Reisebericht Carriacou & Petit Martinique: Reise ans Ende der Welt
Die Inseln Carriacou und Petit Martinique sind neben der Hauptinsel die zwei anderen bewohnten Inseln im Staat Grenada. Um den letzten Trip nach Carriacou bei dieser Tour noch etwas aufzupeppen, wurde diesmal noch ein Abstecher nach Petit Martinique mit eingeplant, der vor allem aufgrund seines Charakters als Ausflug ans Ende der Welt in Erinnerung bleibt.
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Reisezeitraum: November 2011 / Dauer 2 Tage
Geschrieben: Dezember 2011
Aktualisiert: Juli 2013
Top-Tipps Reisebericht Carriacou
– Ausflug nach Petit Martinique, der Nachbarinsel Carriacous
– Green Roof Inn als kleines, aber schönes Gästehaus
Zunächst stand aber eine Fährfahrt am Beginn der Reise. Wie schon während der ersten Tour nach Carriacou fuhren wir auch diesmal wieder mit der Osprey Ferry von Grenada nach Carriacou. Als am Anfang wieder das kleine Boot am Anleger stand, rechneten wir insgeheim schon mit einer erneuten Fahrt mit mindestens doppelter Dauer als angesetzt (1,5h), doch zu unserer Freude wurde gegen 09:10 (offizielle Abfahrt 09:00) das Schiff kurzerhand ausgetauscht und durch die große Osprey-Fähre ersetzt. Das Boarding war dann ca. 35 Minuten nach Plan beendet und es konnte auf die diesmal etwas mehr als zwei Stunden dauernde Fahrt gehen. Weitere Details über die Fahrt im Allgemeinen ist hier beim Fährbericht über Osprey Ferries nachzulesen.
Nach Ankunft kurz vor 12 in Carriacou wechselten wir die Fähre zum Boot gegenüber, denn Petit Martinique wird je nach Nachfrage nur von einem kleinen Schiff bedient – kein Wunder bei gerade einmal 900 Einwohnern und einem nicht wesentlich höheren Touristenaufkommen.
Die Überfahrt dauerte hier ca. 20 Minuten und führte unter anderem vorbei am Anse la Roche Beach, den wir ja im Rahmen der ersten Reise nach Carriacou zu Fuß erkundeten und hierbei eine völlig einsame Bucht vorfanden.
Ansonsten war die Fährfahrt nach Petit Martinique wenig spektakulär, zumal es eine geschlossene Fähre ohne Außendeck war, was das Fotografieren stark erschwerte. Der Preis für die Überfahrt zwischen Carriacou und Petit Martinique liegt bei 20EC$ one-way. Um vorher von Grenada nach Carriacou zu gelangen zahlt man 80EC$ one-way.
In Petit Martinique hatten wir dann aufgrund der Verspätung der Fähre von Grenada nach Carriacou sowie einer um eine Stunde vorverschobenen Rückfahrt nur etwas mehr als zwei Stunden Zeit, um uns die Insel anzuschauen. In diesem Zusammenhang auch der Tipp, sich unbedingt beim Verlassen der Fähre nach der Rückfahrzeit zu erkundigen – denn verpasst man diese, gilt es, eine Zwangsübernachtung auf Petit Martinique einzulegen oder alternativ einen Fischer zu finden, der einen zurück nach Carriacou bringt.
Wie dem auch sei, auch zwei Stunden auf Petit Martinique sind für das Erste ausreichend, um einen groben Überblick zu bekommen. Im Prinzip gibt es ohnehin nur eine Straße, die einmal um die halbe Insel führt. Hier merkt man schon auf den ersten Metern, wie wenig hier eigentlich los ist.
Dennoch machte Petit Martinique irgendwie einen zwar verschlafenen, aber netten Eindruck. Man wurde von den Einwohnern freundlich gegrüßt und an der einen oder anderen Ecke wurde doch gerade etwas gewerkelt, einen Drink genossen oder Wäsche aufgehangen. Insgesamt legten wir ungefähr eine viertel Inselumrundung zurück, wobei es mit jedem Meter, den wir uns mehr von der Fähranlegestelle entfernten, ruhiger und noch abgelegener wurde.
