine Rolltreppe am Strand:

Eine Rolltreppe vom Strand in die Altstadt Albufeiras

Nach einem gemütlichen Abendessen in Oura, quasi einem Vorort von Albufeira, war unser Algarve-Trip auch schon fast wieder beendet. Wir verbrachten noch eine (kurze) Nacht im Hotel, ehe es früh morgens wieder zum Flughafen in Faro ging. Auch die Abgabe des Autos verlief problemlos, wobei die Zeit relativ knapp war, da die Station erst um 06:00 öffnete, der Flug allerdings schon um 07:00 startete. Da wir jedoch nur mit Handgepäck reisten und die Autoabgabe zügig von statten ging, klappte alles problemlos.

Fazit: die Algarve ist auf jeden Fall ein tolles Reiseziel. Dieser kurze Trip vermittelte uns einen interessanten ersten Eindruck von den vielfältigen Küstenformen dieser Region, zumal noch zu einem absolut unschlagbaren Preis. Auch wenn im Sommer sicher hier deutlich mehr Touristen durch die Gassen und an die Strände drängen, waren an der Algarve nur relativ wenig Spuren von Massentourismus zu sehen. Noch dazu befindet sich die Algarve in einer tollen Lage für Tagesausflüge in die Region, so zum Beispiel nach Lissabon oder Sevilla. Durchaus denkbar, dass wir hier auch einmal einen längeren Sommerurlaub verbringen.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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