In Big Sur hat man die Auswahl – entweder man nimmt es oder man nimmt es nicht. Die Hotelquantität hier ist extrem begrenzt, der nächste Ort in alle Richtungen mindestens 40 Kilometer entfernt. So fiel unsere Wahl relativ schnell auf das Fernwood Motel.
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Reisezeitraum: Februar 2011
Geschrieben: April 2011
Big Sur befindet sich direkt am berühmten und berüchtigten Highway No. 1 zwischen Carmel und San Simeon, welche als nächste ernst zu nehmende Ortschaften jedoch bereits 40 bzw. 100 Kilometer entfernt sind. Die Wahl der Übernachtung sollte daher wohl bedacht sein, denn einfach mal kurz in den nächsten Ort weiterzufahren könnte sich als langwierige Angelegenheit erweisen.
Was? | Fernwood Motel |
Zimmer? | 4er-Zimmer (Familienzimmer) |
Wo? | Big Sur, direkt am Highway No. 1 |
günstig buchbar bei | Hotel-Website direkt (~) |
Dauer? | 1 Nacht |
Bewertung | 5/10 |
Unsere Wahl fiel daher auf Big Sur, wo wir uns zwei Motels anschauten. Wir entschieden uns schließlich für das Fernwood Motel, welches für eine Nacht soweit ausreichte, jedoch zu kämpfen hatte, den Zwei-Sterne-Status überhaupt zu erreichen.
Grund für unsere Entscheidung für das Fernwood Motel war das Angebot eines Zimmers mit drei Betten (zwei Einzelbetten + ein Queen-Size-Bett; absolute Ausnahme in den USA). Der Preis betrug 159$. Die Zimmer waren in Häusern der typisch amerikanischen Motel-Leichtbauweise untergebracht, mit Parkplatz direkt vor dem Gebäude.
Auf den ersten Blick war das Zimmer des Fernwood Motels soweit in Ordnung, auch wenn es sich der Größe Big Surs anpasste: sehr klein.
Erst im Laufe des Abends bzw. der Nacht zeigten sich dann allerdings einige versteckte Mängel. Zunächst positiv fiel uns der vorhandene Kamin auf, mit dem man es zumindest ein wenig gemütlich machen konnte. Dieser war allerdings auch zu gleich die Heizung und um in der Nacht bei kühlen Außentemperaturen nicht ganz zu erfrieren, stellten wir den Regler auf eine Temperatur irgendwo zwischen 15 und 19 Grad. Problem hierbei war, dass bei Unterschreiten dieser Temperatur jedes Mal der Kamin aufloderte – und somit das ganze Zimmer mitten in der Nacht beleuchtete.
Der Kamin war neben den Betten auch fast der einzige Einrichtungsgegenstand. Es gab weder einen Tisch, kein Telefon, kein Radio, kein TV und auch kein Fenster zum Öffnen, eine Miniöffnung im Bad ausgenommen. Zumindest der Tisch und das Fenster zählen für mich zur Grundausstattung, jedoch war hierfür wohl kein Platz mehr.
Auch die Beleuchtung des Motelzimmers war relativ tricky. Für den zum Teil abgetrennten Raum gab es nur einen Lichtschalter, sodass entweder das ganze Zimmer oder gar nichts beleuchtet war. Hiervon war auch die Stromzufuhr abhängig, die nur bei angeschaltetem Zimmerlicht funktionierte. Handy o.ä. laden in der Nacht – Fehlanzeige.
Ganz nett war hingegen die gastronomische Versorgung. Für den Abend bietet das Fernwood Motel eine kleine, aber feine Abendkarte in rustikaler Umgebung. Zu sehr humanen Preisen von ca. 10$ pro Hauptgericht wird hier jedes Essen selbst gemacht und kreiert. Für den Morgen empfiehlt sich eine Fahrt vier Kilometer südlich entlang des Highway No. 1, wo es die Big Sur Bakery (am Milepoint 45) gibt.
Hier gibt es frische Backwaren, viele Kaffeevariationen und ein nettes Café in toller Umgebung, zu allerdings nicht ganz so tollen Preisen. Dank hoher Qualität und mangels adäquater Alternativen bleibt aber auch hier nur die Wahl: entweder man nimmt es oder man nimmt es nicht.
Alles in allem ist das Fernwood Motel in Big Sur durchaus ok für eine Nacht, wobei die aufgeführten Mängel schon sehr den ohnehin niedrigen Komfort in den Keller treiben. Wer seine Reise entlang des Highway No. 1 entsprechend planen kann, sollte lieber einen Stop in Monterey bzw. Carmel einlegen, um anschließend in einer Etappe die ca. 150 Kilometer via Big Sur bis nach San Simeon oder weiter bis nach Pismo Beach zu fahren. In diese Orten ist auf Grund von mindestens fünffacher Quantität an Unterkünften auch das Preis-Leistungsverhältnis der Hotels deutlich besser ist.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
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