Wer an Andalusien denkt, bei dem steht die Alhambra neben den Stichworten Sevilla, Costa del Sol, Tapas und Sierra Nevada sicher in den Top 5 der ersten Einfälle. Immerhin „verirren“ sich hier mehr als 2.000.000 Besucher jährlich hin. Zu Recht?
Reisezeitraum: September 2013
Geschrieben: Oktober 2013
Veröffentlicht: Oktober 2013
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Überblick
Nun, gleich vorn weg, die Alhambra ist schon ein schickes Fleckchen Spanien. Die Parks sind gepflegt, die Anlagen sehr detailgetreu und es gibt in vielen Ecken spannende Sachen zu entdecken. Für einen richtig umfassenden Einblick fehlen lediglich ein paar Infotafeln oder ein entsprechender Guide (es gibt nur Gruppenführungen (kostenpflichtig, mit Anmeldung) oder ebenfalls kostenpflichtige und ziemlich bescheuert aussehende Audio-Guides), sodass man schon während des Besuchs etwas über die Geschichte der Alhambra erfahren würde – dies muss man sich so im Vorhinein oder Nachhinein anlesen.
Daher nur so viel als Mini-Überblick, denn auch dieser Beitrag soll nicht in eine Geschichtsstunde oder einen Pseudo-Wikipedia-Artikel ausarten. Die Alhambra ist eine über der Stadt Granada thronende Burg, deren Ursprünge bis ins 9. Jahrhundert zurückgehen. Vor allem zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert erfuhr die Alhambra wesentliche Bedeutung und wurde vielfältig genutzt. Wie fast jede Burg war auch die Alhambra eine Verteidigungsanlage, zudem wurden in der Zitadelle (Alcazaba) Waffen hergestellt oder Handel betrieben. Nicht zuletzt war es auch Wohnsitz der Könige und Fürsten, was sich an der Errichtung der Paläste (zum Beispiel Nasridenpalast oder Generalife) und Gärten im Laufe der Jahrhunderte zeigt.
Inhalt dieses Reise-Artikels
Tickets für die Alhambra
Doch wie kommt man überhaupt zur Alhambra? Die Anreise nach Granada überlasse ich mal jedem selbst, innerhalb der Stadt ist die Stadtburg dann gut zu erlaufen. Wichtiger ist da schon die Ticket-Prozedur, denn hier lohnt sich schon im Vorhinein ein kleiner (oder auch großer) Blick. Prinzipiell sind bei der Alhambra drei Sektionen zu unterscheiden: der frei zugängliche Bereich (u.a. die Moschee-Bäder oder der Palast Carlos V.), der größte Teil der Alhambra, der nur mit Ticket besucht werden kann (u.a. Generalife, Torre de la Vela oder der Palast Yusuf III.) sowie die gemeinhin als Highlight der Alhambra bezeichneten Nasridenpaläste, die lediglich in einem vorgegebenen Zeitfenster besucht werden können.
Während knallharte Budget-Traveller zumindest das Flair der Alhambra genießen können, muss man für die richtigen Sehenswürdigkeiten schon ein Ticket kaufen. Da nur eine begrenzte Anzahl pro Tag ausgegeben wird, empfiehlt sich dies vorher unbedingt im Internet zu tun – so wie auch wir es auf der offiziellen Website (~) taten. Der Bestellvorgang ist relativ einfach, die Bestätigung folgt prompt. Das Ticket holt man dann mittels der zum Kauf verwendeten Kreditkarte an einem der Ticketautomaten in Granada bzw. direkt an der Alhambra ab, was bei uns reibungslos und in nur einer Minute klappte.
My Travelworld Tipp |
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Wer die Tickets für die Alhambra im Vorhinein per Internet kauft (empfohlen!), muss unbedingt die zum Kauf benutzte Kreditkarte in Granada bei sich führen – sonst gibt es keine Eintrittskarten. |
Was? | Besuch der Alhambra |
Wo? | Zentrum von Granada, Andalusien, Spanien |
Geöffnet? | täglich, 08:30-18:00 im Winter, 08:30-20:00 im Sommer, Nachtbesuche möglich |
Preis? | 13 € für das Standard-Ticket, Zuschläge für Führungen oder Nachtbesuche |
Dauer? | ca. 3-4 Stunden |
Bewertung | 8/10 |
Während der Reservierung der Tickets, die immer nur am Vormittag (08:00 bis 14:00) oder am Nachmittag (14:00 bis 20:00) gültig sind, lässt sich dann auch ein konkretes Zeitfenster für die Nasridenpaläste auswählen. Dies umfasst gerade einmal eine halbe Stunde. Wer es nicht nutzt, darf nicht rein; wer jedoch einmal im Nasridenpalast ist, darf so lange bleiben, wie er möchte. Trotz Buchung 2 Wochen vor unserem Besuch war lediglich das allerletzte Zeitfenster um 19:00 noch verfügbar – aber auch das war ok, denn so konnten wir erst alles anschauen und zum Abschluss dann die Nasridenpaläste besuchen, wofür wir ca. 45 Minuten benötigten.
Ankunft an der Alhambra
Nachdem mit dem Ticketkauf und der anschließenden Abholung (in diesem Fall im Alhambra-Buch-Shop am Plaza Nueva) alles geklappt hat, konnte unser Besuch der Alhambra starten. Schon der kurze Fußweg zum Eingang, eingerahmt von einem kleinen Stadtwald und zwei plätschernden Wasserläufen, machte Lust auf mehr.
