Reisebericht Tarifa – die Stadt und die Umgebung aus touristischer Sicht
Arbeiten und nebenbei die Welt entdecken – klingt nach einer interessanten Vision. Genau dies versuchte ich mit einem einwöchigen Aufenthalt in Tarifa – vormittags die Stadt sowie die Umgebung erkunden und am Nachmittag und am Abend arbeiten. Als Digitale-Nomaden Hochburg eignet sich Tarifa dafür besonders gut.
Reisezeitraum: Dezember 2017 / 1 Woche
Geschrieben: Dezember 2017
Veröffentlicht: Februar 2018
>> Zum Reisebericht Andalusien I (2013)
>> Zum Reisebericht Anadalusien II (2017)
>> Zu den Impressionen aus Cádiz, Gibraltar und Bolonia
>> Zum Co-Working Artikel und zum La Cocotera Boutique-Hostel
Überblick Reisebericht Tarifa
- Auf nach Tarifa – Anreise
- Die verwinkelte Altstadt von Tarifa
- Tarifa außerhalb der Stadtmauern
- Die weitere Umgebung von Tarifa
- Fazit
Inhalt dieses Reise-Artikels
Auf nach Tarifa – Anreise
Wer ein wenig im Internet surft und sich mit dem Thema des ortsunabhängigen Arbeitens beschäftigt, stößt schnell auf die Kleinstadt Tarifa im Süden Spaniens. Dank Co-Working-Spaces, digitaler Nomaden-Basen und guten Kitesurf-Bedingungen gibt es eine beträchtliche Anzahl an Freelancern, die hier vorübergehend ihre Zelte aufschlagen. Doch darum soll es in diesem Artikel nicht gehen, denn über die Co-Working-Bedingungen in Tarifa (vor allem im Winter) gibt es hier einen separaten Artikel.
Beleuchten möchte ich in diesem Reisebericht vor allem die touristische Seite von Tarifa – denn auch hier gibt es einige spannende Dinge zu entdecken.
Wer nach Tarifa möchte, nimmt sich am besten einen Mietwagen, denn damit lässt sich die Umgebung am besten erkunden. Vor allem wer nicht gerade in der Hochsaison um Juli und August reist, kann dabei auch echte Schnäppchen schlagen. So zahlte ich zum Beispiel für meinen kleinen Fiat-Flitzer inkl. kompletter Versicherung und Null-Selbstbehalt ca. 80 € – für die kompletten 9 Tage.
Spannenderweise befinden sich die beiden von Tarifa nächst gelegenen Flughäfen jeweils im Ausland. Während Gibraltar für die Anreise sehr unpraktisch ist (nur eine Hand voll Flüge pro Tag aus England), könnte Tanger unter Umständen noch eine Option sein, schließlich gibt es hier eine häufig verkehrende (mehrmals täglich) Fährverbindung nach Tarifa. Dennoch sollte man bei der Wahl von Tanger den zusätzlichen Zeit- und Geldaufwand bedenken.
Viel praktischer sind da schon die Flughäfen von Jerez, Malaga und Sevilla, die sich alle in rund 1,5 bis 2,5 Stunden Entfernung von Tarifa befinden. ‚
Die verwinkelte Altstadt von Tarifa
Wie viele spanische Städte hat auch Tarifa eine hübsche kleine Innenstadt zu bieten, wobei vor allem die vielen verwinkelten Gassen auffallen. Es dauerte einige Tage, bis ich mich zielstrebig durch die kleine Innenstadt navigieren konnte – und das bei meinem sonst eigentlich recht guten Orientierungssinn.
Vorteil der gelegentlichen Irrgänge in der Altstadt ist, dass ich immer wieder neue hübsche Ecken entdeckte – man kann sich hier ganz einfach treiben lassen.
Natürlich ist das kleine Zentrum zugleich auch Touristenmagnet, wenngleich sich dies im Winter auf einem eher bescheidenen Level abspielt. Es gibt viele kleine Restaurants sowie selbstverständlich Tapas-Bars, ebenso wie kleine inhabergeführte Mode- und Handwerksgeschäfte auf einem insgesamt sehr sympathischen Niveau ohne Touri-Abzocke.
Einzig für Autofahrer ist die Altstadt ein Albtraum, denn die Gassen sind extrem eng und die Parkplatzsituation entsprechend. Am besten lasst Ihr Euren Mietwagen also außerhalb der Stadtmauer und spart Euch damit sogar Zeit – denn statt einmal die komplette Runde im historischen Zentrum zu drehen, gibt es außerhalb Parkplätze, von denen aus Ihr in der Regel in rund 2 bis 4 Minuten an Eurer Unterkunft seid.
Mein fotogenes Lieblingsplätzchen befand sich übrigens an der Calle Armagura. Hier hatte man nicht nur Blick auf die Stadtmauer und einen kleinen Bewachungsturm, sondern auch auf das Meer sowie das gegenüber liegende Marokko inklusive Atlasgebirge. Auch das hübsche Rathaus befindet sich im Hintergrund, sodass dieser Platz wirklich eine tolle Gesamtkulisse zaubert.
