Wer an Cordoba denkt, hat wohl vor allem Argentinien in Kopf. In Deutschland berühmt wurde eben jene südamerikanische Stadt durch die Schmach von Cordoba, als Österreich Deutschland während der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 schlug. Wir besuchten nun aber das eher zweitbekannteste Cordoba – jenes in Andalusien.
Reisezeitraum: September 2013 / 1 Nacht
Geschrieben: November 2013
Veröffentlicht: November 2013
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Inhalt dieses Reise-Artikels
Anreise nach Córdoba
Von Granada aus nahmen wir das rund 160 Kilometer entfernte Córdoba ins Visier. Während des Tages schauten wir noch in einem für Andalusien typischen weißen Dorf, Zuheros, vorbei und fuhren durch schier endlose Olivenhaine.
An unserem Ziel angekommen, fanden wir auch auf Anhieb das erst am Vortag gebuchte Hotel Eurostars Ciudad de Cordoba. Schnell legten wir unsere sieben (zwei) Sachen im Zimmer ab und machten uns auf den Weg in die Stadt – ausnahmsweise diesmal per Auto, da das Hotel nicht ganz zentral lag.
Abendlicher Stadtrundgang durch Córdoba
Nach etwas Suchen im cordobesischen Einbahnstraßenwirrwarr fanden wir schließlich irgendwo in einer Seitenstraße einen Parkplatz – und das gar nicht mal so weit vom faktischen Mittelpunkt der Innenstadt entfernt. Dieser befindet sich am Plaza Tendillas, an den zwei Einkaufs-Fußgängerzonen anschließen und der mit einem Brunnen, viel Platz und zahlreichen Cafés zum Entspannen einlädt.
Von hier aus erkundeten wir ein wenig die übersichtliche Altstadt von Córdoba. Auffällig sind vor allem die engen und verwinkelten Gassen sowie die unzähligen Kirchen. Alleine im Innenstadtbereich befinden sich mehr als ein dutzend davon, manchmal auch gut versteckt im Innenhof.
Wie jede Stadt, die etwas auf sich hält und einen Fluss sein Eigen nennt, hat auch Córdoba eine historische Brücke. Hierbei handelt es sich um die Puente Romana oder auch Puento Viejo (Römische Brücke bzw. Alte Brücke), die sich mit mächtigen 16 Bögen über den Rio Guadalquivir spannt und Fußgängern vorbehalten ist.
Das Highlight der historischen Altstadt ist selbstverständlich die Mezquita-Kathedrale, die wir allerdings erst am nächsten Tag besichtigten.
Tapas-Essen in Córdobas Altstadt
Zunächst gingen wir unserer (oder zumindest meiner ;-) ) andalusischen Lieblingsbeschäftigung nach – Tapas essen. Auch Córdoba bietet unzählige Tapas-Bars, bei denen die Entscheidung schwer fällt. Viele davon befinden sich rund um den Plaza Tendillas. In den engen Gassen nahe des Rio Guadalquivir machen sich die kleinen Lokale eher rar.
Während sich in Granada ja mit Gratis-Tapas perfekt durch den Abend leben lässt, war das Bild hier in Córdoba etwas gemischt. Einige Bars boten zu den Getränken kostenfreie Tapas an, u.a. in der Calle Claudia Marcelo (meist durch Schilder beworben), bei anderem wiederum wurde auf stimmige Atmosphäre und gute Drinks, dafür aber kostenpflichtige Tapas gesetzt.
Egal welche Variante der Betreiber wählte, wie immer herrschte Hochbetrieb an allen Ecken, die Innenstadt war auch am späten Abend mehr als lebendig.
Bei dem einen oder anderen Gläschen Wein und entsprechenden Tapas-Häppchen ließen wir dann den Abend in Córdoba ausklingen.
Die Mezquita von Córdoba
Nach entspannter Nacht in unserem Eurostars-Hotel zu Cordoba klingelte der Wecker ausnahmsweise mal relativ früh. Jeden Freitagmorgen von 08:00 bis 10:00 gibt es in der Mezquita, der Sehenswürdigkeit Nr. 1 in Córdoba, freien Eintritt. Da wir die gesparten 8 Euro Eintritt gerne mitnahmen, standen wir eben einmal etwas früher auf.
