Reisebericht Nordschweden: Spontan nach Umeå und Luleå

Diese kleine Reise dürfte wohl mein bisher kurzfristigster Trip (Buchung 3 Tage vorher) sowie auch einer der exotischsten Ziele gewesen sein – oder wer war schon einmal in Umeå und Luleå? Ich habe die beiden größten Städte in Nordschweden besucht und war durchaus begeistert von diesem im Vergleich zu Stockholm ganz anderen Schweden.

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Reisezeitraum: September 2012
Geschrieben: November 2012

Top-Tipps Reisebericht Nordschweden
– Rundgang durch Umeå mit Ume River, Universität und Stadtwald
– Fahrt mit dem Zug durch die schwedische Taiga
– Besuch des Unesco-Weltkulturerbe Gammelstad

Buchung und Anreise nach Nordschweden

Ausgangspunkt des Ganzen war wie gesagt die ganz spontane Buchung der Flüge mit Norwegian nach Umeå bzw. Luleå. Drei Tage vor Abflug gab es hier für einen Low-Cost-Carrier höchst ungewöhnlich niedrige Kurzfristpreise von etwas mehr als 100 Euro für den Return. Da fiel die Entscheidung trotz völliger Unkenntnis über das „Zielgebiet Nordschweden“ nicht schwer.

Bereits im Flieger (siehe Flugbericht Norwegian nach Umeå) bereute ich keinen einzelnen der ausgegebenen Euronen mehr – kein Wunder, bei diesen Ausblicken von oben sowie einem sehr lobenswert zu erwähnenden Flug (moderne Kabine, pünktlich, freies WiFi, freundliche Crew).

Blick während des Flugs mit Norwegian auf Nordschweden

Blick während des Flugs mit Norwegian beim Landeanflug auf Umea

Auch Umeå fügte sich nahtlos an diesen perfekten Auftakt an. Auf meinem Fußweg vom Flughafen (!) in die Stadt überquerte ich die Brücke in Richtung Zentrum und hatte so bei strahlendem Sonnenschein einen tollen Blick auf den Ume River.

Wunderschöner Blick auf den Ume River, den Umea durchlaufenden Fluss

Die Stadt Umeå

In Zentrum von Umeå angekommen, wartete eine eher verschlafene Kleinstadt auf mich – kein Wunder, schließlich war es auch Sonntag. Dennoch konnte ich mir nicht vorstellen, dass hier in der Woche wesentlich mehr los ist, es sei denn, die Studenten sind unterwegs. Umeå ist nämlich mit mehr als 35.000 Studenten (bei ca. 100.000 Einwohner) eine der größten Studentenstädte in Schweden, sodass auch ein Besuch des (schön angelegten) Universitätsgeländes nicht fehlen durfte.

Die Universität von Umea

Ansonsten verbrachte ich den Tag in Umeå mit einem sehr ausgedehnten Rundgang durch die Stadt. Wer lauffest ist, der braucht hier keine öffentlichen Verkehrsmittel und kann die wichtigsten Eindrücke wunderbar zu Fuß mitnehmen. Unter anderem lagen dabei das Rathaus (Foto oben), ein zum Hostel umgebautes ehemaliges Gefängnis (Foto mittig) sowie das architektonisch interessante Gebäude der Kunst- und Designhochschule (Foto unten) auf dem Weg.

Der zentrale Rathausplatz von Umea

Ein Blick in das Innere des Hotell Gamla Fängelset, ein Hostel in einem ehemaligen Gefängnis

Ein Teil der Kunsthochschule von Umea

Die weiteren Eindrücke und Bilder zu meinem Stadtrundgang finden sich auch im Reisebericht Umeå.

Übernachtung im STF Vandrarhem Umeå

Die Nacht verbrachte ich in der günstigst möglichen Unterkunft von Umeå, dem STF Vandrarhem, quasi der „offiziellen“ Jugendherberge der Stadt. Die Nacht hier war absolut in Ordnung, brachte nach dem anstregenden Fußmarsch den benötigten Schlaf und bot zudem auch noch ein gutes Frühstück für einen guten Start in den nächsten Tag.

Eingang zum STF Vandrarhem Umea, der Jugendherberge der Stadt

Wer übrigens lieber noch einen Schuss Erlebnis zu seiner Übernachtung haben möchte, sollte sich mal das oben abgebildete „Gefängnis-Hostel“, das Hotell Gamla Fängelset, genauer anschauen.

Mit dem Zug von Umeå nach Luleå

Am nächsten Tag ging es dann für mich weiter mit der Zugfahrt nach Luleå, schließlich sollte von dort aus mein Rückflug nach Stockholm am Abend starten. Von der Jugendherberge waren es nur 5 Minuten Fußweg zum relativ menschenleeren Bahnhof von Umeå.