Schließlich waren wir auch noch auf der Suche nach einem kleinen Mittagssnack. Wenn wir schon die wirklich einzigen Touristen auf Petit Martinique zu diesem Zeitpunkt waren, wollten wir auch „die lokale Wirtschaft ankurbeln“. Unter anderem fanden wir dabei das folgende Haus.
Interessant hierbei war, dass draußen zwar eine handgeschriebene Karte hing, jedoch das Ganze nicht wirklich als Restaurant oder Imbiss ausgeschrieben war und es auch nicht unbedingt einen offenen Eindruck machte. Zwei Locals kamen schließlich vorbei, fragten, ob wir hierher wollen und riefen schließlich lautstark nach der Eigentümerin, die uns dann letztendlich auch hereinließ.
Nach den ersten skeptischen Blicken zeigte sich hier aber ein richtiges Juwel. Wir bestellten unsere gewünschte Mahlzeit und bekamen schließlich den Roti (ein Chicken Roti plus als echte Delikatesse einen Lambie-Roti) sogar völlig unkaribisch mit Salatbeilage serviert, kostenfreies Wasser und einen sehr leckeren Local Juice.
Das alles kombiniert mit einer sehr netten Eigentümerin, die noch ein wenig aus dem Nähkästchen Petit Martiniques plauderte sowie einem Preis von gerade einmal 28EC$ (für zwei Rotis, zweimal Saft + Wasser) waren wir richtiggehend begeistert und ließen ihr für die sehr nette Gastfreundschaft auch ein verhältnismäßig ordentliches Trinkgeld da.
Anschließend ging es wieder per kurzem Fußmarsch zur Fähre und dann – diesmal pünktlich – zurück nach Carriacou. Mittlerweile hatte es sich – fortsetzend von Petit Martinique – ziemlich eingeregnet, sodass wir nach Ankunft direkt unser gebuchtes Hotel ansteuerten. Das Green Roof Inn war hierbei eine sehr individuelle und empfehlenswerte Unterkunft. Herausragende Merkmale waren vor allem die liebevoll gestaltete Open-Air-Lounge (Bild oben) sowie das Restaurant mit einem wirklich tollen Meerblick (Bild unten). Mehr zum Green Roof Inn könnt ihr in der Hotelbewertung lesen und sehen.
Nachdem es am späten Nachmittag wieder aufgehört hatte zu regnen, machten wir uns noch einmal auf den ca. 10-minütigen Fußweg in Richtung Hillsbororugh. Hier gibt es auch einen Trampfelpfad, der direkt am Meer entlang führt. Dieser ist aber aufgrund seines extrem schlechten Zustands nicht zu empfehlen – man sollte lieber der Straße entlang gehen.
In Hillsborough schauten wir uns dann zunächst bei Bier und Rumpunsch in der Bar am Hafen wieder einmal einen wunderschönen Sonnenuntergang an – eigentlich mittlerweile schon fast Standard in der Karibik.
Ebenso fast Standard – ok, hier handelte es sich erst um das zweite Mal – ist das Abendessen in Carriacou bei Laurena II. Wie schon beim ersten Ausflug nach Carriacou bekamen wir erneut ein leckeres Local Dish of the Day, am Tisch serviert und dazu gab es diesmal sogar noch Gurkensaft. Sehr interessante Geschmacksrichtung, unbedingt ein Glas wert und definitiv empfehlenswert.
Der nächste Tag begann mit einem leckeren Frühstück in unserem kleinen Gästehaus Green Roof Inn. Das Wetter sah gut aus, sodass wir nach dem Essen uns auf den direkten Weg zum Paradise Beach machen wollten. Leider kam uns hier wieder ein kräftiger Regenschauer in die Quere, der direkt mal bis 12 anhielt. Daher ging es dann auch erst verspätet raus aus dem Hotel.