Die Mezquita-Catedral de Córdoba, so ihr offizieller Name, ist eine der größten Sakralbauten der Welt, wenn nicht sogar die Größte, was immer ein wenig auf das Messverfahren ankommt. Das Ausmaß der Kathedrale, die ursprünglich als Moschee im 8. Jahrhundert erbaut und im 13 Jahrhundert zur christlichen Kirche umgewidmet wurde, wird vor allem an den langen Gängen und den mehreren hunderten Hufeisenbögen deutlich.
Zusätzlich lohnt es sich in der Mezquita, einfach ein bisschen umher zu sinnieren und die besonders vielen kleinen Altäre zu bestaunen sowie die weiteren Details wie Kuppel oder Orgel zu sichten.
Alcázar de los Reyes Cristianos
Direkt nach der Mezquita besuchten wir noch das fast angrenzende Alcázar de los Reyes Cristianos, den Palast der christlichen Könige. Auch hier war Freitagvormittag bis 10:30 freier Eintritt. Im Vergleich zur Mezquita wurde es erst ca. 500 Jahre später erbaut.
Im Alcázar de los Reyes Cristianos gibt es drei interessante Bereiche.
Direkt hinter dem Eingang befindet sich zunächst der Zugang zu einem der ursprünglich vier Türmen des Palastes. Drei davon sind noch erhalten, wovon lediglich der Torre de los Leones zugänglich ist. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Altstadt von Córdoba, den Rio Guadalquivir (jeweils Foto oben), die Mezquita (Foto mittig) sowie die dem Palast angeschlossenen Gärten, den Jardines del Alcázar (Foto unten).
Weiter führte uns der Rundgang schließlich durch die alten Bestandteile des Palastes. Hier sind vor allem die alten arabischen Mauern, historische Sääle und sehr hübsch restaurierte Innenhöfe zu sehen.
Den Abschluss dieses doch überraschend abwechslungsreichen Besuchs bildete schließlich der Palastgarten, die Jardines del Alcázar.
Wunderschön angelegt! Vor allem der Blick vom Ende des Gartens mit dem Palast im Hintergrund ist ein echter Leckerbissen fürs Auge.
Weiterreise zum Madinat al-Zahra
Nach den Besuchen von Mezquita und Alcázar verabschiedeten wir uns schließlich von der Innenstadt und fuhren weiter in Richtung Sevilla. Direkt nach dem Verlassen des Stadtzentrums von Córdoba befindet sich mit dem Madinat al-Zahra aber noch eine weitere bedeutende historische Stätte, der wir ebenfalls einen Besuch abstatteten. Ausgrabungen brachten hier eine mehr als tausend Jahre alte ehemalige Siedlung zu Tage, die gerade einmal ein dreiviertel Jahrhundert existierte, aber noch verhältnismäßig gut erhalten ist.
Details zu unserem Besuch und dem Ablauf der Besichtigung findet Ihr im separaten Bericht über die Madinat al-Zahra.
Fazit
Nach dem Madinat verließen wir nun endgültig die Region Córdoba. Über die A-431 fuhren wir im Tal des Rio Guadalquivir weiter in Richtung Westen. Mit den drei historischen Sehenswürdigkeiten Mezquita, Alcázar und Madinat war unser Schwerpunkt hier eindeutig gelegt und es zeigte sich auch, warum es sich lohnt, Córdoba zu besuchen. Unser Rundgang durch die Innenstadt war eine nette Ergänzung zu diesen Punkten, wenngleich Córdoba nicht ganz mit dem Charme von Granada oder Sevilla mithalten konnte. Dennoch ist die Stadt auf einer Andalusien-Rundreise ein lohnenswertes Ziel, besonders in Hinblick auf die oben beschriebenen Zeugnisse aus vergangenen Zeiten.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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