Der Bahnhof von Umea

Auch der Zug war nicht viel voller. In die sehr modernen Wagen mit sicher mindestens 300 Sitzplätzen verirrten sich auf der gesamten 4 Stunden dauernden Fahrt von Umeå nach Luleå vielleicht gerade einmal 20 Leute hinein. Dafür war aber die Landschaft umso sehenswerter, als es vorbei durch unberührte Natur, ruhenden Seen und romantische Flussläufe ging.

Blick auf die schwedische Taiga während der Zugfahrt von Umea nach Lulea

Ein Flusslauf in Nordschweden zwischen Umea und Lulea

Insgesamt war es eine sehr angenehme Art der Fortbewegung, da vor allem auch der Zug sehr komfortabel war. Mehr Infos hierzu auch im Bericht über die Fahrt von Umeå nach Luleå.

Luleå: Besichtigung von Gammelstad

In Luleå angekommen, empfing mich dann leider recht schlechtes Wetter, was auch bis zu meinem Abflug nicht wirklich weichen wollte – Nieselregen war also den gesamten Tag angesagt. Dennoch fuhr ich per Bus zur sicher bekanntesten Attraktionen von Luleå: dem Unesco-Weltkulturerbe Gammelstad, der ehemaligen Altstadt von Luleå.

Das Unesco-Weltkulturerbe Gammelstad nahe Lulea

Der Grund, weshalb sich das eigentliche Zentrum der Stadt heute ca. 10 Kilometer weiter östlich befindet, liegt in der in Nordschweden besonders starken Erdhebung. Dadurch wurde Gammelstad einfach vom Meer abgeschnitten, was natürlich im 17. Jahrhundert für einen Dorfkern ziemlich unproduktiv war.

Durch diesen Fakt bietet sich dem Besucher in Gammelstad in den heutigen Tagen ein echtes Schweden aus dem Bilderbuch. Dorfkirche, rote Holzhäuser und grüne Umgebung drum herum können dieses Land wohl nicht besser beschreiben, sodass ein Besuch hier auf jeden Fall lohnt, zumal es quasi eine Art öffentlich zugängliches Freilichtmuseum ist.

Das Unesco-Weltkulturerbe Gammelstad nahe Lulea

Das Unesco-Weltkulturerbe Gammelstad nahe Lulea

Mehr dazu auch im Reisebericht über Luleå.

Weitere Impressionen aus Luleå

Ansonsten gab es in Luleå nicht mehr allzu viel zu sehen. Zum Ersten, weil es natürlich wirklich nicht viele Attraktionen in diesem Sinne gibt, zum Zweiten, weil das Wetter einfach mal ziemlich schlecht war und zum Dritten, weil ich mich dann auch langsam auf den Weg zum Flughafen machen musste. Dies soll aber die Attraktivität von Luleå nicht schmälern, denn wie schon in Umeå handelte es sich hier um eine Kleinstadt mit nettem Flair in wundervoller natürlicher Umgebung.

Blick auf den Meerbodden von Lulea

Auf dem Weg zum Flughafen, den ich wie schon im Umeå wieder zu Fuß zurücklegte, weichte es mich dann dank stärker werdenden Regens so richtig ein, sodass ich pitschepatsche nass am Flughafen ankam. Dennoch konnte ich immerhin – trotz Regen – die ein oder andere nette Impression mitnehmen.

Das Stadshotellet von Lulea

Auf dem Weg zum Flughafen, gerade als ich die ziemlich lange Brücke mit dem eigentlich schönen Blick auf die vorgelagerte Inselwelt überquerte, stellte ich mir dann einfach vor, wie attraktiv doch Luleå bei besserem Wetter sein müsse. :-)

Fazit

Am Flughafen angekommen, freute ich mich dann eigentlich schon auf meine warme Dusche in Stockholm. Zwar musste ich bin dahin noch etwas warten, aber immerhin war der Flug pünktlich, sodass die Zeit in den nassen Sachen dann doch schneller als erwartet verging (Zum Glück hatte ich noch ein wenig trockene Klamotten im Rucksack). Auf dem Flug konnte ich dann diese ereignisreichen und sehr interessanten zwei Tage in Nordschweden Revue passieren lassen, die mir zwei doch recht unbekannte Städte auf schöne Weise näher brachten. Umeå und Luleå empfand ich dabei als relativ ähnlich, wenn gleich Umeå aufgrund seiner „Größe“ mit ca. 100.000 Einwohner sowie Luleå (ca. 50.000 Einwohner) mit dem Weltkulturerbe Gammelstad jeder seine eigene kleine Geschichte zu erzählen hat. Der spontane Ausflug war – auch dank der abwechslungsreichen Bahnreise – definitiv sehr lohnenswert und ist für Schweden-Fans auf jeden Fall eine Überlegung wert. „Normalen“ Reisenden, deren sonstige Ziele eher Mallorca, Madrid und Miami heißen, dürfte es aber im schwedischen Einod vielleicht doch etwas zu langweilig werden.

Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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