Schließlich betraten wir die Alhambra durch das Puerta de la Justicia – und waren damit mitten drin in der riesigen Welt. Da ich hier keine minütliche Anleitung geben möchte, beschränke ich mich hier auf die für uns drei wichtigsten und vor allem schönsten Sehenswürdigkeiten: den Torre de la Vela, den Palast und die Gärten von Generalife sowie die Nasridenpaläste.
Torre de la Vela: tolles Panorama von Granada
Begonnen hatten wir unseren Rundgang mit dem Torre de la Vela. Es ist der östlichste Punkt der Alhambra und zudem auch die Granada zugewandte Seite. Entsprechend schön sind die Ausblicke auf die Stadt.
Der Turm selbst sowie die darunter liegende Plaza de Armas sind weniger spektakulär, dafür kann man aber von hier aus auch das Innere der Alhambra gut überblicken – u.a. hier die Westseite der Nasridenpaläste.
Generalife: ein Traum von Garten und Palästen
Nach dem Torre de la Vela und einigen kurzen Abstechern in der Zitadelle, u.a. zum Palast von Carlos den V. und den Moscheebädern, gingen wir nun in Richtung Generalife – meinem persönlichen Highlight der Alhambra. Die Anlage besteht aus einem oberen und einem unteren Garten sowie einem schönen, aber dezenten Palast. Auffällig sind die vielen Wasserläufe und Springbrunnen, die die Gärten zu einem echten Kleinod machen. Dazu passend ist der zurückhaltende Luxus des kleinen Palasts, der auf mehreren Ebenen und gemeinsam mit den gepflegten Gärten ein wahres Paradies kreiert. Durch die relativ kleinen Wege mussten wir uns manchmal ein wenig durch die anderen Besucher schieben – letztendlich waren es aber tolle Eindrücke, bei denen ich hier gerne die Bilder sprechen lasse.
Nasridenpaläste: schöne Anlage mit wahnsinniger Detailtiefe
Nach den schönen Eindrücken der Generalife stand nun für uns noch der letzte Punkt auf dem Programm: die Nasridenpaläste. Das Herzstück der Anlage wird durch das auf 30 Minuten begrenzte Zeitfenster vor noch intensiveren Besucherströmen bewahrt – was auch bitter nötig ist, denn auch hier tummeln sich viele Touristen gleichzeitig. Dennoch ist es sehr gut möglich, die Paläste und Räume auf sich wirken zu lassen. Sehr interessant ist vor allem die ungeheure Detailtiefe. Fast an jeder Wand befinden sich Verzierungen und Ornamente, die mich schon fragen ließen, wer in aller Welt sich dies ausgedacht hat und es vor allem kreieren musste.
Auch hier möchte ich wieder eine kleine Bilderserie folgen lassen. Vor allem durch die vielen verwinkelten Gänge und unterschiedlichen Räume bot sich hinter jeder Ecke ein neuer Anblick.
Fazit
Mit diesen Eindrücken verließen wir dann die Alhambra und bewegten uns auf unsere in Andalusien fast allabendliche Tapas-Tour.
Insgesamt hielten wir uns rund 3,5 Stunden in der Alhambra auf – das ist auch ungefähr die Dauer, die von den meisten Reiseführern als Minimum empfohlen bzw. angegeben wird. Es war definitiv interessant und sehr schön anzusehen, dafür sorgten schon die vielen tollen Anblicke, die sich in den verschiedensten Ecken ergaben. Etwas schade ist lediglich, dass sich keine einzige Infotafel auf dem Gelände befindet – so könnte man die vielen Eindrücke auch gleich noch mit ein paar Informationen unterlegen. Dennoch war es die Zeit und das Eintrittsgeld wert – und wer in Andalusien Urlaub macht, sollte daher einen Besuch in der Alhambra unbedingt in Erwägung ziehen.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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Lieber „Großenkel“,
habe soeben in Erinnerungen an unseren Alhambrabesuch
geschwelgt! Freue mich sehr, dass die kulturelle Vergangen-
heit auch bei Dir eingedrungen ist.Was die Araber hinterlassen
haben, ist einfach großartig!!!!
Herzliche Grüsse aus DD-Blasewitz
Danke für die ausführliche Beschreibung. Bei uns gab es auch nur noch das 19 Uhr Fenster (drei Wochen davor). Immerhin hat mich dein Beitrag angeregt, direkt die tickets zu buchen. hab dich auch in meinem Blogbeitrag zur Reiseplanung Andalusien erwähnt.
Hi Tanja,
besten Dank für die Erwähnung! :-)
Ja, die Zeitfenster können manchmal knapp werden, besonders in der Hochsaison. Aber am späten Nachmittag oder am Abend ist auch nicht so schlecht, dann ist es nicht mehr ganz so heiß – und die Sonne hat schon Ihre fotogene Nachmittagsfarbe erreicht.
Ich wünsche Euch jedenfalls ganz viel Spaß in Granada und Andalusien. Dann schaue ich anschließend mal vorbei, wenn die Berichte online sind! :-)
LG, Chris
Hallo Chris,
das stimmt, das Licht war wahrlich schön und es hat alles gut geklappt. Die ibis Budgets waren auch super Tipps waren in Malaga und Sevilla da und konnten so die Kosten gering halten.
Dank dir!
Wir lesen uns wieder :-)
Tanja
Super, schön, dass es dir gefallen hat! :-)