Tarifa außerhalb der Stadtmauern
Rein offiziell ist der wichtigste Punkt außerhalb der Stadtmauern sicher die Isla de la Paloma. Hierbei handelt es sich um eine Befestigungsanlage (die leider nicht betreten werden darf), die über einen Damm mit dem Festland verbunden ist und zugleich den engsten Punkt des Mittelmeers und die kürzeste Distanz zwischen Kontinentaleuropa und Nordafrika darstellt. Gerade einmal 20 Kilometer trennen Spanien und Marokko hier und damit auch weniger als in der strategisch wichtigen Straße von Gibraltar.
Fragt man die Bewohner und Besucher von Tarifa, ist der wichtigste Punkt der Stadt aber sicher ein anderer: der Strand und das zugehörige Meer, denn Tarifa ist auch bekannt als Kitesurf-Mekka. Die Costa de la Luz ist bekannt für seine recht konstanten und starken Winde, sodass hier selbst im Dezember bei Außentemperaturen von 15 Grad die Kitesurfer sich austoben. Zudem bietet er natürlich ideale Möglichkeiten für lange Strandspaziergänge und im Sommer auch zum Badevergnügen – beides übrigens in einer sehr stattlichen Landschaftskulisse.
Der Strand mit dem Namen Playa de los Lances befindet sich übrigens auf der Westseite von Tarifa. Wer die Stadt hingegen an der Küste in Richtung Osten verlässt, findet mit dem Parque Natural del Estrecho eine ganz andere Umgebung vor. Hügelig, steinige Küste sowie zahlreiche Wanderwege dominieren hier das Bild. Es zeigt ein wenig die Vielfalt von Tarifa, dass sich die Landschaft in so kurzem Abstand so schnell wandelt.
An den Norden und Nordwesten der historischen Altstadt grenzt dann übrigens die neuere Bebauung an, dann auch mit größeren Supermärkten und allem, was man zum Leben in Tarifa benötigt.
Die weitere Umgebung von Tarifa
Wer mit seinem Mietwagen schließlich auf Erkundungstour gehen möchte, findet in der Umgebung von Tarifa zahlreiche Möglichkeiten. Diese möchte ich hier nur kurz anreißen, da Ihr weitere Informationen darüber im Reisebericht Andalusien II sowie in den einzelnen Unterberichten findet.
Am interessantesten für mich war mein Abstecher nach Gibraltar. Die kleine Halbinsel und britische Kronkolonie beeindruckt mit ihrem über 400 Meter in die Höhe schießenden Felsen und ist eine knappe Autostunde von Tarifa entfernt.
Cadiz ist städtetechnisch sehr interessant und rund 2 Stunden von Tarifa entfernt. Sie reiht sich ein in die Liste von sehr sehenswerten Städten in Andalusien, gemeinsam mit Sevilla, Granada und Cordoba, wobei die letzteren beiden schon etwas weiter weg sind.
Wer nur einen kurzen Ausflug ab Tarifa sucht, kann sich einmal den Sendero Rio de la Miel anschauen. Ein rund 2,5 Kilometer langer Wanderweg im 20 Fahrminuten entfernten Algeciras führt zu einem kleinen Wasserfall.
Ein echter Geheimtipp ist das 117-Seelen-Dörfchen Bolonia. Hier befindet sich nicht nur die römische Ausgrabungsstätte Baelo Claudia, sondern auch eine super spannende Wanderdüne.
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In Tarifa übernachtete ich im La Cocotera Boutique Hostel & Co-Working. Einen ausführlichen Artikel zu dieser Unterkunft findet Ihr hier. |
Fazit
Tarifa ist ein hübsches Städtchen, in dem es sich aushalten lässt, auch wenn im Winter die Temperaturen recht frisch sind. Wie im Co-Working-Artikel erläutert, empfehle ich es daher vor allem in den Frühjahrs- und Herbstmonaten, auch mangels Heizung in den meisten Unterkünften und Einrichtungen. Die Kombination aus Wandermöglichkeiten, historischer Altstadt und kilometerlangem Strand im Umkreis von 15 Gehminuten macht Tarifa ziemlich speziell und ideal auch für eine mehrtägige Reise oder – wie in meinem Fall – einen kombinierten Arbeits- und Erkundungs-Aufenthalt. Ein spezieller Vibe, wie es vor allem von Digitalen Nomaden oft beschrieben wird, konnte sich bei mir aber nicht einstellen, was aber sicher auch an meinem Besuch in der absoluten Nebensaison liegen kann. Von daher kann ich also gut und gerne eine vor allem touristische Empfehlung für Tarifa aussprechen, ohne, dass es meine neue und immer wieder kehrende Lieblings-Destination werden wird. ;-)
Ward Ihr bereits in Tarifa? Was hat Euch dort besonders gefallen? Oder habt Ihr Tarifa auch bereits als Digitaler Nomade besucht? Lasst mir Eure Kommentare da.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es somit auch gleich anderen hilft.
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