Dank der relativ dichten Bewölkung an diesem Tag zeigte sich auch der Paradise Beach nicht in seiner Glanzform. Das so charakteristische türkisblau zeigte sich nur sehr sehr wenig und schon nach einer Stunde folgte wieder ein ordentlicher Regenguss. Aus diesem Grund kam ich gar nicht richtig zum Fotografieren – und stelle für den Paradise Beach lieber ein Bild aus dem Reisebericht Carriacou vom letzten Mal ein.
Aufgrund des vielen Regens war übrigens auch der direkte Weg zwischen Paradise Beach und Flughafen ziemlich überschwemmt, sodass wir uns schließlich ein Taxi zum Lauriston International Airport nahmen. Hier folgte wieder das sehr interessante Prozedere des Eincheckens und Tasche wiegens im hochmodernen Terminal des Flughafens.
Der Flug war diesmal ebenso interessant wie schon beim ersten Mal (Bilder und Details hier im Flugbericht SVG Air I), denn zum Glück riss pünktlich zum Abflug die Wolkendecke auf, sodass wir einwandfreien Blick auf die unter uns hinweg ziehende perfekte Karibik-Landschaft hatten. Eine tolle Entschädigung für das doch etwas verregnete Wochenende. Aufgrund der vielen schönen Bilder gibt es auch hier einen eigenen Flugbericht SVG Air II.
Nach der Ankunft in Grenada war unser kleiner Wochenend-Trip nach Carriacou und Petit Martinique auch schon wieder beendet. Petit Martinique beeindruckte vor allem aufgrund seiner wirklich extremen Ursprünglichkeit sowie dem sehr leckeren Mittagessen und war den kleinen Abstecher auf jeden Fall wert. Carriacou war (ich möchte fast sagen wie immer) nett und sehr entspannend, trotz des relativ vielen Regens. Abgerundet wurde das Wochenende mit einer wirklich kleinen und reizenden Unterkunft sowie last but not least dem wieder sehr erlebnisreichen Flug mit SVG Air von Carriacou nach Grenada.
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Ich habe nicht nur Tourismus studiert und mehr als 10 Jahre bei Reiseveranstaltern gearbeitet (gerne helfe ich Euch bei Eurer Reiseplanung), sondern auch knapp 10 Jahre in der Karibik gewohnt (Grenada & Dominikanische Republik) und bereits mehr als 90 Länder bereist.
Aktuell bin ich als Digitaler Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei ich die Karibik weiterhin regelmäßig besuche. Mehr über mich findet Ihr hier, ebenso wie einige Links zu meinen Experten-Beiträgen auf anderen Websites oder in Podcasts.
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Dein Buch hat sich ganz toll gelesen . Wir wollen nächstes Jahr Februar /März 2 Wochen Urlaub dort machen, dabei den Karneval auf den beiden Nachbarinseln erleben und dort auch 4 Tage verbringen. Mal sehen was sich alles vor Ort ergibt, was wir selbst unternehmen können und wo wir einen Führer brauchen und ob wir einen finden. Dein Buch ist auf jeden Fall super hilfreich.
Viele Grüße Petya und Jens
Hallo Jens,
das freut mich sehr, wenn Euch mein Buch so gut gefallen hat. Über eine Bewertung bei Amazon würde ich mich auf jeden Fall freuen: Hier bewerten
Der Karneval in Carriacou soll auch nicht ganz schlecht sein, wenngleich natürlich kleiner als auf Grenada selbst. Bei Petit Martinique bin ich mir gar nicht sicher, ob es dort einen gibt und wieviel man dort erleben kann. Ich war ja nur für einige Stunden auf Petit Martinique, gerade für einen Karneval ist es ja schon seeeehr klein. :-)
Aber Ihr werdet bestimmt tolle Sachen erleben.
LG und viel Spaß auf Grenada, Carriacou und Petit Martinique.
Chris